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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die Woche - Lust nach Nummern, klassische Sexualethik, Neo-ONS und Psycho-Neusprech

Wer sich letzte Woche über meine Kolumne zum Wochenende gewundert hat, kann beruhigt sein: Ich bin immer noch, wer ich war und bleibe, wie ich bin. Nämlich jemand, der sich unermüdlich und kämpferisch für die Freiheit der Gedanken einsetzt. Dazu gehört aber auch der Kampf gegen die angeblichen „Wissenschaftler“, die ihre Definitionsmacht nutzen und auswerten, um die Meinungen über „das Menschsein“ zu vereinheitlichen.

Nachdem ich dies gesagt habe, kommen wir mal zur neuen Woche.

Übergriffe der Psychologie und neue "Dunkle Seiten" der Persönlichkeit

Ich habe versucht, mich mit einem Thema zu beschäftigen, das sehr heikel ist: die ständigen Übergriffe der Psychologie auf die Persönlichkeitswerte – diesmal auf die angeblich „dunklen Seiten“. Und ich habe dabei an weibliche Führungskräfte und Unternehmerinnen gedacht, die nach dem modischen „Psycho-Neusprech“ dazugehören.

Klassische Sexualethik - oder programmierte Gewissensbisse?

Die Vertreterinnen und Vertretern klassischer Sexualethik sind zwar nicht mehr allgegenwärtig. Aber sie melden sich gelegentlich als Mäuschen hinter den Ohren und quietschen in unser Gewissen hinein. Dahinter steht die Frage, ob das gut für uns ist. Sie wird behandelt, aber nicht beantwortet.

Immer wieder - deine Sexpartner und die Statistiken

Aus den „sozialen Netzwerken“ guckt immer mal wieder der „Body Count“ hervor. Höflich ausgedrückt: Die Anzahl deiner Begegnungen mit neuen Partnern oder Partnerinnen, mit denen du (oder sonst wer) den Geschlechtsverkehr vollzogen hast. Die große Überraschung: Es gibt Zahlen darüber. Die Enttäuschung folgt sogleich: Sie sind nicht sehr aussagefähig. Klar, der „Body Count“ interessiert Gesundheitsämter – aber die zählen anders und andere als du in deinem privaten Spreadsheet, falls du „Buch führst“.

Der Neo-ONS heißt jetzt OND - oder auch nicht

Diesmal haben die vorwitzigen „Wortschöpfer“ aus den verdammten sozialen Netzwerken einen neuen Begriff geschaffen – die ONR. Das ist sozusagen ein ONS mit aufpolierten Gefühlen. Angeblich neu, angeblich sensationell – und das richtige Lesefutter für Leute, die alles glauben.

Abgesang

Die nächste Woche wird vielleicht wieder etwas ruhiger. Vorab schon mal ein schönes Wochenende mit möglichst sinnlichen Erlebnissen. Oder sollte ich sagen: Mit Lust und Wonne?

Body Count – Sex nach Zahlen einst und jetzt

Hohe Zahlen beim Body Count erzeugen Misstrauen ...
Warum beschäftigen sich Menschen mit dem „Body Count“, also der Anzahl der Sexpartner, die jemand „schon hatte“ oder „voraussichtlich in seinem/ihren Leben noch haben wird?

Die Frage nach dem "Normalen"

Einfache Antwort: Weil Menschen gerne wissen wollen, ob ihr Leben mit dem der anderen übereinstimmt. Für manche von euch, das weiß ich, bedeutet die Frage auch: Ist das (noch) normal, was ich da treibe? Immerhin ist die Frage nach dem „Normalsein“ wieder gestiegen, seit es keine verbindlichen Normen für sexuelle Beziehungen mehr gibt.

Die Frage, was „nicht mehr normal“ ist, wurde schon häufig gestellt. Einmal, weil man Maßstäbe dafür suchte, welche Anzahl von Sexualpartnern auf Prostitution hindeuten würde. Andererseits wurden in manchen Ländern solche Statistiken durch Gesundheitsbehörden veröffentlicht, wenn es um (damals so titulierte) „venerische Erkrankungen“ ging.

Die in der DDR tätige Venerologin Dr. Paula Bittner-Pietsch, schien genau zu wissen, ab wann jemand eine Person „mit häufig wechselndem Geschlechtsverkehr“ war und behauptete:

Als häufig wechselnder Geschlechtsverkehr muß angesehen werden, wenn ungefähr innerhalb eines Monats drei verschiedene Partner infrage kommen.

Das kling nach viel – zu viel, wie auch heute noch viele meinen würden. Schließlich ergeben sich dabei im Schnitt mehr als 30 Sexualpartner innerhalb eines Jahres. Das „gesunde Volksempfinden“, das es auch in der BRD gab, wäre über ein derartiges Sexualleben in jedem Fall in gleicher Weise empört gewesen.

Body Count - wie viele Sexparter sind zu viele?


Zu viel ist heute, wenn es jemanden "zu viel wird"

Zu viel ist heute nach allgemeiner Auffassung nichts, was sich in Zahlen fassen lässt. Vielmehr wird als „zu viel“ bezeichnet, was sich mit dem Alltagsleben nicht mehr vereinbaren lässt.

Das moderne Dating (Online-Dating) stand schon oft in Verdacht, die Anzahl der festgestellten Geschlechtskrankheiten in die Höhe zu treiben. Vor allem junge Frauen, die Apps zum Kennenlernen benutzten, wurden bezichtigt, zu oft den Geschlechtspartner zu wechseln, weil viele dieser Dates zu ONS führten.

Führen Dates zu einem hohen "Body Count"?

Behauptet wird in diesem Zusammenhang auch, dass jedes dritte bis fünftes Date unweigerlich in feuchter Zweisamkeit endete. Wer dies hochrechnet, wird feststellen, dass konsequente App-Dater durchaus auf zweistellige Sexkontakte im Jahr kommen konnten. Allerdings gilt dies nicht nur für Apps und das 21. Jahrhundert. Schon in der Blütezeit der Zeitungsanzeigen gab es zahlreiche Frauen, die unter der Tarnung der Rubrik „Heiraten“ ihre sexuellen Wünsche verbargen. Das bedeutete, eine größere Anzahl von Männern innerhalb kurzer Zeit kennenzulernen, die als Lover infrage kamen – ohne sie jemals heiraten zu wollen.

Was wahr oder wahrscheinlich ist

Was an all dem wahrscheinlich ist und was nicht? Als Tatsache gilt, dass Männer oft untereinander damit angeben, mit wie viel unterschiedliche Frauen sie schon „Sex hatten“, während Frauen sich eher bedeckt halten, wenn es um die Anzahl von „Vorgängern“ geht.

Und wenn wir diese Sache mal ganz nüchtern betrachten, dann tut jedem Mann und jeder Frau ein bisschen Erfahrung beim Sex gut, bevor eine Beziehung in Aussicht steht.

Und noch etwas: Fragen solltest du nie danach. Ob jemand „Erfahrung“ hat oder nicht, und ob dir diese Erfahrungen gefallen, kannst du nur durch den Versuch feststellen. Mag ja sein, dass der Zähler dann noch um eine Person zunimmt – aber das sollte dann wirklich nicht mehr „zählen“.

Quellen:
Body Count, Zeitgeist "süddeutsche".
Im Neuen Blog "Lustsuenden" wird das Thema ebenfalls behandelt.
(DDR), Zitat bpb und MDR.

Einige der weiteren Quellen wurden bewusst nicht genannt, weil die Informationen vertraulich übermittelt wurden.

Die Woche – neue Fakten, schärfere Töne und klare Kanten

Machen wir uns alle nichts vor – ihr, soweit ihre Partnersuchende seid oder euch sonst wie für die Liebe oder Lust interessiert habt, wurde jahrelang von den falschen Leuten beeinflusst. Gestern sagte es eine Gynäkologin mehr als deutlich: Wir sind alle Säugetiere. Das heißt auf keinen Fall, dass wir an jedem Tag, zu jeder Stunde oder Minute daran denken sollten. Aber es wird dann wichtig, wenn wir mit ethischen, moralischen, ideologischen, religiösen oder psychologischen Thesen „zugeschüttet“ werden.

Die erdrückende Macht der Psychologie - und wie sie schaden kann

Wer heute schreibt, wird wissen, wie groß die publizistische Macht der Psychologie mittlerweile ist. Das meiste läuft über Veröffentlichungen in „Fachzeitschriften“, die dann von eifrigen Journalisten aufgegriffen und ein bisschen an den Lesergeschmack angepasst werden. Die zweite fragwürdige Informationsquelle, die sollte nicht verschwiegen werden, sind die lästigen „Influencer(innen)“. Nur wenige von ihnen haben überwiegend die Wahrheit über unser Liebesleben im Sinn – die meisten suchen Geld und Ruhm.

Die Natur gibt die Fakten vor - Menschen interpretieren sie

Weil wir Naturlebewesen sind, haben wir alle Eigenschaften zunächst ohne Bewertung, die uns im Laufe der Jahrmillionen zugefallen sind. Sie sind zunächst nicht gut und nicht böse, sondern wurden und werden dann und wann benötigt. Manche kommen gelegentlich hervor, und manchmal sind sie gefährlich, dann wieder nötig und manchmal entspringen sie plötzlichen Impulsen. Die meisten von uns haben das schon einmal erlebt - und möglicherweise dabei etwas gelernt. Denn erst, nachdem uns unser Naturwesen klar vor Augen geführt wurde, können wir daran etwas verändern – zum Beispiel, um ein eigenständiges, bewusstes Leben zu führen. Und wir können mit anderen aushandeln, was in unseren gegenseitigen Beziehungen stattfinden darf und was nicht.

Gefühle kennen - dein geheimer Sadismus

So haben wir zum Beispiel eine Seite, die Psychologen oft als „sadistisch“ bezeichnen, was ihr den Ruf verschafft, grundsätzlich negativ zu sein. Das ist nicht sehr klug, denn nur, wenn du diese Seite von dir kennst, kannst du mit den Gefühlen umgehen, die in dir wohnen.

Partnerübereinstimmung für alle Simpel - "Gleich und Gleich"

Eine andere abenteuerliche Konstruktion ist das Gleichheitsprinzip, das angeblich auf psychologischen Erkenntnissen fußt. In zwei Artikeln dieser Woche gehe ich darauf ein – einmal, weil es vielen Psychologen selber aufgefallen ist, wie baufällig das ganze Gebäude der „Persönlichkeitsmerkmale“ ist. Dann aber auch, dass es – logisch betrachtet – einfach zu primitiv ist, um glaubwürdig zu sein. Wer den Artikel gelesen hat und immer noch nicht weiß, was gemeint ist: Gleichheiten an Personen feststellen, kann jeder, denn dazu braucht man kaum Intelligenz.

Ideologien und kein Ende - die Femosphäre

An Ideologien mangelt es, wie mir scheint, nirgendwo: Gerade geisterte die Femosphäre durch die Presse – durchaus auch in seriösen Publikationen.

Läppische Männer und weibliche Ansprüche

Falls ihr Männer seid: Wusstet ihr, dass Frauen keine „Lappen“ wollen? Besonders jene nicht, die glauben, sie hätten mit der Karriere auch den Anspruch auf einen „Spitzenmann“ gepachtet.

Wenn eine Erklärung etwas länger sein darf

Ich habe eine etwas ältere Webseite, die im Grunde ausschließlich für Emotionen gedacht war, etwas sinnlicher gestaltet, nachdem ich mit dem Emotionen umgezogen bin. Nähere Einzelheiten dazu hier.

Ein Rat zum Wochenende udn eine persönliche Erklärung

Akzeptiert die Eigenschaften, die ihr habt. Schämt euch nicht, dass sie ab und an durchbrechen, auch wenn sich andere empören. Niemand ist berechtigt, euch eine Eigenschaft oder ein Gefühl "schlechtzureden".

Wenn ihr selber darunter leidet, gibt es Hilfe in der nächstgelegenen Beratungsstelle, bei einem Mediziner / einer Medizinerin oder bei einem Psychologen/ einer Psychologin. Falls ihr nun staunt: Ich weiß, dass niedergelassene Psychologen /Psychologinnen wichtige Partner des Gesundheitssystems sind. Ich wehre mich nur gegen die ständigen Interpretationen des Menschseins.

Die Liebeszeitung ist wieder erreichbar …

Bis gestern hatte ich auf allen Kanälen (vor allem auf allen Blogs) unerträglich lange Zugriffszeiten. Wer es bemerkt hat, der möge meine Entschuldigung annehmen. Wie fast immer, habe ich die Probleme zunächst bei dem Teil gesucht, den ich verantworte – und erst dann habe ich mich an andere gewendet. Gestern Nacht wurde das Problem nun erfolgreich gelöst.

Beste Grüße aus der Provinz

Gebhard Roese

Die Woche: Was tun die Schlampen in der Liebeszeitung?

Wahrscheinlich hab ihr noch nie von einer „selbstbewussten Schlampe“ gehört. Na schön, dann ist das eben das erste Mal. Fangen wir mal an bei einem selbstbewussten Menschen. Ob er sich für Frau, Mann oder etwas anders hält: Dieser Mensch tut, was er persönlich für gut und richtig hält und versucht, dies auch durchzusetzen.

Einfach, nicht wahr? Und unter den Frauen behaupten nur 20 Prozent, selbstbewusst zu sein. Ein Teil davon weiß sicherlich, was das Wort bedeutet, aber es ist durchaus möglich, dass die Anzahl selbstbewusster Frauen noch geringer ist. Das liegt daran, dass der Begriff selbst „schwammig“ ist und außerdem darin, dass sich Selbstbewusstsein im Verhalten zeigt.

Luxusklasse sein oder hart an sich arbeiten

Selbstbewusstsein kann angeboren und in der Jugend vertieft worden sein – das ist sozusagen die Luxusklasse. Aber es kann durchaus auch erworben sein – das ist zumeist die härtere Variante. Sie hat aber den Vorteil, dass sie erkämpft werden musste und die Menschen entsprechend stolz darauf sind. Schließlich gibt es noch eine aufgeschminkte Variante, die verläuft, sobald es regnet.

Eines ist unzweifelhaft: Die meisten „Schlampen“ mussten die harte Variante wählen, um akzeptiert zu werden.

Manchmal werden Menschen akzeptiert, indem sie einfach das Verhalten ausprobieren, das andere als „Selbstbewusst“ erlebt haben. Der Trick: Wenn genügend Menschen in deiner Umgebung glauben, dass du etwas bist, dann bist du es auch.

Ach, da war noch etwas: Die KI will euch jetzt lehren, wie man Frauen auf nette Art anspricht. Eigentlich wissen wir ja schon, dass KI künstlich-positive Gefühle hervorrufen kann – und damit Frauen und Männern manipulieren. Jetzt soll euer Verhalten aufgeputzt werden. Also seid hübsch brav und denkt an Mama „KI“, die euch durchs Leben führt. Oder?

Ich denke mal: Tut lieber, was ihr wollt und lernt, wann ihr selbstbewusst seid und wann ihr den Bogen überspannt. Und damit: Husch, husch ins Wochenende.