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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Das erste Mal, das nicht dein erstes Mal war

Offenbar eine ungeplante Variation des Liebesspiels ...
Irgendwann geschieht uns allen etwas, das wir nicht erwartet haben. Er oder sie versucht etwas mit dir anzustellen, was du nicht gewohnt bist. Und sofort ergibt sich die Frage: flüchten, standhalten oder reden?

Reden, probieren oder gar eine "Bedienungsanleitung"?

Klar, wenn du die „schlauen“ Ratschläge liest, mit denen überall herumgespritzt wird, dann ist „reden“ die erste Wahl. Und das ist auch nicht falsch, sondern im Grunde der richtige Weg. Allerdings kommt es unter Erwachsenen (und die sind hier gemeint) selten vor, dass jemand sagt: „Oh, hier hast du eine Bedienungsanleitung für meinen Körper, gehe bitte genau danach vor.“

Im Allgemeinen hat jede und jeder einen „Fahrplan“ wie ihr/sein „gewöhnlicher Sex“ aussieht. Aber davon weiß der andere oft nichts. Für ihn oder sie ist das „Normal“, was schon mal vollzogen wurde. Wenn jemand etwas anders macht, dann schwanken wir zwischen Neugierde und Furcht. Und tatsächlich berichten manche Männer von Frauen, die sich nicht auf den Mund küssen lassen – woanders schon. Doch immer, wenn Finger, Penis oder Zunge des anderen einen ungewöhnlichen Weg nehmen wollen, zucken wir zusammen.

Das Ungewöhnliche - Vermutungen, aber kaum Fakten

Im Allgemeinen sind es Brüste (auch bei Männern), Anus und Damm, die nicht ohne Zustimmung stimuliert werden dürfen. Auch Bisse, Kratzer und leichte Schläge auf den Po gehören dazu, und weil ich gerade Männer erwähnte: Nicht alle Männer freuen sich, wenn ihre Hodensäcke geknetet werden.

Ich konnte keine Zahlen oder Fakten darüber finden, welche sinnlichen Berührungen spontan empfangen wurden, und wer sie wie heftig abwehrte oder einfach lustvoll zuließ. Und da viele geschlechtliche Erfahrungen im Sinnesrausch untergehen, ist nicht einmal sicher, ob sie in diesem Moment wirklich als so absonderlich empfunden wurden.

Manchmal höre ich aus Schilderungen: „Ich hatte schon lange gehofft, dass er (sie) etwas tun würde, wonach ich mich sehnte, aber …“, oder „hättest du mir doch gesagt, dass du so etwas willst.“

Dann und wann wurden schon junge Männer befragt, wie sie auf „eindringende Finger“ reagierten. Sie hielten sich merkwürdig „bedeckt“, und repräsentativ war diese Befragung schon gar nicht.

Hast du dir je Gedanken darüber gemacht, wonach der/die andere sich sehnt?

„Einmal ist immer das erste Mal“, sagt ein Sprichwort. Und ich fürchte, die meisten von uns, gleich ob Frau oder Mann, haben sich kaum Gedanken darüber gemacht, bevor die Schlafzimmertür sich hinter beiden schloss. Und ich erinnert mich gut, was ein junger Mann sagte, als er nach den Erfahrungen mit „passiven Praktiken“ gefragt wurde: „Ich würde niemals irgendeinem Kumpel erzählen, was diese Frau mit mir gemacht hat.“

So sind sie eben, die Männer. Früher sagte man, ein „Gentleman genießt und schweigt“ heute würde ich behaupten: Ein Mann leugnet, etwas zu genießen, was nicht zum allgemein üblichen Repertoire der männlichen Lust gehört.

Bild: Nach einer anonymen (?) Zeichnung in "La Vie Parisienne" von 1937.

Männer und Sperma

Verlockung, Begierde, Enthaltsamkeit
Das Wesen der Männer ist nicht Sperma. Offenkundig sind einige übel gelaunte Keuschheitsbefürworter dieser Meinung - jene, die jetzt „November ohne Nüsse“ („NNN“) feiern. Das Wesen des Mannes ist auch nicht Enthaltsamkeit. Und es wird nicht geheiligt durch den berühmten Plastikwasserhahn, der angeblich Keuschheit gewährleisten soll.

Wirrköpfe, Begierden und Wahrheiten

Mag sein, dass die Begierde, der Schaum vor dem Mund oder der Speichel, der aus den Lefzen läuft, beachtlich zunimmt, wenn der Mann „keine Frau hat“.

Einige Wirrköpfe (und darunter eben auch die Anhänger des „Novembers ohne Nüsse“ überschätzen die positiven Eigenschaften der Enthaltsamkeit. Ja, sie kann interessant sein, wenn Männer (oder auch Frauen) sich wie die Terrier in die Wissenschaft oder eine andere Erkenntnis verbeißen.

Ich zitiere mal eine Mittelalterexpertin, die ich als kompetent ansehe (1).

Wie mittelalterliche Menschen glauben diese Leute, dass das Wesen der Männlichkeit Sperma ist. Sie denken, dass es in ihnen aufbewahrt werden muss, um sich selbst vital, aufmerksam und rational zu halten. (Sie glauben …) wenn Menschen nicht ejakulieren, können sie diese Energie speichern und an anderer Stelle in ihrem Leben ausdrücken.

Nein, das können sie nicht. So interessant Sperma auch sein mag - die Begierde entsteht im Gehirn, nicht in den Hoden. Und ein Mann, der aus ideologischen Gründen oder gar „unter Zwang“ am Sex gehindert wurde, kann, wenn die Begierde durchschlägt, kaum noch zwischen menschlichen Emotionen und animalischer Geilheit unterscheiden.

Brauchen wir notgeile Männer?

Was machen Männer, die „notgeil“ und rücksichtslos sind? Sind sie etwa erstrebenswert? Dient ihr Verhalten der Gesellschaftsordnung? Sind sie überhaupt erwünscht, außer als zahlende Gäste im Bordell (und vielleicht nicht einmal dort)?

Oh, ich rede nicht vom Lockdown, Lockdown Lite oder völligem Kontaktverbot. Aber ich bin ganz sicher, dass es auf Dauer ähnliche Folgen hat wie das voraussichtliche Verhalten jener Männer, die Dezember wieder ihre Nüsse in Frauen entleeren wollen. Irgendwelche Frauen. Hauptsache, Frauen.

Wie schrieb noch die Mittelalter-Expertin? (1):

Die unglücklichere Seite des ganzen Debakels ist die in diesen Ideen enthaltene Frauenfeindlichkeit.

Auf den Kopf getroffen. Die „NNN-Bewegung“ ist eine maskuline Provokation, die sich über die Hoden definiert. Und das ist nicht gut für das Zusammenleben von Frauen und Männern in dieser Gesellschaftsordnung.

(1) Zitate: Dr Eleanor Janega in ihrem Blog.
Bild: Scherzpostkarte, Wien um 1900

Mo-Vember im November

Movember - von der offiziellen Webseite
Aus Australien kommt eine Bewegung, die sich Mo-Vember nennt. Das klingt für uns ein bisschen „irre“, denn was hat der „Mo“, der Moustache oder Lippenbart mit dem November zu tun?

Eigentlich nichts – aber es ist eine Aufforderung, sich im November einen Lippenbart wachsen zu lassen, damit jeder Mann seinen Beitrag zur Vorbeugung von Prostata- und Hodenkrebs leistet. Und das heißt vor allem: damit er die Vorsorge auch tatsächlich nutzt.

Ich lasse mir gewiss keinen Oberlippenbart wachsen, aber ich denke, „man“ kann gar nicht genug darauf hinweisen, dass „Mann“ gesund bleibt.

Mehr Informationen und das © 2019 fürs Bild bei Movember deutsch.