Skip to content
 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Unartige Spiele – ja oder nein?

die spiele der erwachsenen - nicht immer "artig"


Wirst du in Zukunft nun immer artig sein?“ – die Frage kennen eigentlich nur diejenigen, die einmal Bekanntschaft mit einer starken Hand, einem Teppichklopfer oder gar dem gefürchteten „gelben Onkel“ gemacht hatten.

Diejenigen, die es betraf, wussten natürlich, dass sie gar nicht daran dachten, nun „immer artig“ zu sein, auch wenn sie dies den Eltern, Großeltern, Erziehern, Tanten, Großtanten oder vielleicht dem Weihnachtsmann versprochen hatten.

Artig sein - warum denn eigentlich?

Warum auch? Es macht einfach keinen Spaß, im Sinne anderer „artig“ zu sein – was „artig“ ist, musste man später sowieso selbst entscheiden, und manchmal wurde klar: „Artige“ Kinder kamen in Wirtschaft, Gesellschaft und Partnerschaft gar nicht so gut an. Da hatte sich die Verwandtschaft wohl geirrt, und sogar der Weihnachtsmann war eben nichts als ein trotteliger Weihnachtsmann. Wer sein Geld so verdienen muss, kann ja nur zu den „artigen Versagern“ gehören, nicht wahr?

Bringen wir nun mal die Psychologen ins Spiel statt der Weihnachtsmänner? Die sind nämlich hell entsetzt – über die Teppichklopfer, über die entblößten Gesäße, und überhaupt über die ganze Prozedur – und das Schlimme ist: Sie haben sogar recht. Nur in einem Punkt irren sie sich: Ein „unartiger“ Mensch zu sein und dafür bestraft zu werden, ist auch bei jenen attraktiv, die in der Jugend „repressionsfreie“ Erziehung genossen haben.

Fragt nun bitte nicht „warum“ – das wird ja dauernd gefragt, und so viele Fragen ihr stellt, so viele Antworten bekommt ihr.

Das Bedürfnis, absichtlich "unartig" zu sein

Sagen wir besser gleich: Wir wissen nicht warum, aber viele Menschen haben eben das Bedürfnis, einen anderen so lange zu reizen, bis diesem der Kragen platzt. Ich erinnere mich an die Szene eines Paares, in der er zu ihr sagt: „Wenn du so weiter machst, musst du die Konsequenzen ertragen“, worauf sie sagte: „Das ist typisch für dich – Drohen aber nicht Handeln, dazu bist du viel zu feige!“

Fragten wir besser: Welche Spiele wollen Erwachsene eigentlich spielen? Backe-Backe-Kuchen? Spielen mit Eimerchen und Schaufel? Ich glaube nicht. Erwachsene wollen wirklich sinnliche, bisweilen auch scharf gewürzte Spiele miteinander spielen, was keinesfalls bedeutet, dass es alle wollen oder dass sie es immer wollen. In langjährigen Ehen und Beziehungen hat sich die Realität ohnehin stark von den wilderotischen Spielen der Anfangszeit entfernt. Wer sie zurück will, sinniert, ob statt „Gaisburger Marsch“ nun einmal scharfe Currygerichte auf den Tisch kommen sollen.

Die unartigen Spiele der Erwachsenen

Die Spiele, die sich mit „artig sein“ und „unartig sein“ beschäftigen, sind Spiele mit dem Verhalten der spielenden Säugetiere: Sie kämpfen spielerisch, wenn sie jung sind, und dabei lernen sie, sich zu unterwerfen, wenn es Zeit dazu ist. Dazu kommt noch die Lust am Schmerz: Wer sie im Kindesalter nicht kennengelernt hat (habt ihr niemals Wachs auf die Haut geträufelt?), der ist im Erwachsenenalter möglicherweise doppelt neugierig darauf, obgleich er sich dessen schämt.

Heute denken sich viele Paare Szenarien aus: die sie gar nicht mehr kennenlernen konnten: Herrin und Diener, Gräfin und Zofe, Gutsherr und Magd. Einer muss immer ein wenig „unartig“ sein, und „Verfehlungen im Dienst“ begehen, damit der andere das Recht zu Strafen erlangt. Kürzlich fragte eine noch sehr junge Frau ganz entsetzt in einem Forum an, ob sie nun „pervers“ sei – ihr Freund habe ihr zwischen zwei heißen Liebesepisoden auf den Po geschlagen – und sie habe Freude daran gehabt.

Warum? Fragt ihr immer noch danach? Reicht es nicht, wenn es Freude, Lust und Vergnügen bringt? Paare sind ja deswegen Paare, damit sie in Ruhe selbst entscheiden können, was gut und was schlecht für sie ist – und das gilt nicht nur für die Liebe. Wer würde sich da einmischen wollen?

Ich denke, jede Einmischung bei einem Paar, das sich in Freiheit und Gleichheit für die eine oder andere Form „unartiger Spiele“ entscheidet, hat ein Recht darauf, sich selbst im Spiel zu verwirklichen. Wer Paaren dieses Recht verweigert, hat sich schon zu tief in die Intimsphäre eingemischt.

Trackbacks

Keine Trackbacks

Kommentare

Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt

Noch keine Kommentare

Kommentar schreiben

Umschließende Sterne heben ein Wort hervor (*wort*), per _wort_ kann ein Wort unterstrichen werden.
Standard-Text Smilies wie :-) und ;-) werden zu Bildern konvertiert.

Um maschinelle und automatische Übertragung von Spamkommentaren zu verhindern, bitte die Zeichenfolge im dargestellten Bild in der Eingabemaske eintragen. Nur wenn die Zeichenfolge richtig eingegeben wurde, kann der Kommentar angenommen werden. Bitte beachten Sie, dass Ihr Browser Cookies unterstützen muss, um dieses Verfahren anzuwenden.
CAPTCHA

Formular-Optionen