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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Der Mann als lustvoller Masochist

Illustration zu einem Buch von Sacher-Masoch von Gaston Noury (?)
Der forensische Psychiater Krafft-Ebing erwies sich oftmals ganz als „Kind seiner Zeit“. Manche Behauptungen erscheinen uns heute absurd, und viele wurden vor dem Hintergrund damaliger Lehrmeinungen abgegeben. Insbesondere bei seiner Auffassung von der „Rolle des Weibes“ erntete er immer wieder Spott.

Allerdings ließ er sich auch belehren, und zwar nach einem ganz aktuellen Prinzip: Er bat einige seiner Patienten, ihm ausführlicher zu schildern, wie sie in ihre jeweilige Situation hineingeschlittert waren. Tatsächlich interessierte er sich sehr für die Ursachen der Schmerzlust, die er später nach dem Schriftsteller Sacher-Masoch als „Masochismus“ bezeichnete. Er las nicht nur Sacher-Masoch, sondern bat einige seiner Patienten, ihm ausführlich zu schreiben, wie sich ihre Neigung entwickelt haben.

Der Kontakt mit weiblicher Macht beginnt schon früh

Demnach war es nicht, wie oft angenommen wurde, die damals noch weitgehend übliche Prügelstrafe, sondern die Lust, sich Frauen zu nähern, die Macht ausübten. Manche jungen Männer taten dies offenbar schon, bevor sie an ein „Sexualleben“ denken konnten. Die Lust, sich in Spielen der Macht von jungen Frauen zu unterwerfen, scheint aber in der Pubertät zu wachsen. Geschildert wird beispielsweise ein junger Mann, dessen Begierde mit 15 Jahren wuchs. Er stellte sich dabei vor, „dass Mädchen ihn in einen Hinterhalt lockten und schlugen.“ Kurz, nachdem dieser junge Mann ein „normales“ Geschlechtsleben aufnahm, muss er sich aber gegenüber einer Hure über weitere Wünsche geäußert haben, denn „sie schlug ihm vor, eine masochistische Szene“ mit ihm zu inszenieren. Seither habe er häufiger Huren besucht, die zunächst masochistische Szenen mit ihm aufführten, um erst anschließend den Koitus auszuführen.

Es ist etwas schwierig, die verhüllenden Schilderungen zu entschlüsseln, aber wir finden immer wieder das gleiche Muster. Ein junger Mann begibt sich in eine Situation, in der Frauen Macht über ihn gewinnen können, und er genießt es, von ihnen erniedrigt zu werden. "Der Mann als lustvoller Masochist " vollständig lesen

Bezahlen für virtuelle erotische Beziehungen?

Bezahlen für virtuelle erotische Beziehungen? Der Beruf des Cam-Girls erreicht neue Dimensionen.
Ob im Erotik-Fernsehen oder als Cam-Girl: Pseudo-Beziehungen sind alles

Nichts ist so wichtig, wie eine Beziehung aufzubauen … dieser Satz mag euch bekannt vorkommen. Euer Lieblingsversandhändler hat es bereits versucht, nicht wahr? Er suggeriert dir, dass du ein ganz besonders wichtiger Kunde bist. Manchmal tun es Fußpflegerinnen oder Kellner – du bist stets willkommen, bekommst immer einen Termin oder einen Tisch. Und am Ende ist es eben auch eine „Art Beziehung“, wenngleich sie sehr „hybrid“ ist.

Vielleicht habt ihr schon gehört, dass gewisse Damen mit etwas höheren Tarifen ebenfalls versuchen, eine Art Beziehung aufzubauen – die selbstverständlich nur für dich so aussehen soll. Natürlich nicht für dich, ich weiß – du kennst solche Damen nicht. Kein Mann war jemals bei einer Hure.

Eindeutige Posen sind nicht immer von Vorteil

Neu ist die „Beziehung“ zu einer Frau, die sich nur virtuell zeigt. Wir kannten sie eins als „Senderinnen“, dann als Cam-Girls, bisweilen auch als „Geldherrinnen“.

Neu ist die „Beziehung“ zu Damen, die auch Blogs führen und in sozialen Medien zu Hause sind. Das liest sich so:

Aber es ist wichtig, diese Beziehungen zu pflegen. In einem Blogbeitrag auf seiner Website ermutigt … (die Agentur) die kreativen Damen, sich um ihre „Superfans“ zu kümmern, die für benutzerdefinierte Inhalte bezahlen und „mehr geben, wenn sie das Gefühl haben, etwas Besonderes zu bekommen“.

Männer zahlen für die Illusion einer "exklusiven" virtuelle Geliebten

Das Gefühl, eine persönliche Beziehung zu einer attraktiven Frau zu haben, ist vielen Männern Geld wert. Und weil es sich um virtuelle Kontakte handelt, fließen die Körperflüssigkeiten nicht beidseitig. Und nein, man war nicht bei einer Hure – man hat nur etwas zu sehen bekommen, was Frauen im Eiscafé nicht offenbaren, und dies im Detail.

Die Vermarktung ist alles

Dabei gibt es zwei Tricks, die hinter vorgehaltener Hand schon mal verraten werden: Ersten kann sich die reale Frau bei Abwesenheit durch „Chatter“ (Animateurinnen) vertreten lassen. Und Zweites geht es um die Sonderwünsche, dir etwas vergleichbar sind mit einer Solo-Kabine in einer Peepshow. Also: Die Dame dreht ein Video „nur für dich“. Das behauptet sie jedenfalls. Nun weiß jedes Cam-Girl und auch sonst manche Frau, dass viele Männer identische Wünsche haben – es ist also durchaus möglich, das gleiche Video mehreren Herren zu verkaufen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Im Grund genommen gibt es die Masche seit Jahrhunderten – nun aber ist sie ins Internet eingezogen. Und die sehnsüchtigen Herren glauben manchmal tatsächlich, sie hätten eine exklusive Beziehung zu der Dame, die ihnen virtuell ganz besondere Wünsche erfüllt.

Ich las darüber in der New York Times, aus der auch das Zitat stammt.
Bilder aus Werbungen für Sex-Chats, öffentliche Angebote

Macht über Männer gewinnen - warum tust du das?

Die Macht kann auf viele Arten ausgeübt werden - wenn es der Partner mag
Eine der Fragen, die typische Vanille-Leser(innen) sich und anderen stellen, ist diese: „Warum machen Frauen Dinge, die…“. Dann folgt entweder etwas, das nicht als feminin bezeichnet werden kann, oder eine Tätigkeit, die jemandem Schmerzen zufügt oder auch etwas, das als „eklig“ gilt. Alles Dinge, die eine „gewöhnliche Frau“ an einem Mann gar nicht vollziehen würde und eine Hure nur dann, wenn sie dafür entlohnt wird.

Ja, warum?

Ganz normal ist so normal nicht

Wenn du danach fragst, bekommst du nicht sofort eine Antwort. Das ist an sich kein Wunder. Denn wenn du eine „stinknormale“ Frau fragst, warum sie sich „hinlegt“ und einen schnaufenden, schwitzenden Mann über sich erträgt, wirst du dann eine Antwort bekommen?

Ich habe wirklich mal gefragt – eine gute Freundin, aus purer Neugierde. Eine Frau, die häufig seriöse Verabredungen hatte und fast jedes Mal mit Ihrem Partner im Bett gelandet ist. Ihre Antwort hat ich ehrlich verblüfft: „Ach die Männer haben es doch so gerne.“ Ich habe den Satz nicht gerne gehört, aber es handelte sich um eine sehr gebildete, feminine Frau aus bester Familie.

Das schöne Gefühl der Macht - mit dem Einverständnis des Partners

Von ganz anderer Art war die Antwort einer jungen Frau, die häufig im Internet Erfahrungen postet. Sie sagte, ihr ginge es um die Macht, die sie über den Mann ausüben kann. Es beginnt schon damit, dass sie nicht „unter ihm liegen will“. Sie sagt, dass sie keine „typisch dominante“ Frau ist, dass es ihr aber Freude bereitet, Macht über den Mann auszuüben. Keine Frage, dass dies nur mit einem Partner funktioniert, der sich daran erfreut.

Edging -immer an der Kante stoppen

Sie nutzt dabei eine Methode, die allgemein als „Edging“ bekannt ist. Die Methode ist nicht neu und funktioniert manuell, oral und gemischt. Optimal ist die Wirkung, wenn sie liebevoll und zugleich konsequent ausgeübt wird. Und vor allem, wenn die Partnerin weiß, wann ihr Mann „kommen will“. Beherrscht sie also die Kunst, seine Körpersignale zu lesen, dann kann sie seine „Entladung“ fast beliebig herauszögen, und das liest sich so:

Sobald ich spüre, dass er nun bald kommen will, verlangsame ich meine Aktivitäten. Das macht etwas mit ihm: Er fürchtet, dass ich wirklich aufhören würde. Also wiege ich ihn erneut in Sicherheit, damit er denkt, es geht jetzt sofort weiter zu seinem Erguss. Ich gebe ihm die Illusion, dass er bald „kommen darf“ … aber der Vulkan muss noch auf seinen Ausbruch warten … und mich flehentlich ansehen, dass ich weitermache.

Der lustvolle Gewinn aus der Macht

Es gibt ziemlich viele Varianten zum Thema – wie weit du dich selbst dabei „optisch“ in Szene setzt. Oder ob er bekleidet, halb bekleidet oder nackt ist. Ob du ihn vorher fixiert hast oder ob er brav genug ist, alles zu erdulden, bevor er seine Befriedigung bekommt. Und vor allem, wie du dich selbst dabei fühlst. Die Macht, die du dabei gewinnst, kommt aus seinem flehentlichen Blick und seinen wiederholten Aufforderungen, auf keinen Fall aufzuhören und ihm endlich seine Ejakulation samt Orgasmus zu schenken.

Varianten, Gewinn für beide und ein paar Zahlen

Du kannst ich vielen Frauenzeitschriften lesen, wie das Spiel „zu zweit“ funktioniert. Aber du wirst kaum eine Schilderung finden, wie du deinen Freund mit liebevoller, aber konsequenter Macht zu einem enormen Orgasmus verhelfen kannst.

Es ist also eine Win-win-Situation: Du genießt die Macht, die von dir ausgeht und die dir Kraft verleiht, und er genießt einen herrlichen, intensiven Orgasmus. Und doch bleibt alles ein hübsches frivoles Spiel ohne Forderungen aneinander.
Rein technisch geht es übrigens darum, kurz vor dem berühmten „Point of no Return“ tätig zu werden. Da ist der Punkt, in dem niemand (vor allem aber kein Mann) mehr „zurückkann“, und deswegen sowohl Samenerguss wie auch Orgasmus nicht mehr verhindert werden können.

Und noch einmal: Es gibt andere Methoden für Frauen, sich am sexuellen Machtgewinn zu erfreuen – aber Voraussetzung ist, dass der jeweilige Partner davon genauso begeistert ist wie du.

Die Grundlagen – also die Fantasien, zu dominieren, sind bei fast der Hälfte aller Frauen vorhanden (46 Prozent). Die theoretische Bereitschaft der Männer, dominiert zu werden liegt bei 53 Prozent, wenn man ihre Wunschträume als Maßstab nimmt.

Bilder, Zahlen, Fakten:

Bild: Japanische Zeichnung, 1960er Jahre, nachkoloriert)
Fakten: Edging bedeutet sexuell: einen Menschen bis kurz vor dem Orgasmus zu reizen, dies dann zu verweigern, und ihn schließlich erneut reizen.
Zitat: Sinngemäß nach einer Quelle, zu der wir nicht verlinken können.
Zahlen: Daten und Fakten über Fantasien aus der Studie: "What Exactly Is an Unusual Sexual Fantasy?"
Christian C. Joyal, PhD, Amélie Cossette, BSc, and Vanessa Lapierre, BSc, Department of Psychology, Université du Québec à Trois-Rivières, Trois-Rivières, Québec, Canada; Philippe-Pinel, Institute of Montreal, Montreal, Québec, Canada.

Die Gaukelei der Lust

Ein Auslöser der Lust
Wenn die Fantasiewelt der wilden Lüste Realität wird, dann gaukeln wir uns vor, auf den Wogen der Lust fortgetragen zu werden. Der alternde Bonvivant entdeckt ein violettes Schleifchen an den keck hervorlugenden Strapsen der Dame, die sich auf dem Barhocker posiert hat. Der junge, begehrliche Liebhaber hofft stattdessen, dass seine schöne Begleiterin schwach wird und ihm den Unterleib darbietet. Ja, schöne Gaukeleien, wenn man weiß, dass es eine lustvolle Scheinwelt ist.

Die Gruppen der lüsternen Männer

Derweil ziehen junge Männer um die Blöcke, voller Frust und Wodka, hinterlassen Scherben und lästern über Tussis und Zicken, die sie nicht „heranlassen“. In ihren Köpfen herrscht das Chaos der Lust: Hauptsache Samen abspritzen, egal wohin oder in wen. Sie bemerken kaum, dass weder eine „schnelle Nummer“ noch der Wodka das ist, was sie wirklich brauchen. Die Gruppe gaukelt sich selber vor, etwas Besonderes zu sein. Sich ändern? Kommt nicht infrage - da müsste man ja die Gruppe verlassen.

Und die männliche Jungfrau, verzweifelt ...

Irgendwo sitzt eine einsame männliche Jungfrau und wartet darauf, dass sie jemand erlöst. Natürlich keine Hure, ja nicht einmal die Vorstadtschlampe. Der junge Mann hat Ansprüche. Seine Braut soll ihm die Unschuld rauben – nur sie. Irgendwie gaukelt er sich eine Welt zurecht, die nur im Kopf einiger Sektierer existiert.

Keine Frau ist notgeil - es sei denn, sie wäre es

Frauen halten sich noch zurück. Offizielle ist keine Frau notgeil, und keine „anständige“ Dame hätte jemals einem Mann angeboten, sich zu ihr zu legen. Die Endvierzigerinnen werfen schmachtende Blicke auf die Jünglinge, die sich nicht trauen, sie anzusprechen – sie würde doch so gerne mal naschen an der Kraft der Jugend. Und die jungen Frauen? Sie gaukeln sich vor, dass es eine unendliche Anzahl von Prinzen gäbe, die alle nur eines wollen: eine Beziehung mit ihr. Eine Ehe. Gemeinsame Kinder.

Die Gaukeleien der Frauengruppen

Niemand darf ihre Träume wissen

Die Frauen, die sich gerne als Damen bezeichnen, bilden ihre liebevoll mit Esoterik und „Frauenfreundschaften“ dekorierten Kreise. Sie reden sich ein, keine Männer zu brauchen. Liköre, Sekt und Vibratoren tun es doch auch, oder? Und vor allem diese innige Freundschaft, die gar nicht erst in Zweifel gestellt werden darf. Ach ja, der Vibrator ist optional. Jedenfalls wird er kaum erwähnt.

Manche weichen aus. Jede könnte deine Verführerin sein, Hannah, Jessica oder wie ihr sonst heißt. Sie suchen den Zufall, so wie du mehr Sinnlichkeit suchst. Zärtlichkeit? Kein Problem!

Klar, es ist anders als der ONS mit einem Verführer. Der kann es am besten, wenn er verheiratet ist. Hat er ein Kondom benutzt? Hoffentlich.

Der wundersame Wandel am Tag nach der Nacht

Der nächste Morgen. Egal, ob du unter der Verführerin gestöhnt hast oder unter dem Liebhaber. Du hast das Bedürfnis, es jemandem zu erzählen. Sie (manchmal auch er) darf es aber nicht weitererzählen. Und du musst ein bisschen Kosmetik hinzufügen: Eigentlich hattest du es nicht gewollt, auf keinen Fall. Es ist „einfach passiert“ Nein, du erzählst niemandem, dass du sie oder ihn in das Theater der Lust eingeladen hast, in dem du endlich die Rolle der stöhnenden, restlos animalisch Geliebten spielen konntest.

Die Gaukelei der Lust? Wenn du sie an dich heranlässt – dann gib wenigstens zu, dass du sie herbeigesehnt hast.

Die Quelle der Bilder konnte nicht ermittelt werden. Sie entstammen dem Liebesverlag-Archiv.

Was ist Pornografie wirklich?

Viele Maler nahmen sich orientalische Harems als Vorbild, um Frauen sinnlich darzustellen
Die Definitionen von Pornografie sind vielfältig. Was jeweils Pornografie ist, wird von der Kultur und ihrem Zeitgeist beeinflusst, aber auch nach ethischen und legalen Gesichtspunkten beurteilt. Je „lüsterner“ eine Schilderung ist, und je mehr sie bloße sexuelle Handlungen aneinanderreiht, umso eher wird eine Schrift als „pornografisch“ angesehen.

Pornografie kontra Erotik?

Allgemein wird die Beschreibung des sexuellen Verhaltens als „Pornografie“ bezeichnet, wenn sie ausschließlich der sexuellen Erregung dient. Nicht nur Schriften werden als „Pornografie“ bezeichnet, sondern auch Bilder, Filme und sogar Statuen, bei denen die Geschlechtsmerkmale deutlich hervortreten.

Als „erotisch“ bezeichnet man hingegen jegliches Material, in dem die Lust zwischen Personen mit ihren Gefühlen in Verbindung bleibt. Allerdings sind die Grenzen sehr subjektiv und sie spiegeln die jeweilige Kultur wieder, unter der die Darstellungen entstanden.

Das Handeln der Huren - die ursprüngliche Bedeutung

Im Grunde kann man das Wort „Pornografie“ durchaus einschränken. In diesem Sinne wäre „reine Pornografie“ das, was eine Hure ihrem Kunden anbietet. Diese Handlungen werden emotionslos oder mit gespielten Emotionen vollzogen, was im Grunde genommen auch in der Pornografie geschieht.

Erotische Darstellungen in Kunst und Wissenschaft

Allerdings nutzte andere Kulturen sexuelle Darstellungen durchaus als „Lehrmaterial“ für angehende Ärzte, zukünftige Ehefrauen und Kurtisanen. Ein Teil dieser Darstellungen war (und ist nach wie vor) künstlerisch wertvoll und zugleich sehr detailliert beschrieben.

Die Briten und die "Viktorianische Epoche"

Als erste Blütezeit der „Pornografie“ galt die „Viktorianische Epoche“. Aus dieser Zeit ist viel Material erhalten geblieben, besonders das monströse Werk „My Secret Life“, das als weitgehend autobiografisch und beispielhaft gilt. Die Zeitschrift, „The Pearl“, die zum Ende des 19. Jahrhunderts erschien, brachte beispielsweise erotische Fortsetzungsromane. Zugleich erschienen Werke, die auf Besonderheiten der „Erziehung“ hinwiesen, wie etwa „Gynecocracy“ oder das schaurig-schöne und aus heutiger Sicht „unsägliche“ anonyme Machwerk „Birch in The Boudoir“, das teilweise im Orient spielte.

Was an Problemen weiter existiert - das "Offizielle" bleibt prüde

Danach gab es ein ständiges Auf und Ab im Verständnis dessen, was pornografisch ist und was nicht. Jede Epoche sucht sich Themen, die darauf beruhen, dass ein bis dato unerwünschter Aspekt der Sexualität in den Vordergrund gedrängt wurde – das ist bis heute so. (Als Beispiele mögen Homosexualität oder BDSM dienen).

In der Gegenwart wird teilweise für, dann aber auch gegen freizügige Darstellung sexueller Szenen gekämpft. Auch die Frage, wie realistisch das Material im Sexualkundeunterricht sein darf, wird immer noch diskutiert. Man kann daran erkennen, dass es noch lange keine einheitliche Meinung darüber gibt, wie weit man auf welcher Ebene bei „sexuellen Darstellungen“ gehen darf. Nach wie vor gibt es heftige Diskussionen darüber, welche Kunstwerke man öffentlich zeigen darf und welche nicht.

Bonmots - alles eine Frage der Lichtführung?

Zur Unterscheidung von Pornografie und Erotik gibt es zahllose Bonmots. Eine der liebsten ist mir der eines Autors, dessen Name ich vergessen habe: „Pornografie ist das, was man sieht, Erotik das, was man sich darunter vorstellt.“ Ähnlich äußerte sich auch die Darstellerin Gloria Leonard, die sagte: „Der Unterschied zwischen Pornografie und Erotik liegt in der Lichtführung“. Ein anderes Bonmot sagt: „Bevor du den Unterschied zwischen Pornografie und Erotik suchst, solltest du den Unterschied zwischen Nacktheit und Entblößung kennen“.

Und schließlich weiß die Autorin Elisabeth Benedict noch etwas sehr Simples: „Erotische Literatur handelt immer von Sex und noch etwas anderem.“ Dem stimmen wahrscheinlich viele Menschen zu.

Zu erwähnen wäre noch, dass auch die Rechtsprechung regelt, was „pornografisch“ ist und was nicht.

Dieser Artikel wird demnächst auch im „Lexikon der Lust“ erscheinen. Wer Anmerkungen dazu hat, möge sie an die Redaktion schicken. Bild oben: Odaliske, von Georges Antoine Rochegrosse (Datum unbekannt).