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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Kauderwelsch um Habits und Magie

Heute gelesen:

Neue Dating-Habits: Öffne deine Tür und mache neue, magische Erfahrungen.

Ach, Sixx! Ohne geöffnete Tür (oder ein offenes Ohr) geht bekanntlich gar nichts beim Kennenlernen wie auch bei sonstigen Erkenntnissen. Und „Habits“ sind Gewohnheiten, also Verhaltensweisen, die wir in der Vergangenheit erlernt haben. Insofern ist es richtig, neue Erfahrungen zu machen und dabei möglicherweise erfolgreicher zu sein. Bevor daraus „Gewohnheiten“ werden, müssen sie sich aber noch bestätigen.

Neben den „Habits“ wird ein weiteres Wort verwendet, das hier überhaupt keinen Sinn hat: „Magisch“.

Im weiteren Text kommt das Wort nicht mehr vor – bei den veröffentlichten Punkten handelt es sich um verschiedene Ideen, die von angeblich bekannten „Regeln“ abzuweichen. Typischer Satz: „Sag, was du denkst“. Der Satz an sich ist gut und richtig, wird aber von vielen von euch nicht beherzigt. Mit anderen Worten:

Beim Date geht es nicht darum, von anderen „gut bewertet“ zu werden, sondern vor allem darum, ob du dir ein Leben mit ihm/ihr vorstellen kannst. Und das geht nicht mit Hokuspokus, sondern mit einer intakten Gefühlswelt und einem wachen Verstand.

Josh und Jenny – wer will einen künstlichen Menschen treffen?

Zunächst habe ich dies gelesen:

Ziel der Studie (des "BSI Artificial Intelligence (AI) Think Tanks") war es, das Datingverhalten mit zwei künstlich generierten und über KI kommunizierenden Singles - "Josh" und "Jenny" - näher zu untersuchen.

Gut, dachte ich, netter Versuch – und darüber gäbe es eine Menge zu berichten. In der Tat lieferten die Tests mit den beiden Kunstfiguren beachtliche Erkenntnisse, die zum Teil äußerst verblüffend sind.

Was war das besondere an Frauen beim Chat?

Die Berichterstatter (Pressemitteilung) schreiben:

Insgesamt legen die Ergebnisse nahe, dass Künstliche Intelligenz (KI) in der Lage ist, partnersuchende Single-Frauen sowohl emotional als auch kognitiv außergewöhnlich stark anzusprechen"

Lassen wir es mal dabei. Die genauen Zahlen und weitere Informationen stellt das Institut auf der hauseigenen Webseite zur Verfügung (LInk am Ende dieses Beitrags). Was mich darüber hinaus zunächst verblüffte, war dieser Satz:

Der in diesen ehrlichen Antworten enthaltene hohe Anteil an Emotionen, kognitiven Prozessen, Bindungs- und Sexualmotiven verdeutlicht, dass es der AI innerhalb kürzester Zeit gelingen kann, das Vertrauen der Singles zu gewinnen.

Gemeint waren damit überwiegend Frauen, die dem künstlichen Chatpartner erhebliche „Anteile ihrer Emotionen … Bindungs- und Sexualmotiven“ anboten.“

Alles ganz normal - nur mit KI - doch was nützt es?

Das klingt zunächst paradox, ist aber erklärbar. Ein AI-System, das überwiegend darauf programmiert ist, Vertrauen aufzubauen, kann dies bei geschickter Programmierung ohne jeden Zweifel tun., solange es sich am Prinzip des „personenzentrierten Therapeuten“ und dessen Kommunikationsmethoden orientiert. Dafür spricht auch, dass „die Frauen schnell Vertrauen aufbauen und ein starkes Interesse an der Fortführung des Gesprächsverlaufs“ haben.

Unterscheide zwischen Chats und dem "realen Leben"

Und so gesehen wird die Sache transparent: Ein „echter“ Mensch neigt normalerweise in solchen Vorgesprächen dazu, eigene Motive einzubringen, um festzustellen, ob seine Vorstellungen mit denen des Gegenübers übereinstimmen. Zudem wird der Mensch mehr und mehr dazu drängen, das Gespräch ins „richtige Leben“ zu verlegen, um die Person körperlich, intellektuell und emotional wahrzunehmen.

Wenn wir dies alles auf eine menschliche Ebene verlagern, so können wir etwas daraus lernen. Wir erfahren mehr über eine Person, solange wir ohne eigene Emotionen Fragen zur Befindlichkeit stellen und dann ruhig zuhören und/oder die Antworten bestätigen. Gute Zuhörer oder jedenfalls Menschen, die unsere Äußerungen weder kritisieren, noch mit eigenen Gedanken kommentieren, sind selten. Andererseits sind sie sehr gefragt – allerdings eher als Freude und/oder Berater.

In Beziehungen wird schnell klar, dass diese Konstellation nicht ausreichend ist – beide haben Wünsche, Bedürfnisse und Vorstellungen. In Teilen sind sie gleich, und in Teilen unterscheiden sie sich. Erst die tatsächlichen Begegnungen bringt zutage, wann/wie/wo Unterschiede und Gemeinsamkeiten bestehen und unter welchen Umständen sie akzeptiert werden.

Genau dies ist das Thema der Partnersuchenden.

Ziehen wir ein Fazit? Wenn Maschinen "Jobs" ausführen

Ein „Chat“ ist eine mögliche Form, ein Gespräch zu führen. Wird KI eingesetzt, so sprechen wir von einem „Chatbot“. Solche künstlichen Gesprächsteilnehmer können sehr qualifiziert auf bestimme Aufgaben vorbereitet werden, zum Beispiel darauf, technische Probleme zu lösen – oder, wie hier, Vertrauen aufzubauen.

Dabei gehen die AI-Systeme kaum anders als Menschen vor, die einen Job ausführen, also technische Probleme zu lösen oder menschliche Probleme zu erkennen und zu verdeutlichen. Das funktioniert, wenn Lösungsansätze vorliegen (bei technischen/organisatorischen Fragen) oder die Lösung des Problems dadurch indirekt vorangetrieben werden kann, etwa bei emotionalen Problemen oder Blockaden.

Und nun bist du dran – egal, ob du mit einer AI (KI) chattest oder mit einem Menschen: Du allein hast die Verantwortung für das, was geschieht.

Kurzinformationen und Zitate aus "Presseportal".
Ausführliche Informationen bitte nachlesen auf: bsi.ag

Ubomis Zettelkasten hat eine sensationell schlechte Beurteilung

Teufel aber auch - endlich haben wir mal wieder neue Negativ-Favoriten in der Datenbank. Mit einem Tusch wird vorgestellt: Mr. Ubomis Zettelkasten. Thema: Fast alle Männer lernen Sex von Frauen – wie kommt es dann, dass sich so viele Frauen über „schlechten Sex“ beklagen? Der Artikel hat in kürzester Zeit sensationelle 131 Minuspunkte angesammelt – so viele hatten wir noch nie. Der Dank geht an die vielen zornigen Frauen und Männer, die diesen Artikel negativ bewertet haben.

Unter den neuen Artikel (ab 2023) habe ich einen weiteren Negativ-Favoriten gefunden: Interessanterweise dachten viele Leser(innen), dass der Artikel über Online-Dating schlecht war – doch die darin enthaltene Frage wollte niemand beantworten. Irgendwo ein Kreuzchen zu machen ist eben einfach als eine fundierte Meinung zu haben, oder?

Hey Baby, bestell dir mal einen schmackhaften Kerl von hier

Bestellen wie Fastfood?
Ei holla, da hab ich mich doch gewundert, wie Leute denken, die sich Sexologe oder Sexologin nennen. Denn ich wusste nicht, was „wir“ tun müssen, um den richtigen Macker oder die richtige Deern zu finden. Und die wissen so etwas natürlich.

Na, und was müssen wir tun? Uns konzentrieren. Na gut, auf das Wesentliche, schon verstanden. Oder doch nicht?

Nein, denn so sagte eine Sexologin im Interview mit den Betreibern einer Dating-App:

Wir werden uns auf unsere Vorlieben konzentrieren, vom Aussehen bis zum Standort, so wie wir es auch bei der Bestellung von Essen tun.

Da lässt mich die Dame verblüfft zurück. Das mit dem Standort verstehe ich ja noch. Wenn du in Tokio wohnst, soll dein nächster Macker kein New Yorker sein. Und für einen Oberstdorfer sollte es vielleicht keine Listerin sein.

Essen bestellen ist wie Menschen bestellen - oder?

Aber nun mal zur Bestellung von „Essen“. Warum kommt mir bei „Essen bestellen“ nur so ein komischer Gedanke? Ex und Hop? Schnelles verkonsumieren der körperlichen oder taktilen Eigenschaften? Ausprobieren und aussortieren?

Nun also – „wir“ sollen die „Leute besser aussortieren“. Das hat ja schon diese Cinderella gemacht, oder? Und eben jene hat es auch den Turteltäubchen beigebracht: die Schlechten ins Kröpfchen, die Guten ins Töpfchen. Oder so ähnlich.

Guten Appetit wünscht Gramse.

Gramse bleibt Gramse - unverschämt und total daneben - es sei denn, er hätte doch recht ...
Das komplette Zitat kann bei Pro7 nachgelesen werden.

Digital Body Language - eine Spache, die nicht existiert

„Die Digital Body Language führt zu mehr Erfolg beim Online-Dating“, heißt es in einem Artikel von Esquire. Nur Schade, dass es so etwas wie die „digitale Körpersprache“ gar nicht gibt – sie ist die reine Erfindung.

Sie ist nicht digital, sondern weitgehend analog, sie betrifft nicht den „Body“ sondern das Verhalten und seine Ausdrucksformen, und sie ist keine „Language“ (Sprache), sondern ein Kunstwort für alles, was über digitale Kanälen gesendet werden kann.

Wer den Unsinn erfunden hat? Die Versuchung liegt nahe, wieder einmal die PR-Abteilung eines App-Anbieters zu bezichtigen. Und jeder Redakteur (oder jede Redakteurin) ist doch immer wieder dankbar, wenn es etwas zum Nachplappern gibt, oder? Ein Buch mit ähnlichem Titel erschien übrigens 2021 bei Harper Collins (Autorin: Erica Dhawan).

Drei Dreier-Begriffe, die schon unsere Vorfahren missbrauchten

Übrigens reiht sich die „Digitale Körper Sprache“ wunderbar in andere Begriffe ein, die nichts von dem ausdrücken, was gemeint ist: „Heilige Drei Könige“ und „Heiliges Römisches Weltreich“. Die Herren waren weder heilig, noch Könige, noch waren es drei. Und beim „Heiligen römischen Weltreich“ lässt der Engländer ohnehin den Wurmfortsatz: „deutscher Nationen“ weg. Bekanntermaßen war es nicht heilig, sondern weltlich, und keinesfalls römisch und mitnichten ein Weltreich.

Fazit: Es gibt keine "Digital Body Language", sondern lediglich bestimmte Ausdrucksformen, die auch auf die Entfernung als angenehm empfunden werden. Und das ist nun wirklich nicht neu.