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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Body Count – Sex nach Zahlen einst und jetzt

Hohe Zahlen beim Body Count erzeugen Misstrauen ...
Warum beschäftigen sich Menschen mit dem „Body Count“, also der Anzahl der Sexpartner, die jemand „schon hatte“ oder „voraussichtlich in seinem/ihren Leben noch haben wird?

Die Frage nach dem "Normalen"

Einfache Antwort: Weil Menschen gerne wissen wollen, ob ihr Leben mit dem der anderen übereinstimmt. Für manche von euch, das weiß ich, bedeutet die Frage auch: Ist das (noch) normal, was ich da treibe? Immerhin ist die Frage nach dem „Normalsein“ wieder gestiegen, seit es keine verbindlichen Normen für sexuelle Beziehungen mehr gibt.

Die Frage, was „nicht mehr normal“ ist, wurde schon häufig gestellt. Einmal, weil man Maßstäbe dafür suchte, welche Anzahl von Sexualpartnern auf Prostitution hindeuten würde. Andererseits wurden in manchen Ländern solche Statistiken durch Gesundheitsbehörden veröffentlicht, wenn es um (damals so titulierte) „venerische Erkrankungen“ ging.

Die in der DDR tätige Venerologin Dr. Paula Bittner-Pietsch, schien genau zu wissen, ab wann jemand eine Person „mit häufig wechselndem Geschlechtsverkehr“ war und behauptete:

Als häufig wechselnder Geschlechtsverkehr muß angesehen werden, wenn ungefähr innerhalb eines Monats drei verschiedene Partner infrage kommen.

Das kling nach viel – zu viel, wie auch heute noch viele meinen würden. Schließlich ergeben sich dabei im Schnitt mehr als 30 Sexualpartner innerhalb eines Jahres. Das „gesunde Volksempfinden“, das es auch in der BRD gab, wäre über ein derartiges Sexualleben in jedem Fall in gleicher Weise empört gewesen.

Body Count - wie viele Sexparter sind zu viele?


Zu viel ist heute, wenn es jemanden "zu viel wird"

Zu viel ist heute nach allgemeiner Auffassung nichts, was sich in Zahlen fassen lässt. Vielmehr wird als „zu viel“ bezeichnet, was sich mit dem Alltagsleben nicht mehr vereinbaren lässt.

Das moderne Dating (Online-Dating) stand schon oft in Verdacht, die Anzahl der festgestellten Geschlechtskrankheiten in die Höhe zu treiben. Vor allem junge Frauen, die Apps zum Kennenlernen benutzten, wurden bezichtigt, zu oft den Geschlechtspartner zu wechseln, weil viele dieser Dates zu ONS führten.

Führen Dates zu einem hohen "Body Count"?

Behauptet wird in diesem Zusammenhang auch, dass jedes dritte bis fünftes Date unweigerlich in feuchter Zweisamkeit endete. Wer dies hochrechnet, wird feststellen, dass konsequente App-Dater durchaus auf zweistellige Sexkontakte im Jahr kommen konnten. Allerdings gilt dies nicht nur für Apps und das 21. Jahrhundert. Schon in der Blütezeit der Zeitungsanzeigen gab es zahlreiche Frauen, die unter der Tarnung der Rubrik „Heiraten“ ihre sexuellen Wünsche verbargen. Das bedeutete, eine größere Anzahl von Männern innerhalb kurzer Zeit kennenzulernen, die als Lover infrage kamen – ohne sie jemals heiraten zu wollen.

Was wahr oder wahrscheinlich ist

Was an all dem wahrscheinlich ist und was nicht? Als Tatsache gilt, dass Männer oft untereinander damit angeben, mit wie viel unterschiedliche Frauen sie schon „Sex hatten“, während Frauen sich eher bedeckt halten, wenn es um die Anzahl von „Vorgängern“ geht.

Und wenn wir diese Sache mal ganz nüchtern betrachten, dann tut jedem Mann und jeder Frau ein bisschen Erfahrung beim Sex gut, bevor eine Beziehung in Aussicht steht.

Und noch etwas: Fragen solltest du nie danach. Ob jemand „Erfahrung“ hat oder nicht, und ob dir diese Erfahrungen gefallen, kannst du nur durch den Versuch feststellen. Mag ja sein, dass der Zähler dann noch um eine Person zunimmt – aber das sollte dann wirklich nicht mehr „zählen“.

Quellen:
Body Count, Zeitgeist "süddeutsche".
Im Neuen Blog "Lustsuenden" wird das Thema ebenfalls behandelt.
(DDR), Zitat bpb und MDR.

Einige der weiteren Quellen wurden bewusst nicht genannt, weil die Informationen vertraulich übermittelt wurden.

Was ist eigentlich weibliche Dominanz, und wie ist das mit der Domina?

Trugbild, Selbstbild, Fremdbild - was ist eigentliche eine Domina?
Das Wort „Domina“ bezeichnet eigentlich die „Hausherrin“, und in diesem Sinne wurde das Wort auch einige Jahrhunderte lang verwendet. Umgangssprachlich werden heute Frauen als Domina bezeichnet, die entweder von ihrem Erscheinungsbild, ihrem Verhalten oder ihrem Beruf her als „herrisch“ empfunden werden.

Profession Domina?

Wer den Beruf einer „Domina“ (auch Dominatrix oder Dominatrice) ausübt), lässt sich dafür bezahlen, eine andere Person zu dominieren. Ähnlich wie bei anderen Berufen werden die Termine oder Verabredungen als „Sitzungen“ bezeichnet. Was dabei geschehen soll, ist abhängig von den Arrangements, die getroffen werden. Sie zeichnen sich hauptsächlich durch dreierlei aus:

1. Durch die Ausstattung der „Bühne“ auf der die Begegnung stattfindet.
2. Durch die Kleidung oder Rolle beider Partner.
3. Durch die Ausführung (Absicht, Härte, Länge, Methoden).


Die Hauptelemente sind Entwürdigungen, emotionale Abwertungen, zeitweiliger Entzug der Bewegungsfreiheit, körperliche Extremhaltungen und Schläge. Je nachdem, was erwartet wird, sind Spezialausrüstungen oder besondere Ausstattungen nötig.

Wie entsteht die lustvolle Spannung bei der Dominanz?

Zum Teil entsteht die sinnliche Spannung daraus, dass eine große, attraktive und entsprechend herrische Frau einen Mann „unterwirft“. In den letzten Jahrzehnten besuchen allerdings immer mehr Frauen Domina-Studios, um sich ganz dem Schmerz oder der Unterwerfung hinzugeben.

Der Beruf der Domina ist umstritten und gilt in manchen Ländern als Teil der Prostitution. Entsprechend gibt es Graubereiche, in denen „gewöhnliche“ Prostituierte ein „Domina-Arrangement“ bereithalten. Hinzu kommt, dass es auch vereinzelt Frauen gibt, die ihre Dominanz zum eigenen Vergnügen auskosten.

Allerdings wird die Anzahl solcher Frauen überschätzt. Sie nennen sich „Lifestyle-Dominas“ oder werden jedenfalls so genannt.

Selbstbewusstsein sowie emotionale und körperliche Kraft

Zum Auftreten der Domina gehört in jedem Falle eine imposante Erscheinung, verbunden mit einer „klaren Ansage“ und meist auch körperlicher Kraft. Hingegen ist umstritten, ob sie eine bestimmte „typische“, stark sexualisierte Kleidung tragen muss, wie etwa Lederkorsetts. Ähnliches gilt auch für die Vorstellung, die Dominanz würde durch Rohrstöcke oder Peitschen vermittelt. Die Rollenerwartung der Männer ist hier durchaus unterschiedlich: Formalkleidung, Uniformen oder berufstypisch Kleidung können den Wunsch ebenso auslösen wie die angeblich „typische“ Lederbekleidung.

Psychische Ursachen für die Dominanz?

Ob der Wunsch der Frauen, Männer zu dominieren, psychische Ursachen hat, wird oft von Psychologen vertreten, aber kaum von Nicht-Psychologen. Wahrscheinlicher ist, dass die junge Frau eines Tages entdeckt, dass sie dominante Eigenschaften hat und sie diese einsetzen kann, um ihre Ziele zu erreichen. Das ist völlig unabhängig vom Entschluss, „eine Domina“ zu werden. Es bedeutet einfach, die natürliche Eigenschaft der Dominanz nicht länger zu unterdrücken, die sich im Alltag wie auch im Sexualleben durchaus erfolgreich einsetzen lassen.

Fazit - die Dominanz, die Frau und die Domina

Also: Im Grunde war eine Domina die „Hausherrin“. Das bedeutet, dass sie in Abwesenheit des Ehemanns das „ganze Haus“ führte.

In der Jetztzeit werden Frauen als „Domina“ bezeichnet, deren Verhalten ausgesprochen selbstbewusst eingestellt ist und die dadurch „herrisch“ wirken.

Der Beruf der Domina ist umstritten, weil sie etwas tut, das für Frauen angeblich untypisch ist. Zudem führt die Fähigkeiten, einen Menschen zu entwerten oder ihn zu züchtigen, zu Empörungen.

Die Motive, andere zu dominieren, sind nicht restlos erklärbar. Tatsache ist aber, dass mithilfe von Dominanz zahlreiche Vorteile erworben werden können. Das gilt im Alltag wie auch in der Sexualität. Dabei verwundert kaum, dass mit dem weiblichen Selbstbewusstsein auch die Dominanz wächst.

Andere schrieben über das Thema zum Beispiel in "Psychology Today".

Die Woche – der bedürftige Mann, Dates mit Charisma und Spaghetti

Was wirklich wichtig ist in einer Beziehung? Ganz klar: sich möglichst oft (oder lange) in ihr wohlzufühlen. Doch in Laienforen, aber leider auch bei Fachleuten wie Eheberatern, Psychologen, Soziologen und anderen „Experten“ bekommt man teils stark abweichende Antworten. Ich werde den Verdacht nicht los, dass diese Leute ihre „neue Thesen“ nur deshalb aufstellen, um damit Menschen zu imponieren, die sich leicht beeinflussen lassen.

Porno und Prostitution - Themen, um sich zu profilieren?

In der letzten Zeit wurde die Pornodiskussion wieder hochgekocht und fast zeitgleich die Prostitutionsdiskussion neu angefacht. Die Liebeszeitung hält sich in diesen beiden Themen stets zurück. Mit solchen Themen versuchen sich konservative wie auch sozial orientierte Politiker(innen) gerne zu profilieren – oft in gutem Glauben, damit etwas Sinnreiches zu bewirken.

Was tun Männer, die sich "nicht erst genommen" fühlen?

Dieser Tage las ich, dass Männer mit ihren sexuellen (und vielen anderen) Wünschen ernst genommen werden wollen. Und weil dies nicht der Fall ist, gehen sie zu Prostituierten, die ihnen letztlich die Show vorspielen, die sie benötigen. Übrigens: ein Déjà-vu, also alles schon früher mal gelesen, vor vielen, vielen Jahren. Diese Aussagen stammen übrigens nicht von Männern, sondern von Prostituierten.

Die verborgenen Lüste der Hetero-Frau und Spaghetti

Die Bedürfnisse von Frauen werden normalerweise gerne „weichgespült und glattgebügelt“. Und doch steckt in mancher Frau eine Verführerin – und das Ziel kann sowohl ein Mann wie auch eine Frau sein. Belustigt waren wir über den Spruch mit den Spaghetti. Wenn ihr wissen wollt, was Spaghetti mit Verführung zu tun hat. Oh, bitte einfach nachlesen.

Sinnreiche Informationen über Dates - Blind Dates und charismatische Dates

Wirkliche Informationen im herkömmlichen Sinn findest du bei der Liebeszeitung diese Woche in „Dates mit „Charisma“ und in meinem Artikel über das „Blind Date“. Übrigens beantworte ich nach wie vor Fragen zu Liebe, Lust. Leidenschaft und Dating. Sogar noch auf Quora. Aber ich werde auch hier eine kleine Rubrik einrichten, in der du mir Fragen stellen kannst. Denn es gibt noch viel zu viele Fragen.

Fast zuletzt: Psycho-Unsinn über das "erotische Selbst"

Die letzte Frage dieser Woche war: Benötigen wir ein „erotisches Selbst“? Nein, auf keinen Fall. Das ist wieder einmal ein Trick, der Erotik „sinnhaft“ machen soll. Vergiss es. Mach es nicht „sinnhaft“, sondern sinnlich.

Abgesang und Wochenende

Das war alles für diese Woche – außer den üblichen Presse-Müllkübeln voller „guter Ratschläge“, die ich hier kaum noch jemals erwähne.

Auf ins Wochenende … und versucht mal, euch selbst und andere mit sinnlichen Genüssen zu verwöhnen, statt eure Köpfe zu zermartern, was „wirklich gut“ für euch wäre.

Drei Sommerwochen … Schläge, Lust, Liebe, Dating und - Urlaub

Nachdem das Internet immer mehr zu einem völlig unkontrollierbaren Produkt- und Dienstleistungsuniversum verkommt, sind manche Zeitschriften und Blogs der letzten Bastionen der Wahrhaftigkeit. Und ihr mögt dazu sagen, was ihr wollt (z. B. Eigenlob oder so etwas) - für mich gehört die Liebeszeitung seit vielen Jahre dazu. Und: Mein Blog hat einen Standpunkt, den andere schon längst abgegeben haben – zugunsten der Firmen, für die sie werben.

Ja, ich hatte Urlaub und für die letzten drei Wochen nur wenig vorbereitet.

Die Zeit der sauren Gurken öffnet manche Gläser wieder

Neulich las ich mein Bürgerblatt, die LVZ. Sie brachte einen angeblich spektakulären Artikel, den sie auch schon vor einem Jahr in ähnlicher Weise veröffentlichte. Gerade gestern bekam ich eine RSS-Meldung über Google News von ICONIST – und auch den Artikel kannte ich schon – erinnerte mich aber erst daran, als ich nachsah. Nun ja – es ist Saure-Gurken-Zeit. Da redet man darüber, welcher Promi gerade mit wem Sex hat oder eben auch nicht. Und falls man sich da nichts mehr aus dem Finger saugen kann, über Dating. Oder – beinahe noch schlimmer – über TikTok.

Dating - Keine Regeln sind die besseren Regeln

Apropos Dating: In den letzten Tagen schrieb ich darüber, dass du am besten gar keine Dating-Regeln einhältst. Mach deine eigenen Regeln und probiere auf Biegen oder Brechen aus, wie weit du damit kommst. Ich wage die Prognose: weiter als mit Regeln.

Dating-Deutsch - der Kultur-Bullshit wird überall verbreitet

Schon zuvor hatte ich über den blödsinnigen Gebrauch von Dating-Deutsch gewettert – es wird hauptsächlich von „einschlägigen“ Frauenzeitschriften verwendet. Die Schreiberinnen tun so, als sei „Dating“ eine Kultur mit eigenen Gesetzen – was sich oft als gefährliche Scheinwelt erweist. Doch das interessiert entsprechende Redakteurinnen kaum.

Das Blogsterben im Bereich der "Kinks" - zu alt für neue Gedanken?

Das „Blogsterben“ geht weiter – immer mehr alternde Wirrköpfe (m/f/d) entdecken, dass der Kink-Lifestyle möglicherweise nicht mehr altersgerecht ist. Da ich auch schon ein paar Tage älter bin: Ich schreibe äußerst selten über mich, sondern recherchiere alle meine Themen anhand neutraler Quellen.

Dabei ist „Kink“ durchaus ein Thema für Frauen und Männer um die 40. Heteroflexibilität, Freude an frivolen Rollenspielen, BDSM, nur S/M oder einfach lustvolle Schläge interessieren Frauen wie Männer, die ein bisschen über die Vanille in der Liebe hinausgehen wollen. Zumindest bei den Schlägen sind wir der Sache einmal nachgegangen und haben dazu zwei Artikel veröffentlicht - einer betrifft die nach und nach verblassenden Spanking-Blogs. Ein dritter Artikel über Masturbation und betont wollüstige Fantasien fehlt noch. Habt bitte Geduld.

Der erschreckende Wandel der Sugar-Baby-Beziehungen - von den 1920ern bis heute

Zuvor haben wir einmal Vernunft und Sachverstand bemüht, um die Märchen über Sugar-Beziehungen und die daraus erwachsenden Cinderella-Träume aus der Welt zu räumen. Es gibt mehrere Artikel dazu:

1. Die Grundlagen der Vergangenheit und die Entwicklung heute.
2. Eine Zeit des Wandels nach den "Goldenen Zwanzigern" bis in die 1980er-Jahre.
3. Der Umbruch durch das Internet - das Sugar-Baby wird abgewertet.
4. Die Zukunft der Beziehungen - auch der Sugar-Beziehungen.

Aufgestoßen ist mir das Thema in einem „Sozialen Netzwerk“, in dem wieder viel Unsinn über Sugar-Baby-Beziehungen geredet wurde.

Wie funktioniert der Tauschhandel "Sex gegen (irgendetwas)" eigentlich in Ehen?

Da oft behauptet wird, eine „schräge“, auf Sex basierende Beziehung funktioniere „genau wie eine gewöhnliche Ehe“, habe ich dieses Thema persönlich abgehandelt. Wie ist das mit all diesen ökonomisch-sexuellen Arrangements?

In eigener Sache ...

Wer absolut mit uns diskutieren will, kann dies auf drei Arten tun:

- Mir eine E-Mail schreiben. Ich antworte schnell.
- Mir einen plausiblen Grund nennen, warum wir ein Gespräch mit dir führen sollten.
- Über Mastodon wissenschaftliche Aspekte über Mastadon mit Ubomi besprechen - (das wäre dann öffentlich). Wir nehmen auch Lob.
- Hier aussagefähige Kommentare hinterlassen. Die werden gelesen.

Und der Abgesang

Ein tolles Wochenende für euch alle - ich wünsche euch, dass ihr glücklich werdet - für eine Nacht, ein Wochenende, drei Monate oder möglichst für ein ganzes Leben.

Nochmal die Kontakte: "Drei Sommerwochen … Schläge, Lust, Liebe, Dating und - Urlaub " vollständig lesen

Zeitreise: Das Sugar-Baby kommt ins Internet - und sein Markt wandelt sich

Dritter Teil: Der Wandel der Sugar-Beziehungen im Internet

Im Internet liegen Fakten und Illusionen nahe beieinander. Bei den Sugar-Beziehungen, von denen zuvor die Rede war, begaben sich die Frauen auf bestimmte Partys oder besuchte einschlägige Lokale, um Sugar-Beziehungen einzugehen. Es galt ja, sich als „exklusive Geliebte“ zu vermarkten, mit der man eine längerfristige, beziehungsähnliche Zweisamkeit auf sexueller Basis beginnen konnte.

Die neuen Marktgesetze führten zum Preis- und Wertverfall

Doch mit dem Internet wurde alles anders: Die Damen waren nun keine naiven jungen Frauen mehr, die vom Reichtum geblendet waren. Sie hatten klare Vorstellungen davon, dass sie eine „Geliebte“ sein würden und dass darauf das gesamte „Arrangement“ beruhen würde. Was sie nicht wussten, war der Wandel, der damit einherging, dass sie sich gewissermaßen „öffentlich“ anboten.

Wir müssen nun vom „Markt“ reden, und auf genau diesem Markt ist die Nachfrage nach wirklich langfristigen „Arrangements“ knapp. Denn die Herren, die wirklich wohlhabend und zugleich großzügig genug waren, verließen sich nach wie vor lieber auf diskrete Empfehlungen. Wenn die Nachfrage knapp, das Angebot aber groß ist, verfällt der Preis – das ist ein Marktgesetz. Und genau so kam es: Das Prinzip von Angebot und Nachfrage funktionierte auf den „neuen“ Plattformen nicht mehr.

Schmutzige Erlebnisse, schlechte Erfahrungen

Der Rest ist eine Geschichte, die nicht gerne erzählt wird. Denn der Mangel an wirklich reichen Liebhabern und das Überangebot an Frauen, die nach „finanzieller Unterstützung“ suchten, führte zu einem Rückgang der Exklusivität. Das ist vornehm ausgedrückt und muss eigentlich heißen: Um ausschließlich von Männern leben zu können, benötigte man mehrere Quellen – sprich: eine gewisse Anzahl von Liebhabern. Und zudem kam und kommt es dadurch zu „Einzelbegegnungen“, die oft unter schrecklichen Bedingungen stattfinden. Kurz: Männer verhalten sich wie Freier, und manche Frauen beklagen sich, wie Huren behandelt zu werden. (3)

Neu ist vor allem, dass die Dinge beim Namen genannt werden. Beispielsweise hier:

(Frauen können …) eine Form der Prostitution betreiben, ohne mit dem klassischen Milieu der Prostitution in Berührung zu kommen. Das Ganze hat einen schöner klingenden Namen, nämlich Sugardaddy und Sugarbabe, und man kann sich schönreden, dass man die Männer selbst aussucht…“.

Ähnlich deutlich wird man an anderer Stelle, wie hier im Herrenmagazin GQ (2):

Ein Sugar Daddy sucht in der Tat nach Sex. Und da er dafür (nicht nur gelegentlich) bezahlt, ist er besonders "motiviert", seinen Wünschen nachzugeben, im Sinne von Quantität und Qualität - übersetzt: schöne junge Mädchen, die bereit sind, spezielle Wünsche zu erfüllen.
Ein Sugar Baby hingegen ist ein junges (manchmal bedürftiges) Mädchen, das sich mit teuren Geschenken für ihre Gesellschaft (auch im Bett) entlohnen lässt … (und) weder sie noch die Sugar Girls glauben oder geben zu, dass Sugar Dating streng genommen eine Form der Prostitution und Ausbeutung ist.

Das Ende des Sugar Babys?

War das Sugarbaby damit endgültig „vom Tisch“? Nein, nicht wirklich. Die Illusionen blieben, ebenso wie der Drang mancher Männer nach einer deutlich jüngeren Geliebten. Aber seit „Sugar Babys“ sozusagen „online verfügbar“ sind, ist die Exklusivität verloren gegangen. Und damit auch die Hoffnung, einen einzigen „Sugardaddy“ lange genug „bei der Stange“ halten zu können, um ein kleines Vermögen anzusammeln und es sozusagen „ins Zivilleben“ hinüberzuretten.

Eine letzte Betrachtung haben wird der Zukunft der Sugar-Beziehungen gewidmet. Wie passt eigentlich eine Sugar-Beziehung in eine Zeit, in der Frauen über hohe Einkünfte verfügen und die Gleichheit der Geschlechter als selbstverständlich vorausgesetzt wird?

(1) Grauzone anhand eines neuen Falles (21. JH).
(2) Ebenfalls aus dem 21 JH: GQ.
(3) VICE über die Londoner Sugar Baby Szene.