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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Wie die Psychologie zur Küchenpsychologie wird

Wie die Psychologie zur Küchenpsychologie wird - ein Beitrag zur psychologischen Kette von wissenschaftlichen Behauptungen bis zur Zuweisung durch Laien am Beispiel von Narzissmus und Machiavellismus

Psychologen und Psychiater bemühen sich darum, bestimmte „Befindlichkeiten“ des Menschen zu katalogisieren. Das müssen sie tun, um ihre eigenen Feststellungen in ein System einzuordnen und darüber miteinander zu kommunizieren. Und letztendlich will auch ihr Patient oder Klient eine Diagnose darüber, an was er nun eigentlich leidet.

Narzissmus als Basis

Durch die Medien gelangen solche „Erkenntnisse“ dann an jeden, der sich kompetent fühlt andere „einzuordnen“. Dies betrifft heute vor allem den Begriff „Narzisstisch“, mit dem anderen Menschen abgewertet werden sollen. Sie werden auch als egozentrisch, ich-bezogen oder selbstherrlich eingestuft.

Machiavellismus - das Böse lässt grüßen

Selbstherrlichkeit wird wissenschaftlich oft als „Machiavellismus“ bezeichnet – der ist noch nicht ganz so populär wie der Narzissmus - aber das ist nur eine Frage der Zeit. Sollte sich der Begriff im Alltag dennoch nicht durchsetzen, so liegt das wahrscheinlich daran, dass den Küchenpsychologen der Begriff „Machiavellismus“ oder „Machiavellist(in)“, nicht so leicht über die Lippen geht.

Schauen wir mal, was einen machiavellistischen Menschen auszeichnet:

1. Er(sie) legt wenig Wert auf (enge) persönliche Beziehungen.
2. Er(sie) fühlt sich wenig an übliche ethische Regeln gebunden.
3. Er(sie) orientiert sich überwiegend an Realitäten.
4. Woraus folgt, dass er/sie sich selten auf Ideologien einlässt.


(Nach Dorsch, vereinfacht).

Manche Wissenschaftler haben einen solchen Menschen allerdings längst als „dunkle Gestalt“ definiert. Es gibt bereits zwei Theorien, nachdem man diese Eigenschaften der „dunklen Seite“ des Menschseins zurechnet. Das riecht ein bisschen nach Religion – aha, die dunklen Seiten. Das Böse in uns.

Die Verbreitung - von der Behauptung bis zur Zuweisung

Nun sind es allerdings nicht nur Presseleute und Küchenpsychologen beteiligt, sondern auch „gestandene“ Psychologen. Dazu ein Ausschnitt aus „Psychologie Heute“ (Tamás Bereczkei zitierend):

Sie missachten moralische Prinzipien und nutzen die Schwäche und Leichtgläubigkeit von anderen aus. Täuschen und Manipulieren zählen zu ihren essenziellen Charaktermerkmalen.

Die Ketten von einer akzeptablen wissenschaftlichen Behauptung bis zum Volksglauben verläuft ungefähr so:

- Psychologen stellen Behauptungen auf, die an sich keine Ideologien beinhalten.
- Diese Theorien werden aber erst beachtet, wenn sie überspitzt formuliert werden oder populären Ideologien folgen.
- Das Ergebnis wird von der Presse begierig aufgenommen, sobald eine Wertung darin enthalten ist.
- Die Küchenpsychologen nehmen solche Beiträge aus der Presse auf und versuchen, Volksweisheiten daraus zu konstruieren.
- Am Ende glauben viele, ihre Mitmenschen, Freunde und Partner seien tatsächlich Narzissten, Machiavellisten, Egozentriker, Sadisten und vieles mehr.


Wer profitiert von Behauptungen und Zuweisungen?

Die Frage, die sich jeder stellen sollte, wäre: Wem nützt es?

Und indem ich diese Frage, könnte ich schon als machiavellistische Person eingestuft werden, weil ich nach den Realitäten frage.

Einfach erklärt – ganz unverhohlen Männer versohlen

Die flache Hand und die Fantasie, Schläge zu bekommen
Manche Frauen haben Lust, Männern den Hintern zu versohlen. Ob es nun sexuelle oder andere Gefühle sind, die sie dabei haben, spielt keine Rolle. Wichtig ist aber, dass die Frau die Sache einfühlsam angeht und sich mit Schlägen auskennt.

Männer sind oft ganz wild darauf, dass ihr Hintern freigelegt und dann ebenso liebevoll wie kräftig traktiert wird.

Einfühlsam sein

Jetzt wird es ein bisschen schwieriger, denn die Frau, die ihn schlägt, muss wissen, wie hart sie zuschlägt und was sie damit auslöst. Dabei ist es sinnlicher, die Stärke der Schläge und auch die Art der Instrumente zu wechseln – von sanft nach hart und auch wieder zurück. Wann die Frau aufhören soll, bestimmt eigentlich der Mann, aber manchmal gehört zum Rollenspiel, ihn ein bisschen mehr herauszufordern.

Was bedeutet es eigentlich, "versohlen" zu spielen?

Je nachdem, ob der Mann als Strafe oder gewollte Demütigung sieht, verhauen zu werden, können seine Gefühle unterschiedlich sein. Die Frau als zweite Rollenspielerin sollte davon frei sein, strafen zu wollen, wirklich zu demütigen oder gar ihren Sadismus auszuleben. Manche Männer streben gar nicht die Unterwerfung an, sondern die sexuelle Erregung, die von den Schlägen ausgeht, auch „Schmerzgeilheit“ genannt.

Spiel, Fetisch oder Krankheit?

Manche sagen, das „gewollte Verhauen“ wäre ein Spiel, andere nennen es einen Fetisch, und wieder andere sagen, es wäre „krankhaft“.

Wenn sie es einen „Fetisch“ nennen, dann liegen sie im Wortsinn nicht ganz richtig. Wenn sie es „krankhaft“ nennen, dann kennen sie sich mit den Gefühlen nicht aus, die dabei entstehen. Lediglich die Sucht nach (Abhängigkeit von) Schlägen ist bedenklich.

Manchmal ist nicht ganz klar, ob jemand solche Spiele wirklich will oder ob er nur „mitmacht“, um dem anderen zu gefallen. Darüber muss man dann reden.

Hinweis: Das Thema hat so viele Facetten, dass man viele Seiten darüber schreiben könnte – und sich viel komplizierter ausdrücken. Die Meinung, die hier vertreten wird, eignet sich aber „für den Hausgebrauch“ und zur Meinungsbildung anderer.
Bild: Comic einer Traumszene, by liebesverlag.de

Dominante Frauen und Dates – was wollen sie von dir?

Domination - die Wünsche entsprechen selten dem, was wirklich geschieht
„Dominanz“ gehört nicht gerade zu den begehrtesten Eigenschaften der Frauen. Zwar schätzen immer mehr Männer jene Frauen, die „mit beiden Beinen im Leben stehen“ und dabei selbstbewusst auftreten. Doch andererseits suchen sie „in der Frau“ immer noch die sinnlichen und sozialen Eigenschaften.

Eine der Frauen, die sich als „bewusst dominant“ beschreiben, sagte kürzlich in einer Stellungnahme zum Thema „Dominanz“:

Wir sind Frauen, die von Natur aus kämpferisch, eigensinnig und starrköpfig sind. Wir haben eine sadistische Tendenz und wollen unsere Partner oder sonstige Beziehungen unter Kontrolle halten. Das gilt für den Alltag wie auch für den Sex.

Viele wird erstaunen, dass dies nicht nur für „Frauen in Beziehungen“ gilt – und auch, dass es sich bei den Akteurinnen durchaus um ein gleichgeschlechtliches Paar handeln kann. Ich zitiere noch einmal:

Wenn die hauptsächlich ein heterosexuelles Leben (in einer Beziehung) führst, hast du möglicherweise nicht die Macht oder die Möglichkeit, die eine autonome, dominante Frau genießt.

Wenn das alles zutrifft, dann ist es bei der Partnersuche durchaus möglich, dass du auf eine Frau triffst, die zunächst „nur“ selbstbewusst wirkt. Männer sind sich inzwischen bewusst, dass „Selbstbewusstsein“ an bei Frauen durchaus zum Alltag gehört, sodass nichts dagegenspricht, sich mit ihr zu einem „zweiten Date“ zu treffen. Doch ein Teil dieser Frauen sucht etwas anderes. Sie sind von dem Wunsch durchdrungen, ihre Dominanz auszuleben.

Keine Frage der sexuelle Ausrichtung oder des Geschlechts

Gelegentlich wirst du hören, dass es in Beziehungen zwischen Frauen keine Machtspiele gibt und keine der beiden Frauen den Drang hat, Kontrolle über die Partnerin auszuüben. Das ist Unsinn, denn es geht nicht um die sexuelle Ausrichtung, sondern um den Wunsch, die Machtgelüste auch umzusetzen, und dazu ein letztes Zitat:

Die Dominanz prägt unsere Lebensentscheidungen und unsere Beziehungen und manchmal sogar unseren Beruf.

Falls du ein Mann und jetzt "Feuer und Flamme" bist

Falls du ein Mann bist: Freu dich nicht zu früh auf Beziehungen zu wirklich dominanten, manipulativen Frauen. Ihre Manipulationen beginnen beim ersten Date, und sie folgt einem ziemlich genauen Manuskript, das sich bei anderen Männern bereits bewährt hat. Du wirst – wahrscheinlich – viel mehr verlieren, als du zurückbekommst. Und – sobald du dich aus sinnlichem Lechzen unterwirfst, verlierst du die Kontrolle. Das ist ganz anders, als wenn du in ein zeitlich begrenztes Spiel einwilligst, das zu klaren Regeln abläuft.

Wie sich dominante Personen nähern

Wie alle anderen manipulativen Personen, so suchen sich auch dominante Frauen Menschen mit „unerfüllten Gelüsten und/oder Beziehungswünschen“. Sie suchen dabei nach dem „wunden Punkt“ in der Persönlichkeit des anderen und dringen so in sein Leben ein. Das mag auch unter anderen Bedingungen so sein. Aber erfahrene, dominante Frauen wissen, dass sie nicht „mit der Tür ins Haus“ fallen dürfen – die mögliche Partnerin oder er mögliche Partnerin würde erschrecken. Und so wenden sie die bewährte „Salami-Taktik“ an: erst wenige Scheiben, dann die ganze Salami.

Die Macht dominanter Frauen wird oft unterschätzt

Das Beispiel gilt für viele Arten der sinnlichen Manipulation. Es ist ziemlich unabhängig von den Gelüsten, also deinen „Kinks“, und des ist ebenso geschlechtsneutral. Wir wählten die „Domination durch Frauen“, weil sie relativ neu und recht spektakulär ist, aber weniger bekannt als andere körperliche oder emotionale Sehnsüchte. Vor allem aber, weil Männer oft bezweifeln, dass Frauen Macht über sie bekommen können.

Dominante Personen nutzen nicht nur Dates - sondern auch den Alltag

Zu Anfang erwähnten wir das Wort „Dates“. Wenn eine Person eine intensive dominante Absicht verfolgt, ist sie nicht auf „Dates“ angewiesen, sondern versucht ihr Glück im Alltag. Dann beginnt alles mit einem ganz harmlosen Gespräch, das dazu dient, möglichst viel über den Alltag des möglichen Partners zu erfahren. Dabei wird das Gespräch mit psychologischen Methoden immer mehr auf die Defizite hingelenkt, bis deutlich wird, an welchem Punkt die dominante Person „ansetzen“ kann. Wie schon erwähnt, ist diese Methode weder auf eine sexuelle Orientierung noch auf ein Geschlecht beschränkt.

Frag nicht, "was soll ich tun"?

Zum Abschluss: Frage uns nicht, was du tun solltest. Frage dich, was du tun willst. Jede intensive Beziehung kann Abhängigkeiten erzeugen, und du kannst oft nicht wissen, was es bedeutet, dich auf einen Vorschlag einzulassen.

Es gibt noch eine kurze Erläuterung zur Zitaten-Quelle und zu den weiteren Informationen, die den Hintergrund dieses Artikels bilden. "Dominante Frauen und Dates – was wollen sie von dir?" vollständig lesen

Wenn dich eine Frau schlägt … und du Masochist bist

Beginnt es mit einer Ohrfeige? Oder warum werden moderne Männer Masochisten?
Eine schallern – die Strafe für böse Jungs, die zu weit gingen

In den 1960er-Jahren war es noch recht üblich, dass junge Frauen allzu zudringlichen Männern „eine schallerten“, wenn sie „zu weit gingen“.

Wem das fremd ist, dem will ich es erläutern. Wenn ein junger Mann seine ersten Versuche unternahm, Frauen lustvoll zu berühren, galt die Regel: „Versuch alles, es sei denn, sie verwehrt etwas.“ Der Begriff „einvernehmlich“ und dergleichen waren unbekannt, und vom Mann wurde erwartet, dass er „Annäherungsversuche“ machte. Er ging dabei stets so weit, bis sie ihn zurückwies. Je nachdem, wie zudringlich er wurde und wie temperamentvoll die Frau war, hat sie ihm dann „eine geschallert“.

Es war insofern ein Spiel, als alle die Regeln kannten. Erstaunlicherweise haben nicht alle jungen Männer dies als „Strafe“ empfunden – manche sollen sogar ihre Untat wiederholt haben, damit sie noch einmal in den „Genuss“ einer Ohrfeige kamen.

Der reale Mangel an intimen erotischen Kontakten

Auch in dieser Zeit war die Sehnsucht junger Männer nach Sinnlichkeit und wirklich intimen sexuellen Kontakten nicht zu stillen. Es ist kein Geheimnis, dass „gleichaltrige“ junge Männer für sexuelle Beziehungen kaum infrage kamen. Begehrt wurden deshalb auch schöne, reife Frauen, die keine Scheu vor Begegnungen hatten. Ein Teil von ihnen war ganz offensichtlich „zugänglich“, und manche Frau gefiel sich in der Rolle einer „Prinzessin“, den jüngeren Männern ihre Gunst schenkten, wenn sie sich entsprechend verhielten. Diese Beziehungen wurden stets geheim gehalten und über ihre Motive ist wenig bekannt. Wie andernorts erwähnt, entsprachen diese Frauen eher dem Bild der Mrs. Robinson aus „Die Reifeprüfung“ als den Romanheldinnen der erotischen viktorianischen Literatur.

Der neue erotische Roman und die Lust auf Schläge

Die aktuellen erotischen Romane sind voll von jungen Männern, die durch Zufälle während der Pubertät, aber auch danach, an mehr oder weniger erwachsene Frauen gerieten, die sie gezüchtigt haben. Dabei ist auffällig, dass der Hautkontakt in mehrfacher Hinsicht gesucht wird. Manchmal wird das Gesicht ausführlich inspiziert, die Lippen werden mit den Fingern durchdrungen. Die Frau erreicht damit, dass sie durch intime Berührungen Macht ausüben kann. Dabei scheint es eine doppelte Bindung an widerwillig ertragenen Schmähungen und sinnliche Erfahrungen zu entstehen. Zunächst ist aber kaum von Züchtigungen die Rede.

Dies ist jedoch bald der Fall, wenn der junge Mann aufgefordert wird, seinen Hintern zu entblößen. Die übliche Methode, die zu heftigen sinnlichen Erfahrungen führt, ist das bekannte „übers Knie legen“. Unabhängig davon, welche und wie viel Kleidung die schlagende Frau tragen mag, kommen sich beide körperlich sehr nahe. Auf einschlägigen, einladenden Fotos ist fast immer erkennbar, dass der Rock bereits hochgeschoben wurde, um genau diese Wollust anzufachen.

Die Hingabe an die Schläge

Damit ist die Hauptvoraussetzung erfüllt: die totale Hingabe an die Schläge, die nun einsetzen. Wie bereits erwähnt, ist es für den betroffenen jungen Mann so gut wie immer unmöglich, eine sinnlich-erotische Beziehung konventioneller Art einzugehen. Der Grund mag im unterschiedlichen Alter, in der abweichenden Stellung in der Gesellschaft oder in einem Tabu liegen. Oftmals sind die Gründe aber völlig unbekannt.

In vielen Romanen ist es immer noch eine „Erzieherin“: deutlich älter, sozial anders aufgestellt, aber stets körperlich begehrenswert. In jedem Fall aber ausgesprochen begehrenswert. Wenn es eine Tante ist, wird meist darauf verwiesen, dass es sich lediglich um eine „Nenntante“ handelt. Ist es eine engere Verwandte, nutzen die Autoren stets den Zusatz „Stief“. Selbst die Autoren heftiger erotischer Geschichten achten offensichtlich die üblichen Tabus.

Das wirkliche Leben sieht anders aus

Im wirklichen Leben sind die Verhältnisse anders. Wer die sinnliche Seite der körperlichen Züchtigung genießen will, egal in welcher Form, benötigt die Bindung an eine Person. Dieses Phänomen spielt in zahllosen ehelichen wie auch außerehelichen Beziehungen eine Rolle. Und leider auch in dem Milieu, indem wir auf die „professionelle“ Domina treffen. Allerdings behaupten manche der Klienten, dass sie durchaus eine Beziehung zu „ihrer“ Domina aufbauen würden.

Frauen - anders oder ähnlich?

Und Frauen? Ein modernes Tabu lehrt uns, dass Frauen niemals unterwürfig sind, sondern dies lediglich eine Auffassung des Patriarchats ist. Das ist sozusagen die Antwort auf die entgegengesetzte Behauptung, Frauen sein aus natürlicher Veranlagung unterwürfig. Die Natur allerdings hat Frauen wie auch Männer mit beiden Möglichkeiten ausgestattet, also „Dominanz und Demut“. Und wer immer „Lust an der Demut“ verspürt – warum sollte er oder sie sich nicht gerade dieser Lust hingeben? In den letzten Jahren sind jedenfalls einige Beziehungen „unter Frauen“ bekanntgeworden, die teilweise auf Soft-SM basieren.

Hinweis: Wir verweisen nicht auf alle Werke, die zum Thema existieren. Benutzt wurden etwa zwei Dutzend unterschiedliche Quellen aus Realität und Fiktion. Als Grundlage für viele spätere Romane, die junge Männer betreffen, gilt aber: "Gynecocracy - A narrative of the Adventures and Psychological Experiences of Julian Robinson ...", erscheinen 1893. Es soll von Stanislav Matthews de Rhodes geschrieben worden sein, könnte aber durchaus aus mehreren Federn stammen.
Bild: Künstlerdarstellung als Comic, anonym.

Warum lieben es manche Männer, von Frauen geschlagen zu werden?

Der Klassiker - was passiert hinter der Tür? Und wer genießt es?
Jemanden zu schlagen kommt „eigentlich“ nie infrage. Dennoch sehnen sich manche Männer danach, von Frauen geschlagen zu werden.

Blicken wir in die Vergangenheit, so landen wir in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und möglicherweise in dem Flagellationsbordell der Theresa Berkley in London. Sie verfügte offenbar über allerlei Gerätschaften, um den Herren den Aufenthalt in lustvollem Schmerz zu ermöglichen. Zudem verfügte sie - wie auch ihre Damen – über die nötigen Kenntnisse, die Klaviatur des Schmerzes in allen Tonarten zu spielen. Aus dieser Zeit stammt auch der Begriff „Englische Erziehung“.

Damals begannen sich auch Wissenschaftler dafür zu interessieren. Ihr Eifer, ausgerechnet dieses Gebiet der menschlichen Psyche zu sezieren, ist bemerkenswert. Einer setzte sich besonders als Populist ab: ein Psychiater namens Richard Fridolin Joseph Freiherr Krafft von Festenberg auf Frohnberg, besser bekannt als „Richard Krafft-Ebing“. In der Tat konnte man damit berühmt werden, was für ihn auch zutraf. Nur so umfassend die Forschungen scheinbar waren – die wirklichen Ursachen fand niemand.

Graubereich Masochismus

Das 20. Jahrhundert legte zeitweise einen grauen Schleier über alles „Sinnliche“. Was abwich, wurde als „pervers“ bezeichnet und seine Veröffentlichung wurde von Diktaturen wie auch Demokratien unterdrückt. Gemeinsam mit dem Thema „Homosexualität“, wurde „Masochismus“ (nach Krafft-Ebing) damals vom Volk als „kriminell“, oder als „abartig“, günstigstenfalls noch als „krank“ angesehen.

Die Lüste werden durchsichtiger

Erst Ende des 20. Jahrhunderts wurde der Schleier dieser „Untergrundsexualität“ gelüftet. Wirkte „Der Korrekte Sadismus“ (1983) noch etwas befremdlich, so ergab sich aus dem 1995 erschienenen Buch „Screw The Roses, send Me The Throrns“ die nötige Klarheit für den Alltag interessierter Paare. Sobald das Thema populär wurde, wuchs es aus dem Graubereich heraus. Letztlich half die ausführliche Studie „Lob der Peitsche“, die 2001 im seriösen Verlag von C.H. Beck angeboten wurde, für eine Verbreitung des Wissens um die Flagellation. Wenngleich sich die meisten Autoren nicht trauten, das Thema in Liebesromanen zu erwähnen, wurden entsprechende Bände bald zu beliebten Themen in englischen Paperbacks. Schließlich wurde die im Jahr 2009 geschaffene Urform der „Shades of Grey“ zum Bestseller.

Der Alltagsmasochismus der Männer

Oftmals zeigt sich die Geschichte der Lust nicht zuerst in „Veröffentlichungen“, sondern im Privaten. Denn es gab immer „verschwiegene Gruppen“, in denen etwas stattfand, was sonst nicht sein durfte. Etwas öffentlicher war das, was Bordelle anboten. Meist waren es ältere Prostituierte, die sich „die Stiefel anzogen“ um dann dem Namen folgend als „Stiefelherrinnen“ aufzutreten. Doch auch im „inneren Kern“ von Paarbeziehungen und Triolen fand statt, was später als „Sadomaso“ bezeichnet wurde.

Die Gründe für die Lust an der Unterwerfung sind so unklar wie zuvor

Bis heute rätseln Psychologen und andere Forscher, was die Ursachen sein mögen. Einige behaupteten in der Vergangenheit, es sei die „häusliche“ oder „schulische“ Disziplin, die mit der Prügelstrafe einherging. Der Rohrstock, oft noch als „gelber Onkel“ bekannt, spukte in den Gehirnen herum, nachdem die Ruten ausgedient hatten. Immerhin blieben noch spontane Ohrfeigen wie auch Schläge auf die Finger. Und schließlich noch der Klassiker: der „Popovoll“ der eine enorm intime Strafe darstellt. Dies alles erklärt allerdings kaum, warum einige Männer ganz wild daraus sind, ausgerechnet die Intimität der Schläge bevorzugen.

Eine Erklärung aus viktorianischer Zeit?

Die besten Erklärungen außerhalb der allgegenwärtigen Psychologie treffen wir in den Schilderungen erfahrener (männlicher) Schriftsteller. Eines der beliebtesten Themen seit über 120 Jahren war dabei das Verhältnis zwischen einem jungen Mann und seiner Gouvernante. Als Schöpfer dieser Art von Literatur gilt der britische Rechtsanwalt Stanislas Matthew de Rhodes. Er beschreibt ausführlich, wie sein Held von einer zehn Jahre älteren Frau fasziniert wird. (1) Doch sie ist nicht die Frau, die wir aus dem Film „Die Reifeprüfung“ kennen. Sie verführt nicht nur körperlich, sondern lehrt den jungen Mann auch, dass „Disziplin“ nötig ist, um sie weiterhin verehren zu dürfen. Und weil der junge Mann längst entflammt von ihrer Schönheit ist und sich mehr erhofft, erträgt er die Ohrfeigen, mit dem die „englische Erziehung“ beginnt. Und wenig später wird dann die körperliche Züchtigung vollzogen. Das Interessante daran sind nicht die erotisierenden Abläufe, denn Herr de Rhodes beschreibt die Gefühle seines Helden auf mehreren Seiten ungewöhnlich ausführlich.

Der Hergang - die doppelte Liebe zur Schönheit und Strenge

Zusammengefasst könnte man daraus Folgendes vermuten:

1. Der junge Mann verehrt eine ungewöhnlich schöne, attraktive reife Frau.
2. Eine sinnliche-romantische Beziehung zwischen beiden ist (zunächst) ausgeschlossen.
3. Die erwachsene Frau provoziert körperliche Nähe und wirkt dabei auf den jungen Mann als Verführerin.
4. Sie maßt sich ein Erziehungsrecht an oder hat es wirklich. Dazu gehörte im 19. Jahrhundert auch die körperliche Züchtigung.
5. Die ersten Körperkontakte werden mithilfe einer willkürlichen Züchtigung hergestellt, wobei die nackte Hand auf Wangen, Oberschenkel oder das Gesäß trifft.
6. Der junge Mann erlebt ein Wechselbad der Gefühle, was ihn letztlich doppelt bindet: Körperlich sind es die Schläge, emotionale die aufsteigende Lust und die Hoffnung auf eine lustvoll-romantische Beziehung mit Geschlechtsverkehr.
7. Nach einiger Zeit hat sich dies verfestigt: Lust und Schläge, Sehnsucht und Hoffnung vermischen sich miteinander – der junge Mann wird anhängig von der Beziehung.
8. Jede Beziehung geht einmal auseinander. Der nunmehr erwachsene Mann sucht sich entweder ähnliche Beziehungen oder er sucht „gewöhnliche“ sexuelle Begegnungen und findet daran mehr Gefallen.


Weiterhin unklare Ursachen - oder doch nicht?

Offen bleibt dabei die Frage, unter welchen Bedingungen die erfahrene Frau und der naiv verliebte Mann heute zusammenkommen, und warum dabei der Wunsch auftaucht, körperlich zu strafen oder bestraft zu werden.

Doch sobald wir uns dies fragen, taucht ein anderes Phänomen am Horizont auf: Auf welche Weise gelingt es Frauen überhaupt, Macht über Männer zu gewinnen? Vermutlich liegt die Lösung dieses Problems in den Tiefen der Evolution verborgen. Auf diese Weise können wir das Verhalten, mit besseren biologischen Fakten gepaart, auch heute noch deuten. Der Rest mag sich in einem einfachen Satz erklären: Wer einmal den Geschmack der Macht genossen hat, der will sie immer wieder neu gewinnen – egal ob Frau oder Mann und unabhängig vom Zweck.

Hinweise:

Dieser Artikel beruht nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, sondern auf Einschätzungen aus nahezu zwei Dutzend Quellen. Jede dieser Quellen kann verdächtigt werden, Fantasien oder reine Meinungsbeiträge zu enthalten.

Der Artikel wurde ergänzt durch eine Betrachtung der Neuzeit von etwa 1960 bis heute.


(1) "The Petticoat Dominant", 1898, vermutlich in London erschienen.
Bild: Die Quelle ist unbekannt, Künstler oder Künstlerin sind anonym.Das Bild soll aus einer Buchillustration stammen, aber wir konnten keine Angaben darüber finden.