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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Autorendialog: Der neue erotische Frust der Akademikerinnen

Wer sich sehr nach der Befreiung der Lust sehnt, der wird sich eines Tages auch dafür erniedrigen, sie zu bekommen. Aus dem realen Leben fällt mir sofort die Studienrätin ein, die sich in den Baggerführer verliebt und die Kraft dieses Machos in den Lenden so schätzt, bis sie eines Tages verstört aufblickt und sagt: „Was habe ich da nur getan?“ In der Literatur ist es Lady Chatterley, die unter den Stößen eines Wildhüters zur sexuellen Raserei kommt.

Doch inzwischen ist dieses Genre ausgestorben. Ob es sich lohnen würde, es wiederzubeleben?

Ich meine, es wäre sinnvoll. Denn der heutige Mann ist viel zu „smart and clean“, um die animalischen Instinkte der Frauen zu reizen, und der böse Räuber, von dem wir so oft in unseren Fantasien träumen, wirkt ein bisschen antiquiert. Doch für eine Schriftstellerin sollten sich nun wirklich neue Betätigungsfelder finden lassen: Die Zielgruppe wären gebildete Frauen über 30, die sich aus lauter Frust über fühlende Sexpartner schon mal einen Briefträger, Krankenpfleger oder Monteur ins Bett holen.

Aus der „Schieflage dieser Beziehungen“ lassen sich hervorragende, durch und durch erregende Geschichten erfinden, die auch literarischen Ansprüchen gerecht werden. Dabei gilt es zu schildern, welche Hemmungen anfangs bestehen, und wie sich diese immer mehr auflösen. Am Ende könnte die nackte Lust den größten Teil des Denkens der Heldin bestimmen, und die Geschichte könnte im emotionalen Verfall enden: Endstation Psychiatrie. Damit wäre der moralische Teil der Leserschaft gut bedient, und so hat man auch Chancen, am Jugendschutz vorbeizukommen.

Die Frauen wären wohl glücklicher, wenn sie Geschichten lesen würden, die zeigen, wie die Heldinnen in die Abhängigkeit hinein-, aber auch wieder herauskommen. Die Lösung könnte im Auftauchen eines edelen Charakters bestehen, der ihr Elend erkennt und sie davon heilt – etwa ein junger Arzt in der Psychiatrie. Hier kann man dann einen Kunstgriff anwenden: Die an sich kompromisslos auf Erfolg gepolte Frau verliert alles durch die unbeherrschte Lust, und sie gewinnt etwas, das sie vorher gar nicht kannte: Ruhe und Gelassenheit in den Armen eines viel zu jungen, aber gebildeten und liebevollen Mannes. Besonders als ICH-Erzählung wäre diese Geschichte ein Füllhorn voller wunderbarer Möglichkeiten – allerdings sollte man einmal einen Blick in die Psychiatrie geworfen haben, bevor man darüber schreibt.

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