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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Wie hoch ist die Erfolgsquote bei der Partnersuche wirklich?

Die Frage nach der Erfolgsquote bei der Partnersuche wird nicht zum ersten Mal gestellt. Durch Pressemeldungen über die Krise der Apps wurde sie jedoch neu aufgerollt – diesmal in der Frauenzeitschrift „Brigitte“.

Die Zeitschrift nennt Zahlen, die auf den ersten Blick verblüffen (1):

Letztendlich ergab eine (norwegische Studie) … eine Erfolgsquote von 1 zu 291. Einfacher gesagt: Bei 291 Matches entsteht im Durchschnitt eine feste Partnerschaft.

Wie Partnersuchende ihre Zeit verschwenden

Bei solchen Verhältnissen wundern sich viele, warum die Apps jemals erfolgreich waren. Schließlich dürfte bei einer Erfolgsquote von etwa 0,3 Prozent offenkundig sein, dass unglaublich viel Zeit verbraucht und Hoffnungen zerstört wurden, ohne dass ein emotionaler Gewinn erzeugt wurde.

Da fragt sich schon eher: Warum verschwenden Menschen Zeit, Energie und ihre angesammelten Träume auf etwas, das beinahe erfolglos ist?

Mir kommt die Lotterie in den Sinn: ein Gewinnlos auf 291 Nieten? Wer würde da mitspielen?

Alle handeln auf eigene Verantwortung - hattet ihr das vergessen?

Möglicherweise sind es Glücksritter und vergleichbare Frauen mit einem heftigen Spieltrieb. Wenig Mühe, geringe Kosten, eigentlich kein Bedarf an echten Partnerschaften. Dies zu sagen, hätte vor wenigen Monaten noch einen Sturm der Entrüstung (Shitstorm) ausgelöst. Doch nun wagt die „Brigitte“ zu schreiben (1,2):

Einige Dating-Expert: innen sind der Meinung, dass die Nutzer: innen eine gewisse Verantwortung für ihre Probleme tragen und ihre Einstellung ändern sollten. Das klingt hart, ist aber die bittere Realität.


Aus meiner Sicht müsste es heißen: „Jede Person, die sich auf Partnersuche begibt, handelt auf eigenes Risiko und auf eigene Verantwortung.“ Übrigens gehört es zu den Selbstverständlichkeiten des Lebens, nicht „gewählt“ zu werden. Es kann an den Umständen, an besser geeigneten Bewerbern/Bewerberinnen oder tatsächlich an der suchenden Person selbst liegen.

Wie auch immer: Eine Chance von 1:219 ähnelt eher einer Lotterie als eine Single-Börse, eine App oder wie die Leute ihre Unternehmen sonst benennen.

Im Allgemeinen liegen die höchsten bekannten Erfolgsquoten für Beziehungen von mittlerer Dauer zwischen fünf und sieben „Dates“ mit verschiedenen Personen. Andere Angaben beziehen sich auf die Zeit zwischen dem Beginn der Suche und dem Erfolg: Hier werden je nach den Voraussetzungen drei Monate bis zu 24 Monaten genannt. Ob es überhaupt zu einem Erfolg kommt, ist von vielen Faktoren abhängig, jedoch rechnet man mit etwa einem Drittel der Teilnehmer, die es am Ende schaffen – und somit zwei Drittel, die es nicht schaffen.

Nachdem dies alles gesagt ist: Online-Dating ist nicht „Schnee von gestern“. Die Erfolgsquote steigt mit einer klugen Vorauswahl und vor allem mit einem größeren Radius. Und das hat nichts mit Apps zu tun, sondern mit der Persönlichkeit der Suchenden.

(1) Brigitte, Frauenzeitschrift
(2) Der Gender-Doppelpunkt wurde hier beibehalten, um das Zitat nicht zu verfälschen.
Weitere Informationen: Langatmiger wissenschaftlicher Beitrag in "Frontiers".

Gibt es eine Zeitenwende bei der Partnersuche?

Alle mal herhören: Es gibt eine Zeitenwende. Ja, wo denn? Bei der Partnersuche natürlich, die vorsichtshalber von der Presse immer noch Dating-Szene genannt wird. Der andere Begriff ist so schrecklich langweilig – Partnersuche? Das ist was für Affen oder Wölfe. Jedenfalls nicht für Menschen. Hat man je gehört, dass Adam auf Partnersuche ging? (Vielleicht wendetest du jetzt ein, dass er auch nicht „datete“, aber das ist eine andere Geschichte.

Warum ich euch das erzähle? Weil es eine gewisse Jana Hocking behauptet, die sich gerne als „Expertin“ ausweist.

Mir ist klar, dass viele, die bisher auf den Expresszug „Dating-Apps“ mitgefahren sind, jetzt aussteigen. Der Grund liegt im Frust, und der wieder hat viele Gründe, die ich derzeit noch sammle. Doch eines ist schon jetzt klar: Hauptsächlich sind es unerfüllbare Erwartungen.

Eine Zeitenwende gib es deshalb nicht. Allerdings wird jetzt manchen jungen Frauen klar, dass es an ihren selbst liegt, wenn sie keinen Partner finden. Doch das zu sagen, erfordert unendlich viel Wagemut. Da ist es schon besser, eine Zeitenwende aus der Handtasche zu ziehen, die es noch gar nicht gibt.

Die Woche – was wollen eigentlich meine Leserinnen und Leser?

Heute gib es leider nur eine Kurzfassung der Woche. Der Grund ist einfach: Die geplante Serie über Aufstieg und Fall des Online-Datings hat nur wenige Leser(innen) interessiert. Wenn ich mir vergegenwärtige, welche Aufmerksamkeit in Frauen- und Publikumszeitschriften jeder Federstrich von „Experten“ erzeugt, dann sage ich: „Aus die Maus für alles, was die Partnersuche betrifft.“

Blogs und Blogger - werden wir noch gebraucht?

Ja, ich muss mir etwas überlegen – denn Blogger und damit auch Blogs werden heute aus den gleichen Motiven gelesen wie Online-Zeitungen, Frauenzeitschriften und „Yellow Press“. Das heißt, die Leser(innen) suchen zunächst nach Sensationen, dann nach den bekannten „Ratschlägen“ für sich selbst und erst dann(vielleicht) nach den Hintergründen der Dinge.

Wenn ich also weiterhin über die Wahrheit (oder jedenfalls über mögliche Gründe) schreibe, dann riskiere ich, dass meine Stimme verhallt.

Randthemen von heißen Kartoffeln bis zu kaltem Kaffee

Nun gut – es gibt noch die berühmten „Randthemen“ der Lust, der Liebe und der Leidenschaft. Auch diese Themen gliedern sich in mehrere Kategorien vom Traum bis zur harten Realität. So gut wie nie wird über Szenerien und Wachträume mit sexuellen Komponenten geschrieben. Wenn dies dennoch geschieht, entstehen unglaubwürdige SM- oder Fetischmärchen. Manchmal werden Masturbationsfantasien zu Papier gebracht – heftig und kurz. Wirkliche Erlebnisse geraten nur dann an die Öffentlichkeit, wenn sie für die Betroffenen nicht zu peinlich sind. In der Hierarchie folgen darauf Erlebnisse, die zwar nicht peinlich, aber etwas anrüchig sind und über die sich die Moralisten dennoch Beschweren. Das reale Leben mit PiV-Sex (1) und kuscheln interessiert hingegen überhaupt nicht mehr – seine Beschreibungen erzeugen nur noch Gähnen.

So weit, so schlecht.

Die „neuen“ Moralisten und die Schere im Hirn

Ja schlecht, denn je konkreter und plastischer wir Autoren etwas schildern, umso mehr tauchen Menschen auf, die sich daran stören. Mittlerweile sind nicht nur die „üblichen Verdächtigen“ aus Religion und Sektierertum, sondern auch die neuen Moralisten und Moralistinnen. Sie bestehen aus Mischung von linken Eiferern, die „soziale Korrektheit“ predigen sowie Feministinnen, Gender-Ideologen und anderen weltanschaulich verklärten Gruppen. Letztlich tritt jeder schreibende Mensch früher oder später jemandem auf die Füße, der glaubt, korrekter und bewusster zu sein als alle anderen. Die Schere sitzt längst in den meisten Hirnen der meisten Autorinnen und Autoren, die vor den neuen Moralisten kuschen.

Das Wochenende ...

Soweit also meine Gedanken für heute.

Wenn ihr Lust habt, dies zu kritisieren oder Ideen für eine „bessere“ Liebeszeitung – ja bitte.

Wie auch immer und wo auch immer – ein wunderschönes Wochenende für euch alle.

(1) PiV - ganz gewöhnlicher Sex.

Die Dating-App - Segen oder Katastrophe für die Partnersuche?

Oftmals wird behauptet, das Handy oder die „App“ hätte den Niedergang der Partnersuche per Internet eingeleitet. Dieser Schluss klingt zunächst paradox, weil das „Online-Dating“ per App den Branchenneulingen ebenso zugutekam wie denn Platzhirschen. Denn mit den Apps änderte sich viel: Der Kundenkreis wurde größer, weil sich die ersten Apps vorzüglich dazu eigneten, „Dating“ zu erproben, ohne gleich „feste Absichten“ zu haben. Parallel dazu wurde die gesellschaftliche Akzeptanz größer, was wieder mehr Interessen und/oder Kunden anlockte.

Dating-Apps - eine geniale Geschäftsidee mit Beigeschmack

Zugleich allerdings kamen bestimmte Apps in den Ruf, einerseits als bloßer Zeitvertreib, andererseits als bloßer „Attraktivitätsmesser“ zu dienen. Schließlich wurde einigen sogar nachgesagt, sie würden die „Aufreiß-Kultur“ junger Männer unterstützen.

Die fragwürdige Rolle von Social Media und Frauenzeitschriften

Aus dieser Situation heraus kam es alsbald zu den sogenannten „Dating-Trends“, die von den „Sozialen Medien“ erfunden und verbreitet wurden. Es handelt sich dabei in Wahrheit nicht um Trends, sondern um menschliche Schwächen, namentlich Egoismus und Naivität. Diese Tendenzen waren auch keine Folge der Apps - sie gab es schon immer. Doch durch die Apps, die sozialen Medien und durch Frauenzeitschriften kamen sie zu der fragwürdigen „Ehre“, reale, weitverbreitete Phänomene zu sein.

Der Frust über das „Dating per App“ betrifft alle biologischen und sozialen Geschlechter, also nicht ausschließlich Frauen. Lediglich durch die Kette der Veröffentlichungen (Bloggerinnen, weibliche Social-Media-Ikonen und Frauenzeitschriften) konnte der Eindruck entstehen, dass ausschließlich Frauen als „Opfer“ hervorgehoben wurden.

Irrtümer über Wachstum und Erfolg bei Dating-Apps

Durch die weite Verbreitung dieser Apps entstand nach und nach der Eindruck, der „Partnermarkt“ würde wachsen. Wie ich schon mehrfach berichtet habe, bleibt der Markt für feste Beziehungen aber stets nahezu konstant. Das traf zunächst nur die Suchenden selbst, weil sie zu hohe Erwartungen in die App/Smartphone-Technik einbrachten. Nun aber merken auch die Unternehmer im Partnergeschäft, dass auch sie zu hohe Erwartungen an das Wachstum der Branche hatten.

Das Fazit - wer den Dschungel der Partnersuche durchqueren will, braucht Kenntnisse

Dies alles kann man getrost so zusammenfassen: Die neue Technologie, über die heute nahezu jeder verfügt, ermöglichte plötzlich einer großen Anzahl von Menschen, eine eher spielerische Partnersuche „online“ zu erproben. Das Problem dabei war und ist, dass nicht alle Menschen über genügend Kenntnisse und Erfahrungen verfügen. Oder mit anderen Worten; nicht jeder ist für den Dschungel des Online-Datings per App geeignet.

Wenn du selber Erfolg haben willst, benötigst du Kenntnisse

Wenn ihr das nicht glaubt - stellt euch die Partnersuche über das Internet, eine App oder andere Medien einmal so vor, als wären sie Digitalkameras. Jeder kann damit „Bilder machen“, aber nur wenige davon taugen etwas, weil dazu gewisse Kenntnisse und Fähigkeiten nötig sind.

Wie war es doch beim Online-Dating? Im Grunde genauso, nur dass es noch weitaus schwieriger ist, gute Resultate zu erzielen, weil wir es dabei mit Menschen zu tun haben.

Partnersuche – vom Aufstieg bis zur Krise der Branche

Eine Tatsache sollte jedem klar sein, der sich mit dem Thema „Partnersuche“ beschäftigt: Es gibt nicht unendlich viele Menschen, die sich für eine Lebenspartnerschaft interessieren. Das heißt aber auch: Ihre Anzahl bliebt über Jahrzehnte weitgehend konstant.

Als man noch die Nase über die "öffentliche" Partnersuche rümpfte

Betrachten wir das Thema aus wirtschaftlicher Sicht, so ergibt sich dieses ein verwirrendes Bild. Zu der Zeit, als die Masse der Menschen über die die Partnersuche „durch Medien“ noch die Nase rümpften, waren „Heiratsanzeigen“ selten und teuer. Den gewünschten Effekt zeigten sie dennoch selten. Außer den Medien gab es noch „Ehemakler“, die sich später zunächst „Heiratsvermittler“, dann aber auch „Partnervermittler“ nannten.

Die Partnersuche durch Zeitungsanzeigen

Ab den 1970er-Jahren gab es mehrere gesellschaftliche und wirtschaftliche Strömungen, die dafür sorgten, dass die „Partnersuche per Inserat“ in weiten Teilen der Gesellschaft „ankam“. Manche Entwicklungen wurden als Folge der 1968er-Bewegung angesehen, während andere die Frauenemanzipation dafür verantwortlich machen wollten. Wahrscheinlicher ist, dass sich nach und nach eine liberale Haltung zu Fragen von Liebe, Partnerschaft und Ehe durchsetzte. Dies zeigte sich recht deutlich in den Rubriken: Heiratsanzeigen („Heiraten“) gingen zurück, während Bekanntschaftsanzeigen („Bekanntschaften“) überall als neue Sparte auftauchten. Was noch wichtiger war: Die Kosten pro Anzeigen sanken, als in den 1970ern Gratiszeitungen und Stadtmagazine aufkamen.

Ganz einfach ausgedrückt: Wenn etwas billiger und zugleich akzeptierter wird, kaufen es mehr Menschen. Und deshalb lohnte sich das Geschäft, obwohl die Anzahl der Suchenden relativ konstant blieb.

Stillstand zwischen den 1970ern und den 1990ern

Zwischen den späten 1970ern und den frühen 1990er-Jahren gab es zahllose Versuche, die Partnersuche zu optimierten. Das neue Zauberwort hieß „Computer“, ein Begriff, unter dem damals noch geheimnisvolle Wunderwerke der Technik verstanden wurden. Praktisch gab es zwar Computer, aber die Daten mussten aufgrund von Fragebögen „eingetippt“ werden, damit der meist primitive Algorithmus die vermeintlich „richtigen“ Partner(innen) finden konnte. Wirkliche Innovationen gab es in der Vermittlungsbranche nicht.

Das Zeitalter des Computers

Ab Ende des 20. Jahrhunderts zog der Computer in immer mehr Wohnstuben ein, und man erfand Verfahren, wie man sich mit fremden Computern verbinden konnte. Ab etwa 1990 war dies auch privaten Interessenten möglich. Schon wenig später entstanden die ersten Webseiten, die Partnerschaften über Anzeigen anboten. Zusammen mit den immer häufigen verwendeten E-Mail-Adressen wurden auch die Kontaktmöglichkeiten einfacher und schneller. Zu Anfang war das meisten davon kostenlos.

Der angeblich unaufhaltsame Aufstieg des Online-Datings

Geschäftsmäßig wurde die Idee in Deutschland ab 2001 genutzt, als Parship gegründet wurde. Unter den bis heute namhaften Single-Vermittlern ist noch „“ zu erwähnen, das 2002 folgte. Es gab Vorreiter und Nachahmer, doch eines war klar: Es gab nicht mehr Partnersuchende als zuvor, und deswegen gab es schon bald eine rege Konkurrenz unter verschiedenen Anbietern. Alle wollten am Kuchen knabbern, und alle wollten einen Gewinn erzielen. Das klappte zunächst ganz gut: Immer mehr Menschen stiegen von der Zeitungsanzeige auf die Internet-Vermittler um. Hinzu kamen all jene, die sich stets gescheut hatten, Zeitungsanzeigen aufzugeben, und da auch die Anzahl der PC-Benutzer stieg, boomte das Geschäft für viele Gründer.

Der Glanz des "Online-Datings" verblasst

Es gibt mehrere Gründe, warum dieser Boom nicht tragfähig war.

Nüchtern betrachtet war es die zu Anfang erwähnte Tatsache: Die Anzahl der Partnersuchenden steigt nicht unendlich. Hinzu kommt zwei Komponenten, die wenig beachtet werden. Erstens der erhebliche Aufwand an Zeit, den diese neue Form, „Online-Dating“ genannt, den Suchenden abverlangt. Wer so viel Zeit investiert, sucht den Erfolg, und der ist viel seltener, als man beim „Einstieg“ denkt. Zweien etwas, über das so gut wie nie gesprochen wird: Kontakt- und Kommunikationsfähigkeit, Realitätssinn und ein gutes Urteilsvermögen sind auch in der Online-Variante nötig.

Irrtümer der Kunden, Irrtümer der Branche

Es geht letztlich um zwei wesentlich Irrtümer.

Seitens der Suchenden, dass der Erfolg automatisch eintritt, wenn man bei entsprechenden Unternehmen Mitglied wird. Das ist in Wahrheit ausgesprochen selten der Fall.

Seitens der Unternehmer und Investoren Geldgeber besteht der Irrtum darin, dass der Markt ständig wächst. In Wahrheit ist aber die Sättigung längst erreicht. Dann und wann kann man den Wettbewerbern noch etwas Umsatz wegnehmen – doch wirkliche Innovationen sind gegenwärtig sehr unwahrscheinlich.

Nachdem dies alles gesagt ist, werde ich die offenen Fragen, die ich hier aufgeworfen habe, noch einzeln behandeln.