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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex

Erfolg und Versagen – bei der Partnersuche und auch sonst

Die Möglichkeiten, bei irgendetwas zu versagen oder zu verlieren, sind deutlich größer als zu bestehen oder zu gewinnen.

Allerdings haben wir da ein Problem: Wir haben eine „Erfolgskultur“, aber keine „Versagenskultur“.

Erfolg ist nicht schlecht, sondern ausgesprochen wertvoll und wichtig. Aber wenn es sicher ist, dass Menschen häufiger aus Platz zwei, Platz drei oder noch weiter hinten landen, warum sind wir nicht auch darauf vorbereitet?

Der selbstbewusste Mensch weiß um Risiken

Der selbstbewusste Mensch sucht zwar den Erfolg, er weiß aber, dass er in Wirklichkeit dabei Risiken eingeht. Er wagt also, um zu gewinnen, ist sich aber bewusst, dass er nicht immer gewinnen kann. Und dabei spielen so viele Faktoren mit, dass es schwer ist, den Erfolg in Zahlen und Fakten darzustellen.

Risiko und Chance bei der Partnersuche

Ich will nun über die Partnersuche sprechen. Sie ist deswegen risikoreich, weil du dich relativ lange ziemlich fest an jemanden bindest. Und deshalb gehen viele Menschen (vielleicht auch du) ein geringes Risiko ein. Nur – was ist ein „geringes Risiko“? Im Endeffekt weißt nur du, was für dich ein geringes Risiko ist. Und dazu kommt: Mit der Beziehung schmiedest du einen Pakt für die Zukunft, die unabhängig davon neue Risiken birgt.

Wie du durch Erfolgsdruck verlierst

Und nun passiert dies: Je geringer du das Risiko zu halten versuchst, umso unwahrscheinlicher wird der Erfolg. Das heißt, du alterst, du verlierst die Freude an der Partnersuche und vielleicht beginnst du nun, dir andere Freuden zu suchen. Hinzukommt noch: Das Angebot wird schlechter, weil andere „ihr Risiko“ anders eingeschätzt haben als du.

Und wie du mehr Erfolg haben kannst

Das alles sind Tatsachen. Aber sie beinhalten manche „bittere Pille“ für dich, wenn du „dein Risiko gering“ halten willst.

Dabei ist es sehr einfach, den Erfolg zu erhöhen: das Risiko zu erweitern – oder einfacher ausgedrückt: kleine Kompromisse einzugehen, aber dafür einen zeitnahen Erfolg zu genießen.

Du riskierst dabei bestenfalls, dann und wann selbst enttäuscht oder abgelehnt zu werden – aber das sollte einen wirklich selbstbewussten Menschen nicht verwirren.

Wenn Frauen durch Kleidung provozieren

Es zählt nicht was du tust ... sondern wie, wann und wo du etwas tust ...
In den „einschlägigen“ Online-Publikationen wird – passend zum Frühling – wieder von provokativer Kleidung gesprochen. Es ist üblich geworden, mit einer „gegenseitige Schuldzuschreibung“ zu argumentieren.

Das geht ungefähr so:

Erster Satz: Männer können ihre „Triebe beim Anblick von Frauenkörpern“ nicht unterdrücken.

Zweiter Satz: Viele Menschen (nicht nur Männer) machen freizügig gekleidete Frauen dafür verantwortlich, dass sie „angebaggert“ werden.

Dritter Satz: Frauen werden dadurch in ihrer Freiheit gehindert, sich zu kleiden, wie sie wollen.

Der Unfug der Schuldzuschreibungen

Die Schuldzuschreibung an die Männer: Ihr habt kein Recht, uns anzusehen und dabei Gelüste zu entfalten.

Die Schuldzuschreibung an Frauen: Ihr provoziert doch absichtlich, damit wir euch beachten – die Gelüste entstehen dann von selber.

Ich denke, daran wird deutlich, dass die ganze Diskussion keinen Sinn hat. In Wahrheit sind es Grabenkämpfe im Morast der Verallgemeinerungen.

Was du beim Date von dir zeigen solltest

Reden wir mal kurz über „Verabredungen zum Kennenlernen“, kurz „Dates“ genannt. Niemand möchte dabei als „Sexobjekt“ identifiziert werden. Wenn du also zum Date gehst, solltest du nicht deinen Körper in den Mittelpunkt stellen, sondern deine Person. Zur Person gehört ohne jeden Zweifel die Kleidung – man nennt das auch die „Erscheinung“. Genau genommen besteht die „Erscheinung“ aus Körperhaltung und Auftritt – diese Merkmale sind sofort erkennbar. Was dabei hervortreten sollte, ist die „Person“. Und „als Person“ wahrgenommen zu werden, ist eine Kunst, die erlernbar ist.

Dating und der Mythos vom "Sexobjekt"

Und nun … erscheint die Frage, ob sich jemand als „Sexobjekt“ präsentieren kann, in einem völlig neuen Licht. Denn es ist möglich, sich als eine Präsentation der eigenen Sexualität zu präsentieren.

Ich las gerade: „Es ist unmöglich, sich wie ein Sexobjekt zu kleiden, weil Menschen keine Objekte sind.“ Was daran richtig ist: Menschen sind keine Objekte – und dennoch ist es möglich, dass sie sich aufreizend kleiden.

Und nachdem dies alle gesagt ist: Das Beste, was du beim Date tun kannst, ist so zu wirken, wie du auch sonst im Leben wirkst. Oder das zu tragen, was du auch sonst trägst.

Bild: liebesverlag.de. Der Untertext stammt aus einem Song von Sy Oliver und Trummy Young (ca. 1939) - "Tain't What You Do"

Der Montag am Dienstag – die Trendautomatik bei Dates

Irgendwie müssen die Frauenzeitschriften ja begründen, warum die ständig neue „Datingtrends“ verbreiten. Und da lese ich ihn „Jolie“ diesen denkwürdigen Satz:

Mit dem Dating anderer Menschen geht automatisch auch der eine oder andere Trend daher, der sich beim Kennenlernen entwickelt.

Ja, begriffen. Wenn du dich mit dir selbst triffst, gibt es keine Dating-Trends. Wenn du aber andere triffst, dann schneien die Trends herein. Oder die „Umstände“. Das war aber noch nicht der Clou der Jolie-Redakteurin, sondern dies:

Das ist auch gut so, denn so können wir genau einordnen, was wir in der Situation durchmachen.

Klar, da machen „wir etwas durch“. Und beurteilen können „wir“ sowieso nichts - denn „wir“ brauchen etwas zum „Einordnen“. Die Ansicht, die sich dahinter verbirgt: Jemanden zu treffen, ist ja absolut passiv – du bist nicht nur dem anderen ausgeliefert, sondern auch zahllosen Trends.

Hallo Frauenzeitschriften ... was soll das?

Hallo, Frauenzeitschriften … jede und jeder auf Partnersuche ist zunächst einmal eine eigenverantwortliche Person, die bestimmt, wo’s lang geht. Und wer das nicht begreift … nun ja, der ist wahrscheinlich gläubiges Mitglied absonderlicher Verschwörungstheorien. Oder möglicherweise wirklich so naiv, an die Trendautomatik zu glauben.

Ist deine Liebe real oder eine Illusion?

Die Illusion, begehrt zu sein und geliebt zu werden ...
Die Frage, „wie wirklich die Wirklichkeit wirklich“ ist, beschäftigte schon viele Philosophen, aber auch durchaus Biologen, Mediziner und manche Psychologen. Ronald D. Laing hat einmal gewagt, einen Gedichtband mit dem Titel „Liebst du mich?“ Zu verfassen. Wer ihn kritisch liest, bemerkt schnell: Wenn du nach dem „Wahrhaftigen Beweis deiner ehrlichen Liebe“ befragt wirst, scheiterst du kläglich.

Liebe ist eine gewollte Illusion

Im Grunde wissen wir ziemlich genau, dass Liebe eine Illusion ist. Und wir schrecken nicht einmal davor zurück. Das ist gut so, denn die Illusion ist Bestandteil der Natur. Unser Körper produziert Drogen, die uns zusammenführen. Sie wirken mal heftiger und mal weniger heftig, und sie führen zu spontanem Sex, können aber auch Beziehungen stabilisieren. Zunächst aber – und das wird ständig verkannt – wirken sie auf uns selbst und nicht zwangsläufig auch auf andere. Das heißt: Wenn ich oder du dich „verliebt fühlst“, dann empfindest du diesen Zustand und kein anderer.

Die wahre Liebe ist wahr, wenn sie beide für wahr halten

Wann können wir also von Liebe reden? Das ist sehr einfach. Wenn zwei Menschen für wahr halten, dass sie einander lieben. Erstaunlicherweise wirken dabei enorm viele Faktoren mit. Es reicht nicht, eine Art „Übereinkunft durch verbale Kommunikation“ herzustellen. Sagst du also zu jemandem „Ich liebe dich“ und die andere Person sagt dies auch, so bedeutet dies nicht viel. Es ist ein Versuch, eine Bindung herbeizureden, mehr nicht. Ähnlich verhält es sich mit der „nonverbalen“ Kommunikation. Wir versuchen, mit ein paar Küssen oder einigen sexuellen Begegnungen unsere Art von „Fakten“ zu schaffen. Aber das ergibt noch keine „Wirklichkeit“.

Also: Sobald eine minimale Basis erreicht ist, auf der beide Partner sehr ähnliche Emotionen miteinander teilen, sprechen wir von Liebe. Und dies Leibe ist so wirklich, wie beide daran glauben, dass sie wirklich ist. Das ist im Grunde genommen schon das ganze Geheimnis „wahrer“ Liebe.

Vom ersten Date bis zu diesem Zeitpunkt ist das Paar allerdings schon einen weiten Weg gegangen. Wir können ihn nicht genau voraussagen: Einige Monate benötigt man jedoch auf jeden Fall, bis wir annehmen, die „wahre“ Liebe gefunden zu haben. Und wie real ist die Realität dieser angeblich „wahren“ Liebe?

Warum die Illusionen oft erfolgreicher sind

Nein, die Liebe ist nicht sehr real. Und das liegt vor allem daran, dass unsere Illusionen mit viel höherer Geschwindigkeit wachsen als unsere Realitäten. Das liegt vor allem an den Realitäten selbst. Sie haben oft diese kleinen Häkchen, die der Alltag mit sich bringt. Und leider auch Menschen, die uns die Beziehung wahlweise „schön reden“ oder „ausreden“ wollen. Und in diesen Realitäten wechseln auch die Dimensionen: Wie weit darf der andere gehen, um unser Leben zu teilen oder gar zu beherrschen? Und nicht zuletzt: Will er/sie das überhaupt?

Halten wir fest: Die Illusionen wachsen schneller als die Realitäten.

Lest im zweiten Teil, warum ihr möglicherweise einer Illusion verfallt - und wie die Realität der Liebe entsteht.
Bild hier: Obeliske, Henri-Pierre Picou, 19. JH, Frankreich

Wer küsst besser - und wie fühlen sich die Kuss-Empfänger?

Wer küsst hier wen und wer hat den größeren Genuss?
Nein - ich weiß nicht, warum Frauen angeblich besser küssen. Immerhin hörte ich, dass man anno 1962 in der Untersekunda bereits über einen privaten Kusslehrgang munkelte. Und warum es ging, war kein Wangen- Hand- oder Stirnkuss, sondern – ein Zungenkuss.

Das erwies sich - aus der Sicht der jungen Frauen jener Zeit - als absolut notwendig, um im Rattenrennen um den besten Mann mithalten zu können. War der Jüngling erfahrener als die junge Dame, so wollte es der Anstand, musste sie sich erste ein wenig dagegen wehren. Das tat sie mithilfe der „Zahnsperre“, die zunächst verhinderte, dass die Zunge des Jünglings in den Mundraum vordrang. Indessen war bald klar: Die Vorbereitung auf das „volle, intensive Gefühl“ des Zungenkusses war das Ziel. Einerseits, um die eigene Leidenschaft experimentell zu erproben, anderseits, um die Glut in den jungen Männern zu entfachen – meist gegen den ausdrücklichen Rat ihrer Mütter.

Warum ich das alles erzähle: Die jugendliche Kussinstruktorin war - selbstverständlich – eine Mitschülerin. Und diejenigen, die bei ihr in „die Lehre gingen“, waren allesamt gleichaltrige junge Frauen.

Küssen - Gefühle und Emotionen

An diesem Beispiel könnt ihr erkennen, was der Unterschied zwischen „Gefühlen“ und „Emotionen“ ist. Gefühle sind das, was im Gehirn ankommt, wenn die empfindsamen Nerven gereizt werden. Und was das Gehirn daraus macht, sind Emotionen. Eben jene Emotionen sind sehr unterschiedlich: Für manchen sind Zungenküsse eine Technik, für andere ein Genuss und für wieder andere eine Voraussetzung für „richtigen“ Sex. Manche Personen ekeln sich gar davor, die Zunge in einen fremden Mund zu stecken oder dies Erlebnis „passiv“ geboten zu bekommen.

Lust und Schrecken des Zungenkusses

Emotionen, die von Botenstoffen begleitet werden, führen oft zu sexuellen Handlungen, und sie beginnen mit sanften Berührungen und „züchtigen“ Küssen. Manche Menschen schrecken bereits davor zurück, sich küssen zu lassen – egal, von wem. Andere haben eine Aversion dagegen, sich berühren zu lassen. Wovon es abhängig war? Von der sexuellen Ausrichtung? Nein, davon redet noch kaum jemand. Schon eher von den „guten Sitten“. Oder von dem, was sich „gehörte“ und was nicht.

Lest bitte den zweiten Teil, um mehr zu Meinungen und wissenschaftlichen Betrachtungen zu erfahren... und dort geben wir auch noch einige Quellen bekannt.