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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Geschlechterstreit: Lasst uns etwas verändern - aber sinnvoll

Zicken und Zicker mit Heiligenschein sollten ignoriert werden



Der erste Teil dieses Artikels endete mit einer Provokation: Frauen, die diese Welt nicht mehr verstehen wollen und können, flüchten sich in die Zickigkeit - und werden dabei von schreibenden Frauen unterstützt. Doch warum tun sie das? Eine mögliche Erklärung: Sie haben nicht verstanden, worum es eigentlich geht: Um die Bewältigung einiger Jahrmillionen dauernden Evolution, die in wenigen Jahren mit geistigen Mitteln gewandelt wurde. Das erzeugt ganz selbstverständlich Risse im Denken. Auch ich kann sie nicht bewältigen - aber es ist möglich, sie zu beschreiben.

Leitbild Gleichheit in der Verschiedenheit

Würde man jemals objektiv an die Unterschiede zwischen Frauen und Männer herangehen, so würde man feststellen, dass sie in den meisten grundlegenden Funktionen außerhalb der Sexualität und der Partnerwerbung übereinstimmen. In den letzten hundert Jahren, insbesondere aber in den letzen 25 Jahren, haben sich Frauen und Männer im Westen auch im Verhalten rasant an ein gemeinsames, weltanschaulich und geschlechtlich wesentliches neutraleres Leitbild angepasst. Grob gesprochen könnte man es als „Gleichheit bei naturgegebener Unterschiedlichkeit“ bezeichnen. Es scheint mir selbstverständlich zu sein, dass dieses Bild mit fünf wesentlichen Leitbildern kollidiert:

1. Mit den sexuellen Unterschieden und allem, was damit zusammenhängt. Dieser Konflikt ist größtenteils naturgegeben und gehört zum Menschsein. Er erzeugt Konflikte, und das ist möglicherweise gut so.
2. Mit der Evolution, die einst Frauen und Männer zu unterschiedlichen Gruppen mit divergierenden Aufgaben zusammenschweißte. Daraus mögen sich auch Kommunikations- und Verhaltensmodelle erklären, die relativ fest im „Mann sein“ oder „Frau sein“ verankert sind. Es ist Aufgabe der Kultur, diese zum Besten der Menschheit zusammenzubringen, so unterschiedlich sie auch sein mögen.
3. Aus höfischen und insbesondere bürgerlichen Traditionen, die der Frau einerseits die Rolle der Gespielin und Unterhalterin zuwiesen, andererseits die der Bewahrerin von Haushalt, Familie, Küche, Kindern und Religion.
4. Aus einer Literatur, die noch bis ins 20. Jahrhundert hinein Frauen für unfähig hielt, sich in Körper, Geist und Seele frei zu entfalten – übrigens alles aus „wissenschaftlicher“ Sicht.
5. Aus religiösen Überlieferungen der Abrahamischen Religionen, die den Wert des Mannes über den der Frau stellen.


Alles ist änderbar - aber nicht mit Forderungen und Ansprüchen

Betrachtet man nun kritisch, was sich ändern ließe, so muss man sagen: alles außer Punkt eins, der Sexualität. Die Evolution bleibt nicht stehen, und was in mehreren Jahrmillionen angeblich „dauerhaft geprägt“ wurde, ließ sich in weniger als einem Jahrhundert verändern, aber selbstverständlich noch nicht verinnerlichen. Daran muss eben noch gearbeitet werden. Das „höfisch“ wie auch das „bürgerliche“ Leben ist in Wahrheit mausetot und lebt nur als eine Erinnerung weiter, an der sich konservative Kräfte oft verzweifelt klammern. Aus dieser Quelle werden Phantome wie „hinaufheiraten“ oder „die romantische Liebe“ gespeist. Die Wissenschaft hat in den letzten Jahren die abenteuerlichsten Thesen entwickelt, aber keine namhaften Beiträge dazu, wie wir aus den Grundlagen von Evolution und Kultur eine neue, lebendige Zukunftsperspektive entwickeln können. Die Religion ist sozusagen das Nebengleis, auf dem man die Welt auch betrachten kann, wenn man so gut wie alle Tatsachen des Lebens verbiegt. Die Religionen haben ein Problem - sie können die Anforderungen des 21. Jahrhunderts mit den "Bordmitteln" ihrer Prediger nicht mehr meistern und verfallen deshalb in die Bewahrung von Traditionen.

Wir müssten uns also alle gealtig anstrengen, wenn wir mit Geisteskraft und Ideenreichtum das Zeil der Gleichheit trotz einer möglicherweise konträren "inneren Denkweise" aus uralten Evolutionszeiten überwinden wollen. Doch ändern wir wirklich etwas? Ich denke, das Gegenteil ist der Fall. Eine ganze Armada selbstherrlicher, laut kreischender Autoren und Autorinnen sagt uns, dass alles ganz anders zu sein hat. Verständlich ist es: Diese Frauen und Männer sind mit ihrer Entwicklungsgeschichte unzufrieden – sie wollen sich nicht an eine Zeit anpassen, in der es darum geht, Männer und Frauen zum Besten aller Menschen zu vereinen. Sie spritzen Gift, erklären Kleinkriege, erzeugen angeblich „notwendige“ Twitter-Aktionen und versuchen allenthalben, Frauen und Männer gegeneinander aufzubringen – und gelegentlich auch, Frauen gegen Frauen aufzuhetzen. Sie erkennen nicht einmal im Ansatz, wie sie sich selbst und anderen schaden, weil sie vom Wesentlichen ablenken.

Nein, die Dinge können nicht so sein, wie sie sind. Es gibt mittlerweile Blogs von Frauen, deren einziges Ziel zu sein scheint, sich selbst zu demonstrieren, wie zickig Frauen sein können oder gar sein müssen. Selbstverständlich gibt es die Männer, die alles daran setzen, ihren Penis als das allein selig machende Instrument der Männlichkeit dagegenzusetzen. Ja, und es gibt offenbar einen Markt für diese schnatternden Marktweiber, die sich selbst als Intellektuelle fühlen, ebenso wie es einen Markt gibt für die Potenzprotze, für die Frauen nichts mehr sind als Objekte, in die man einen Penis steckt. Doch während die Masse der Gesellschaft diese Männer verachtet, feiern die zickigen Schnatterweiber Triumphe, lassen sich in Blogs darüber aus, wie Klasse sie selbst und ein paar ihrer Freundinnen sind – vorausgesetzt, alle reden den gleichen Blödsinn.

Einstmals, zu Beginn der Blog-Zeit, habe ich vorsichtig geschrieben, dass die Blog-Szene von Zicken unterwandert wird, die ihre Zickigkeit als Lebensentwurf vermarkten wollen. Wie man anhand vieler Blogs erkennt, ist dies perfekt gelungen: Zicken werden populär, nachdenkliche Frauen geraten ins Hintertreffen. Dabei liegt der Anteil der Zicken unter den schreibenden Frauen bei wenigen Prozent. Nur – sie werden gelesen, schreiben voneinander ab und bestärken sich gegenseitig darin, ein Vorbild für die Frau des 21. Jahrhunderts zu sein.

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die liebeszeitung am : Männer ticken völlig falsch, Zicken ticken richtig?

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Zicke, blauäugig und mit Heiligenschein 1. Teil: Wie wir uns auf "Unterschiede" manipulieren lassen- und dabei vergessen, wo es Unterschiede gibt. Männer und Frauen sind unterschiedlich. Schon rein optisch und angesichts der biologischen Bestimmung

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