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 Liebeszeitung - Liebe, Beziehungen und viel mehr.

Frauen, Geld, "chalant" sein, Partnersuche und Presse

Wenn finanzielle Stabilität ein Kriterium für die Partnerwahl der Frauen sind, ist dies keine Schande. Die Frage ist aber, warum diese Beobachtung in Nebensätzen auftaucht, während die „edleren Motive“ ausführlich abgehandelt werden.

Dazu lese ich: (1)

Für fast drei Viertel der Befragten (74 Prozent) bedeutet „sich Mühe geben“ vor allem, konkrete Pläne im Voraus zu machen.

Fragt sich natürlich, wie konkret oder auch realistisch die Pläne beispielsweise im Alter von 25 Jahren bereits sind. Einige Zeilen später lesen wir dann (1):

Immerhin geben über drei Viertel aller heterosexuellen weiblichen Befragten (78 Prozent) an, dass ihnen finanzielle Stabilität wichtig sei.

Dating-Anbieter als Quelle

Diese und viele ähnliche Artikel (2,3) beziehen sich übrigens auf die Studie eines Dating-Anbieters. Und die zitierte Zeitung schrieb dann noch etwas - nämlich, dass ein hoher Prozentsatz der untersuchten User in ihren Profilen nach „chalanten“ Personen suche.

Kurz und bündig: Das Wort gibt es nicht, werde im Deutschen noch im Englischen (4). Es ist eine der üblichen Verballhornungen der sozialen Medien oder eine Art „Jugendjargon“. Wenn es das Gegenteil von „nonchalant“ sein soll, dann wäre eine „chalante“ Person ein „ernsthafter Kümmerer“, aber auch jemand der nicht locker, verkrampft oder schlicht konservativ ist.

Tipp für Singles

Das Beste wäre, dieses Wort aus allen Texten zu entfernen, in denen es benutzt wird. Für eine ernsthafte, bewusste Partnersuche gibt es genügend andere, meist zutreffendere Bezeichnungen. Und wer sich selbst oder andere als „Chalant“ einstuft, riskiert, dass er (oder sie) missverstanden wird. Beschreibe dich, wie du wirklich bist und nutze für die Suche Wörter, die jeder verstehen kann.

Und das will eigentlich niemand.

(1) WELT

(2) Esquire
https://www.esquire.de/news/gesellschaft/money-money-money-diese-rolle-spielt-geld-im-dating

(3) Cosmopolitan
https://www.cosmopolitan.com/relationships/a69033235/chalance-tiktok-dating/

(4) Andere Definition Urban Dictionary https://www.urbandictionary.com/define.php?term=chalant

Weihnachten ist öfter – Cuffing auch

Fesselnde Erlebnisse von Oktober bis Februar
Hast du schon jemanden virtuelle Handschellen angelegt? Wer die Frage für extrem dusselig hält, hat zwar Recht – aber der Ursprung des Wortes „Cuffing“ besteht wirklich darin, sich an jemanden zu binden. Der Begriff wurde 2011 offiziell „erfunden“ – er beruht aber auf dem Hintergrund, mit einer Person in Liebe, Leidenschaft oder Sex zu „überwintern“.

Böse Zungen behaupten, das Ganze sei mehr oder weniger ein Trick, um in der Herbst- und Wintersaison miteinander zu vögeln oder wenigstens zu kuscheln. Dabei würde mindestens ein Partner die Beziehung „erheblich unter seinen üblichen Erwartungen“ eingehen. Mit anderen Worten: Er oder sie fungiert als Lückenbüßer, mit dem sich jemand über den Winter tröstet.

Das angeblich bewusstere Dating - der Netzwerk-Zeitgeist wird eingemischt

Andere wollen wissen, dass „Singles jetzt bewusster denn je“, und es ginge nunmehr darum, „auf gemeinsamen Werten“ aufzubauen.

Der Spruch mit den gemeinsamen Werten wird derzeit gerne verwendet – und erweist sich zumeist als bloßes Wunschdenken.

Zusammenrücken im Herbst und Winter

Die meisten verlässlichen Quellen stellen lediglich fest, dass es eine Zeit des „Zusammenrückens“ neuer Paare im Herbst gibt. Der Zeitraum wird dabei mit Mitte Oktober bis Mitte Februar (Valentinstag) angegeben.

Mindewertige oder hochwertige Beziehung?

Im Allgemeinen kann keine Rede davon sein, dass während dieser Zeit „minderwertige Beziehungen“ entstehen. Im Gegenteil: Wenn beide ihr beginnendes Verhältnis halbwegs ernst nehmen, können sie sich in den langen Winternächten genauer kennenlernen als während der „lockeren“ Frühlings- oder Sommerzeit.

Also – es kommt alleine auf euch an, was ihr aus einer Beziehung „macht“, die im Oktober oder November, Dezember oder Januar beginnt. Hört nicht auf die Presse, die beliebige Meinungen einsammelt und veröffentlicht. Hört auf euch und findet heraus, ob ihr die andere Person wirklich mögt.

Das ist alles – wirklich.

Quellen:

Über den Zeitgeist und eine "Studie"

Im Merriam-Webster (englisch, Fakten)

Die gefälschte Zukunft

Die Zukunft passiert in der Zukunft – und keinesfalls jetzt. Zwar kann jeder Neubeginn eine Zukunft einleiten, aber „das Hier“ ist hier und „das Jetzt“ findet jetzt statt.

Derzeit gibt es zahllose Artikel über „Future Faking“. Jeder „Coach“ hat seine Meinung dazu – und natürlich wird versucht, damit auch Klientinnen oder Klienten anzulocken.

Eine wundervolle gemeinsame Zukunft ausmalen

Rein praktisch bedeutete „Future Faking“, der Zielperson eine Zukunft auszumalen, die diese Person für erstrebenswert hält. Wer diese Methode beherrscht, nutzt meist eine bildhafte Sprache. Er oder sie redet also in einer Weise, dass du es dir vorstellen kannst.

Sich die Zukunft vorstellen - eine schwierige Angelegenheit?

An sich ist das weder verwerflich noch ein Zeichen von „Narzissmus“. Viele Menschen, die Veränderungen wollen, können sich nicht vorstellen, wie es sein wird, wenn sie sich verändern. Das gilt zum Beispiel, wenn jemand innerhalb eines Unternehmens die Stelle wechseln soll – ja sogar, wenn er plötzlich befördert wird. Nicht nur die Arbeitswelt, auch die Lebensplanung wird sich möglicherweise verändern.

Betrug als Absicht?

Sobald das Wort „Narzissmus“ oder „perfide Methode“ fällt, wird Betrug an den Emotionen der anderen Person vermutet. Das kann tatsächlich zutreffen. Die „gutgläubige Person“ ist dann in eine Beziehung mit einem Manipulierer oder einer Manipuliererin hereingefallen. Was er oder sie sagt, passt dann genau in die offene Gefühlslücke der anderen Person.

„Future Faking“ heißt also, jemanden in eine Zukunft hereinzulocken, die man selber gar nicht schultern will. Oder noch anders:

• Wer die Zukunft „fakt“, geht auf alles ein, was die/der andere sich selber unter Zukunft vorstellt.

Vorstellungen und Wünsche sind keine Realitäten

Nun wünschen sich „frische Paare“ oft, die „gleiche Zukunft“ zu haben, also „am gleichen Ort die gleichen Bedürfnisse und die gleichen Wünsche“ zu verwirklichen. Das bedeutet meistens, am selben Ort zu wohnen, dieselben Freunde zu behalten, dieselben Vorstellungen von Familie und Kindern, ja sogar von Kunst oder Musik zu haben.

Das ergibt dann eine „vermeintliche“ Zukunft, die auf viel zu viel Voraussetzungen beruht.

Gegenwart in Zukunft verwandeln

Kommen wir zurück aufs „Faken“ und auf „die Zukunft“. Zukunft ist eine Herausforderung, kein Wunschkonzert. Wir allem wissen nicht, was uns die Zukunft bringt, und je älter jemand ist, umso mehr wird er euch dies bestätigen.

Was ich rate? In der Gegenwart zu leben, und in dieser Gegenwart die Zukunft miteinander zu planen. Planung setzt Fakten voraus, und die Meilensteine dazu werden schnell sichtbar, weil man sie gemeinsam gesetzt hat und dann eben auch verfolgen kann.

Und damit verabschiede ich mich ins Wochenende.

Die besten Tipps für erfolgreiches Kennenlernen …

Die besten Tipps für das Kennenlernen im Internet? Sie haben sich seit 25 Jahren nicht verändert.

1. Personen aussuchen, die möglicherweise passen könnten.
2. Zeigen, dass du Interesse an ihnen hast.
3. Wenn jemand interessiert ist, Kontakt aufnehmen. Wenn möglich Telefonkontakt, dann Video-Call.
4. Möglichst bald persönlich verabreden.
5. Wenn es sofort „funkt“, ein weiteres Date verabreden.
6. Beim nächsten Date klären, ob die „Rahmenbedingungen“ stimmen.
7. Wenn der Rahmen stimmt, Beziehungen vertiefen - auch sexuell.
8. Bei „vielleicht“ nicht bedrängen, aber die Möglichkeit offenlassen.
9. Beim „Nein“ oder bei zu langem Schweigen die Person vergessen und einem neuen Kontakt folgen.
10. Dating unterbrechen, wenn es mehre Male schiefgeht. Dann an deiner Persönlichkeit arbeiten oder die Kennenlern-Methode wechseln.


Einverstanden? Schreibt mal, ob es für euch ähnlich war …

Die Woche: realistisch sein - die beste Methode bei der Partnersuche

Einfache Sätze beschreiben die Realität oft besser als „psychologische Modelle“. Zum Beispiel dieser Satz:

Je höher die Erwartungen, umso größer ist das Risiko eines Misserfolgs.

In der sogenannten „positiven“ Psychologie wird oft die Kraft selbsterfüllender Prophezeiungen beschrieben. Nimmt man das Geheimnisvolle“ aus dieser These heraus, so bleibt dies:

Eine selbsterfüllende Prophezeiung ist eine Annahme über die Zukunft, die dazu führt, dass der Träger sein Erleben und Verhalten so ändert, dass diese Annahme tatsächlich real wird.

Prüfstein Realität

Damit sind wir wieder in der Realität: Verhalten ändern (oder anpassen) und die Sache wird anders verlaufen – ob besser, wird sich schnell herausstellen.

Die Liebeszeitung versucht ständig, das wilde Gewirr psychologischer, soziologischer, religiöser und weltanschaulicher Denkweisen in die Realität zurückzubringen – und das versuchte die Redaktion diese Woche besonders intensiv.

Gesundheitliche Risiken? Nein, gewöhnliche Lebensrisiken

Die Beiträge endeten heute mit einer Betrachtung über angeblich Gesundheitsrisiken beim Online-Dating, die jeden Tag wieder durch die Presse summen wir Bienenschwärme. Fazit: Es gibt Gefahren, aber erstens sind die meisten von anderer Art, und zweitens betreffen sie längst nicht alle Menschen. Und überhaupt: Jeden Tag, an dem wir aufstehen, begeben wir uns in Gefahren.

Der Dating-Frust der gefräßigen "Nehmer"

Zuvor habe ich über den Dating-Frust geschrieben. Den könnte man zwar auch als „Krankheit“ bezeichnen, aber auch als ein Risiko aller Menschen über 30, die zum „Stamm Nimm“ gehören. Sie wollen zu viel und fallen damit auf die Nase. Sind sie dort gelandet, dann suchen sie nach „Schuldigen“. Dabei gibt es gute Gründe, über sich selbst nachzudenken.

Neuer Presse-Psycho-Trend: Danxity

Weiter geht es mit „Danxity“ und all dem Unsinn, der in diesem Modebegriff steht. Fazit: Einbetonierte Lebensentwürfe sind weitaus gefährlicher als die Angst, entweder zu versagen oder aber auch angenommen zu werden.

Wer nach Lösungen für sich selbst sucht – bitte schön. Alles, was du wissen musst, steht in diesem Artikel: Wie du Hemmungen und Probleme löst oder überwindest.

Kleine Hinweise, Coaching und der Rest

Ein kleiner Artikel „dazwischen“ gibt euch eine einfache Botschaft: Handelt einfach so, wie es euch gefällt – und sucht euch jemanden, der euch gut tut.

Coaching - Methoden wie vor 100 Jahren?

Was ich von „Coaching“ halte, dürfte bekannt sein. Inzwischen ist das „Coaching“ allerdings an eine kritische Grenze gekommen. Kurz und knapp: Bestehende Eigenschaften kannst du selber feststellen und ausbauen. Und die angeblich so tollen „psychologischen“ Techniken? In ihnen steckt das Müffeln von 100 Jahren, als die ersten „Erfolgsseminare“ in die Welt gebracht wurden.

Verlieben und Wissenschaft - viele Annahmen, wenig Fakten

Übrigens: Eine Wissenschaft über das Verlieben existiert nicht. Es gibt eine Natur, die sich beobachten lässt und deren Strategien wir kennen. Es gibt aber auch nahezu tausend Meinungen, die auf kaum mehr basieren als auf Annahmen.

Kommt unsere Kritik überhaupt an? Offenbar etwas mehr als noch vor ein paar Monaten. Mehr dazu in meinem Artikel.

Und damit rein ins Wochenende - ich hoffe, ihr verliebt euch über alle vier Ohren. Vier? Zwei reichen auch.