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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Hochrechnungen – wie Partnersuchende gefoppt werden

Auch eine "Prognose" - im Jahr 2000 wird es keine Jungfrauen mehr geben


Was haben die Entwicklung von FACEBOOK, Prognosen über die Rentenversicherung und Voraussagen von Online-Dating gemeinsam?

Vor allem, dass es darüber seriöse und unseriöse Aussagen gibt. Die meisten unseriösen Aussagen beruhen auf langfristigen Hochrechnungen, die davon ausgehen, dass sich Tendenzen, die heute beobachtet werden, bis tief in die Zukunft fortsetzen werden. Wie unsinnig das ist, kann am Beispiel des Silberverbrauchs für fotografische Zwecke bewiesen werden. Man ging eben davon aus, dass immer mehr Menschen mit einem traditionellen Film fotografieren würden.

Es gibt eine Prognose, die FACEBOOK einen baldigen Niedergang prophezeit – schon 2017 soll er stattfinden, und errechnet wurde dies anhand eines Modells über die Verbreitung und Eindämmung von Infektionskrankheiten. Immerhin berücksichtigt dieses Modell wenigstes, dass lineare Entwicklungen höchst unwahrscheinlich sind, weil sich irgendwann Gegenkräfte oder neue Tendenzen zeigen. FACEBOOK hat darüber geulkt - aber sicher kann man sich dort natürlich nicht sein, weil FACEBOOK ein Massenphänomen ist – und Massenphänomene sind selten stabil.

Partnersuche -warum eine Prognose bis 2040 unglaubwürdig ist

Nun erreicht mich eine Prognose, nach der Online-Dating bis 2031 die „Hälfte aller Paare“ zusammenführen wird, und bis 2040 glaubt man sogar, mit 70 Prozent Online-Bekanntschaften rechnen zu dürfen. Nun ist diese „Studie“ nicht sehr ernst zu nehmen, weil sie aus der Branche des Online-Datings heraus lanciert wurde.

Dem wäre entgegenzuhalten: Online-Dating befindet sich in Wahrheit in einer Krise, die vielfältige Ursachen hat, die hier nicht alle angeführt werden können. Stark verkürzt hat es etwas mit der Sättigung des Marktes zu tun, dem Neuzugänge fehlen, aber auch mit einem gewissen Vertrauensverlust in die Branche. Zudem ist ein Teil des Online-Datings in den Verdacht der bloßen Spielerei gekommen, die nicht zu Paarbindungen führt.

Verständlich, dass die Unternehmen dem mit Nebelkerzenwürfen entgegentreten wollen. Zudem tritt bei jedem Trend früher oder später ein Sättigungseffekt ein, der beim Online-Dating bereits seit langer Zeit spürbar ist und der nach und nach auch auf sogenannte „soziale“ Netzwerke überspringen wird.

Wie lügt man mit Prognosen?

Wenn Sie mir nicht glauben, können Sie die Machenschaften der Statistik-Verschönerer in Walter Krämers Buch „So lügt man mit Statistik“ nachlesen, der im sechsten Kapitel vor „betrügerischen Trend“ warnt. Bereits ein aus der Vergangenheit ermittelter Trend, der nur 10 Jahre in die Zukunft fortgeschrieben wird, wird von ihm als „Trick“ bezeichnet. Bei Dating-Trends funktioniert dies übrigens vorzüglich: Man muss nur die Boomjahre herauspicken, um auf dieser Basis ein rasches Wachstum zu prognostizierten, das es faktisch wegen des Sättigungseffekts gar nicht mehr gibt.

Glauben Sie also nicht, was Ihnen für die Zukunft vorgegaukelt wird – gleich, ob Sie diese optimistisch oder pessimistisch sehen. Der Optimist kann sich darauf berufen, dass es stets neue Entwicklungen gab, die alte Trends überrollt haben. Der Pessimist wird zahllose Beweise dafür haben, dass sich angeblich tolle Projekte letztlich totgelaufen haben und sang- und klanglos von der Bildfläche verschwunden sind. Bleiben noch die Spötter, die auch manchmal recht haben: Den anfälligen Röhrenverstärker und der fragwürdigen Qualität der Vinyl-Platten zum Trotz gibt es gerade einen Trend, der dergleichen wieder hochjubelt.



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(Vorsicht! Dieser Artikel könnte Satire enthalten!) Senioren vögeln völlig fahrlässig – das behauptet mehr oder weniger rotzfrech ein US-Forscher, und weil er es in der NYT schreibt, glauben ihm die Amis. Gegenstimmen? Wenige. Tatsachen? Ach du liebes

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