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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Schweigen und Dates

Keine gute Frage: "Wie gefalle ich dir?"
Hoffen wir, dass alles Singles demnächst wieder ergebnisoffene, persönliche Dates eingehen können. Das ist ohnehin die Voraussetzung für die Partnersuche. „Ergebnisoffen“ heißt: Wir stellen uns erst einmal einander vor, sodass jeder die Persönlichkeit des anderen erkennen kann. Erst dann entscheiden wir, wie wir weiter vorgehen.

Ich höre sehr oft, dass Blind-Date-Paare erst einmal sortieren, wie viele Kinder sie gerne hätten, bevor sie ihr Gegenüber richtig wahrnehmen. Und dann? Gibt es noch etwas zu besprechen?

Schweigen entsteht oft durch falsches Fragen

Ich würde das alles kaum erwähnen, wenn es nicht eine goldene Regel gäbe:

Keine geschlossenen Fragen stellen, bevor offene Fragen ausreichend beantwortet sind.

Die Frage nach Heirats- oder Kinderwünschen sind solche Fragen. Auch pseudo-offene Fragen (z. B. „Welche“?) sind nicht immer hilfreich. Man merkt dies sofort, wenn nach „Hobbys“ oder „Musikrichtungen“ gefragt wird. Sie dienen zunächst nur der Information und enthalten, nachdem sie ausgesprochen wurden, kaum Beziehungsaspekte. Sogar die Frage „was gefällt dir besonders an mir?“ kann der Grund dafür sein, dass der Gesprächsstoff bald entschwindet. Sie beginnt zwar mit „was“, hat aber keine Substanz, weil sie eine Aufzählung herausfordert.

Was und Wie - Zauberworte der Fragetechnik

Wesentlich besser ist in fast allen Fällen, die Ansichten und Absichten aus den Lebensweisen des Partners zu entnehmen. „Was tust du, wie tust du es?“ Aufschlussreich ist zum Beispiel: „Wie sieht ein typischer Arbeitstag für dich aus?“ Was tust du gerne an Sonntagen?“ Oder „Was sind deine Pläne für die Zukunft?“

Die Macht im Gespräch

Denkt bitte mal dran: Die Macht im Gespräch hat der Fragesteller (die Fragestellerin). Er/sie steuert durch entsprechende Fragen den Verlauf, die Stimmung und den Erfolg. Wenn ihr dann noch die Fähigkeit beherrscht, dem Gegenüber „aktiv“ zuzuhören, bekommt ihr ein „Persönlichkeitsbild“, das euch nützt.

Gute Methode gegen das Schweigen

Natürlich wird euch niemand garantieren, dass damit alle Probleme des „Schweigens“ behoben sind. Ein Stoffel bleibt ein Stoffel. Aber eine ganz gewöhnliche, vielleicht etwas gehemmte Person wird euch mit dieser Methode wesentlich mehr und wesentlich sinnvollere Details ihres Lebens offenbaren. Sogar solche, nach denen du gar nicht gefragt hast.

Sich anschweigen beim Date – und Hilfe

Selten klappt es ohne Worte ...
Wer nichts sagt, hat nichts zu sagen - stimmt das? Das weißt du nicht, wenn du einen Fremden zum ersten Mal triffst. Bleibt es allerdings dabei, dann ist das schöne Date definitiv verloren. Dagegen gibt es natürlich Mittel, und es sind nicht Fragekärtchen für „Small Talk“.

Das beste Mittel: Der Kommunikationsstarke fordert den Kommunikationsschwachen heraus. Das Mittel dazu ist die offene Frage, zusammengefasst als: Was machst du wie und wo?

Hat der Schwächere oder Gehemmtere dann immer noch „Ladehemmungen“, hilft das deutliche „Verstärken“ oder das „aktive Zuhören“. „Verstärken“ heißt, den Partner darin zu bestärken, weiterzureden.

Verstärken

Feststellung - Frage

Stiller: „Ich bin jetzt seit zwei Jahren Single.“
Aktiver: „Wie kommst du damit zurecht, Single zu sein?“

Antwort erweitern

Aktiver: „Was machst du im Urlaub?“
Stiller: „Im Urlaub fahre ich meist an die See.
Aktiver: „Das ist toll – was machst du, wenn du an der See bist?“
Stiller: „Ach, in der Sonne liegen und so… “
Aktiver: „Wie geht es dir dabei, wenn du in der Sonne liegst?“


Aktiv zuhören

Aktiv zuhören besteht aus einer Kombination von kurzen Äußerungen und Aufmerksamkeit – der Aktiver signalisiert dem Stillen, dass er interessiert ist.

- Augenkontakt suchen.
- Interesse sichtbar aufrechterhalten.
- Kurze Bestätigungen – „aha“, „interessant“, „erzähl mir mehr davon“.
- Gesprächspausen von mehr als fünf bis sieben Sekunden nutzen, um nachzufragen oder eine neue Frage zu stellen.

Paraphrasieren

Zuerst am Beispiel

Stiller: „Es ist manchmal schwierig, allein zu sein“.
Aktiver: (meist nach einer Pause): “Du sagtest gerade, dass es für dich manchmal schwierig ist, allein zu sein – was ist dabei besonders schwierig für dich?“


Paraphrasieren ist sehr effektiv, weil sich der Partner dadurch nicht ausgefragt fühlt, sondern glaubt, verstanden zu werden. Wenn du Glück hast, verstehst du ihn (und er dich) anschließend wirklich besser.

Provozieren

Das ist sozusagen das „letzte Mittel“, um aus jemandem einen vernünftigen Satz herauszubringen. Bestenfalls „bricht es das Eis“ - schlimmstenfalls wirst du vor Publikum beschimpft. Weniger schlimm: Der Partner steht wortlos auf und verlässt den Ort des Dates. Ein der bekanntesten harmlosen Provokationen:

„Du, ich hab mir jetzt so viel Mühe gemacht, hierher zu kommen, hübsch für dich auszusehen und mit dir zu reden. Und du schweigst wie ein Fisch. Magst du mich nicht?“

Humorvollen und/oder ehrlichen Partnern fällt darauf noch etwas ein. Andere sind beleidigt oder gehen gleich. Letztere kannst du vergessen. Denk aber dran, dass Provokationen nur das letzte Mittel sind. Eine Provokation, die ich aus zuverlässiger Quelle gehört habe:

Sie kippt „versehentlich“ ein Glas Wein über seine Hose aus, und als er gelassen reagiert, sagt sie: „Ich glaube, wir fahren mal zu mir, damit ich den Schaden wieder gut machen kann.“

Wenn nichts hilft gegen die Stille

Wenn all dies nichts hilft, dann hilft dem „Stillen“ nichts und niemand mehr. Es ist nicht deine Aufgabe, ihn zu einem kommunikationsstarken Menschen zu machen. Manchmal sind Dating-Partner so schweigsam, weil sie sich wirklich nicht für dich interessiert. Dann nützt es auch nichts, sie zum Reden zu bringen.

Solltest du gegen deinen Wunsch und Willen schweigsam sein, und sollte dich dies bei der Partnersuche behindern, so könntest du versuchen, professionelle Hilfe zu bekommen.

Ein Gentleman nimmt hin und schweigt

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Wenn ein Gentleman auf „ein Date geht“, dann geht er niemals auf „ein Date“. Er trifft eine Frau, das ist alles. Er sieht sie an, plaudert mit ihr, wird mal direkter und mal unverbindlicher und hat am Ende das Bild von ihr, das er mindestens braucht, um sich zu entscheiden.

Am Ende wird er, wenn er höflich ist, erklären, dass sie entweder infrage kommt oder aber auch nicht. Möglicherweise ist er (auch ein Gentleman ist ein Mann), der Dame den Vorschlag machen, sich sogleich zueinander zu legen. Und er wird wissen, welche Antwort er geben wird, falls sie ablehnt oder sie selbst den Vorschlag unterbreitet, den Abend im Bett zu vollenden.

Aber er wird nicht darüber sprechen, jedenfalls nicht öffentlich. Und er wird sich niemals von Damen beeindrucken lassen, die dies schreiben (Zitat WELT):

So können Männer, wenn sie doch nur wollten, auf eine Enzyklopädie der Einsamkeit, auf einen Brockhaus der Befindlichkeiten zurückgreifen, um aus erster Hand zu erfahren, was Frauen auf ersten Dates durchleben und erleben.


Ich habe eine sehr einfache Antwort auf solches Ansinnen: Den Gentleman, ja überhaupt den gebildeten Mann, interessieren keine Enzyklopädien der Einsamkeiten. Er möchte keine Dosen öffnen, aus denen Befindlichkeiten hervorquellen und er vermeidet, sich in klebrige Liebesromantik hineinzufühlen.

Ein Herr, der eine Begegnung sucht, nimmt hin und schweigt, wenn die Frau nicht gefällt, aber er versucht, dabei höflich zu bleiben und eine Konversation zu führen, soweit dies überhaupt möglich ist. Und sicher genießt er auch die Begegnung mit einer Ausnahmeschönheit, einer charmanten Plauderin oder einer Dame, die sich mit Lust hingibt. Und sehen Sie – darüber schweigt er auch.