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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die Woche: Haut, Anspruchsträger(innen) und Liebe

Es wird Zeit, mal wieder Tacheles zu reden. Diese Woche ging es hier um die Haut, um Haare und Düfte, die Erscheinung und ihre Wirkung, um die Liebe und um Menschen, die denken, sie wären extrem großartig.

Schluss mit lustig – geht heim, Anspruchsträger(innen)

Egoisten, Egozentriker oder „sehr anspruchsvolle“ Personen sind nahezu immer daran erkennbar, wie wahnsinnig toll sie sich finden. Dazu kann ich euch sagen: Nackt und richtig hinterfragt sind sie alle „ganz gewöhnliche Menschen“. Und in vernünftigen Statistiken zählen sie ohnehin als „Durchschnitt“. Ein Teil von ihnen ist lernfähig – ein anderer Teil zählt zu den echten Narzissten oder zu jenen, die eben nicht lernfähig sind. Wer sie trifft, sollte äußerst vorsichtig sein. Echt – Schluss mit lustig und falschem Verständnis für Frauen und Männer, die ihre Ansprüche auf einem Tablett vor sich hertragen.

Durch die Haut und über die Haut

Liebe geht durch die Haut, schleicht sich in die Haut und hat überhaupt viel mit der Haut zu tun. Immer wieder wird gestritten, inwieweit Sex und Liebe trennbar sind. Beschäftigen wir uns mit der Haut, so finden wir, dass Liebe nichts völlig Abstraktes ist – wenngleich die Haut auch auf heftigere Reize reagiert.

Haut, Haar und die Erscheinung als solche sind sehr natürliche Lockstoffe der Natur. Ein Satz, der im Artikel verborgen ist, macht Feministinnen offenbar zu schaffen: „Du kannst nicht nicht wirken.“ Aber gegen wissenschaftliche Standards ist kein Kraut gewachsen. Deine Erscheinung wirkt, ob du willst oder nicht.

Aufbruch zur Sinnlichkeit

Viele der „heimlichen Blogger“ und Menschen, die soziale Medien benutzen, pflegen gerade wieder ihre Wünsche an die Welt. Wollen und Wünschen ist wieder verdammt populär. Ob sich alles durchsetzen lässt? In jedem Fall ist der Liebesmarkt gerade wieder am Brodeln – und da bedeutet für Partnersuchende immer: Vorsicht ist geboten. Mehr im Artikel.

Der längste erotische Roman

Erotische Literatur war in viktorianischen Zeiten erheblich aufwühlender als heute, weil die Autorinnen und Autoren keinen Stein der zuvor geltenden Mauern aufeinander stehen ließen. Noch heute wirken diese Bücher, vorm Standpunkt der Literatur aus gesehen, ausgesprochen „wüst“. Der längste (und einer der frivolsten) Romane jener Zeit war „Walter“.

Küsse besser ohne Anstand

Der Tag des Kusses wurde von mir nur am Rande erwähnt. Er dient offenbar zur Verherrlichung romantisch-sinnlicher Gefühle. Und gemeint sind damit alle „anständigen“ Küsse. Wie schade.

Marginalien und Persönliches

Manchmal ergibt sich die Frage, warum ich überhaupt über die Liebe schreibe. Da könnte sich es mir wirklich einfach machen: Weil mehr als 90 Prozent von dem, was über die Liebe geschrieben wird, ausgemachter Bullshit ist. Und das nicht erst seit gestern, sondern solange ich lebe und die Umgebung bewusst als Liebender wahrnehme. Natürlich gibt es Wahrheiten – aber sie finden in der Presse nur dann Beachtung, wenn ein Autor ausnahmsweise erst nachgedacht und dann geschrieben hat und sein Buch dennoch ein Bestseller wurde. (Zum Beispiel in: Richard David Precht, Liebe. Ein unordentliches Gefühl).

Ich werde gelegentlich gebeten, jemanden persönlich zu beraten. Und dazu eine klare Ansage: Nein, leider nicht. Ich habe dafür persönliche Gründe, die den Rest der Welt nichts angehen. Indessen antworte ich gerne auf Quora. Falls ihr so etwas versucht: Die Fragen sollten kurzgehalten werden und ergebnisoffen formuliert sein. Das heißt, keine Behauptungen enthalten und nicht als Alternativfragen formuliert sein.

Und natürlich: Ein schönes Wochenende mit Sinn und Sinnlichkeit, soweit es dir möglich ist.

Der Markt, der Sex, der Mangel und die Prostitution

Klischee: die Verführerin im Männertraum
Eine Frage, die kaum noch gestellt wird: Ist die Prostitution nachfrageorientiert? Das heißt, existiert sie, weil es eine Nachfrage nach den Diensten der Sexarbeiterinnen gibt? Oder ist sie angebotsorientiert? Das würde heißen, sie existiert, weil es ein Angebot von Frauen gibt, die darin eine lukrative Erwerbsmöglichkeit sehen. Allein meine Wortwahl könnte viele Heißsporne auf die Palme bringen: „Lukrative Erwerbsmöglichkeit?“. Ich weiß. Aber Geld oder Geldeswert beflügelt Menschen nun einmal, etwas zu tun, was ihnen nicht wirklich „guttut“.

Märkte verschwinden nicht - sie verlagern sich nur

Eine weitere Frage wird ebenfalls nur noch selten gestellt – eigentlich fast nie. Sie lautet: Wenn es durch Verbote oder Strafandrohungen keine Prostitution mehr gibt, bedeutet dies dann auch, dass es keinen Markt mehr gibt?

Auf diese Frage schweigen nahezu alle, die ansonsten sehr beredet über Prostitution sprechen. Die Antwort ist ganz einfach, wird aber nicht gerne gehört: Märkte verschwinden nie, sie verlagern sich nur.

Zurück auf Null - wer bekommt eigentlich Sex, wenn er ihn will?

Ich bin geneigt, die Diskussion auf null zurückzudrehen. Wir unterstellen, dass Männer eine größere sexuelle Begierde haben als Frauen. Auch heute noch, trotz mancher Änderungen, die wir seit den 1980er Jahren beobachten können. Ökonomisch gesehen, bedeutet dies, dass es mehr Nachfrage nach heterosexuellem Sex gibt als Angebote. Der Tauschhandel Sex-gegen-Sex, Sex-gegen-Emotionen oder Sex gegen Versprechen ist beschränkt. Einer der Gründe, warum darüber nicht gesprochen wird, ist die Veredlung sexueller Motive durch Liebe und andere Schönschreibungen sexueller Lust.

Andere Sichtweisen und was Liebe damit zu tun hat

An dieser Stelle muss ich sagen, dass es hierzu sehr unterschiedliche Sichtweisen gibt. Die Ökonomie ist nur eine, und sie ist deshalb brutal, weil sie Angebot und Nachfrage emotionslos vergleicht. Die Liebe als solche, die Bindung, Vertrauen, Zärtlichkeit und Treue beinhaltet, kennt keinen „Markt“. Doch die Suche nach dem Partner findet immer am Markt statt, ob dies nun jemand akzeptieren mag oder nicht. Das heißt: Auch Ignoranten und Systemkritiker unterliegen den Marktgesetzen.

Wenn wir unterstellen, dass ein großer Teil der Männer (und inzwischen auch viele Frauen) ihr Grundbedürfnis nach Sexualität nicht erfüllen können, weil sie durch die Maschen der Markt-Netze rauschen, dann sollte es für sie Alternativen geben.

Der verfemte Tauschhandel

Das heißt, aber eben auch, dass es etwas geben müsste, was es eigentlich nicht geben sollte: Den Tausch von Sex gegen finanzielle Zuwendungen aller Art. vom fallweisen Bezahlen über das stundenweise Bezahlen bis hin zum „Sponsoring“ oder zur Überlassung eines Appartements.

Es muss nicht wirklich sein? Nein, es muss nicht sein. Wir hören, dass es die „patriarchalische Gesellschaft“ ist, die dergleichen hervorgebracht hat. Wir lesen, dass es in der „indigenen Gesellschaft“ dergleichen nicht gab -dafür aber Zwangsehen, was unverständlicherweise verschwiegen wird.

Müssen Bedürfnisse denn wirklich erfüllt werden?

In Kommunismus, in Utopia und im Schlaraffenland werden jedem alle Bedürfnisse erfüllt. Doch in den Gesellschaftsordnungen, die tatsächlich funktionieren, ist die nicht der Fall. Dieser Umstand gefällt vielen nicht, und sie maulen darüber, weil sie etwas entbehren. Geld, Macht, Sex oder was auch immer. Prostitution ist dabei nur ein Aspekt – und sicher nicht der Wichtigste.

Bild: Bild einer Verführerin aus einem Romanheft von ca. 1950

Warum „Dating“ häufig nutzlos ist

Ich habe mich nun seit etwa 40 Jahren theoretisch mit der Partnersuche beschäftigt, und bis vor etwa 20 Jahren sogar noch praktisch. Und aus dieser Erfahrung kann ich mit Sicherheit sagen, dass „Dating“ nicht existiert. Jedenfalls nicht in Mitteleuropa. Und falls wir die Partnersuche als „Dating“ bezeichnen“, dann irren wir uns.

Kontakte aufnehmen, Kontakte zulassen, entscheiden

Wer einen Partner kennenlernen will, ist gezwungen, Kontakte aufzunehmen oder jedenfalls zuzulassen, dass jemand zu ihm Kontakt aufnimmt. Er muss also seine private Komfortzone verlassen und sich damit befreunden, einen fremden Menschen in sein Leben einzubinden - zunächst probeweise, dann auf Dauer.

Nun behaupten manche Leute, dafür gäbe es feste Regeln. Andere sagen, dass verborgene Regeln wirksam würden. Letztlich gibt es aber nur eine Regel: Entweder das Treffen hat gefallen, dann versucht man, das Kennenlernen zu vertiefen. Oder es gefiel nicht, dann trifft man einander nicht wieder.

Warum es mit jedem Tag schwieriger wird, einen Partner zu finden

Seit Jahren gibt es die Unsitte, „lecker“ oder „anspruchsvoll“ zu sein bei der Partnersuche. Das bedeutet, viele mögliche Partner zu treffen und den größten Teil davon in die Wüste zu schicken. Das ist anstrengend, auf Dauer absolut enttäuschend und selten erfolgreich. Abgesehen davon ist es nicht empfehlenswert, weil die Besten unter den Möglichen schnell vom Partnermarkt verschwinden. Die Formel ist einfach: Alle Partner(innen), die akzeptabel sind, werden irgendwann von anderen Frauen oder Männern „weggefangen“, und also bleiben immer nur die übrig, die für andere „zweite Wahl“ waren.

Dadurch entsteht eine negative Spirale: Man ist gezwungen, aus immer weniger möglichen Partnern noch diejenigen herauszufischen, die „halbwegs“ passend sind. Konkret heißt es, dass gerade der „anspruchsvolle“ Mensch nun noch mehr Dates benötigt, die immer frustrierender werden.

Eigentlich kann das niemand wollen, aber viele Menschen glauben, die Gesetze des Marktes würden für sie aufgehoben. Ich fürchte, ihnen kann nicht geholfen werden.