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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Liebe, Sex, Rollenspiele und Fantasien

Gedanken sind frei – und erotische Fantasien auch. Du kannst sie „solo“ erleben, dann stört es niemanden, aber auch in einer Beziehung oder Ehe. Dann verwirrt es den Partner oder die Partnerin, und möglicherweise ist er/sie dann sehr traurig.

Unsere Sichtweise beim Sex - ist sie wirklich realistisch?

Diese Sichtweise kennen wir, denn in diesem Moment glauben wir, als Person missachtet zu werden. Die meisten Menschen wünschen sich eine Bestätigung ihrer sexuellen Qualitäten und Fähigkeiten. Sie ertragen also nicht, dass Fantasien heftigere Lüste im Partner oder der Partnerin erzeugen können als ihre Liebeskunst.

Gehirn abschalten und Orgasmen genießen?

Einige Forscher meinen, dass es relativ normal ist, während des Geschlechtsakts über andere Situationen zu fantasieren, in denen der Partner oder die Partnerin gar nicht vorkommt.

Möglicherweise geht es darum, das eigene „Gehirn von der Realität abzuschalten und an die Fantasie anzukoppeln“. Auf diese Wiese kann derer Körper sich auf den Lustgewinn konzentrieren und damit den erhofften Orgasmus auslösen.

Ekstatischer Sex entsteht selten aus Liebe allein

Möglicherweise geht es beim Sex gar nicht darum, ob wir die Person lieben, sondern darum, ob sie uns die vollständige Illusion eines absolut befriedigenden Sexerlebnisses schenkt. Tut sie es nicht, dann greifen Frauen wie Männer offenbar nach der nächstbesten Erinnerung oder Fantasie, die sich als Auslöser für einen Orgasmus eignet.

Nachdem der Volksmund solche Eigenschaften eher Männer zuschreibt, glauben manche Forscher, dass es vor allem Frauen sind, die mit Fantasien „Nachhelfen“. Zeil ist dabei meist ein besonders ekstatischer Orgasmus.

Fantasien und Rollenspiele

Ähnliche Effekte entstehen übrigens bei Rollenspielen, bei denen eine Fantasie umgesetzt wird, um höchste sexuelle Befriedigung zu erlangen. Das Besondere daran: In einem begrenzten Zeitrahmen wird eine Fantasie emotional und physisch erfüllt, die „in richtigen Leben“ nicht vorkommt.

Hinweis: Beim Schreiben des Artikels wurden Gedanken von Ian Kerner genutzt, die in "Mensjournal" veröffentlicht wurden.

Die Geheimnisse der frühen Jahre und das Ziel der Lust

Späte Zweifel, plötzliche Reue?
Sollte eine Frau ihrem Mann nach einer langen Ehe die frivolen Geheimnisse ihrer Jugend beichten? Und sollte sie ihm erzählen, dass sie oft an andere Menschen, Ereignisse und Fantasien denkt, wenn beide „Sex haben“?

Ich habe einen Moment gestutzt, als ich davon hörte. Die Geheimnisse früher Jahre? Über die sollte irgendwann einmal Gras wachsen. Es mag ja sein, dass es ab und an Esel oder Kamele gibt, die das Gras wieder herunterfressen. Aber dem Ehemann beichten, mit welchen Personen du als junge Frau gevögelt hast? Will wirklich jemand wissen, wie viele Männer und Frauen du verführt hast? Oder von wem du verführt wurdest?

Das haken wir besser ab, oder etwa nicht?

Der Mix im Kopf des Mannes beim Sex

Das andere ist wesentlich delikater. Und jetzt mal fein die Ohren spitzen, bitte: Nahezu alle Männer benutzen gewisse emotionale Verstärker, während sie mit ihren jeweiligen Zufallsbekanntschaften, Freundinnen, Geliebten oder eben auch Ehefrau schlafen. Denn „Sex zu haben“ ist ein Prozess, an den der Mann all seine Energien verschwendet. Und da will der Mann natürlich den Erfolg – nicht nur bio-mechanisch, sondern mit einem starken Gefühl im Hinterkopf. Und woher das kommt, ist ihm ziemlich egal, Hauptsache, der eigene Körper spielt mit. Falls jetzt jemand das Wort Liebe in den Mund nimmt: Ja, das gehört zur Illusion. In der Realität vermischen sich Chemikalien, Erinnerungen, Wünsche und das, was die aktuelle Partnerin dazu beiträgt.

Harte Brocken, nicht wahr? Nicht sehr romantisch, oder?

Auch Frauen nutzen den Gefühls-Mix

Erstaunlich ist alleine, dass nun auch Frauen zugeben, sich der Chemie und dem gespeicherten sexuellen Gefühlsgut hinzugeben, wenn sie zur Sache gehen. Schließlich wollen auch sie den Erfolg – also möglichst einen Orgasmus. Und wir wissen ja inzwischen, dass es gar nicht so einfach ist, den beim „gewöhnlichen Sex“ zu bekommen. Und weil das alles so ist: Wenn der Mix aus Gedanken, Erinnerungen, Fantasien und Körperchemie die Lust anheizt und der Partner dann noch seien Beitrag dazu leistet … ist dann nicht das Ziel von „schönem Sex“ erreicht?

Warum Männer Brustwarzen haben und was daran erotisch interessant ist

Sinnliche Erwartungen - ob sie erfüllt werden?
Die Brustwarzen der Frauen mögen erschrecken oder entzücken – jedenfalls haben sie eine Funktion. Sobald sie in der Öffentlichkeit gezeigt werden, erhebt sich ein Raunen, und oftmals werden die Frauen, die ihre „Nippel“ entblößen, beschimpft oder gar verhaftet.

Männer haben auch „Nippel“, oder eben Brustwarzen. Sie sind nicht so auffällig, meist nicht so stark pigmentiert und wesentlich kleiner. Das Bedürfnis, an ihnen zu saugen, geht gegen null. Lesen konnte ich darüber dies (1):

Die männliche Brustwarze ist nur ein Nebenprodukt (der Evolution) … sie wird nicht wirklich benötigt, aber sie verursacht auch keine Schwierigkeiten, Probleme, sodass es keinen Grund für den Körper gibt, auf sie zu verzichten.
Dennoch ist auch die männliche Brustwarze sensibel genug, um auf Berührungen zu reagieren.
Warum das so ist, lassen wir uns von einem Sexologen erklären (2):

Bei Männern haben die Brustwarzen keine … Funktion, abgesehen davon, dass sie erogene Zonen sind. Aber jeder Mann ist anders, und was sich für einige gut anfühlen könnte, könnte andere verletzen, kitzeln oder irritieren“ …Für viele Männer ist das zusätzliche Spiel mit den Nippeln sogar erforderlich, um einen Orgasmus zu erreichen. Für andere kann das reine Spiel mit den Brustwarzen zu einem vulkanähnlichen Ausbruch der Lust führen.

Nicht sensibel genug? Warte ab, bis "sie" dich stuímuliert

Wenn Männer behaupten, dass ihre Brustwarzen „in keiner Weise“ sensibel oder gar erogene Zonen wären, so kann dies beispielsweise daran liegen, dass es nie jemand versucht hat. In der Regel, so sagen uns Fachleute wie Laien, benötigen Männer deutlich intensive Stimulationen. Das reicht von sinnlichen Berührungen mit den Fingerkuppen über die Aktivitäten des Mundes bis hin zu den bekannten „Nippelklemmen“, die neben Lüsten auch erhebliche Schmerzen verursachen.

Was auch immer du auch erwartest, hoffst oder befürchtest: Der Versuch, die männlichen Nippel zu sensibilisieren, hat meist Erfolg. Und immerhin erweitert dies die sanften und harten Spielformen der Lust um eine Variante, die noch nicht jedem Mann bekannt ist.

Zitate: ( beide in englischer Sprache)
(1) Warum Männer Brustwarzen haben.
(2) Wozu männliche Brustwarzen dienen können.

Die verkannte Lust am Schmerz – der Masochismus

Mit Humor: Frau als Amazone - Mann als Pferd
Die Lust am Schmerz unter dem Vorzeichen der Sexualität wird häufig als Algolagnie, auf Deutsch etwas „Schmerzlust“ bezeichnet. Inzwischen hat man sich darauf geeinigt, eher den Begriff „Sadomasochismus“ oder einfach „Masochismus“ zu verwenden. Der Volksmund sagt auch „Sadomaso“ dazu.

Der Wortschöpfer: Richard von Krafft-Ebing

Der Begriff selbst ist im Grunde genommen völlig wertlos. Der Psychiater Richard von Krafft-Ebing hat den Begriff Masochismus 1886 geprägt, ohne dabei viel nachzudenken. Ihm ging es darum, dem Begriff „Sadismus“, der auf die Bücher des Marquis de Sade Bezug nimmt, etwas Gleichwertiges entgegenzusetzen. Dabei bot sich seiner Meinung nach der Autor und Zeitgenosse Leopold Ritter von Sacher-Masoch an. Er genoss zu Lebzeiten (1836 - 1895) große Popularität und ist bis heute durch sein Werk „Venus im Pelz“ bekannt.

Die offiziellen Definitionen

Es gibt mehrere „offizielle Versionen“ des Begriffs, die alle eines gemeinsame haben – die geschlechtlichen Lüste werden durch Demütigungen, Schmerzen und Unterwerfungen angeregt. So etwas im Dorsch (1):

Masochismus (ist) diejenige Perversion, bei der das Erleben des Orgasmus mit dem Erleiden von Demütigung, Schmerz oder Qual einhergeht.

In einer anderen Quelle heißt es (2):

Masochismus (bezeichnet das) Empfinden sexueller Erregung durch körperliche und seelische Misshandlung. In weiterem Sinn versteht man darunter alle Lustgefühle die durch Unterdrückung hervorgerufen werden.

In fast allen Lexikoneinträgen werden der Psychoanalyse nach Sigmund Freud einige Sätze gewidmet, die aus heutiger Sicht als Spekulationen gelten.

Masochismus - dem Begriff fehlt die beweisbare Ursache – bis heute

Inhaltlich und streng wissenschaftlich gibt das Werk von Krafft-Ebing allerdings wenig her. Masochismus wird bei ihm – wie auch bei nahezu allen anderen Autoren – mit der Sexualität des Menschen in Verbindung gebracht. Und wenn sie nicht dazu diente, Nachkommen zu zeugen, sondern aus anderen Gründen praktiziert wurde, nannte man sie eine Perversion, später auch eine Paraphilie. Vergessen haben die heutigen Autoren dabei offenbar, in welchem Zusammenhang die Psychologie bis in die 1980er-Jahre den „Masochismus“ sah. Zu den „Perversionen des Geschlechtslebens“ zählte man „Homosexualität, Masochismus, Sadismus, Fetischismus, Exhibitionismus und Voyeurtum. Man berief sich, auf Sigmund Freud, der die Ursachen solche Phänomene bekanntlich in „eine frühe Phase der Kindheit“ verlegte. (3)

Kein Wunder, dass viele vor so viel „wissenschaftlicher Objektivität“ in die Knie gingen und tatsächlich glaubten, nicht „alle Tassen im Schrank“ zu haben, wenn sie darunterfielen.

Zeitgeist, Quälgeister und Mysterien

Nun hat sich seither etwas getan – doch der „alte Geist“ der Psychiatrie und Psychologie spukt immer noch in den Köpfen der Menschen herum. Man vertraut sehr auf Freud, glaubt überhaupt, dass die Psychologie ausreicht, um Naturphänomene zu beurteilen. Immer wieder hören wir von einem riesenhaften Topf mit „Unbewusstem“, das in uns schlummert. Das Wissen darüber ist zwar nicht „streng geheim“, aber es kann auch nicht beschrieben werden. Also würde jeder kritische Mitmensch sofort sagen: „Dann existiert es auch nicht“.

Und so ähnlich ist es bis heute. Ich las diesen markanten Satz eines neuen medizinischen Ratgebers zuerst: (4)

Wie sich Masochismus entwickelt, ist weitgehend unbekannt. Es gibt dazu verschiedene Hypothesen.

Das ist schön und zurückhaltend formuliert – heißt aber eben auch nur: Es gibt keine Fakten, sondern nur Vermutungen. Die meisten stammen aus den Tiefen der Psychologie und erweisen sich schnell als unbeweisbare Hypothesen. Wobei sich die Frage ergibt: Wieso halten sich eigentlich Hypothesen über ein ganzes Jahrhundert, die niemals schlüssig bewiesen werden konnten?

Alternativen – das Menschlich, das Tierische und die Gehirne

Die Evolution und das Verhalten von Säugetieren, die in Gruppen leben, könnte Aufschlüsse ermöglichen. Sie müssen schließlich um ihre Positionen in der Gesellschaft kämpfen – und zum Kämpfen gehört auch, rechtzeitig „den Schwanz einzuziehen“ und anderen das Terrain zu überlassen. Demut und Unterwerfung sind dabei wichtige Elemente, und sie werden spielerisch erworben. Diese Eigenschaft hat zunächst nichts mit dem Masochismus zu tun, wirkt aber als Komponente in ihm. Und sofort entsteht die nächste Frage: Warum sind Geisteswissenschaftler eigentlich so sehr am morbiden Charme der sexuellen Unterwerfung interessiert?

Naturwissenschaften udn die Kybernetik des Gehirns

Wäre da nicht die Gehirnforschung – hätten wir ohne sie je erfahren, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Schmerzempfinden und dem Belohnungssystem gibt?

Nein, wir haben noch nicht verstanden, warum Schläge oder Demütigungen bei einem Menschen Lust, beim anderen Schmerz und beim nächsten Wut oder Verzweiflung auslösen. Die Kybernetik des Gehirns, namentlich der Informationsfluss und seine Verknüpfungen, sind für uns unbekanntes Terrain. Gegenwärtig können wir diese Umstände nicht entschlüsseln, und es ist ausgesprochen fragwürdig, ob wir es jemals können werden.

Spekulationen und Fehlsteuerungen der Psyche

Und eben weil wir nichts wirklich wissen, was da an Daten durch uns hindurchläuft, etwas bewirkt oder nicht bewirkt, etwas hinterlässt oder auch nicht, wird über die Ursachen spekuliert. Nützt dies irgendeinem Menschen? Ich denke, das es niemandem wirklich nützt, auf eine Spekulation hereinzufallen.

Bevor du diese Seite verlässt: Es gibt tatsächlich suchtartige Erkrankungen, die zu Fehlsteuerungen der Psyche führen. Der Grund dafür liegt in einem Fehler im „System“. Wenn wir nicht lernen, die Euphorie zu beherrschen, die körpereigene Drogen ins uns auslösen, dann können wir in Gefahr geraten, Opfer des eigenen Belohnungs-Systems zu werden. Und das ist dann wirklich gefährlich.

(1) Dorsch.
(2) Spektrum Lexikon Psychologie
(3) Fischer-Lexikon Psychologie. Neubearbeitung, Frankfurt 1957. bis mindestens 1975).
(4) Das Zitat und weitere Informationen beispielsweise bei „Netdoktor.de“.
Bild: Nach einer japanischen Vorlage, anonym, nachkololoriert


- und heute habe ich einige Fragen: hat dich dieser Artikel interessiert oder begeistert? Findest du ihn noch aktuell? Was sagst du zu dem Thema? Möchtest du kommentieren?

Wie sexuelle Machtansprüche entstehen

Faszination weibliche Dominanz - eher in der Fantasie als in der Wirklichkeit
Am Anfang war angeblich Maledom. Wir erinnern uns: Die einzige Gottheit in den Schriften des Mose wird allgemein als „männlich“ empfunden, und sein Geschöpf, der Mensch, war unzweifelhaft ein dominanter Mann.(1) Das alles setzt sich in den „Zehn Geboten“ fort, in denen wir erkennen, dass der Patriarch alles „besitzt“ (auch die Menschen), die in seinem Haus Leben. Wenn wir statt der alten religiösen Schriften die Menschheitsgeschichte als Beleg benutzen, finden wir die Wurzeln im Neolithikum, als Menschen zu siedeln begannen.

Werfen wir einen Blick auf die wesentliche Komponente: die Macht

Wer die Macht, die Mittel und den Nutzen hat, und wer „schalten und walten kann, wie er will“ der entscheidet normalerweise auch über das Wohl und Wehe anderer. Das bewährte sich über viele Jahrhunderte, führte aber auch zu verschiedenen Problemen, die letztlich mehrere Umbrüche auslösten. Die Französische Revolution, die eher emotional geprägte erste Emanzipationsbewegung, und in heutiger Zeit vor allem die gestiegene wirtschaftliche und soziale Macht der Frauen.

Die Gegenwart - die meisten Änderungen sind schon lange angekommen

Womit wir wieder in der Gegenwart wären. Mit dem Aufstieg gebildeterer der Frauen in Positionen, die ihnen die Mittel und die Macht gaben, selber zu herrschen, änderte sich auch ihre gesellschaftliche Stellung. Von der Partnerwahl hatten wir schon geschrieben. Und dabei zeigt sich sehr konkret: Wer die Macht hat, kann auswählen - wer sie nicht hat, wird ausgewählt. In der Folge wurde klarer, dass Frauen die Männer auswählen – und nicht etwa die Männer die Frauen. Entsprechen gehören zu den Verlierern am Partnermarkt nahezu alle Frauen, die „gefunden werden wollen“ und Männer, die über keine brauchbaren Eigenschaften für eine Beziehung verfügen.

Traditionelle Sexvarianten auf dem Prüfstand

Der „gewöhnliche Geschlechtsverkehr“ befriedigt im Grunde nur den Mann, nicht aber die Frau. Nachdem dies offenkundig wurde, versuchten viele Frauen, sich mit geeigneten Instrumenten schnell und sicher zum Orgasmus zu bringen. Dazu allerdings benötigten sie keinen Mann. Um Liebe, Zuneigung und Sex zu vereinen, und das Glücksgefühl mit einem Mann zu teilen, war mehr nötig. Auf diese Weise entstand eine neue erotische Intimität zwischen Paaren. Ein Mann, der Frauen in erster Linie als „Gefäß“ für sein Ejakulat sah, fiel damit aus dem Raster.

Frauen und S/M-Beziehungen

Und in der „Nische“, als der S/M angesehen wird, tauchen Frauen nun in zwei relativ neuen Rollen auf: Als machtvolle Herrscherinnen einerseits, die „sich holten, was (und wen) sie wollten“. Und als atypische Unterwürfige, die zwar Macht haben, aber diese gerne dann und wann abgaben. Was konkret heißt: sich zu unterwerfen, um in diesem Zustand keine Verantwortung zu tragen. Doch auch die „alte Rolle“, also der letzte Rest von „weiblicher Unterwerfung“ ist so fest eingegraben, dass sie in Fantasie, Spiel und Realität immer wieder auflebt.

Der Zeitgeist und der Rückzug männlicher Dominanz (Maledom)

Schnee von gestern: Maledom-Szene aus Japan
In den letzten Jahren ist das Interesse an „Maledom“ (männlicher Dominanz) etwas zurückgegangen. Was auch immer der Grund sein mag: Öffentlich derartige Fantasien zu diskutieren, seien es weibliche oder männliche, ist nicht mehr „hoffähig“. Was nicht heißt, dass es sie nicht mehr gibt, denn die Fantasien sind recht gut dokumentiert. Das „öffentliche Bild“ vermeidet derzeit aber sowohl die verborgenen Lüste der Frauen wie auch die der Männer, die nicht „auf Augenhöhe“ verwirklicht werden.

Femdom - die Dominanz der Frau

Bei Femdom, also der weiblichen Dominanz, ist es anders. Sie steht nirgendwo im Fokus, erzeugt kaum negative Empfindungen und gilt als „Nischenthema“ in Filmen und Romanen. Und sie ist ebenso von erregenden Fantasien durchsetzt wie „Maledom“. Dazu müssen wir einen Sprung in die Literatur wagen:

- Wenn eine Frau dominiert, kann sich der Leser/Zuschauer mit der dominanten Frau oder mit dem unterwürfigen Menschen identifizieren.
- Diese Person kann eine Frau oder ein Mann sein, wodurch sich männliche „Subs“ mit dem entsprechenden Mann identifizieren können.
- Ist die unterwürfige Person ebenfalls eine Frau, so kann sich der machtorientierte Mann an ihren Leiden ergötzen, während die unterwürfige Frau eher Gefallen an der Rolle dieser Frau findet.


Lezdom – eine neue Variante, nicht nur für Voyeure und Voyeusen

In der Realität sollen unterwürfige Frauen inzwischen mehr Vergnügen empfinden, wenn der dominante Teil ebenfalls eine Frau ist. Es wird auch berichtet, dass machtvolle Frauen sich inzwischen aus gleichen Motiven nach Unterwerfung sehnen wie es einst die machtvollen Männer taten.

Wie es sich mit der Fantasie verhält

Wechseln wir zurück in das Gebiet der Fantasie. Hier treffen Vorstellungen auf Situationen, die niemals real werden. Und weil das so ist, wird jeder und jede zum Voyeur. Die Idee, jemanden zu entkleiden, um ihn zu strafen, ist ebenso vertreten wie die Vorstellung, selbst die Person zu sein, die entkleidet wird – und das ist erst der Anfang. Die Szenarien sind bunt, bittersüß, meist unrealistisch und gerade darum so fantastisch. Jede Stellung, jede Situation und jedes Instrument der „Zucht“ erzeugt andere Gefühle von Lust und/oder Leid. Und diese Gefühle sind insofern realistisch, als sich kaum jemand der Faszination entziehen kann, sich selbst „an die Stelle“ der Protagonistinnen oder Protagonisten zu stellen. (Wie es beispielsweise mit den „50 Shades of Grey“ bewiesen wurde).

Das Fazit – sinnliche Fantasien und lustvolle Illusionen bleiben

Die Gefühle während der Fantasien setzen sich zusammen aus Lust, Schmerz, Betroffenheit, Begierde. Sie sind zwar „nur“ Fantasien, doch sind sie sie emotional deutlich spürbar. Der Vorteil daran ist, dass keine körperlichen Spuren zurückbleiben. Wenn die Managerin also heute eine intensive Fantasie durchlebt, wie der Rohrstock tief in das Fleisch ihres Gesäßes vordringt, kann sie sich morgen wieder sorglos den Chefsessel setzen.

Bei manchen Rollenspielen werden die Gefühle direkter, unmittelbarer und durchaus nachhaltiger empfunden. In diesem Fall wird die Person zum Schauspieler oder der Schauspielerin, die sich ganz der Rolle hingibt. Für manchen Menschen ist beängstigend, wie schnell er oder sie die Rolle vergisst und sich für einen Moment völlig in die Person hineindenkt. Darin liegt die Stärke von Rollenspielen generell. Wir werden ein „anderer“ (eine „andere“), solange das Spiel andauert und fallen in den Alltag zurück, sobald das Spiel beendet ist und der Rausch nachlässt.

Dies ist die letzte Folge unserer Serie über Femdom, Maledom, Alltag, Partnersuche, Rollenspiele und Fantasien.

Ich habe in allen vier Teilen des Artikels auf Quellenangaben verzichtet. Wer etwas bestätigen kann oder widersprechen möchte, kann dies jederzeit tun. Auch (und gerade!) hier.

(1) Ich weiß, dass es in der Genesis zunächst anders geschrieben steht ... aber das könnt ihr selbst nachlesen.
Grafiken:
(oben) Sinnbild der weiblichen Dominanz als Vision. Herkunft unbekannt.
(unten) Nach einer Vorlage aus dem Japan der 1950er (?) Jahre