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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Finde dein Selbst … auch erotisch?

Viele Menschen – viel zu viele, wie ich meine - wollen unbedingt herausfinden, was ihr „authentisches Selbst“ ist. Wenn du nicht weißt, was „ein Selbst“ ist: In der „alten Psychologie“ war es als „Ich“ bekannt, bei den Erneurern hieß es dann „das Selbst“, und inzwischen ist es seit vielen Jahren „die Persönlichkeit“. Falls du psychologisch bewandert bist: Das ist stark vereinfacht, ich weiß … aber ich will wirklich keinen wissenschaftlichen Disput auslösen.

Das Selbst zu finden heißt dann auch einfach „Selbstfindung“. Das ist ein ziemlich simpler Vorgang, den jede Person beim Erwachsenwerden durchläuft. Du fragst dich, wer du bist und was du auf der Welt willst und du fragst dich, wie dich andere sehen, irgendwann fragst du nicht mehr ständig danach. Dann bist du Erwachsen, und dein Selbst ist vorläufig komplett.

Was du ab 30 über dich weißt - oder auch nicht

Wenn du dich mit 30, 35 oder 40 immer noch fragst, wo sich dein wahres Selbst versteckt, denkst du entweder zu viel über dich nach oder du suchst wirklich noch. Oder: Jemand bezweifelt dein „authentisches Selbst“ und macht dich dabei ganz verrückt.

Vielleicht hast du mal solche Sätze gehört:

Bis ich 30 war, wusste ich nicht, wer ich war oder was ich überhaupt vom Leben wollte. Also musste ich „in mich gehen“, die Tiefen meiner Seele erforschen um endlich herauszufinden, wer ich sein wollte und was mir wirklich gefiel.

Klar, mit 30 ist es noch nicht zu spät. Im Grunde fängt das „wirkliche Erwachsenenleben“ dann erst an. Ein Leben nach der Ausbildung, nach der beruflichen Orientierungsphase und nach den kleinen Eskapaden des Daseins.

Zu viele Gedanken, zu tief graben und an den falschen Stellen

Heute suchen viele Frauen und Männer zu viel, zu tief, und an den falschen Stellen. „Sie wollen zu viel wollen und können zu wenig können“, wäre ein einfacher Satz, um die Misere zu beschreiben.
Insbesondere auf dem weiten Feld der Beziehungen, der Erotik, der Sexualität und insbesondere der Begierden wird sehr viel herbeigeträumt. Das führt meist dazu, dass ein gewisser „Stau“ entsteht: Die Wünsche, Lüste und Hoffnungen sind groß, die Hürden aber sehr hoch.

Hürden und Hindernisse

Soweit es die Erotik, die Sexualität oder die sinnlich-körperlichen Lüste betrifft, gibt es vor allem zwei Hindernisse:

1. Der Markt der Sinnlichkeit. Entweder, die Lüste dort sind für dich frei – dann kannst du dich glücklich schätzen. Oder du bezahlst die Preise – was letztlich die meisten tun. Nicht in Geld - nur um das klarzustellen.
2. Die inneren Hürden. Meistens ist es das Schamgefühl, oft aber auch das Mäuschen im Ohr: „Das tut man (frau) nicht.“

Nein, wir müssen dabei gar nicht ans „Exotische“ denken. Die Schamblockade kann schon beim Gedanken ans Entkleiden einsetzen, beispielsweise: „Bin ich zu dick, zu unsportlich, nicht schön genug“. Manchmal spielen auch „gesellschaftliche Konventionen“ eine Rolle, wie etwa „ich bin über 40, das hält sich eine Frau zurück, wenn sie sexuelle Lüste spürt. Oftmals ist es auch einfach eine Gedankensperre: „Für mich käme nie infrage, so etwas zu tun…“

Nicht abblocken, sondern zulassen, was du wirklich willst

Nun zu dir, liebe Leserin, lieber Leser. Du wirst bald merken, dass es kein separates „erotisches Selbst“ gibt. Du kannst die Welt deiner Lüste aber erweitern. Zum Beispiel, indem du im richtigen Moment etwas „zulässt“. Also, indem du das nächste Mal, wenn sich eine Gelegenheit ergibt, denkst: „Warum eigentlich nicht?“ Also beispielsweise: Warum warten? Warum nicht jetzt, sofort Sex haben, wenn du ohnehin danach lechzt?

Das zweite, was oft hilft, ist der Ausdruck: „Was solls“, also etwas: „Wenn es nicht für immer ist – was solls? Jetzt ist es erregend, und das will ich.“

Zwei Lösungen: Scham ablegen, Mäuschen im Ohr entfernen

Psychologen und nicht psychologische Berater sagen immer wieder: „Was könnte den schlimmstenfalls passieren?“ Zumeist fällt den Ratsuchenden dann gar nichts mehr ein oder nur der „schlimmste anzunehmen Fall“, der äußert selten vorkommt.
Ein bisschen schwieriger ist es, die Scham abzulegen. Ich sage immer: „Wenn dir das Schamkorsett wie angegossen sitzt, dann zwickt es auch.“ Denn oftmals schränkt dich ein übertriebenes Schamgefühl in deiner Freiheit ein. Und manchmal ist es noch problematischer, das Mäuslein im Ohr loszuwerden, das ständig fiept: „Das tut ein anständiger Mensch nicht“. Dann könntest du dich wirklich mal fragen: „Gehört diese Maus eigentlich wirklich zu mir?“ Und vielleicht es dir dann wirklich, deine Ohren von dem lästigen Nagetier zu befreien.

Vergiss dein "erotisches Selbst" und suche nach erotischer Freude

Also: Nein, es ist nicht nötig, dein erotisches, sinnliches oder sexuelles Selbst zu finden. Es reicht wirklich, herauszufinden, was dir Freude bereitet.

Liebeszeitung: Quellen oder keine Quellen?

Wenn die Liebeszeitung etwas veröffentlicht, stammen die Daten und Fakten gewöhnlich aus zuverlässigen Quellen. Leider gibt nicht für alle Themen derartige Quellen. Und weil das so ist, müssen wir uns auch auf logische Zusammenhänge und Wahrscheinlichkeiten berufen.

Unzuverlässige Quellen überall

Die Redaktion hat allerdings seit Langem ein anderes Problem. Auch sogenannte „wissenschaftliche“ Quellen (oder solche, die sich dafür ausgeben) haben nur einen begrenzten Wahrheitsgehalt. Das liegt daran, dass viele Wissenschaften nur Einzelaspekte eines Themas berühren, wodurch die Gesamtsicht verhindert wird.

Bewusste Manipulation von angeblichen Fakten - "postfaktische" Berichte

Tatsächlich werden manche „Fakten“ auch bewusst manipuliert – in der sogenannten „postfaktischen“ Gesellschaft versuchen immer mehr Menschen und Institutionen, geschickt zu lügen. Das ist ganz einfach: Ein bedeutungsloser Umstand wird aufgebläht, dann werden Zahlen hinzugefügt, die im Grunde bedeutungslos sind, und schließlich wird alles so formuliert, dass Leser(innen) die Inhalte für Tatsachen halten.

Warum wir kaum noch auf Quellen verweisen

Nun zu unserer „Liebeszeitung“: Wir geben kaum noch Quellen an, weil schon die Angabe solcher Quellen eine Manipulation beinhaltet. Indem wir es nämlich tun, erklären wir die Quelle als „wahrer“ als jede andere – was oft nicht zutrifft.

Unsere Serie über Domination im Alltag und in frivolen Spielen

Unsere Serie über „Domination“ unter dem Titel „Femdom – Maledom, Zeitgeist und der wahre Alltag“ war ein Versuch, die Realität dem Zeitgeist gegenüberzustellen. Wir sind dabei davon ausgegangen, dass der Wandel der Macht zwischen Frau und Mann sich in der Erotik ebenso niederschlägt wie im „gewöhnlichen“ Alltag. Leserinnen und Leser können darüber diskutieren – aber wir geben keine „Autoritäten“ vor, auf die wir uns beziehen.

Ich selbst habe gerade wieder einen „postfaktischen“ Bericht über sogenannte „Sugar Babys“ in der Blog-Presse gelesen. Die Recherche ergab, dass ich lange suchen musste, bevor ich überhaupt zu „harten Fakten“ vordringen konnte. Die meisten Artikel stammten von Anbietern, die ein Interesse daran haben, Kunden anzulocken – mal die „Anbieterinnen“ und mal die potenziellen (meist männlichen) Kunden.

Das Fazit

Und was ergibt sich daraus? Besser keine Quellen als unglaubwürdige Quellen. Meint jedenfalls der Herausgeber der Liebeszeitung, der hier für euch schreibt.

Was noch fehlt? Deine Meinung, zum Beispiel.

Die Woche – dein Wert - Heiraten aus Liebe - scheu und keusch sein

Warum heiraten Menschen? Alte Frage, alte Antworten? Wer heute unter 30 ist, der hat meist keinerlei Ahnung, dass die Ehe einstmals aus ganz anderen Gründen eingegangen wurde als heute. Das galt besonders für Frauen, die sich in Wahrheit gar keinen Partner suchen konnten, sondern für die ein Partner gefunden wurde. Und obwohl dies die „Liebeszeitung“ ist, muss ich leider diese Wahrheit verkünden: Liebe kann auch ein Argument für die Ehe sein – sicherlich. Aber sie ist nicht der alleinige Grund, um eine dauerhafte Partnerschaft einzugehen. Liest auch gerne dazu auf Sehpferd über Romantik und Ehe.

Was bist du eigentlich wert?

Eine Frage, die sich Menschen nicht gerne stellen lassen, ist: „Was bin ich wert?“. Und tatsächlich brauchst du dir die Frage auch nicht zu stellen, wenn dir klar ist, worin deine Werte bestehen. Nun die bittere Pille: Weißt du auch, was andere an diesen Werten interessiert? Ob ja oder nein – lies den Artikel „Sag, was du wert bist“.

Scheu aber geil - wie geht jemand damit um?

Mit unserem Artikel scheu, sein, aber unbedingt Sex wollen greifen wir ein heikles Thema auf – das keinesfalls „ausschließlich Männer“ betrifft. Wir hörten die Geschichte einer Frau, die sich mit den Gegebenheiten „arrangierte“ und schrieben sie auf, so, wie wir sie gehört haben.

Keusch? Ist das noch ein Thema? Oh ja, aber ...

Apropos scheu – wann habt ihr zuletzt das Wort „keusch“ gehört? Als ihr in einem Museum einen Keuschheitsgürtel gesehen habt? Oder als US-amerikanische Sektierer ihre Kampagne „Wahre Liebe wartet“ gründeten? „Keuschheitsprodukte“ sind ein wahrer Renner in der Erotik-Branche geworden. Manche machen daraus eine Ideologie (Keuschhaltung), andere eine Art Spiel: „Einschließen und Befreien.“ Lest den Artikel in der Liebeszeitung– dann wisst ihr mehr – garantiert.

Und sonst ...

Mit unserem Aufruf „Liebe, Sex und andere Lüste“ wollten wir euch anregen, uns zu schreiben. Bisher vergeblich. Schade. Und weiterhin: Auf Quora gibt es weiterhin meinen Salon mit den neuesten Kuriositäten über Sex, Liebe und Leidenschaft in der Presse.

Und sonst? Ich gehe ins Wochenende. Ihr auch? Das muss heute reichen als Abgesang. Es sei denn, ihr wolltet noch etwas anders von mir wissen.

Der frivole Sturz in die Lust des Kopfkinos

Dämonische Fantasien statt der Realität?
Der frivole Sturz in die Lust des Kopfkinos - oder "lustvolle Schläge ohne körperlichen Schmerz"

Zu den drei größten Tabus gehört der Wunsch, jemandem sexuell hilflos ausgeliefert zu sein. Doch für diejenigen, die einer anderen Person ihren blanken Hintern präsentieren, um sinnliche Schläge zu empfangen, kommt oft etwas hinzu: die geschlechtliche Identität wird oft zur Nebensache.

Das Gefühl, hilflos zu sein ist nicht geschlechtsspezifisch

In unserer Kindheit haben wir uns oftmals hilflos gefühlt, wenn wir durch einen Erwachsenen in einer Weise „behandelt“ wurden, die uns eingeschränkt. Ich denke, jedes Kind hat es erlebt – und es hat nichts mit Schlägen zu tun, sondern einfach damit, dass wir damals nicht begriffen haben, warum unsere Freiheiten begrenzt wurden.

Spielte es dabei eine Rolle, ob wir männlich oder weiblich oder etwas völlig anderes waren? Und unsere vermeintlichen Spaßbremsen – war es uns nicht völlig gleichgültig, ob es eine völlig fremde Person (Erzieher(in), Lehrer(in)n, Opa oder Oma, Onkel oder Tante, Vater oder Mutter die Person war, die unseren freien Willen unterdrückte? Die Frage ist doch eher, „was fühlten wir dabei?“ War es nur stiller Grimm, regte sich Widerstand, oder beschlossen wir, aus der schwächeren Position dagegen zu kämpfen?

Die Frage nach dem "Warum" wird kaum noch gestellt

Diejenigen, die sich heute in mittleren Jahren für die Lust am süßen Schmerz, sei es mit oder ohne sexuelle Regungen auf den Po schlagen lassen, interessieren solche Fragen kaum. Sie wollen etwas, was nicht zu den „normalen sozialen Kontakten“ gehört, und sie wollen es im Hier und Jetzt.

Lustvolle Schläge und Heterosexualität

Die meisten Frauen und Männer, die sexuelle Erregung vor, während oder nach der Züchtigung genießen wollen, gehören zur Gruppe der sogenannten „Heterosexuellen“. Sie wünschen sich deshalb zumeist, von einem Angehörigen des anderen Geschlechts geschlagen zu werden oder von jemandem, der ihnen als solcher gegenübertritt. Normalerweise erhöht dies die Lust, alle Scham abzulegen und zeitweise in die völlige Abhängigkeit abzugleiten.

Frauen gelten als Expertinnen für sinnliche Schläge

Allerdings ist das Geschlecht nicht allein ausschlaggebend. Wichtig ist vor allem, dass die schlagende Person „ihr Handwerk“ versteht und all die widersprüchlichen Gefühle erzeugen kann, die alle Menschen durchdringen, wenn sie sich zur Züchtigung entblößen. Bekanntlich kann der(die) Schlagende mit den Faktoren „Zeit, Intensität und dem Klang der Sprache“ die eigentlichen Schläge intensivieren. Denn ihre Wirkung entsteht nicht nur auf dem Gesäß, sondern auch in dem, was wir „die Psyche“ nennen. Dort spielt unser Gehirn unter dem Einfluss von Botenstoffen, Erfahrungen und Erinnerungen alles auf, was wir von den Schlägen erwarten. Egal, was es auch sein mag.

Mehrfach las ich, dass Frauen die besseren „erotischen Erzieherinnen“ sind. Neben Männern, die sich mit Wonne an erfahrene und vielseitige „Geberinnen“ wenden, suchen Frauen nach Personen, bei denen sie sich „gut aufgehoben“ fühlen. Es mag ähnlich sein wie im Bereich der Akt- und Erotikfotos, für die fast nur noch weibliche Fotografen verwendet werden. In ungewöhnlichen Lagen, wie dem Verlust des Schamkostüms oder während des lustvollen Leids, gelten Frauen als „sicherer Hafen“, während Männer als gefährlicher empfunden werden.

Die Lüste der Männer und die Feminisierung vor der Strafe

Was Männer betrifft, kommt noch etwas hinzu, dass schon in den Romanen der Victorianischen Epoche eine große Rolle spielte: sich mithilfe von Kosmetika und geeigneten Kleidungsstücken in Frauen zu verwandeln. Dann geht es darum, sich so verkleidet schamvoll entblößen zu müssen, bevor der Mann sich „als Frau“ schlagen lässt.

Warum Gefühlserlebnisse nicht real geschildert werden

Was gesucht wird, sind stets Erlebnisse ungewöhnlicher Art. Sie werden unterschiedlich benannt, manchmal als Erziehung, dann als Strafe, schließlich als „reines Gefühlserlebnis“ und manchmal als sexuelle Erregung. Tatsächlich wissen wir sehr, sehr selten, wie die Prozeduren psychisch, physisch oder in anderer Weise empfunden werden.

Was wir indessen wissen, ist dies: Alles, was über erotische Strafen, sinnliche Strafen oder „Erziehungsspiele“ gesagt wird, ist eine Verallgemeinerung. Warum jemand geschlagen werden will und was er/sie dabei empfindet, ist in der Wahrheit nur demjenigen bekannt, der es durchlebt.

Und für diejenigen, die es sich nicht leisten wollen oder können, dem Alltag zu entfliehen und eine kurze Reise in den Schmerz zu gönnen, bleiben die Fantasien, die oft farbenfroher sind als die Realitäten.

Stell euch für einen Moment vor, ihr würdet das schildern müssen, was ihr in einer wirklich romantischen Liebesnacht empfunden habt – was würde übrig bleiben? Ein Haufen Worte, mehr nicht, und diese Worte wären vielleicht sogar ernüchternd. So ähnlich ist es mit jeder anderen erotischen Realität, die ihr erlebt, wenn ihr die Ebene von „Vanille-Sex“ verlasst.

Das Fazit - viele Fantasien, einige Illusionen und wenig Realitäten

Und so bleibt mir zu berichten: Die frivolen Illusionen sind sehr verbreitet – der Genuss frivoler Realitäten hingegen deutlich weniger.

Anderer Meinung? Es wird Zeit, das Thema mit dem Autor zu diskutieren, nicht wahr? Tut es einfach: Nimm Mastadon. Dort ist Ubomi-Land ...

Da, wo die Elefanten kommunizieren ...

Oralsex – nur Sex oder Zeichen der innigen Liebe?

Es ist nicht das, wonach es aussieht ...
Das schillernde Thema "Oralsex" wird in diesem Artikel ausführlich behandelt. Dies ist der zweite Teil mit einem erklärenden Anhang. Die Redaktion empfiehlt, den ersten Teil zuerst zu lesen.

Liebe, Verliebtheit, Romantik, Lust - oder "nur Sex"?

Alles, was ich zum Thema las, war ausgesprochen spekulativ. Männer, die ihre Fellatio-Erfahrungen mit Prostituierten gemacht hatten, wurden oftmals nie von ihren Ehefrauen auf diese Weise beglückt. Sie haben also keine Vergleiche, und ihre Lüste wurden unter Zeitdruck befriedigt. Waren die Ehefrauen hingegen bereit, so waren sie oft nicht „kompetent“ genug, um wirklich zu überzeugen. Bei Männern, die viele Vergleiche haben - inklusive Bi-Erfahrungen – gelten Männer manchmal als die besseren Geber. Sind hingegen „romantische Triebe“ im Spiel, so überspielt die Verliebtheit die Qualität. Das heißt, die Frau, in die ein Mann verliebt ist, wird als „lustvolle Geberin“ empfunden – unabhängig von ihrer Praxis.

Ganz ähnlich scheint es bei Frauen zu sein. Vom männlichen Lover wird erwartet, dass er Erfahrung und maximale Sinnlichkeit in das Werk seiner Lippen legt - vom Kuss bis zum Cunnilingus. Doch oftmals wird behauptet, dass Frauen einfach sensibler sind, wenn es um den Cunnilingus geht - und er schon deswegen der Beschenkten mehr Lust bereitet.

Gibt es Tatsachen zur Lust beim Oralsex?

Im Grunde fehlen solche Tatsachen komplett. Zwar kann man sowohl Fellatio wie auch Cunnilingus als „isolierte Formen sexueller Befriedigung“ auffassen – meistens aber werden sie in Zusammenhang mit einer bestehenden oder aufkeimenden Beziehung gesehen. Und mit Sicherheit auch als „Herausforderung“, denn viele Frauen und Männer haben zu Anfang Vorbehalte, die Herausforderungen von Oralkontakten anzunehmen.

Wer tiefer in das Thema eintauchen will, wird fast vergeblich nach zuverlässigen Quellen suchen. Erotische Romane sparen oft das Wesentliche aus. Foren und Blogs sind oft nichts als Sammlungen privater Meinungen. Und die Wissenschaft? Sie verharrt im Erbsenzählen, sagt uns also lediglich, wer in welchem Alter nach Eigenangaben schon mal Fellatio oder Cunnilingus hatte. Dabei sind Oralkontakte schon in alten Hochkulturen nachzuweisen - irgendwann muss es also eine weit verbreitete Lust gewesen sein.

Wer mag, kann im Anhang Details dazu erfahren.

Wann wurde das erste Mal Oralsex praktiziert?

Niemand weiß es genau, doch ist die Praxis im alten Ägypten sehr populär gewesen. Aus dem vorderen Orient kamen solche Praktiken vermutlich nach Griechenland, wo sie ebenfalls durch Abbildungen belegt sind. Auch aus indischen Darstellungen geht hervor, dass orale Kontakte das Liebesspiel beflügelten. Und schließlich wurden noch aus dem frühen Mittelalter alle Arten von oralen Kontakten geboten. Unter dem Einfluss der christlichen Kirchen, so heißt es in Abhandlungen dazu, sollen dann alle Lüste, die nicht zur Zeugung von Nachkommen dienten, verdammt worden sein. Besonders jene im außerehelichen Bereich. Noch heute nimmt die katholische Kirche diese Position ein.

Manche Autoren gehen davon aus, dass dieser Einfluss zum Ende des 19. Jahrhunderts zurückging. Und tatsächlich finden wir die „erste sexuelle Revolution“ ausgerechnet im angeblich so prüden England der Königin Viktoria.

Warum eigentlich "französisch"?

Erwähnt wurde schon der Begriff „Gamahouching“, dessen Ursprünge im Französischen liegen – bekannt wurde er allerdings aus der viktorianischen Erotik-Literatur. Oft ist unklar, ob er für „Oralverkehr“ insgesamt oder weitgehend nur für den Cunnilingus steht. In Frankreich soll auch der Begriff „Fellatrice“ entstanden sein (aus dem Wort „Fellatrix“), der eine Frau bezeichnet, die Fellatio ausführt. Der deutsche Ausdruck „Französisch“ kommt wahrscheinlich von Besucher französischer Bordelle und könnte von Soldaten „importiert“ worden sein. Es mag auch sein, dass er – wie so viele Erotik-Begriffe – einfach den Franzosen „in die Schuhe geschoben“ wurde. Der Ausdruck „Blasen“ (wie auch in „Blow Job“ enthalten) ist zwar populäre, aber dennoch falsch. Er mag aus der optischen Ähnlichkeit mit dem Blasen eines Holzblasinstruments entstanden sein, weil sich das Mundstück zwischen den Lippen befindet. In Wahrheit meint man damit aber das Gegenteil, nämlich das Saugen. Dabei wird mithilfe der Mundhöhle ein Unterdruck erzeugt, der zur Versteifung des Penis dient. Insofern gehört Fellatio oft zum Vorspiel, in der Sprache der Sexarbeiterinnen „Halb und halb“.

Sobald von Fellatio und dem Vergnügen der „Geber(innen) die Rede ist, fällt auf, wie wenig plötzlich von Frauen die Rede ist. In Suchmaschinen tauchen häufig Hinweise auf homosexuelle Praktiken oder entsprechende Pornografie auf. Dies könnte Hinweis darauf sein, dass man Frauen nicht zutraut, Fellatio zu mögen.

Für die andere Form, Oralsex zu geben, wird normalerweise entweder das Fremdwort „Cunnilingus“ verwendet oder es wird als „Lecken“ bezeichnet.

Hier verwendet:

Die Denverpost als eine der Quellen für Zahlen, die gerne in den Rauam geworfen werden.
Genauer: Psychology Today.
Zur Geschichte des Oralsex (namentlich Fellatio: MIC.
Dazu mehrere Quellen aus nicht näher bezeichneten Blogs oder Foren.,sofern bloße Meinungen betroffen sind.
Bücher:
"The Origins of Sex", London 2012.
"The Pleasure's All Mine", London 2013.
Sowie nach der Studie: "What Exactly Is an Unusual Sexual Fantasy?" von Christian C. Joyal, PhD, Amélie Cossette, BSc, and Vanessa Lapierre, BSc, Department of Psychology, Université du Québec à Trois-Rivières, Trois-Rivières, Québec, Canada.
"Oralsex – nur Sex oder Zeichen der innigen Liebe?" vollständig lesen