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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die sinnliche Schmerzlust aus Großmutters Zeiten, die Gegenwart und ein Blick in die Zukunft

Die Zukunft: eine Rolle für lustvollen Schmerz, eine für den Alltag?
Videos sind eher abtörnend und selten ein Vorbild für Paare

Hinter nahezu jedem Video zum Thema „Spanking“ oder „Strafen“ steht heute eine Handlung, in der die Lust am Schmerz in den Hintergrund tritt. Meist wird schnell eine Sadomaso-Szene abgespult, auf die unmittelbare eine sexuelle Handlung folgt, die damit wenig zu tun hat. In der Realität wie in der Fantasie nimmt das lustvolle Schmerzerlebnis aber den weitaus größten Raum ein. Insofern regen solche Videos eher Menschen an, die her an sexueller Unterwerfung als an Lustschmerz interessiert sind. Manche Beobachter meinen, dass solche Darstellungen von heftigen Fantasien aggressiver Macho-Männer beflügelt werden, die Frauen verachten. Doch in einer Zeit, in der Geschichten über sinnliche Schläge von Frauen und Männern in beiden Rollen geteilt werden, ändert sich dies nach und nach.

Das gilt nicht nur für die „einschlägige“ Branche, sondern zeigt sich auch in den Umsatzzahlen entsprechender Hilfsmittel, käuflicher Gerätschaften und Do-it-yourself Anleitungen. Zudem veröffentlichen Publikumszeitschriften inzwischen Anleitungen für derartige Rollenspiele vom zart bis hart.

Die Zukunft Träume, Spiele und Realitäten trennen

Dies scheint eine Faustregel für die Zukunft zu sein:

Je emanzipierter ein Mensch ist, umso mehr kann er zwischen Träumen, Spielen und Realitäten trennen. Und das bedeutet vor allem, die eigene Rolle im Spiel wechseln zu können und dabei Genuss zu empfinden.

Menschen, die nicht zwischen Realitäten und Spielsituationen unterscheiden können, sollten deshalb vorsichtig bei Rollenspielen sein - vor allem, wenn sie von Fremden vorgeschlagen werden.

Bereits veröffentlicht:

(1) Einführung zum Thema.
(2) Gemischte Gefühle bei Schmerz und Lust
(3) Gemischte Gefühle.
(4) Die Nostalgie der süßen Strafen.
(5) Dieser Artikel.

Die sinnliche Schmerzlust zu Großmutters Zeiten und in der Gegenwart - 1

Statt der Herrin peitscht das Dienstmädchen den jungen Mann
Die sinnliche Schmerzlust zu Großmutters Zeiten und in der Gegenwart

Erster Teil: warum früher fast jede(r) gezüchtigt wurde

Wer sich an eine „Züchtigung“ erinnert, denk vermutlich an die Kindheit oder Jugend in einer vergangenen Epoche. Weniger bekannt ist, dass auch Lehrlinge (Auszubildende), Bedienstete, Schüler, Zöglinge und sogar die Ehefrau gezüchtigt werden duften – und dass diese Praxis bis ins 20. Jahrhundert hineinreichte.

Je nach der Stellung des Züchtigenden wurden dafür einerseits speziell dafür bestimmte Instrumente genutzt, wie etwa die Rute oder der Rohrstock. Adlige Damen und Herren verwendeten Reitpeitschen oder Knuten für heftige Züchtigungen, aber auch Ruten für den täglichen Gebrauch. Bürgerliche Männer benutzen lederne Hosengürtel und Rasierriemen und ihre Frauen griffen gerne zu Haushaltsgegenständen, wie etwa Kochlöffel, Haar- und Badebürsten, Handfeger, Pantoffeln oder Teppichklopfer.

Auf diese Weise machten nahezu alle Menschen auf die ein oder andere Weise Bekanntschaft mit der „körperlichen Züchtigung“, die teils spontan, dann aber auch wieder in festgelegten Ritualen vollzogen wurde. Je strukturierter die Institution oder auch die bürgerliche Familie damit umging, umso eher gab es feste Regeln. Sie bestanden darin, wie die Strafe vollzogen wurde, wer dabei anwesend sein musste und in welchem Bekleidungszustand die Person versetzt wurde, die gezüchtigt werden sollte.

Außerdem gab es zumeist eine dreistufige Abfolge:

1. Die Anerkennung der Schuld und die Unterwerfung unter die Strafe.
2. Den Vollzug der Strafe.
3. Den Dank an die strafende Person das „Eckenstehen“.


Falls du bei dem Wort „Züchtigung“ eher an sehr junge Menschen denkst oder glaubst, dies alles hätte im Mittelalter stattgefunden, bist du auf dem Holzweg. Wie befinden uns zumeist unter Erwachsenen und von der Zeit etwa im Bereich zwischen 75 und 150 Jahren.

Geplant oder bereits veröffentlicht:

(1) Diese Artikel als Einstieg.
(2) Wie Romane und Novellen die Schmerzlust junger Erwachsener darstellen.
(3) Gemischte Gefühle - die Schmerzlust Heute.
(4) Die Nostalgie der süßen Strafen.
(5) Die Lust der Zukunft.

Von gestreichelten Zungen und abgeschleckten Fingern

Ungewöhnliche Lüste - Finger trifft Zunge
Vielleicht hast du mal gelesen, dass der rote oder blaue Burgunder die Zunge streichelt, oder auch, dass sich einige Tiere die Zungen streicheln lassen. Aber hast du selbst schon einmal deine Zunge gestreichelt oder deine Zunge streicheln lassen?

Die Zunge in der passiven Rolle

Ihr habt schon gemerkt – wir begeben uns auf „vermintes“ Gebiet. Denn so sehr die Zunge bei den bekannten „oralen Lüsten“ aktiv eingesetzt wird, so selten übernimmt sie eine passive Rolle. Eine Ausnahme bildet der Zungenkuss, wenn er nicht „fordernd“ eingesetzt wird. Bei ihm schlängeln sich durchaus zwei Zungen umeinander, um sich gegenseitig zu beglücken. Aber mit dem Finger oder mehreren Fingern die Zunge zu streicheln? Wem käme das in den Sinn? Und ist das nicht furchtbar abartig?

Wundersame Praktiken

Was immer es bedeutet und wie immer es betrachtet wird - du wirst im Internet nicht sehr viele Informationen darüber finden. Allerdings ist das nicht untypisch für entsprechende Praktiken. Denn es handelt sich um meist um unterwürfige Männer und dominante Frauen, die zwei unterschiedliche „Nischentechnik“ zur sinnlichen Beherrschung anwenden. Beide gelten als „kindisch“ oder „albern“, weil sie weder heftige Orgasmen auslösen noch in anderer Weise spektakulär sind.

Das sinnliche Streicheln der Zunge

Im ersten Fall wird eine Person (meist der Mann) gebeten, die Zunge möglichst weit auszustrecken, während die zweite Person die Zunge mit den Fingerkuppen streichelt. Dabei entstehen allerlei sinnliche Gefühle, aber diese „Behandlung“ wird möglicherweise nicht als „sexuell“ eingestuft. Manche sagen, es sei eine Geste der Unterwerfung und entsprechende Männer seien eben „Masochisten“.

Selten in den Vordergrund gerückt: Zunge schleckt Finger

Im zweiten Fall führt eine Person die Finger einzeln oder als „Doppelpack“ in den Mund der zweiten Person ein, die aufgefordert wird, leidenschaftlich an den Fingern zu saugen. Dieser Vorgang hat eine ähnliche Wirkung wie der Zungenkuss, kann aber viel länger ausgeführt oder wiederholt werden. Normalerweise wird der Mann dabei eine deutliche Erregung spüren und zugleich davon befremdet sein. Die Erregung liegt möglicherweise an einer ähnlichen Stimulation wie beim Zungenkuss, die Befremdung darin, dass der Mann an seine bisexuellen Anteile denkt. Es kann durchaus sein, dass diese Art von „unterwerfender Stimulation“ im Vorfeld des „Peggings“ eingesetzt wird, um den Mann in Situation einzuführen, die er während dieses Rollenspiels einnimmt. Ja, sehr frivol, in der Tat – aber inzwischen allgegenwärtig.

Nun, stellt sich bereits eine leichte Rötung auf deinen Wangen ein, liebe Leserin, lieber Leser? Nein, wir haben keinesfalls alles gesagt. Wenn du unvorsichtig eine Suchmaschine nach solchen Dingen befragst, wirst du möglicherweise etwas sehen, was dich zu heftigeren Reaktionen bringt als „nur“ zu erröten. Lass es lieber bleiben, wenn du an zärtlichen Berührungen interessiert bist.

Die Lust an Schlägen und Abwertungen

Cartoon nach japanischem Vorbild - der Mann als Masochist
Zwei Fragen bewegten Forscher aus Kanada, als sie über erotischen Masochismus forschten: Erstens: „Was ist die Ursache?“ Und zweitens: „Warum tun sie es heute?

Die Ursachen für erotische Strafen aus neuer Sicht

Über die Ursache wird seit Jahrzehnten gestritten. Als der kräftige „Hinternvoll“ oder gar die extremen Züchtigungen noch üblich waren, schien die Sache klar zu sein. Hatte ein junger Mann in Schule oder Elternhaus, Erziehungsheim oder bei der „Verschickung“ noch Prügel empfangen, dann blieb da etwas zurück. Diese Annahme beruht auf den allgemeinen Theorien von Freund und anderen: Wer in der Jugend verdorben wird, der reagiert später traumatisch.

Nachdem immer weniger geprügelt, eingesperrt, gedemütigt oder abgewertet wurde, umso mehr geriet die Theorie ins Wanken – jedenfalls für junge Männer. Frauen galten als „von Natur unterwürfig“. Dennoch erhielten sie in vielen Familien noch zusätzlich Schläge - mit der flachen Hand oder dem Teppichklopfer, der früher in jedem Haushalt zur Verfügung stand. Geforscht wurde darüber nie.

Sagen wir es kurz: Die Theorien über Frauen und Männer in Verbindung mit erotischem Masochismus sind heute mehr als zweifelhaft. Kaum einer der betroffenen erotischen Masochistinnen und Masochisten fand die Gründe in den Tiefen der Jugend. Eine überwältigende Mehrheit gab zu Protokoll, dass sie den Ursprung ihrer unterwürfigen Neigungen „nicht oder kaum erklären“ konnten.

Die Neigungen - einfach so aus dem Nichts?

Über Ursachen kann man lange diskutieren. Interessanter war die Frage:

„Warum willst du jetzt solche Neigungen befriedigen?“

Dabei wurde klar: Erotische Machtspiele waren der Hauptgrund. Sie zeigen sich sowohl in emotionale Abwertungen wie auch in dem Wunsch, gezüchtigt zu werden oder selbst zu züchtigen. Etwa die Hälfte der Befragten strebten danach, Dominanz auszuüben – und eine bedeutende Minderheit (zwischen 20 und 25 Prozent) wollte sich unterwerfen.

Da Machtspiele nicht notwendigerweise körperliche Züchtigungen beinhalten, wurde der Bereich gesondert untersucht – und in der Tat ist dies nach Aussage der Forscher der zweithäufigste Grund, um M/S-Spiele einzugehen. Sexuelle Erregung war so gut wie immer dabei - sie kann sowohl eine Folge der psychischen oder gedanklichen Erregung sein wie auch eine Folge von leichten Züchtigungen. Viele Masochistinnen/Masochisten gewinnen besondere Lüste aus den Schlägen, während es anderen offenbar vor allem um die Bestrafung durch eine selbstbewusste, dominante Person geht.

Gefühle bleiben im Hintergrund

Wie bei solchen Studien üblich, wird kaum oder gar nicht untersucht, welche konkreten Gefühle die Menschen haben, die S/M praktizieren. Dies ist auch deshalb sonders schwierig, weil es sich zum großen Teil um „gemischte Gefühle“ handelt, die nur schwer zu erforschen sind.

Auch die Frage, ob Frauen wirklich eine größere Neigung zur aktiven Unterwerfung haben als Männer, bliebt bei nahezu allen Studien offen.

Was fühlt eine Frau, die mit natürlicher Dominanz ausgestattet ist und die Freude daran hat, Personen zu demütigen? Und wie ergeht es einem Mann, der im realen Leben eine Respektsperson ist, aber aus Lust und Wonne die Zehen einer fremden Frau abschleckt?

Das alles ist wenig erforscht – ebenso wie die wundersame Welt der „gemischten Gefühle“, die eine erotische Züchtigung auslöst.

Quellen: (verwirrend ausführlich) oder einfacher. Der Artikel wurde in Zusammenarbeit mit dem Blog "Realfeelings" entwickelt.

Bild: Nach einer Vorlage aus Japan in den 1960er Jahren.

Dominanz und Unterwerfung in der Ehe?

Spiele mit der Unterwerfung und Dominanz in der Ehe?
Nein, wir meinen nicht „das Übliche“ – wer die Finanzen verwaltet, wer festlegt, wohin man in Urlaub fährt, wer sich als „großer Macker“ aufspielt oder als „herrschsüchtige Ehe-Furie“, die immer alles unter Kontrolle haben will.

Wir meinen etwas absolut „Unanständiges“ – spielerische Dominanz. Rein sexuell, psychisch oder physisch, vor allem aber konsequent und im gegenseitigen Einvernehmen - und zeitlich begrenzt.

Falls du absoluter Neuling in diesem Bereich bist, fragst du dich vielleicht, ob das noch „ethisch korrekt“ ist. Komisch, dass Erwachsene sich ständig solche Fragen stellen, nicht wahr? Als du damals mit Sex begonnen hast – hast du dich jemals gefragt, wo das enden würde? Nein, du hast irgendwann angefangen, herausgefunden, was die gefällt und was nicht. Und dann hast du jemanden gefunden, mit dem du absolut Freude hattest. Also fragst du besser nicht nach ethischer Korrektheit, wenn es um ein D/S-Spiel in der Ehe geht. Probiere etwas aus, behalte es bei oder wähle es ab.

Ein Problem: Den Alltag mit dem Spiel verwechseln

Versuche bitte nicht, Dominanz oder Unterwerfung „im Alltag zu verwirklichen“. Der Alltag ist dazu da, sich darüber einig zu werden, wann gespielt wird, was gespielt wird und wie es gespielt wird. Wenn deine Veranlagung eher dominant ist, frage ihn/sie, wie er/sie dominiert werden möchte. Stimmt das mit dem überein, was du willst? Gibt es etwas anderes. was ihr euch beide vorstellen könnt?

Denke bitte an dies:

1. Dominieren kann heißen, die sexuelle Führung zu übernehmen und ihn/sie zu veranlassen, dies für die vereinbarte Dauer hinzunehmen.
2. Es kann auch heißen, ihn sie in verschiedener Hinsicht physisch oder emotionale zu demütigen.
3. Selbstverständlich kann es sich auch um Züchtigungen oder Fesselungen handeln – aber beide müssen die gleiche Spielidee haben.
4. Beginne stets mit einem eher bescheidenen Versuch. Wenn dein Partner/deine Partnerin genießt, dominiert zu werden, mach weiter.

Unterwürfig? Sage deinem Partner / deiner Partnerin, was du spielen willst

Wenn du unterwürfig bist – versuche, deinen Partner oder deine Partnerin zu überzeugen, dabei mitzuspielen. Es wird oft ebenso mühsam sein wie „umgekehrt“. Sowohl Frauen als auch Männer haben oft eine Abneigung, den Partner zu dominieren, auch wenn dies nur im Spiel geschieht. Denke auch daran, dass es unterschiedliche Arten gibt, unterworfen zu werden. Also beispielsweise sexuell, psychisch oder physisch. Daher gilt es, sich genau zu überlegen, was passieren soll oder darf.

Uns wurde berichtet, dass es inzwischen viele Paare gibt, die Soft-SM praktizieren – Frauen wie Männer. Die Träume von Dominanz und Unterwerfung, die beide Geschlechter hegen, können dabei deshalb so intensiv genossen werden, weil es eben ein Spiel ist – und sich beide einig darüber sind, dass es nie zur Lebensrealität wird.