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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Das Bauchgefühl bei der Partnersuche

(Dieser Artikel erscheint im Rahmen meiner umfassenden Betrachtung von „Gefühlen“. Im Original bezieht er sich auf das Bauchgefühl an sich. Hier wird nur die nahezu unerklärbare „Anziehung“ zweier Menschen betrachtet.)

Historische Betrachtung: Zusammenhang von Gefühlen, Gehirn, Nerven und Sexualorganen
Nahezu jeder der heutigen Fernsehkriminalisten, der mit dem Verstand arbeitet, hat ein Pendant, das mit dem Bauchgefühl zu ermitteln versucht. Mit einem Fremdwort sagt man auch „Intuition“.

Funken springen, zischen und verlöschen

Auch bei der Partnersuche gibt es diese Unterschiede. Manche sagen, „ich mochte ihn ganz gerne, aber der Funke ist nicht übergesprungen“. Das Gegenteil wäre, so begeistert vom anderen zu sein, dass der sexuelle Funke überbewertet wird. Zudem kalkulieren immer noch einige Männer und Frauen nicht damit, ob sich „das Herz zum Herzen findet“, sondern damit, wie viel Gewinn sie von Gemeinsamkeiten haben. Dann sehen sie eine Beziehung weitgehend rational.

Was das Bauchgefühl in Wahrheit ist

Betrachten wir das Bauchgefühl. Es kann ein biochemischer Prozess sein, der per Zufall ausgelöst wird – er wird dann „Verlieben“ genannt. Ganz „zufällig“ ist es allerdings nicht. Denn um dieses Gefühl auszulösen, muss uns etwas an der anderen Person faszinieren.

Fragen wir uns, wo das „Bauchgefühl“ sitzt. Tatsache ist, dass es weder mit dem Bauch noch mit dem Herzen zu tun hat.

Denn das, was wir „Bauchgefühl“ nennen, sind die Bestandteile eiern Datei, die mit Auslösern befüllt ist. Das können Gefühlserlebnisse sein, die für uns wichtig waren, und vor allem die Erfahrungen, die den Gefühlen folgten. Richtig ist, dass diese „innere Datei“ die Gefühle nur „auslöst“. Man kann es so sagen: Hatten wir mal eine Freundin, die dunkelhaarig und mandeläugig war, und von der wir „schönen Sex“ erhielten, so wird eine schöne, mandeläugige Orientalin wieder die gleichen Gefühle auslösen. Wir wissen auch, dass Bauchgefühle durch körperliche Nähe entstehen können. Wenn wir uns daran erinnern, wie schön die ersten intimen Berührungen durch eine Frau einen Mann haben können, dann sind wir dem Phänomen auf der Spur.

„Bauchfühl“: Eine Empfindung, die du nicht beschreiben kannst

Die Ernüchterung sieht so aus: Die Auslöser sind nicht die Gefühle. Die Gefühle entstehen erst, wenn das unerklärliche Puzzle der Erinnerungen zusammengesetzt wird, ein Bild ergibt und mit diesem Bild nun endlich die Lust freisetzt. Das geschieht ohne unser Zutun und ohne Logik. Dies erklärt auch, warum viele Autoren das Wort „Bauchgefühl“ verwenden – sie müssen es nicht detailliert beschreiben, und nicht nach den Ursachen forschen. Tatsache ist: Das Wort selbst erzeugt eine gewisse Faszination, sodass Erklärungen die Illusion zerstören würden.

Generell ist das „Bauchgefühl“ auch eine gefällige Umschreibung dafür, einen Prozess auf die Gefühlsebene zu reduzieren. Oder kurz: Wenn jemand seinem „Bauchgefühl“ folgt, dann muss er keine Begründung dafür angeben.

Gefühle haben ein Zentrum – aber nicht im Bauch

Als Sitz aller „spontan erreichbaren“ Gefühle gilt der „Mandelkernkomplex“ im Gehirn. Und genau dieser Komplex tut etwas für uns, das ich nun hier zitieren will:

Der Mandelkernkomplex bildet das Zentrum für die Entstehung von Gefühlen. Er ist dafür zuständig, Wahrnehmungen wie Gerüche emotional zu bewerten und daraufhin eine Reaktion auszulösen. Außerdem speichert der Mandelkern im Gehirn die mit Emotionen verknüpften Ereignisse ab.

Das „Geheimnis“ des Bauchgefühls ist also die schnelle, wenngleich noch etwas ungenaue Informationsbeschaffung. Der Kybernetiker redet hier gerne von einer „Blackbox“- wir wissen, dass es funktioniert, aber wir kennen die Details nicht, wie es funktioniert. Das ist nicht ungewöhnlich.

Warum wird das Bauchgefühl so hoch bewertet?

Um es nochmals zu sagen: Das Bauchgefühl selbst existiert nicht. Es ist eine Redensart, denn es kommt weder „aus dem Bauch“ noch „ist“ es ein Gefühl. Es ist auch nicht „die Sprache des Unbewussten“. Vielmehr ist es ein Spiel mit Erinnerungen, das - im Fall der Partnersuche - Wünsche wachruft. Vielleicht sollten wir uns erinnern, dass es Paarungen um einen Vorgang geht, der seit Jahrmillionen eng mit der Fortpflanzung verbunden ist. Das lässt sich nicht „wegpsychologisieren“.

Das Bauchgefühl und die Intuition

Manchmal hören wir, dass Baugefühle so eine Art „Intuition“ sind. Das trifft zu, wenn wir „Intuition“ mit „Eingebung“ übersetzen, denn das ist genau das, was unser Leben aufrechterhält. „Eingebung“ ist aber nichts anderes als der Gebrauch unseres Gefühlsspeichers. Denn wenn wir aus der Intuition heraus handeln, dann berufen wir uns auf Informationen, die längst abgespeichert sind. Es mag sich dabei um Gefühle, Bilder, Fantasien, Textstellen oder Kombinationen von Informationen handeln. Aber es sind keinesfalls unnatürliche Phänomene, wie oft behauptet wird.

Was nützt es dir, dies zu lesen?

Sehr, sehr viel. Du kannst feststellen, wann und wie „Bruchstücke“ Gefühle in dir auslösen, oder wie sich aus Puzzlesteinen der Erinnerung ein mächtiges Bild aufbaut. Das ist wichtig, denn wenn sich das Bild aufgebaut hat, kann es auf deine Sexualität zugreifen und dich damit verwirren, verliebt zu sein. Dieser Prozess ist nur schwer zu stoppen. Falls du also auf dem „Holzweg“ bist, und dich „falsch“ verliebst, wird der „Weg zurück“ sehr kompliziert.

Das Fazit – weder im Bauch, noch ein Gefühl

Das „Bauchgefühl“ existiert – aber es ist kaum das, was der Volksmund darunter versteht. Denn es kommt weder aus dem Bauch noch kann es wirklich als „Gefühl“ bezeichnet werden. Es kann aber eine Vorstufe für Gefühle sein, die man auch als „Ahnung aufgrund vorliegender Erfahrungen“ bezeichnen könnte. Die Gefühle selbst sind dann ganz natürliche Reaktionen, die der Selbsterhaltung oder der Fortpflanzung dienen.

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Wenn ja, dann sag es jedem weiter, den du kennst. Wenn nein, dann sag es mir.
Zitat aus Studyfix.
Bild aus dem berühmten historischen Werk "The Illustrated Encyclopedia of Sex". Das Bild zeigt zwar einen Mann, doch der Zusammenhang zwischen Gehirn, Nervenbahnen und Sexualorganen "verlegt" das Bauchgefühl bei Frau und Mann in den Unterleib.

Du – das biologische Wesen

Wer versteht schon die Menschen da drüben?
Wenn wir alles, was wir vermitteln wollen, lediglich beschreiben würden, dann wären wir zwei Probleme los. Das erste und Wichtigste wäre, dass wir eine einfache Sprache verwenden könnten. Das zweite würde bedeuten, dass wir uns jenseits von ethischen Urteilen, Bedenken und Glaubenssätzen äußern könnten.

Sex ist die Grundlage unserer biologischen Existenz

Sex ist Biologie und zunächst nicht mehr. Alles, was wird dabei tun, ist aus dem Wunsch nach Fortpflanzung entstanden. Da wir sehr erfinderisch sind, können wir Sex auch mit Gefühlen abzumischen und die Basis damit erweitern. Ebenso können wir Sex mit dem Zusammenhalt der Gesellschaft verbinden und das soziale Gefüge erklären.

Gefühle, Kultur und die Gefahren beim Abmischen

Sobald wir allerdings Gefühle einbinden, an den Familiensinn appellieren oder gar moralische Konzepte berücksichtigen, fallen uns einfache Erklärungen schwer. Wir sind dann gezwungen, an „unsere Kultur“ anzuknüpfen, die oft andere Wege ging. Und sobald die Kultur hineingezogen wird, sind wir plötzlich etwas „ganz anderes“ als biologische Wesen.

Der nackte Affe und sein Überbau

Die anderen Primaten können nichts einfach „etwas anderes“ sein wollen. Wir können es, und darin liegt sowohl unsere Stärke wie auch unser Fluch. Wir haben Religionen, Philosophien, psychologische Modelle und nicht zuletzt Ideologien, die uns als etwas anderes sehen als den nackten Affen mit dem großen Gehirn, der denken kann, was er mag.

Wenn ich mir ansehe, wie viele dieser „gewaltigen Überbauten“ ich schon selbst erlebt habe, wird mir flau im Magen. Wie viele Ideologen, Sektierer und Geisteswissenschaftler habe ich schon erlebt, die mit all ihrer Macht gestern etwas behaupteten und morgen verwarfen? Ich kann sie nicht zählen, und mal ganz ehrlich – es ist besser, sie zu vergessen.

Die Grundlagen ändern sich nicht - nur die Bewertungen

Was bleibt, sind biologische Fakten und ein paar einfache Regeln des Zusammenlebens. Sie sind erstaunlicherweise alle relativ leicht erklärbar.

Was unser heutiges Leben so schwer macht, ist unsere eigene Bewertung. Wir haben uns einen „Überbau“ geschaffen, in dem geschrieben steht, was wir angeblich „sind“ oder jedenfalls gerne sein würden. Das führt dazu, dass wir uns innerlich „großartiger“ fühlen, als wir wirklich sind.

Ich rate jedem, sich möglichst präzise beschreiben zu können, das hilft fürs Erste. Darauf kannst du aufbauen – nicht auf deine Wünsche und Hoffnungen.
Bild: © 2022 by liebesverlag.de

Die Wahrheit lässt sich nicht beliebig manipulieren

Das Leben als solches beruht auf biologischen Grundlagen. Deshalb muss unser eigens Leben noch lange nicht „bionormativ“ sein. Indessen treten heute immer mehr Sektierer auf, die an den biologischen Grundlagen des Menschseins zweifeln: Gender-Ideologen, Feministinnen, und nicht zuletzt „Kreationisten“. Sie treten in letzter Zeit in vielen Variationen auf und vermenge sich immer mehr mit politischen Gruppen, mal mit links, mal mit rechts.

Dazu zitiere ich einen Auszug aus diesem Artikel der „NZZ“, den ich jedem empfehlen kann, der ernsthaft die Wahrheit für sich selbst sucht.

Den Einfluss der Biologie zu bestreiten, kann einerseits eine Debattenstrategie sein: Man nimmt eine Extremposition ein, dann horchen alle auf. Und anderseits lässt sich so klarmachen, dass die kulturellen Einflüsse verdammt wichtig sind. Das kann ich als Biologe bestätigen: Die Probleme, mit denen die Frauen heute kämpfen, kommen von der Kultur, nicht von der Biologie.

Ich selbst staune immer wieder, wie viele Menschen die Natur in sich leugnen, oder die Naturwissenschaften als sekundär ansehen. Es ist wahrscheinlich brutal, zu sagen: Diese Leute haben ein unzutreffendes Menschenbild - seien sie nun Angehörige von Sekten, Religionen oder Ideologien. Aber es ist die Wahrheit, und sie kann gar nicht deutlich genug verbreitet werden.

Was erklärt Liebe wirklich?

Liebe hat viele Namen
Liebe kann man rein wissenschaftlich aus mindestens drei Perspektiven sehen: psychologisch, neurobiologisch oder ökonomisch. Daneben gibt es zahlreiche andere Sichtweisen, wie etwas Philosophie, Soziologie oder Anthropologie. Da Wissenschaftler gerne ihr Süppchen kochen, ohne jemals einen Blick in die Nachbarküche geworfen zu haben, denken sie eindimensional. Das heißt, alles was Sie beforschen und alle ihre Vorgänger derselben „Fakultät“ beforscht haben, geht mit allen Annahmen und Spekulationen die nächste Generation von Forschern über.

Selbst in den Wissenschaften, in denen unzweifelhaft über Fakten geredet wird, werden oft erhebliche Scheuklappen getragen. Was dort ermittelt wird, beforscht wird, ist zumeist Fakt – die möglichen Auswirkungen sind auch beweisbar - und dennoch machen sie ihre Rechnungen ohne den Menschen auf, der liebt.

Das ist der Grund, warum es keine Grundlagenforschung in der Liebe geben kann. Ich will nur einen Umstand nennen: Kein Forscher ist in der Lage, wirklich und wahrhaftig zu beschreiben, wie die Botenstoffe (der mächtigsten Liebesfaktoren überhaupt) das individuell Denken und Fühlen beeinflussen. Das liegt unter anderem daran, dass kein Forscher einen Zugriff auf die Denkprozesse hat, die dabei wirksam werden.

Empfehlenswerte Artikel von Jane Hergert

Ungeachtet dessen empfehle ich zwei Artikel, die ich jüngst auf Blogs fand: Sie stammen von Jane Hergert und sie erklären zunächst aus der Sicht verschiedener Psychologen und Neurobiologen, wie wir uns die Liebe erklären könnten.

Ein Teil der Kommentare zeigt mir, wie viele Menschen noch so verbohrt sind, die Liebe zu idealisieren, statt sie aus verschiedenen Winkeln zu beleuchten und dabei zu einer eigenen Erkenntnis zu kommen. Ich bin sehr gespannt darauf, was wir von Frau Hergert noch erfahren werden.

Übrigens könnt ihr auch bei SEHPFERD ein umfassendes Bild der Liebe und der Beziehungen bekommen. Es ist noch nicht ganz fertig, aber wir arbeiten daran, alles über Liebe und Beziehungen einzusammeln, zu vereinfachen und zu veröffentlichen.

Sichtweisen – Sex ist Biologie

Wenn mehr Naturwissenschaftler Romane über die Liebe schreiben würden, wäre möglicherweise eines gewonnen: Furchtlosigkeit vor dem Aussprechen des „Schamhaften“. Ich las gerade etwas über die Schweizer Autorin und Ärztin Corinna T. Sievers.

Man kann … das Sexuelle … heute einfach leichter aussprechen. Und weil ich Naturwissenschaftlerin bin, stellt es für mich auch keinerlei Geheimnis dar. Deshalb mein schamloser Umgang damit. Sex ist Biologie, wie Pinkeln. Meine Romane sind eher existenziell, weniger gesellschaftskritisch.


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Die Idee, den Sex zu versachlichen und zugleich heftige Emotionen auszubreiten, ist sicherlich eine neue, noch weitgehend unentdeckte Variante des erotischen Romans. Und in der Tat wäre es wirklich sinnvoll, die Sexualität biologisch nüchtern, aber dennoch mit der ganzen Kraft und Farbvielfalt der Sprache hinauszuschreien.

Wohl dem, der es kann. Falls du schriebst – kannst du es auch?

Zitat: Aargauer Zeitung, Schweiz