Vor einigen Tagen las ich einen Artikel über eine Frau, die immer den Sex vollzog, den der Herr ihr vorschlug … wenn er überhaupt vorher sagte, was er genau wollte. Solange, bis sie zum ersten Mal „Nein“ dazu sagte.
Die Männer und deine Brüste
Ich habe einen Moment überlegt: Fast alle Männer interessieren sich für Brüste, möglichst in natura. Aber kaum ein Mann sagt, wie er die Brust gerne berühren würde. Und kaum eine Frau hat eine Vorstellung davon, welche Möglichkeiten es gibt, von zärtlich über leidenschaftlich bis hin zu all den Praktiken, die sie gerne einmal erleben würde.
Keine Fragen stellen - keine Antworten haben?
Zum Teil lag es bei Männern daran, dass sie nie gefragt haben. Doch welche Antwort hättest du ihnen gegeben? Hättest du ihnen deutlich gesagt, dass du nicht daran interessiert bist, Lüste oder Leidenschaften zu erproben? Oder hättest du sie belehrt, doch bitte deinen schönen Charakter zu lieben, statt sich über „solchen Schmutz“ Gedanken zu machen?
Und du selbst? Hast du dich jemals gefragt, was DU magst?
Nein ist nein - wichtiger wäre oft, dem neuen Lover zu sagen, was du stellen wirklich willst. Zwischen „gar nicht berührt werden wollen“ und „so nicht berührt werden wollen“ liegen Welten – und durchaus noch Gebiete, die du selbst nicht erforschen konntest oder wolltest.
Du kannst etwas beginnen, erproben, mögen, hassen, beibehalten oder abwählen. Aber alles in der Liebe beginnt mit dem Entschluss, das Wagnis der Berührung einzugehen.
Bild: nach einer Vorlage in einem historischen Wäschekatalog.
Denkst du auch, die Männer starren mit immer nur „auf die Titten“? Was daran peinlich ist, liegt auf der Hand: Wenn sich ein Mann für dich interessiert, dann soll er das nicht dadurch zeigen, dass er deine Brüste anstarrt. Wenn du dieser Meinung bist, ist das absolut in Ordnung, und es zeugt davon, dass du eine selbstbewusste, emanzipierte Frau bist, die in einer freien Welt lebt.
Allerdings ist es für Menschen unmöglich, die Brust nicht wahrzunehmen. Das unterscheidet ihn von Säugetieren, die überwiegend auf vier Beinen laufen. Wir – die Menschen – haben ja den aufrechten Gang erfunden, und damit liegen die Brüste nun wirklich im erweiterten Fokus unserer Augen.
Wie sehen wir eigentlich Menschen?
Einen Menschen zu sehen (sowohl Mann wie auch Frau) beginnt immer damit, ihn anhand seiner Erscheinung einzuschätzen. Das funktioniert ganz gut, wenn wir uns nur entscheiden müssen, ob wir besser weglaufen, stehen bleiben oder auf ihn zu gehen.
Ist dieser Mensch nah genug, merken wir, ob er uns interessiert. Nehmen wir an, er/sie sieht toll aus, wirkt ganz ausgezeichnet aus der Nähe – und wir lesen seine Augen aus, dann seine Wangen. Das alles addieren wir zur Erscheinung und vielleicht finden wir: Aha, der würde sich auch als Liebespartner(in) eignen. Oder als irgendjemand anders, der auf der Skale zwischen „Freundschaft“ und „Sex“ irgendwie ins Schema passt.
Die nächste Stufe besteht darin, dass wir andere Körperteile abscannen. Den Körperbau erfahren wir zunächst durch den Brustkorb. Denn der liegt immer noch in einem Bereich, den wir unauffällig beobachten können. Das gilt für Männer und Frauen, doch Frauen haben nun mal Brüste, die sich abheben. Und also kommen wir zum Knackpunkt: Es ist unmöglich, an einer Frau keine Brüste zu sehen. Frauen sehen sie bei anderen Frauen durchaus – aber sie beobachten still und schweigen darüber. Männer hingegen beobachten die Brüste der Frauen lebhaft, und sie werden dann und wann durchaus davon sexuell erregt. Wenn das Licht den Busen umspielt
Das alles ist wirklich ganz normal. Wenn du deine Brüste weder optisch noch mechanisch hervorhebst und dafür sorgst, dass deine Brustwarzen nicht allzu sehr hervortreten, ist alles in bester Butter. In einem „ganz normalen“ Outfit sind Brüste die Körperteile, die zu dir gehören, ob sie nun klein oder groß sind oder ob sie straff oder schlapp wirken.
Wenn die Brust zum Busen wird, dann wirkt sie anregender auf Männer. Gemeint ist dabei das kleine Tal zwischen den Brüsten, das üblicherweise in Ausschnitten präsentiert wird. Wenn Licht und Schatten dort sinnliche Erhebungen zeigen oder die Brüste anderweitig in drei Dimensionen betont werden, sehen Männer genau hin. Das tun sie eben.
Wie du den Blick der Männer lenken kannst
Der beste Rat, den ich geben kann: Benutze deine intimste erotische Waffe, um das zu verhindern: deine Sprache. Solange du sprichst, folgen die meisten Männer (und Frauen auch) deinen Augen und Gesichtszügen. Aus ihnen lesen sie, wofür sie dich als „geeignet“ ansehen. Männer wollen wirklich fasziniert werden und sie wollen sich vorstelle, wie ein Leben mit dir aussehen könnte.
Die weibliche Brust ist dazu da, Blicke anzuziehen – das sagt die Philosophin Camille Froidevaux-Metterie. In der Tat ist die weibliche Brust das beste Mittel für eine Frau, um einen Mann sinnlich zu betören und dabei zu verführen.
Doch zugleich beklagt die Autorin, dass Männer offenbar nicht mehr an den Brüsten interessiert sind, wenn der Köder angenommen wurde.
Wie kommt das? Und stimmt es überhaupt?
Frauenbrüste liebkosen - nicht mehr in Mode?
Mit großer Wahrscheinlichkeit ja, aber eben nicht ganz. Denn man hat den Frauen lange Zeit gepredigt, dass Brüste weder Lockmittel noch sexuelle Lustbringer sind, sondern dass damit Babys ernährt werden. Die Männer – so lesen wir jedenfalls anderwärts – würden schon gerne die weiblichen Brüste mitsamt ihren Aureolen und Brustwarzen küssen. Aber auch sie haben in den letzten Jahren eine nahezu unerklärliche Zurückhaltung entwickelt. Wollen sie nicht als „infantil“ gelten? Oder wurden sie von Frauen immer wieder zurückgewiesen, wenn des darum ging, an Brustwarzen zu saugen?
Frauen beklagen sich - Männer auch
Möglicherweise liegt da das übliche Missverständnis vor – aus feministischer Sicht liest es sich so:
Wir haben nicht gelernt, unsere Brüste zu unserem Vergnügen zu nutzen. Und weil Frauen nicht dazu aufgefordert werden, ihre Lust auszudrücken, tendieren sie dazu, nur zu sagen, was sie nicht wollen, statt zu sagen, was sie wollen.
Männer sind inzwischen konfliktscheu. Bei einer bezahlten Geliebten können sie nahezu sicher sein, dass ihr Wunsch erfüllt wird, an den Brustwarzen zu saugen. Doch eine „solide“ Frau? Vielleicht gar eine Frau, die sehr selbstbewusst ist? Haben Männer nicht gehört, dass sie für alles vorab ein „Einverständnis“ benötigen?
Eine Hure hat vor Jahren einmal verraten, was Männer „wirklich“ wollen:
1. Hübsche, also sehr begehrenswerte Frauen.
2. Brustwarzen zu küssen – das „dürfen“ sie zu Hause nicht.
3. Fellatio bekommen – das wird möglichst verweigert.
Bleiben wir mal bei den Brustwarzen. Es ist immerhin möglich, dass ein Mann darauf verzichtet, die Brustwarzen einer Frau zu stimulieren, wenn er zuvor eine Diskussion darüber beginnen muss, wie dieser Vorgang durchgeführt werden soll. Ist er sicher, dass es ohnehin „Sex gibt“, und dass dieser relativ barrierefrei zu haben ist, wird er kaum eine „Busendiskussion“ anzetteln. Tut er es dennoch, läuft er Gefahr, dass diese Diskussion dazu führt, dass es gar keinen Sex gibt. Welcher Mann würde sich einem solchen Risiko aussetzen, wenn häuslicher Sex tatsächlich eine Rarität wäre?
Wie so oft, werfe ich mehr Fragen auf, als ich Antworten geben kann. Allerdings fürchte ich, dass die von den „sozialen Medien“ und Radikalfeministinnen begonnene Diskussion um „männliches Wohlverhalten“ mehr zur Verwirrung beigetragen hat als zur Aufklärung.
Quellen: DIE ZEIT (2020)
Details aus: "Ich bin eine Hure", Berlin 1993. Seite 188/189
Kürzlich waren wir ziemlich überrascht, dass ausgerechnet Jeans, Latexhandschuhe und Gummistiefel das Blut der Männer in Wallungen bringen.
Abgesehen von solchen populistischen Meldungen – welche gewöhnlichen oder ungewöhnlichen Kleidungsstücke haben auf Männer eine Signalwirkung?
Alles an dir kann zum Fetisch werden
Es kann wirklich alles sein. Ein Slip, der sich abzeichnet oder auch nur ein rotes Kleid, ein schwarzer BH oder ein Fußkettchen. Jeder Mann hat da seine „Hingucker“, die ihn „irgendwie“ erregen. Und auch einige der Klamotten, die du jetzt trägst, werden „seine“ Fantasie anregen.
Was andere denken? Das ahnst du nicht einmal ...
Die Gedanken sind frei. Du (und alle anderen Frauen) wissen, was Männer anregt, erregt oder interessiert. Im Allgemeinen sind sie die Gedanken harmlos – sehen, erinnern, schnell wieder vergessen. Und die „Fetische“? Brüste, Aureolen und Brustwarzen, die in irgendeiner Form zu sehen sind, regen Männer an – fast alle Männer. Rot lackierte Zehennägel oder besonders lange Fingernägel auch – aber dazu muss man schon Hand- oder Fußliebhaber sein. Apropos Handliebhaber – diese Kategorie bevorzugt nackte Hände – die Sache mit den Latexhandschuhen ist das wesentlich delikater.
Deine Kleidung kann wie ein Schaufenster wirken
Auch, wenn es dich stört: Deine Kleidung dient nicht nur der Verhüllung des Körpers, sondern ist auch Dekoration und Anreiz. Oder wie ein Einzelhändler sagen würde: „Die Auslage“.
Schau mal: An einem Geschäft mit einem hübsch dekorierten Schaufenster gehen täglich vielleicht zweitausend Nicht-Käufer vorbei. Einige werden im Vorübergehen denken: „Ach, wie schön die Inhaberin dekoriert hat“, aber sie gehen dennoch vorbei. Doch irgendwann wir einer das Ladengeschäft betreten wollen, weil er neugierig ist, was es drinnen zu sehen gibt.
Innere Werte? Wo sind deine?
Was, wenn die Inhaberin dann sagt: „Wissen sie, ich habe alle meine Schätze im Schaufenster, hier drinnen suchen sie vergeblich, mein Herr.“
Ich vermute, dass er dann nicht weiter nachfragt.
Reden wir mal von den inneren Werten. Sie sind äußerliche nicht erkennbar, deswegen heißen sie ja „innere Werte“. Doch ist es wirklich so abwegig, mit dem Äußeren zu verlocken, um dann die inneren Werte zu präsentieren?
Denkst du gerade nach?
Überleg mal: Wer kennt deine guten Eigenschaften, und wem zeigst du sie? Ich denke, dass es sich um sehr wenige Menschen handelt. Dein „echtes“ Verhalten kennen einige Leute – aber deine Kleidung nehmen alle wahr. Übrigens auch viele Kolleginnen und Freundinnen.
Kommen wir mal zurück zu den Männern. Auch wenn sie „ein bisschen fetischistisch“ sein sollten, sind sie auch Menschen. Oftmals hängen sie gar nicht besonders an ihrem „Fetisch“ – es ist nur das, was sie am meisten erregt, wenn sie dich gerade erst kennengelernt haben.
Weißt du, das mit den „perversen“, fetischistischen oder „voyeuristischen“ Männern ist eine Redensart. Ein Mann will viel mehr von dir als dich „in Strapsen sehen“. Er will all deine Ressourcen – oder simpler: alles, was dich ausmacht.
Und du?
Zeig ihm, wer du bist. Sag ihm, was du willst. Denk an deine eigenen Wünsche – sind die etwa immer engelsrein?
Die Brustwarzen der Frauen mögen erschrecken oder entzücken – jedenfalls haben sie eine Funktion. Sobald sie in der Öffentlichkeit gezeigt werden, erhebt sich ein Raunen, und oftmals werden die Frauen, die ihre „Nippel“ entblößen, beschimpft oder gar verhaftet.
Männer haben auch „Nippel“, oder eben Brustwarzen. Sie sind nicht so auffällig, meist nicht so stark pigmentiert und wesentlich kleiner. Das Bedürfnis, an ihnen zu saugen, geht gegen null. Lesen konnte ich darüber dies (1):
Die männliche Brustwarze ist nur ein Nebenprodukt (der Evolution) … sie wird nicht wirklich benötigt, aber sie verursacht auch keine Schwierigkeiten, Probleme, sodass es keinen Grund für den Körper gibt, auf sie zu verzichten.
Dennoch ist auch die männliche Brustwarze sensibel genug, um auf Berührungen zu reagieren.
Warum das so ist, lassen wir uns von einem Sexologen erklären (2):
Bei Männern haben die Brustwarzen keine … Funktion, abgesehen davon, dass sie erogene Zonen sind. Aber jeder Mann ist anders, und was sich für einige gut anfühlen könnte, könnte andere verletzen, kitzeln oder irritieren“ …Für viele Männer ist das zusätzliche Spiel mit den Nippeln sogar erforderlich, um einen Orgasmus zu erreichen. Für andere kann das reine Spiel mit den Brustwarzen zu einem vulkanähnlichen Ausbruch der Lust führen.
Nicht sensibel genug? Warte ab, bis "sie" dich stuímuliert
Wenn Männer behaupten, dass ihre Brustwarzen „in keiner Weise“ sensibel oder gar erogene Zonen wären, so kann dies beispielsweise daran liegen, dass es nie jemand versucht hat. In der Regel, so sagen uns Fachleute wie Laien, benötigen Männer deutlich intensive Stimulationen. Das reicht von sinnlichen Berührungen mit den Fingerkuppen über die Aktivitäten des Mundes bis hin zu den bekannten „Nippelklemmen“, die neben Lüsten auch erhebliche Schmerzen verursachen.
Was auch immer du auch erwartest, hoffst oder befürchtest: Der Versuch, die männlichen Nippel zu sensibilisieren, hat meist Erfolg. Und immerhin erweitert dies die sanften und harten Spielformen der Lust um eine Variante, die noch nicht jedem Mann bekannt ist.