Menschen kennenzulernen ist eine Aufgabe, der sich Erwachsene dann stellen, wenn sie solche Kontakte benötigen.
Dating ist kaum mehr als eine Spielerei
Dating hingegen ist eine Spielerei von gelangweilten (meist jüngeren) Frauen und Männern, die mit ihrem „Marktwert“ herumspielen. Das ist sinnlos, weil der „Markt“ begrenzt ist und etwa zwei Drittel der Menschen, denen wir begegnen, keine hervorstechenden positiven Eigenschaften haben. Sie kommen recht und schlecht mit ihrem Alltag zurecht, finden Freude an schlichten Vergnügungen und sind emotional und körperlich eher unauffällig.
In Wahrheit gibt es die gewünschten Partner kaum - oder nicht mehr
Eigentlich wäre damit alles gesagt. Nur, dass es in Wahrheit noch wesentlich schlechter aussieht. Denn die Spitzenangebote auf dem Markt der Liebe sind längst weg, wenn du dich mit etwa 30 Jahren „besinnen“ solltest, „jemanden zu suchen“. Dazu kommt, dass sie wirkliche Creme, also Menschen mit sozialer, geistiger und emotionaler Bildung, hervorragender Gesundheit und finanzieller Sicherheit kaum noch an den Markt gehen. Sie müssen ja nicht suchen – sie werden im Alltag entdeckt. Manche von ihnen sagten mir sogar, dass körperliche Attraktivität auch eine Last sein kann.
Die Resterampe - wer befindet sich dort?
Das böse Wort von der „Resterampe“ trifft leider durchaus zu: Wem nie jemand „gut genug war“, der hat zu wenig Erfahrung mit Beziehungen. Und das hat Gründe – auch wenn die Betroffenen nicht „Schuld daran“ sind.
Suche dir einfach jemanden, der dich mag
Wenn du ein bestimmtes Alter erreicht hast (das kann schon mit über 30 der Fall sein), bist du, was du bist und wie du bist. Mein bester Rat: Nimm es hin, dass es so ist. Suche dir jemandem, dem es Freude bereitet, mit dir zusammen zu sein. Es wird wahrscheinlich jemand sein, der durchschnittlich ist. Das sollte dich nicht stören, solange du Freude mit diesem Menschen hast.
Mein bester Rat zum Schluss
Ich weiß, dass dies kein Artikel ist, mit dem du abhebst und Flügel bekommst. Die brauchst du auch nicht. Das Geheimrezept heißt: Weniger Erwartungen, mehr wirklich gute Begegnungen. Und natürlich Entschlusskraft, um das Leben zu zweit zu beginnen.
Früher gab es einmal Wundertüten, in die man ansonsten schwer verkäufliche Süßigkeiten zusammenmischte. Sozusagen „für jeden etwas“, nur wenig Qualität. Heute werden Wundertüten als „Mischungen von höchster Qualität“ angeboten – letztlich heißt das aber nur: Man weiß nicht so genau, was drin ist.
Datingtrends in Wundertüten
Das lässt sich auch für die Datingtrends sagen, die 2024 angeblich festgestellt und für 2025 vorausgesagt wurden.
Ein wenig weniger - die "Nanoships"
Der erste Trend heißt „Nanoships“ – ein „Nano“ (Elektroniker denken da vermutlich an „Nanofarad“) ist der Millionste Teil eines Begriffs. Da zitiere ich mal, was das für Beziehungen bedeutet (1):
„Keine Begegnung in der Liebe fühlte sich zu klein an, um eine Rolle zu spielen, „Singles finden selbst in den kleinsten Interaktionen einen Sinn – ob es nun etwas Ernstes ist oder nur zum Spaß, diese kleinen Mikromomente (2) führen zu echten Möglichkeiten.“
Das Schicksal schlägt zu - wie im Kino?
Meine Pupillen weiten sich, während ich über einen zweiten „Trend“ lese: Kis-met. Wer daraus „Schicksal“ zu lesen versteht, liegt nicht falsch. Man benötigt nur eine höchst ungewöhnliche Situation, in denen sich zwei Personen kennenlernen und die Hoffnung, dass alles ausgeht wie im Kino.
Lautstarkes Suchverhalten - Loud Looking für Goldgräberinnen?
Noch fast schockstarr über so viel Blödsinn lese ich von einem „Trend“ der eigentlich keiner ist: Hohe Ansprüche, Goldgräbermentalität, heute als „Loud Looking“ bezeichnet. Heißt: Du hast hohe Ansprüche, suchst ganz spezielle, sehr rare „Typen“ und versteifst dich darauf, dass es unbedingt „diese“ sein müssen – sonst geht nichts.
Ehrlich gesagt fand ich einen Teil davon – stark abgewandelt – in einer Frauenzeitschrift. Dort hat man einen Abschnitt aus der angeblichen „Trendanalyse“ genutzt, um schlicht dies zu sagen (3):
Also lasst uns alle das anstrengende Hin und Her im Jahr 2024 lassen und im neuen Jahr stattdessen auf „Loud Looking“, bewusste Entscheidungen und „laute“, klar kommunizierte Absichten setzen. Und ganz ehrlich? Wir feiern's total! Denn mal ehrlich? Diese ganzen Unverbindlichkeiten sind am Ende doch vor allem eines: anstrengend!
Ei potz – also keine Kis-mets und Nano-Lüste?
Da biegen sich die Zehennägel nach oben – aber Hauptsache, man „feiert“ den eigenen Anspruch. Man? Ich denke, es sind vor allem Frauen, die ihre Ansprüche „laut kommunizieren“, wobei „Kommunizieren“ hier eigentlich „einfordern“ heißen müsste.
(1) hypebae
(2) Mikro und Nano unterscheiden sich gewaltig – aber wen interessiert es schon?
(3) desired
Keine Ehe, keine Kinder, kein Dating, kein Sex: Das steckt hinter der 4B-Bewegung.
Wer es absolut lesen will, der soll es tun: Sensationsmache, die von einer Minderheit und befeuert wird.
Man könnte natürlich auch sagen, dass eine von diesen Punkten hinter der Bewegung steht:
1. Ideologisierung, die von Radikalfeministinnen vorangetrieben wird.
2. Uneingeschränkte Selbstsucht.
3. Radikale Ausrichtung auf einen alternativen Lebensstil.
Und bevor ich angegriffen werde: Ja, es gibt in Südkorea, in Indien und möglicherweise auch bald in den USA eine Bewegung, die das Patriarchat vertritt. Radikal, misogyn und aus erbärmlich selbstsüchtigen Motiven. (1)
Das ist allerdings kein Grund, eine „Insel der Frauen“ (oder eine Halbinsel) zu begründen. Es ist vielmehr eine Aufforderung, alle legalen Mittel auszunutzen, um die Menschenrechte durchzusetzen.
Schon merkwürdig, dass ideologisierte Minderheiten in letzter Zeit so viel Aufmerksamkeit bekommen.
(1) Ich habe mit Sicherheit noch einige Länder vergessen - das Patriarchat ist in vielen Ländern und Religionen verankert - auch im Christentum.
Heute fasse ich mich mal wieder sehr kurz. Ich habe weiter über die viktorianische Zeit recherchiert, und neben manchen Wahrheiten auch einige amüsant geschilderte Lügen gefunden. Es geht jedenfalls fast ausschließlich um die Reichen, die sich in der Realität wie in der Fiktion fast alles nehmen konnten, was sie begehrten. Und was nicht durch Verführungskunst und List erreicht werden konnte, das bezahlten sie eben.
Was derzeit über Dating geschrieben wird, hat einen denkbar geringen Wahrheitsgehalt. Die Generation „Z“ muss immer wieder herhalten für skurrile Erfindungen der „sozialen“ Netzwerke, die von heutigen Journalisten/Journalistinnen begierig weiterverarbeitet werden.
Also schreibe ich lieber gar nichts darüber – es ist sowieso Unsinn. Ich kann mich noch an Berichte erinnern, als Presseleute den „Trend“ der Plastik-Armreifen hochpuschen: Jede Farbe bedeutete eine Vorliebe, die die betreffende Frau gerne ausführen würde – da konnte der Mann schon mal „vorsortieren“. Natürlich waren die Eltern empört – das war ja auch die Absicht. Den „Trend“ selber gab es nicht.
Ähnlich dumm und reißerisch waren angebliche „Trends“, einem jungen Mann Fellatio mit einem stark färbenden Lippenstift zu geben, bis der Penis einige Regenbogenfarben angenommen hatte. Auch keine Tatsache, aber eine Riesenempörung bei den Eltern.
Wenn ich also „Trends“ ignoriere, dann, weil ich den Verdacht habe, dass sie erfunden sind. Ach ja, und ich würde wirklich gerne mehr darüber schreiben, was Menschen fühlen, wenn sie in lustvollen, aber ungewöhnlichen Beziehungen stecken. Zu zweit, zu dritt oder sonst wie.
Es hat mal wieder geblubbert - ein Dating-Portal will festgestellt haben, welche Trends 2015 die Renner beim Online-Dating werden. Auffällig waren für mich vor allem zwei Punkte: eine falsche verstandene Romantik und das Männer-Casting. Darunter verstehen die Befrager offenbar die Suche nach dem „richtigen“ Mann und versuchen, sein Rollenbild zu fixieren.
Romantik ist in Wahrheit der Wunsch nach Liebe
Romance – ein Dating Portal will festgestellt haben, dass Frauen mehr und mehr „romantische“ Wünsche haben. Ob das wahr ist oder nicht, entlarvt die korrekte Übersetzung – in Wahrheit streben sie nach Liebe, also nicht nach §irgendeiner Beziehung“. Behauptet wird ferner, dass sich die Liebe mehr und mehr in „nette Gesten“, in Neusprech „Mícro-Romance“ zeigt.
Männer suchen per „Casting“
Wenn euch das Wort oder der Satz merkwürdig vorkommt: Selbst die Pressemitteilung ist völlig unverständlich. Es geht darum, ob der Mann in die Rolle passt, die eine Frau von einem Mann erwartet. Und klar ist, dass es dazu einer „Ein Ordnung der Rollenfächer“ bedarf. Daher bemüht man folgendes Orakel:
(In diesem Jahr) Jahr haben wir (?) mehr über Rollenbilder und Stereotypen bei Männern gesprochen als je zuvor.
Und warum?
Mit Blick auf 2025 ist für über die Hälfte … der deutschen Frauen klar, dass sich die Diskussion über Männlichkeit weiterentwickeln muss, damit Männer endlich für sich selbst definieren können, was positive Männlichkeit für sie bedeutet.
Nun gut – falls ihr nun auch verwirrt seid (und vielleicht Frauen) … ja, all dies wurde von und für Frauen geschrieben und anhand von Stellungnahmen von Frauen festgestellt.
Sollte mal ein Mann auf die Idee kommen, Frauen-Casting für 2025 zu prognostizieren, wird ihm vermutlich ein Shitstorm drohen.
Die Zukunft ist wichtig - vorausgesetzt, sie kommt nicht knallhart auf den Tisch
Wichtiger scheint mir der Punkt zu sein, dass Frauen inzwischen mehr auf „Nachhaltigkeit“ achten. Das hängt mit den globalen Unsicherheiten zusammen, die immer wieder in dem Wunsch nach einer sicheren Zukunft deutlich werden. Deutsche Frauen übertreibe dabei offenbar ein bisschen:
Rund jede dritte der befragten deutschen Frauen, so heißt es sinngemäß, möchte beim Dating „ab sofort früher Klarheit“ über Themen wie Haushalt, Wohnen, Klimafragen und berufliche Ziele schaffen.
So wichtig dies auch sein mag: Beziehungen entwickeln sich nicht anhand eines Abgleichs von Wunschvorstellungen, sondern haben eine Eigendynamik. Womit wir eigentlich wieder bei der Frage wären: Wollen Frauen nun 2025 Liebesbeziehungen oder vorgezogene Verhandlungslösungen für Ehe und Familie?
Und in diesem Sinne … klar ändert sich immer mal wieder etwas. Aber Prognosen über Dating-Trends haben sich stets als fragwürdig erwiesen.
Die Daten entstammen verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften, die eine Pressemitteilung des Anbieters veröffentlicht haben. Nachlesen kann man sie zum Beispiel in der "Braunschweiger Zeitung" .