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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Nichts begriffen – Homophobie und Verachtung

Nichts für Schüler? Sappho liebte anders ...


Das Wort „Homophob“ ist in Wahrheit nichts als die Verballhornung eines Begriffs. Denn wer „homophob“ ist, hat „Furcht vor Homosexualität“ oder Angst davor, mit dem eigenen Geschlecht in intime Kontakte zu treten, was ich durchaus für verständlich halte. Der Umgang mit Homosexuellen mag manche Frauen und Männer überfordern - aber sie haben ja die Chance, zu lernen.

Im öffentlichen Bewusstsein allerdings – und da liegt ein Problem – wird Homophobie gleichgesetzt mit Schwulenhass. Es klingt eben ein bisschen schicker, „homophob“ zu sein als ein Schwulenhasser, nicht wahr?

Der Springer-Journalist Matthias Matussek bezeichnet sich als „homophob“ – und meint, das sei auch gut so. Wenn es für ihn gut ist – meinetwegen. Er kann denken, was er will. Nur leider hat er es mit einer etwas abstrusen, katholisch geprägten Moralvorstellung, die er kunstvoll uminterpretiert (Zitat WELT):


Alles ist gleich, morst unser gesellschaftliches Über-Ich unserm widerborstigen Es nahezu pausenlos zu, aber offenbar ständig erfolglos. Wir möchten ins Gehirn rein, möchten unsere affektiven Einstellungen auf Vordermann bringen und scheitern doch immer wieder an diesem neuen elften Gebot: Dir soll alles, was rund um den Sex passiert, wurscht sein.


Auf diese Weise wird von Matussek zynisch uminterpretiert, was wirklich Sache ist: Eben nicht zu sagen, dass beim Sex „alles wurscht“ ist. Sondern zu sagen, was beim Sex passiert oder passieren könnte – und damit dafür zu sorgen, dass einem eben NICHT „alles wurscht“ ist.

Gedankenfreiheit nur für Journalisten, nicht für Schüler?

Der Journalist Matussek nimmt in einem absolut tendenziösen Artikel in der WELT für SICH jede Art von Gedankenfreiheit in Anspruch – das ist sein gutes Recht. Aber ers sollte wenigstens einmal einen winzigen Augenblick darüber nachdenken, dass Informations- und Gedankenfreiheit auch in der Schule gilt. Und das ist genau das, was er mit dem Welt-Artikel verhindern will. Denn letztlich zielt der Artikel eindeutig darauf abzielt, dass die „Petition von über 200.000 Eltern gegen das rot-grüne Programm einer Sexualerziehung“ genau richtig ist, und die Sexualerziehung SO eben nicht stattfinden darf.

Muss man sich so echauffieren wegen der Sexualerziehung? Darf man nicht sagen, dass dieser oder jener Dichter oder Musiker homosexuell war? Und wenn jemand nachfragt, was das ist? Muss man dann mit der Bibel herumwedeln und sagen, dass dies die Schöpfung nicht vorgesehen habe?

Möglicherweise ist Herr Matussek gar nicht „homophob“ – sondern einfach jemand, der nicht damit zurechtkommt, dass andere homosexuell sind, und dass man darüber reden muss, das es sie gibt – auch in Schulklassen.

Bild: Sappho and Erinna in a Garden at Mytilene, von Simeon Solomon, Britischer Maler

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