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 Liebeszeitung - Liebe, Beziehungen und viel mehr.

Die gefälschte Zukunft

Die Zukunft passiert in der Zukunft – und keinesfalls jetzt. Zwar kann jeder Neubeginn eine Zukunft einleiten, aber „das Hier“ ist hier und „das Jetzt“ findet jetzt statt.

Derzeit gibt es zahllose Artikel über „Future Faking“. Jeder „Coach“ hat seine Meinung dazu – und natürlich wird versucht, damit auch Klientinnen oder Klienten anzulocken.

Eine wundervolle gemeinsame Zukunft ausmalen

Rein praktisch bedeutete „Future Faking“, der Zielperson eine Zukunft auszumalen, die diese Person für erstrebenswert hält. Wer diese Methode beherrscht, nutzt meist eine bildhafte Sprache. Er oder sie redet also in einer Weise, dass du es dir vorstellen kannst.

Sich die Zukunft vorstellen - eine schwierige Angelegenheit?

An sich ist das weder verwerflich noch ein Zeichen von „Narzissmus“. Viele Menschen, die Veränderungen wollen, können sich nicht vorstellen, wie es sein wird, wenn sie sich verändern. Das gilt zum Beispiel, wenn jemand innerhalb eines Unternehmens die Stelle wechseln soll – ja sogar, wenn er plötzlich befördert wird. Nicht nur die Arbeitswelt, auch die Lebensplanung wird sich möglicherweise verändern.

Betrug als Absicht?

Sobald das Wort „Narzissmus“ oder „perfide Methode“ fällt, wird Betrug an den Emotionen der anderen Person vermutet. Das kann tatsächlich zutreffen. Die „gutgläubige Person“ ist dann in eine Beziehung mit einem Manipulierer oder einer Manipuliererin hereingefallen. Was er oder sie sagt, passt dann genau in die offene Gefühlslücke der anderen Person.

„Future Faking“ heißt also, jemanden in eine Zukunft hereinzulocken, die man selber gar nicht schultern will. Oder noch anders:

• Wer die Zukunft „fakt“, geht auf alles ein, was die/der andere sich selber unter Zukunft vorstellt.

Vorstellungen und Wünsche sind keine Realitäten

Nun wünschen sich „frische Paare“ oft, die „gleiche Zukunft“ zu haben, also „am gleichen Ort die gleichen Bedürfnisse und die gleichen Wünsche“ zu verwirklichen. Das bedeutet meistens, am selben Ort zu wohnen, dieselben Freunde zu behalten, dieselben Vorstellungen von Familie und Kindern, ja sogar von Kunst oder Musik zu haben.

Das ergibt dann eine „vermeintliche“ Zukunft, die auf viel zu viel Voraussetzungen beruht.

Gegenwart in Zukunft verwandeln

Kommen wir zurück aufs „Faken“ und auf „die Zukunft“. Zukunft ist eine Herausforderung, kein Wunschkonzert. Wir allem wissen nicht, was uns die Zukunft bringt, und je älter jemand ist, umso mehr wird er euch dies bestätigen.

Was ich rate? In der Gegenwart zu leben, und in dieser Gegenwart die Zukunft miteinander zu planen. Planung setzt Fakten voraus, und die Meilensteine dazu werden schnell sichtbar, weil man sie gemeinsam gesetzt hat und dann eben auch verfolgen kann.

Und damit verabschiede ich mich ins Wochenende.

Woher kommt der Dating-Frust wirklich?

Keine gute Werbung für Singles
Woher kommt der Dating-Frust wirklich? Oder: Warum zu viele Singles „Nehmer“ sind und „Geber“ rar werden. Dies ist ein neuer Beitrag, der deutlich vom Mainstream-Gerede über Dating-Frust abweicht.

Dating ab 30 - zu viele Nehmer(innen) - zu wenig Geber(innen)

Das Geheimnis hinter den heutigen Dating-Problemen kann ich euch leider nicht vollständig lüften. Aber so viel kann ich verbindlich sagen: Am Markt der „Singles“ über 30 gibt es viel zu viele „Nehmer“ und viel zu wenig „Geber“.

Woran das liegt, ist auch klar: Die großzügigen Geber, also jene, die für das jeweils andere Geschlecht attraktiv wirken, sind schnell vom Partnermarkt verschwunden. Sie haben längst jemanden mit ihren „Gaben“ verlockt, sei es nun Verlässlichkeit, soziale Sicherheit, emotionale Stabilität oder einfach nur körperliche Schönheit. Nach wie vor spielt auch eine Rolle, außergewöhnlich guten Sex oder andere sinnliche Eigenschaften anzubieten.

Sind Single-Nehmer(innen) ab 30 fast chancenlos?


Warum sollte ich "geben"?

Schon haben wir einen wunden Punkt getroffen: „Was, ich soll nur geben?“, schreien nun dir ersten. Nein, sollst du nicht. Aber Geber sind Menschen, die ihre guten Eigenschaften einsetzen – ohne auf sofortigen Gewinn zu hoffen. Nehmer hingegen denken zuerst daran, etwas zu bekommen, und dies auch dann, wenn sie behaupten, etwas „Schönes“ zu haben, was sie später geben werden.

Gewinn wollen alle - doch niemand will Flitterkram tauschen

Machen wir uns bitte nichts vor: Sowohl „Nehmer“ wie auch „Geber“ hoffen auf einen gewissen „Gewinn“ aus der Beziehung. Aber „Nehmer“ glauben nur allzu oft, sie könnten ein bisschen Flitterkram gegen bleibende Werte tauschen.

Langfristig haben zwei Gruppen Vorteile: Konsequente Nehmer(innen), die klug und befähigt sind, die Geber(innen) an sich zu binden. Und Geber(innen), die sich ein bisschen Zeit lassen, aber gerne und reichlich geben.

Der Markt zwischen 29 und 34 - ein Gebermarkt

Wer zwischen etwa 29 und 34 Jahre alt ist, gerät in einen Markt, den die „Geber(innen)“ dominieren. Sie können wählen, und die Nehmer(innen) müssen sich damit abfinden, egal, welche Wunschvorstellungen sie haben. Vor allem aber sinken die Chancen der Nehmer(innen) noch einen erheblichen emotionalen oder sozialen Gewinn mitzunehmen.

Das ärgert die Nehmer(innen) und sie beginnen, nach Schuldigen zu suchen … nur nicht bei sich selbst. Das kennen wir zur Genüge, nicht wahr?

Letztlich könnte dies der Grund für das überall diskutierte Phänomen des „Dating-Frusts“ sein.

Nähere Erläuterungen (für das Berufsleben und die Karriere) bei NZZ-jobs.
Für Beziehungen und „Geber(innen)“ gibt es kaum ein andere Quelle als sehpferd.de.

Liebe, Freiheit und die Dummheit der KI

Über Liebe zu schreiben, ist deswegen so gefährlich, weil sich jede und jeder anmaßt, die wahre Liebe zu kennen. Ich selbst besitze über 20 Bücher mit weit über hundert Meinungen über das, was „Liebe“ ist oder angeblich sein soll.

Ich will euch nun verblüffen. Dazu habe ich einen Satz geschrieben, dem ich (auch in dieser Form) zustimmen würde:

„Wenn ich liebe, nehme ich mich selbst zurück, um einem anderen das Glück meiner Liebe zu schenken.“

Das Urteil kommt sofort, und zwar von etwas, das sich „künstliche Intelligenz“ nennt, in Wahrheit aber besser als „künstliche Verdummung“ bezeichnet werden sollte:

Die Aussage "Wenn ich liebe, nehme ich mich selbst zurück" deutet auf ein ungesundes Beziehungsverhalten hin, bei dem eigene Bedürfnisse zugunsten des Partners zurückgestellt werden, anstatt Selbstliebe und Selbstakzeptanz zu fördern.

Wer von euch kritischen denken kann, wird sofort merken: Hier wird nicht einmal versucht, die Aussage zu beschreiben, sondern die sogenannte „KI“ bewertet das Verhalten, das sie in dem Satz zu erkennen glaubt.

Kürzer und klarer: Wir werden belehrt, dass hinter dem Satz ein „krankhaftes Verhalten“ steckt. Zudem werden wir angehalten, Selbstliebe und Selbstakzeptanz zu fördern – also uns an zwei Schlagworten aus der Psychologie zu orientieren.

Reden wir mal Klartext – ohne Psychologie

Sich selbst zurückzunehmen, egal, aus welchem Grund, liegt in der Freiheit der Person und hat nichts mit „krankhaften Verhalten“ zu tun. „Zurücknehmen“ kann sich willentlich außerdem nur derjenige, der bereits ein gehöriges Maß an Selbsterkenntnis besitzt. Oder rein logisch: Du kannst keine Eigenschaft „zurücknehmen“, die du sowieso nicht hast.

Wenn eine Person einer anderen „das Glück der Liebe schenkt“, dann ist diese Person ein Geber. Das heißt, sie gibt etwas von dem, was sie ausreichend besitzt und deshalb entbehren kann.. Was sie dafür „eintauschen“ kann oder will, weiß sie nur selbst. Und falls es nur die Genugtuung ist, jemandem Glück zu schenken, kann auch dies der erhoffte Gewinn sein.

Bei alldem sollen Selbstliebe und Selbstakzeptanz als Eigenschaften keinesfalls „kleingeredet“ werden – ab danach wurde überhaupt nicht gefragt.

Geben als Erfolgsgeheimnis

Mittlerweile ist hinreichend bekannt, dass gewisse Formen des „Gebens“ zu besseren Erfolgen führen als die Absicht, etwas zu „Nehmen“.

Adam Grant machte diese Methode bekannt – und unabhängig davon hat auch die Forscherin Bene Brown eine äußerst interessante Theorie darüber entwickelt, warum Zurückhaltung ein Erfolgsmodell sein kann.

Diese Auffassung wirft nicht nur viel Licht auf alles, was „Liebe“ bedeutet, sondern auch darauf, wie sich Beziehungen generell entwickeln können. Das könnte ichn auch so ausdrücken: Wer sich selbst kennt und weiß, welchen Weg er gehen will, der liebt sich selbst bereits so, dass er (oder sie) es wagen kann, nicht immer nur an sich selbst zu denken. Aus meiner Sicht ist dies ein Zeichen, dass die Person erwachsen geworden ist und nicht dauernd versucht, sich selbst zu optimieren.

Was du von hier mitnehmen kannst

Zum Schluss dieses Artikels liegt mir dies am Herzen:

- KI ist ein schlechter Berater, wenn es um emotionale Fragen geht.
- Jeder hat das Recht, eigene Emotionen zu entwickeln – und sie stehen nicht zur Diskussion.
- Es gibt viele Wege, „Liebe“ zu beschreiben. Aber die eigene Sicht der Liebe zählt mehr als jede Fremdeinschätzung.

Selbstverständlich können wir uns alle irren, wenn wir von unserer Liebe sprechen. Aber ohne das Risiko, sich zu irren, werden wir gar keine Liebe geben oder empfangen.

Partnersuche – Schluss mit dem Wunschdenken

Haltet euch fest – denn nun könnten eure Denkmodelle über die Partnersuche ins Wanken kommen.

Wer heute eine Partnerin oder einen Partner sucht, bringt vor allem Wünsche mit – ob sie erfüllbar sind oder nicht. Klare Ansage: Je mehr Wünsche du hast, umso weniger sind sie erfüllbar.

Die Folge ist: Mehr und mehr Partnersuchende werden enttäuscht. Das ist bitter, aber es gefällt den Geschäftemachern, die im Internet an jeder Ecke stehen und dir zuflüstern „es geht doch“.

Dating-burn-out - mögliche Spätfolge übertriebener Wünsche

Inzwischen werden massenweise Artikel über das vermeintliche „Online Dating-burn-out“ veröffentlicht, sogar von ansonsten durchaus seriösen Medien. Was kaum gesagt wird: Es ist eine der Spätfolgen übertriebener Erwartungen und wird dadurch möglicherweise zum Gesundheitsproblem.

Der Teufelskreis: zu viele Wünsche - fast keine Erfolge


Ohne Umschweife: Wer so weitermacht, gerät in einen Teufelskreis. Das ist eine negative Spirale, die dich mit jedem Erlebnis weiter herunterzieht. Das muss nicht so sein.

Lösungen erfordern Einsichten

Was du jederzeit kannst, ob mit 18, 28, 38 oder sogar noch etwas später? Vor allem, deine Wünsche so anzupassen, dass sie erfüllbar werden.

Fang bitte heute damit an … räum deine Wunschwelt auf. Das ist der eigentliche Schlüssel für eine glückliche Zukunft.

Mehr Dates – mehr über sich selbst lernen

Ich hasse normalerweise Promi-Ratschläge. Aber dieser hier taugt etwas – und sicher nicht nur für Dates:

Date viel, und wenn ein Date schlecht läuft oder du eine schlechte Erfahrung machst, mach weiter. Wenn es nicht passt - Nächster"

Michelle Obama

Ich weiß, dass Misserfolge schmerzen können – schließlich hatte ich selber welche. Aber am Ende ist es so: Je mehr Menschen du kennenlernst, umso mehr lernst du über dich selbst.

Über dich selbst? Ja, denn all deine Begegnungen entschwinden wieder - und du wirst sie schnell wieder vergessen. Aber du selbst? Du lebst weiterhin mit dir.

Wenn du das bezweifelst, frag dich doch mal: Warum sollte dich jemand heiraten? Oder: Warum sollte er (sie) auch nur eine einzige Nacht mit dir verbringen?

Frag dich selbst – und finde deine Antworten.