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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Wie du keine Pornografie schreiben kannst

Während der literarische Roman das Leben seiner Charaktere transparent zu machen versucht, lebt die Pornografie von einer Aneinanderreihung fleischlicher Szenen.

Was im pornografischen Roman beschrieben wird, existiert an keinem Ort dieser Welt und zu keiner Zeit – es ist sozusagen eine sexuelle Utopie. Vermutlich denken die Autorinnen und Autoren, dass ihre Leser(innen) davon um so geiler werden, je mehr die Realität ausgeschlossen wird.

Die erotische oder auch sexuelle Realität lebt hingehen vom Übergang einer nicht-sexuellen Situation in eine unvorhersehbare, heftige sexuelle Erfahrung. Sie überrascht deine Figur in jeder Hinsicht und bringt ihr bisheriges Gefühls- oder Gedankengebäude ins Wanken.

Wenn jemand in der Realität „so etwas“ passiert, wird er sich oft zunächst fragen: „War das wirklich ICH, der sich da so schamlos hingegeben hat?

So sollte es auch im Roman sein: Nach dem Ereignis, das „alles verändert hat“, kann deine Figur auf die Suche auch einer neuen sexuellen Identität gehen – durch Nachdenken, aber auch durch Versuch und Irrtum. Am Ende wird sie Klarheit über ihre Lüste, Bedürfnisse und Begierden gefunden haben. Die damit verbundenen Erlebnisse rechtfertigen auch, hautnah und damit sehr intim an deine Figur heranzugehen.

Auf diese Weise schreibst du dann eben – keine Pornografie.

Huren-Fakes, Schönschreiben und andere Merkwürdigkeiten

Illusionen verkaufen - oder Fake-Profile?
Zu den ganz gewöhnlichen Aufgaben von Schriftstellern gehört, Personen, Dienstleistungen und Gegenstände „schönzuschreiben“. Dagegen ist nichts einzuwenden, solange die Gegenstände wirklich unzweifelhaft dafür geeignet sind, wofür sie angeboten werden. Besonders bei gewissen Medikamenten, in letzter Zeit auch bei Fernsehzubehör, kann man da mit Sicherheit Zweifel bekommen. Bei Dienstleistern sollen zumeist die Möglichkeiten und Chancen hervorgehoben werden, und bei Personen die guten beruflichen, emotionalen oder körperlichen Eigenschaften.

Multiple Profile oder Fakes?

In einigen Branchen sind „multiple Profile“ üblich geworden. Künstler verwenden sie oft, und in hohem Maße Schriftsteller, die ihren bürgerlichen Namen nicht mit den Themen in Verbindung bringen wollen, über die sie schreiben. Auch manche Damen arbeiten – wie könnet es anders sein – gerne mit Kosenamen, die ihre bürgerliche Identität verschleiern sollen.

So weit so gut. Ein Teil dieser Damen hat mehrere Identitäten, für die jeweils unterschiedliche Profile erstellt werden müssen, die speziell auf die Klientel zugeschnitten sind. Auch noch gut. Schließlich spielen diese Damen ihren Kunden eine Rolle vor und sind ohnehin nie „sie selbst“.

Nicht gut: Profile zu schreiben von Personen, die gar nicht existieren. Und doch verdienen manche Texter damit ihr Geld.

Wenn Sie sich selbst, ihre Dienstleistung oder einen Gegenstand schönschreiben lassen wollen, dann wenden Sie sich ruhig an meine Adresse. Ich schrieb dann für Sie unter einem Pseudonym.

Sollten Sie aber Fakes benötigen – dann wenden Sie sich bitte an die Leute, die sich damit ihre Hände schmutzig machen.


Hallo: Du schreibst doch erotische Texte, oder?

Dann schick uns eine Probe deiner Arbeit. Wir antworten innerhalb von drei Tagen.

Email: .

Haste mal nen Euro?

Falls Sie reich werden wollen mit der Schriftstellerei oder dem Online-Jouralismus, empfehle ich ihnen, mal einschlägige Angebote zu lesen (in besseres Deutsch gebracht, sonst im Original):

„Die Bezahlung variiert zwischen ein und fünf Euro pro Beitrag. Kommt auf die Qualität, die Länge und den Unterhaltungsfaktor an.“

Nehmen wir einmal an, diese Blogbeiträge hätten die übliche Länge von ca. 300 Wörtern, dann wäre die minimale Bezahlung pro Wort 0,003 Cent, die maximale Bezahlung 0,016 Cent.

Ich persönlich nehme für neue Auftraggeber und beliebige Blogbeiträge inzwischen 0,06 Cent pro Wort, für Stammkunden 0,04 Cent pro Wort – und auch davon kann man nicht leben, wenn man auf das Geld angewiesen ist.

Die erotische Story – Illusionen durch Worte erzeugen?

Illusionen entstehen im Kopf ...


„Erotik (ist) ein Versprechen ist, das die Sexualität umspielt“, hat die Autorin Ines Witka einmal geschrieben – und hat damit vermutlich recht. Wichtig ist also, in deiner Story mehr Lüste und Sehnsüchte wachzurufen, als deine Worte ausdrücken können.

Überrascht? Wenn ja, dann denke jetzt einmal an ein erotisches Foto. Die Augen verheißen Lust, die in Ansätzen erkennbare Brust, die sich noch sittsam unter der Bluse befindet, verführt dich. Du denkst darüber nach, was wohl wäre, wenn diese Frau gerade jetzt ihre Brüste entblößen würde – für dich. Nun, spürst du schon den Duft ihrer nackten Haut?

Deine erotische Story hat also mit Sex zu tun – aber sie beschreibt den „ultimativen Vollzug“ selten, und wenn überhaupt, dann deutet sie ihn an. Im Grunde geht es aber um etwas anderes: die frivolen Gedanken, das Ausziehen, die Berührungen. Ich habe an anderer Stelle schon einmal darauf hingewiesen, dass ihr durchaus eine erotische Kurzgeschichte schreiben könnt, ohne dass eine zweite Person in ihr vorkommt.

Typische Beispiele dafür sind Szenen, die sich vor dem Spiegel entwickeln: Eine junge Frau steht nackt vor dem Spiegel und malt sich aus, wie sie heute Nacht von ihrem neuen Liebhaber verführt wird. Die Geschichte kann aufhören, sobald sie einige Varianten durchgespielt hat und sich für den Liebsten ankleidet.

Ähnlich können Kurzgeschichten aufgebaut werden, in denen eine reife Verführerin ihre Kleidung auswählt … und sie kann durchaus damit enden, dass sie das Haus verlässt.

In beiden Entwürfen für eine Kurzgeschichte kommen keine weiteren, handelnden Personen vor – alles, was geschieht, wird mit der Kraft des Wortes ausgedrückt.

Mehr Illusionen erzeugen, als die Worte hergeben


Das alles geht allerdings nur, wenn du die Fantasie deiner Leserinnen und Leser anregst. Sie sollen ja mehr aus der Geschichte herauslesen, als du an Worten hineingelegt hast – ungefähr so, wie bei dem Foto.

Ob das tatsächlich funktioniert? Oh ja, und ich beweise es gerne. Das folgende Fragment gebe ich zur Wiederveröffentlichung frei. Es hat keinen literarischen Anspruch, sondern dient nur als Schulbeispiel dafür, wie eine erotische Illusion ohne jegliche Handlung aufgebaut werden kann, einem Foto durchaus ähnlich.

Er sollte sich wundern. Statt in den Polyesterfummeln, die er mir zurechtgelegt hatte, kam ich in nichts als Haut und High Heels aus dem Badezimmer. Er glotzte erst ein wenig dümmlich, doch dann präsentierte ich ihm meinen Körper: Gleichmäßig gebräunt von Kopf bis Fuß, geschmeidig wie eine Katze und süß wie Schokolade. Apfelförmige, mädchenhafte Brüste, fest und appetitlich, mit perfekten, abstehenden Brustwarzen.


Habt ihr jetzt eine Vorstellung davon bekommen, wie es funktioniert? Eigentlich wird gar nichts „Erotisches“ gesagt in diesem Teil der Story, sondern die Heldin beschreibt nur ihren Körper, den sie gerade ihrem Lover vorführt. Es gab keinen Strip, ja nicht einmal eine Bewegung, keine Dialoge und keine Berührungen. Diese Geschichte lässt sich deshalb sehr gut fortentwickeln – und sie kann durchaus über mehrere Seiten gehen, bevor das Paar unter die Bettdecke schlüpft.