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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

RBDSMA - der Weg zum Sex samt Gewissenskontrolle und Moral

Für viele ist BDSM ja ein Unwort, weil man so etwas nun mal als anständige Frau gar nicht macht. Und als anständiger Mann nur dann, wenn man die passive Rolle hat.

Nun aber hat jemand ein „R“ davorgesetzt und ein „B“ angehängt – und schon stehen wir da mit einem neuen konfusen Begriff aus der Sexologie.

Kann man das Akronym mal auflösen? Oder ist es gar kein echtes Akronym, weil es einem nicht über die Lippen geht?

Und – hallo – es ist keine Erweiterung einer mexikanischen Popgruppe. Die Anfangsbuchstaben stammen alle aus dem Englischen, wo sich „Arbiedie-Esemay" vielleicht noch gerade aussprechen lässt. In deutscher Sprache sehe ich da dunkelschwarz – „Erdebede-Esma?“ Soll es vielleicht klingen wie „alle beide beim ersten Mal“?

Drei Mäuse piepen im Ohr

Also mal Tacheles: Es geht darum, ob du mit einem anderen Menschen „Sex haben“ sollst. Das kannst du ja nicht wissen, oder?

Und das unaussprechliche „RBDSMA“ ist die Formel, nach der du vorgehen sollst.

Ganz kurz gesagt, geht es zunächst um drei Mäuschen, die hinter deinem Ohr piepen, wenn du planst, mit jemandem „Sex zu haben“.

Maus Nummer eins heißt „R“ und fragt dich, ob du noch jemand andern hast, also so etwas wie eine „Beziehung“ – das ist die Gewissenskontrolle.

Maus Nummer zwei (S) zwickt stark, weil deine Gesundheit davon abhängen könnte: „Hey, bist du sicher, dass der/die andere sexuell gesund ist (also keine STI hast?)“. Na ja, für den Normalfall gibt es ja Kondome

Maus Nummer drei (M) ist die Psychoinstanz. Die fragt dich bohrend: Was für eine Bedeutung hat der Sex mit ihm/ihr für dich?

Deine Wünsche und Grenzen im Gespräch

Die anderen Teile, sind nicht so mausig. Da geht es darum, was du gerne magst – darüber solltet du reden (D). Und du solltest schon mal gucken, ob du feste Grenzen hast und welche (B).

Das letzte „A“ steht für den Nachklang - also für alles, was nach dem Sex folgen soll – von „gar nichts“ über „noch mal“ bis zu „eine Beziehung eingehen“ .

Das wäre mal die Kurzbeschreibung. Es gibt eine lange Beschreibung im Link (ohne Mäuse).

Zum Schluss wäre da noch eine Frage (und die ist wirklich ernst gemeint, selbst wenn sie von Gramse kommt):

Wie lange würde das Gespräch samt Gewissensprüfung unter normalen Umständen bei zwei mäßig schüchternen Partner(innen) dauern, bis einer von beiden aufgibt oder beide zur Sache kommen?

Gramse bleibt Gramse - kritisch, meist absolut daneben und dennoch mit fester Bodenhaftung.

Häufige Fehler in erotischen Kurzgeschichten

Mein Befinden war erregt und andere Fehler


In der Literatur findet man es kaum, im Schulaufsatz hingegen häufig: die Substantivierung der Gefühle, die Passivform und das Urteil statt der Beschreibung. In der Regel kann man schlechte Schreiber daran erkennen, dass sie alle drei Elemente häufig benutzen, gelegentlich sogar in Kombination.

Einige Beispiele dazu:

Die Entkleidung erwies sich als diffizil.
Meine Nacktheit verwirrte mich.
Meine Erregung wuchs.
Die Gefühlsentwicklung war explosiv.
Mein Befinden war erregt.
Meine Knie zitterten.
Mein Herz flatterte.
Ich hatte Schmetterlinge im Bauch.
Meine Nerven waren spannungsgeladen.
Meine Gefühle spielten verrückt.


Zum Vergleich als Glosse: Der Beifall war endenwollend. (Buchtitel)

Was gut klingt, kann mies sein - ein Knie zittert nicht aus sich selbst heraus

Nun kann man sicher darüber streiten, ob „meine Knie zitterten“ oder „mein Herz flatterte“ schlechte Beschreibungen sind. Aus meiner Sicht sind sie es: Knie zittern nicht, ohne dass wir etwas fühlen, das sie zum Zittern bringt, und ähnlich verhält es sich mit dem Herzen, das nicht von sich aus flimmert.

Ich gebe zu: Gefühle zu schildern ist verdammt schwierig, zumal in Kurzgeschichten. Du kannst nicht so viel schreiben, wie du willst, aber du musst dennoch das tun, was Medienleute „Gefühle rüberbringen“ nennen. Das heißt: Die Gefühle müssen bei deiner Leserschaft ankommen.
Wenn du Gefühle knapp beschreiben musst, solltest du sie ganz nahe an die Person herabringen. Frage dich immer: „Was passiert deiner Heldin oder deinem Helden, wenn …?“

Beispiel „Meine Knie zitterten“
Ich spürte, wie meine Knie zu zittern begannen. Ich fürchtete, sie würden einknicken und mir den Dienst versagen, mich aufrecht zu halten. Ich ergriff das Kaminsims, um Halt zu finden.

Beispiel: „Mein Herz flatterte“.

Mein Herz kam aus dem Takt und schien zu flattern. Es war, als ob jede meiner Adern in einem anderen Rhythmus vibrieren würde, und auch mein Hirn schien aus dem Takt zu kommen.

Gefühle müssen immer geschildert werden, auch in Kurzgeschichten, und ganz besonders in erotischen Kurzgeschichten. Die Formel dafür heißt:

Was passiert mir gerade, wie wirkt es sich aus und welche Bedeutung hat das?


Auch dies will ich ihnen an einem Beispiel erläutern.

Beispiel: Alternativen für "Schmetterlinge im Bauch"

Wir neigen leider dazu, unsere Gefühle plakativ zu beschreiben, etwas in „Ich bekam Schmetterlinge im Bauch.“ In einem anderen Beispiel bewertet der Autor die Gefühle bereits, bevor wir sie geschildert haben: „Meine Gefühle spielten verrückt.“

Gefühle sehen anders aus: Sie sind bunt, unbestimmt und flüchtig, gelten nur für den Moment – da jedenfalls sollten wir uns für Kurzgeschichten vornehmen.

Kommen wir noch einmal zurück auf die Schmetterlinge. Wie wäre es damit?

Der Anblick seines nackten Körpers verursachte ein leichtes Kitzeln, das sich über meine Brüste in den Bauch fortsetzte, um schließlich ein Zucken in meiner Muschi zu verursachen, gerade soviel als würde sie ein Schmetterlingsflügel berühren.

Kürzer und einfacher? Solange sie die Regel „Was es ist, wie es wirkt und welche Konsequenzen es hat“ befolgen, können Sie Gefühle beliebig kurz oder lang schildern. Hier habe ich einige kurze Schilderung für Sie, die alle unter „Meine Gefühle spiele verrückt“ fallen

Beispiel: Meine Gefühle spielen verrückt

Wenn die Gefühle verrückt spielen, ist es gut, sie wenigstens kurz zu skizzieren:

„Ein Schauer fuhrt mir durchs Rückenmark, erreichte meine Möse, die sich nicht mehr kontrollieren lassen wollte.“

„Ein Penis – an meine Lippen? In meinem Kopf kämpfte ich gegen die Schlange, die mich verderben wollte, aber meine Lippen gehorchten mir nicht.“


Falls euch das alles zu „scharf“ ist, hier noch die Super-Vanilleausführung.

„Eine wunderschöne Rose aus seiner Hand: Ich fühlte innerlich, wie die Rosenblätter meine Brüste streichelten, doch was würden die Dornen mit mir tun?“

Dieses Thema ist so vielschichtig, dass wir stundenlang aus unserer Erfahrung drüber sprechen könnten. Und ihr? Habt ihr Lust, etwas dazu zusagen? Was macht ihr so, wenn ihr schreibt?

Warum deine erotische Geschichte in der ICH-Form besser ankommt.

Manchmal weiß ich schon vorher, was ihr denkt: „ICH?“ Warom soll ich in der Ichform schreiben? Ich bin nicht so begehrlich, nicht so verdorben, nicht so pervers. Trotz all dieser Vorbehalte rate ich euch: Schreibt in der Ichform. Und ich sage euch auch, warum das gut für eure Geschichte ist.

Der zweite Teil der Erotik-Geschichten - Warum die Ichform?

Das verbindende "ICH"

Der berühmte Roman „Venus im Pelz“ beginnt so:

Ich hatte liebenswürdige Gesellschaft. Mir gegenüber auf dem massiven Renaissancekamin saß Venus, aber nicht etwa eine Dame der Halbwelt … sonder die wahrhafte Liebesgöttin.


Die ICH-Form bringt dir die Leserin oder den Leser dazu, mit dir zu atmen, zu fühlen, zu lieben und geliebt zu werden. Insbesondere in der Kurzgeschichte kommt auf diese Weise schnell die nötige Intimität zwischen dir und deiner Leserschaft auf.

Als Beispiel habe ich wieder das erste Kapital eines Buches gewählt:

Ich bin jetzt zwanzig Jahre alt, und doch denke ich oft, ich wäre noch ein kleines Mädchen. Ich sehe eine Welt um mich herum, die aus lauter sexuellen Anspielungen und verborgenen Botschaften besteht. Und jeder scheint zu wissen, was damit gemeint ist – nur ich nicht.


Was wäre gewesen, wenn die Autorin hier nicht die Ichform gewählt hätte? Dann hätten etliche Leserinnen das Buch fortgelegt und gesagt: „So was Saublödes, wie die ihre Heldin auf naiv trimmt.“ So aber glaubt man ihr: „Aha, sie ist behütet aufgewachsen, wirklich etwas naiv- und sie wird nun etwas erleben, was nicht alltäglich ist.“ Im Folgenden schildert die Autorin im Original (Roman) detailliert ihre Hochzeitsnacht, in die sie als Jungfrau eintritt.

Beispiele für die Wirkung - Ich-Erzähler

Kommen wir zurück zu den Kurzgeschichten. Sie beginnen häufig mit dem „Erfassen des Augenblicks“, etwa so:

- „Ich bemerkte ihren scheuen Blick, der ganz im Gegensatz zu ihren einladenden Brüsten stand.“

- „Ich erkannte seine rauchige Stimme im Meer der Geräusche“.

- „Ich zog den Vorhang zur Seite und sah die Fremde, die ungeniert bei offenem Fenster duschte.“

- „Ich traute meinen Augen nicht: Die Kundin empfing mich in einem schwarzen Korsett, und sie gab nicht einmal eine Erklärung für ihren Aufzug ab.“

- „Ich erschrak. Was wäre, wenn jemand bemerken würde, wie mir die Geilheit ins Gesicht geschrieben stand?“

- Ich fühlte Ihren Atem durch mein verschwitztes Hemd. Es erregte mich, und ich begann, mich auszuziehen, um ihren Atem auch auf der Haut zu spüren.“

Dadurch wird die Leserin oder der Leser sehr schnell persönlich in die Geschichte hereingezogen, und dein Ziel ist erreicht – du hast jemanden gewonnen, der sich für deine Geschichte interessiert.

Ob euer Held oder eure Heldin heterosexuell, schwul oder bisexuell ist – schreibt immer in der Ichform, wenn ihr könnt. Es zieht eure Leser in die Handlung herein, und sie verschlingen dann auch den Rest eurer Kurzgeschichte. Eigentlich ziemlich einfach, oder? Vergesst aber nicht: Ihr müsst euren Personen ein Leben einhauchen, das genau auf sie passt.

Zweites Textbeispiel aus: "Sister Murdock's House of Correction", nicht in Deutsch erschienen.

Eine einfache Anleitung, eine erotische Geschichte zu schreiben.

Wie schreibe ich eine erotische Geschichte?


Eine einfache Anleitung, eine erotische Geschichte zu schreiben - für Euch, wenn ihr es versuchen wollt

Du willst eine erotische Geschichte schreiben? Das ist eigentlich ganz einfach. Du benötigst eine möglichst kurze Episode aus deinem Leben oder deiner Fantasie. Das ist die Grundlage.

1. Soforteinstieg ins Geschehen als Anfang.

Ein guter Anfang muss sein, aber sicher nicht so, wie du es in der Schule gelernt hast. Bringe den Leser direkt in die Situation herein:

Stella … spürte, wie ihr Herz flimmerte, als sie ihren nackten Körper nochmals genau im Schlafzimmerspiegel begutachtete.


Der Vorteil eine solchen Einstiegs: Du hast sofort eine Heldin (Stella), einen erotischen Gedanken (nackt sein) und ein Gefühl (Herzflimmern). Nun kann deine Geschichte länger oder kürzer sein: Deine Leserin wird weiterlesen, denn sie fragt sich: „Warum steht sie da ein zweites Mal nackt vor dem Spiegel?“, und warum hat sie dabei Herzflimmern?

Es ist sehr zweckmäßig, den Anfang nur noch kurz fortzuführen, und dann in die Handlung überzugehen. Ich empfehle, diese kurz und knapp knapp zu halten und einfach aufzubauen. Für den Anfang solltest du versuchen, nur 300 - 500 Wörter zu schreiben, nicht mehr.

2. Der Mittelteil – Spannung steigern und Höhepunkt

Der Mittelteil beinhaltet die gesamte Geschichte, die du erzählen willst. Es ist allgemein üblich einen Spannungsbogen aufzubauen, der, nachdem er auf dem ´Höhepunkt angekommen ist, schnell wieder abfällt. In der erotischen Geschichte solltest du nicht nur die Spannung, sondern auch die Lust von Zeile zu Zeile erhöhen. Weil das nicht kontinuierlich geht, solltest du eine oder mehrere „Lustinseln“ einbauen, in der die Erotik besonders deutlich zum Ausdruck kommt. Danach lässt du die erotische Spannung wieder ein wenig abfallen, bis der Höhepunkt des lustvollen Geschehens erreicht ist.

Du musst kein Erlebnis schildern – ein Ablauf von Gedanken reicht auch. In unserem Beispiel könnte "Stella" sich eine erotische Situation ausdenken, in die sie gerne hineingeraten würde, während sie sich berührt und dies im Spiegel beobachtet.

3. Der Schluss der erotischen Kurzgeschichte - schnell, aber mit Effekt

Wie schon der Anfang, so sollte auch der Schluss extrem kurz bleiben. Mach dir klar, dass die Kurzgeschichte nur eine Episode aus dem Leben schildert. Das Leben selbst aber geht weiter. Zumeist werden Kurzgeschichten deshalb mit einem Gedanken deiner Protagonistin beendet. Wäre die Geschichte, die wir am Anfang erwähnten, eine Kurzgeschichte (sie ist in Wahrheit ein Roman), so hätte man sie beispielsweise bereits nach etwa 300 Worten mit dem Satz enden lassen können:

«Sie sah sich ein letztes Mal nackt in diesem Spiegel an. „Ich werde nun in die Welt hinausgehen, um das Abenteuer der Lust zu erleben“, dachte sie.»

Wie würde deine Kurzgeschichte aussehen? Hast du andere Vorschläge? Was sind deine Erfahrungen? Schreib uns!

Hinweis: Die Serie „Wie schreibe ich eine erotische Kurzgeschichte“ ist ein Gemeinschaftswerk der Redaktion und stammt von unterschiedlichen Autoren. Gastautoren sind willkommen.

(1) „The Schooling of Stella“. Deutsch: „Stellas Unterwerfung“, hier: eigene Übersetzung nach der englischen Version). Der Roman hat andere Inhalte als der Entwurf für die Kurzgeschichte.

Autorendialog: Da wird mir heiß und kalt

Nicht ausschließlich in der erotischen Literatur, sondern in der gesamten Literatur über die Liebe, ist der Zwiespalt der Gefühle das Salz in der Suppe der Autorinnen und Autoren. War es einst der Konflikt zwischen der Tugend und der Lust, an denen sich die Damen des ausgehenden 19. Jahrhunderts labten, so ist es heute der Zwiespalt zwischen der gewöhnlichen Liebe und dem erotischen Abenteuer.

Wir haben als Autorinnen und Autoren erotischer Literatur drei mögliche Ebenen, auf denen wir uns bewegen können: die Ebene des Voyeurs, der gewissermaßen durch die Augen des Autors teilhat an der Schilderung erotischer Erlebnisse, durch die Augen des Protagonisten, der uns Auskunft über seine Empfindungen gibt, die vom Autor lediglich vermittelt werden oder aber durch die Schilderung der Umstände, unter denen all dies zustande kam.

Der Schilderungen des reinen Geschehens begegnen uns immer wieder bei den jungen Leuten, die heute versuchen, erotisch Literatur zu schreiben. Ich bin mir nicht sicher, woher diese Einstellung rührt: Mag sie einerseits auf den schlechten Umgang der Schule mit dem Medium „Aufsatz“ zurückzuführen sein, so kann sie andererseits aber auch aus der Verbalisierung virtueller Inhalte herrühren, die Jugendliche wohl aus pornografischen Filmen adaptieren.

Die rein erotische, auf die Erzeugung von Lust abzielende Literatur hingegen versucht sich am häufigsten in der Rolle des Voyeurs: Da schieben sich lüsterne Hände nach und nach unter die Röcke, dort wird die Berührung einer Frauenbrust plastisch geschildert, und letztendlich wir viel zeit darauf verwendet, den eigentlich kurzen Akt geschlechtlicher Lust möglichst lange und ausgiebig zu beschreiben. Der optimale Zustand wird dann erreicht, wenn der Leser sich vollständig in die Szene hineinfühlt, etwa so, wie ein Mann während einer Striptease-Vorführung glauben soll, es seien seine Hände, die gerade lustvoll den BH abstreifen, und nicht die Hände der Tänzerin.

Wie entsteht nun in den Augen der Zensur (hierzulande gerne als „Jugendschutz“ bezeichnet) , aber auch bei Literaturkritiker, der Eindruck eines kulturell hochwertigen Werkes?

In der Regel dadurch, dass die dritte Ebene aktiviert wird, die unmittelbare Gefühlsebene der handelnden Person. Dann erlebt der Leser nicht mehr, wie eine Hand unter einen Rock geführt wird, sondern wie es sich anfühlt, wenn „seine kalte Hand langsam, aber unnachgiebig an der Innenseite meines linken Oberschenkels nach oben kroch, stetig und fordernd.“

Das könnte so weiter gehen: „Ich hätte ihn zurückweisen müssen, schon vor vielen Minuten, als er mir die Hand aufs Knie legte, als ich spürte, dass es ihm darauf ankam, deine Hand unter den Rocksaum zu bringen.“ Nun kann die Autorin erläutern, warum sie es nicht tat und wie sie sich mit jedem Zentimeter, mit der die Hand den Schenkel hinaufwandert, merkwürdiger fühlt – in die eine oder die andere Richtung. Dadurch wird die erotische Spannung erhöht, zugleich aber auch die Beteiligung der Leserin erzwungen: Was würde sie jetzt tun? Würde sie die Hand nun schroff zurückweisen, das langsame Vordringen zulassen oder eigene Wünsche anmelden?

Du siehst, du hast viele Möglichkeiten, erotisch zu schreiben und dich doch auf einer lebensnahen, so gar nicht pornografischen literarischen Ebene zu bewegen. Der Zwiespalt der Gefühle ist dabei ein wundervolles Stilmittel, um dem Pornografievorwurf zu entgehen.

Übrigens müssen deine Heldinnen und Helden nicht immer ihre Ziele erreichen – eine Verzögerung im Ablauf oder gar ein Wandel eignet sich sehr gut, um die Spannung zu steigern und die erotische Geschichte fortzuführen.

Vielleicht kannst du dir vorstellen, wie diese Situation ist: Du amüsierst dich innerlich trotz einer gewissen Erregung über den noch jungen Mann, der so heimlich, still und unbeholfen versucht, dich intim zu berühren. Du könntest dies alles schildern und warten, bis er auf Fingernagelnähe an sein Wunschobjekt herankommt - und dann bekommt er eine Ohrfeige, dass ihn Hören und Sehen vergeht. Der junge Mann wird dies nicht verstehen und sich nun in einem Zustand des Zwiespalts befinden, und auf dieser Basis kannst du nun verschiedene Wechselbäder der Gefühle aneinanderreihen, denn was er auch tun wird: Recht machen kann er es der Heldin nie.

Hast du gute Ideen für deine erotischen Geschichten bekommen? Ich wünsche es dir.

In den nächsten Folgen werden wir ein mehrere dieser Effekte besprechen. Einer ist die sogenannte Doppelbindung: Dabei verlangt die Geliebte, dass der Liebhaber sich erniedrigt – aber wenn er es wirklich tut, verlacht sie ihn nur.