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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
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Bindungsangst – ist sie eine Angst, ein Stil oder Teil des Zeitgeistes?

Bindungsangst?
Eines der Lieblingsthemen der Single-Szene, der Psychologie und mithin der Presse ist die „Bindungsangst“.

Ist die Bindungsangst wirklich eine Angst?

Falls sie eine Angst wäre, müsste sie sich im Grunde darin äußern, dass der Mensch sich zwar binden möchte, er aber innere Widerstände dagegen verspürt, die ihn daran hindern. Das wäre ausgesprochen ernst, weil der Mensch dabei gegen seine Bedürfnisse handeln würde.

Ist fehlende Bindungsbereitschaft eine Art erlernter Bindungsstil?

Heute hat man dafür einen hübscheren Namen, nämlich den „gleichgültig-vermeidenden Bindungsstil“. Die Bindungsstile wurden erstmalig von Bowlby, Robertson und Ainsworth beschrieben, und sie sind nicht wirklich neu. Also wäre zu fragen, warum sie gerade jetzt eine so große Bedeutung bekommen haben sollen. Sind wir psychisch gestörter als die Menschen vor uns?

Sollten wir auf die Meinung von Kinderpsychologen hören?

Zunächst einmal sollten wir vorsichtig sein, wenn Kinderpsychologen sprechen. Die „Vermeider“, um die es hier zu gehen scheint, sind sogenannte B-Typen. Sie werden von Kinderpsychologen als „gefährdet“ eingestuft, weil sie versuchen, Kummer auszugleichen und nicht auszuleben. Das soll dann dazu führen, dass sie auch im späteren Leben Beziehungen vermeiden.

Angeblich gibt es Statistiken - doch was bedeuten sie?

Nach Aussagen von Psychotherapeuten sollen etwa 20 Prozent der erwachsenen Bevölkerung solche „Vermeider“ sein, während 60 Prozent der Bevölkerung als „Annehmer“ gelten sollen. Die restlichen 20 Prozent müssten demnach den „wirklich“ ängstlichen Bindungstypen zugeschlagen werden.

Die Frage ist allerdings, ob es sich wirklich um Abweichungen mit Krankheitscharakter handelt oder ob es der pressewirksame Begriff „Bindungsangst“ eher eine Zeiterscheinung repräsentiert, deren Ursprung nicht in der Kindheit gefunden werden kann.

Ist der Zeitgeist verantwortlich für die fehlende Bindungsbereitschaft?

Entscheidend ist dies für die Verantwortung des Erwachsenen für sein Verhalten. Üblicherweise gehen wir davon aus, dass Erwachsene die volle ragweite ihres Handelns ermessen können.

Was ist nun mit jenen, die behaupten, unter „Beziehungsängsten“ zu leiden? Leiden sie wirklich unter einem psychischen Defekt? Oder könnte es sein, dass sie nicht wirklich wie Erwachsene handeln wollen? Leiden sie möglicherweise eher unter „Größenwahn“ oder „Realitätsverlust“ bei fehlerhafter Selbsteinschätzung?

Die Experten sind ratlos, geben sich aber sicher

Die selbst ernannten „Experten“ sind halbwegs ratlos. Die einen meinen, dass es tatsächlich um einen „vermeidenden Bindungsstil“ geht, also etwas, das in der Kindheit entstanden ist und seither fortgeschrieben wurde. Die andern sind der Überzeugung, dass es sich um eine Zeiterscheinung handeln könnte und argumentieren (gegenüber Frauen) (Zitat)

… dass gerade durch die zunehmende Selbstbestimmung bei Frauen der Wunsch nach einer perfekten Beziehung wächst. Die Erwartungen an Nähe, Intimität und den Umgang miteinander werden immer größer und entsprechend auch das Leiden, wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden.


In jedem Fall gibt es für die Presse etwas zu schreiben, für die Autoren von sogenannter „Beratungsliteratur“ etwas zu verdienen gibt und sich für die Psycho-Branche ein ganz neues Betätigungsfeld ergibt.

Die Frage ist nur: Wo liegt die Wahrheit? Nimmt der Anteil der Träger „gestörter“ Bindungsstile zu (und damit der Anteil „intakter“ Bindungsstile) ab? Oder haben die angeblich beobachteten Phänomene gar nichts mit „Bindungsstilen“ im Sinne der Psychotherapie zu tun?

Eure Antwort, bitte.

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