Noch keine Gelegenheit gehabt?Die Frage nach dem „Warum“ ist stets die schwierigste Frage – egal, auf welchem Gebiet. Je heikler das Thema ist, umso mehr geben die Menschen die naheliegendste ausweichende Antwort. Bei der Frage „Warum hattest du noch nie Sex?“ Ist es am einfachsten, diese ausweichende Antwort zu finden: „Weil ich niemals den Richtigen /die Richtige dafür getroffen habe.“
Solche Antworten haben den Vorteil, plausibel zu sein – aber sind sie es wirklich?
Die Frage nach dem "Warum" findet immer einen Grund - aber kaum eine Lösung
Im Grunde wäre die Frage: „Welche Arten von Sexualität kennst du, und welche davon hast du schon versucht?“
Wenn jemand ehrlich ist, wir diese Person vermutlich sagen: „na ja, das war mal … aber das zähle ich nicht als Sex haben.“
Einige Menschen, die ebenfalls ehrlich sind, werden dir sagen, sie hätten noch nie „Sex gehabt“, jedenfalls nicht etwas, das sie als „Sex mit einer anderen Person“ bezeichnen würden.
Bei ihnen wäre die nahe liegende Frage: „Wann hast du es zuletzt versucht und mit wem?“
In diesem Moment platzt die Frage nach dem „Warum“ wir eine Seifenblase. Entweder hat diese Person es nie versucht, oder sie wurde stets abgewiesen.
Fakten sammeln statt sich mit "Warum" herauszureden
Und genau an diesem Punkt wird die Frage nach dem „Warum“ plötzlich sinnvoll, weil es nun möglich ist, mit physischen, emotionalen und sozialen Fakten an sie heranzugehen. Und der vorgeschobene Grund, „man habe noch nicht die richtige Person dafür getroffen“, wird damit schnell zur Ausrede.
Der Deutschlandfunk hat recht plastisch beschrieben, welche Gründe es tatsächlich für „späte Jungfräulichkeit“ gibt – durchaus nachvollziehbar. In diesem Beitrag wird eine junge Frau geschildert, deren Probleme ausführlich erörtert werden und du kannst viel darüber lesen, was kompetente Expertinnen/Experten dazu meinen.
Brüste kommunizieren ebenfalls - aber willst du das?Denkst du auch, die Männer starren mit immer nur „auf die Titten“? Was daran peinlich ist, liegt auf der Hand: Wenn sich ein Mann für dich interessiert, dann soll er das nicht dadurch zeigen, dass er deine Brüste anstarrt. Wenn du dieser Meinung bist, ist das absolut in Ordnung, und es zeugt davon, dass du eine selbstbewusste, emanzipierte Frau bist, die in einer freien Welt lebt.
Allerdings ist es für Menschen unmöglich, die Brust nicht wahrzunehmen. Das unterscheidet ihn von Säugetieren, die überwiegend auf vier Beinen laufen. Wir – die Menschen – haben ja den aufrechten Gang erfunden, und damit liegen die Brüste nun wirklich im erweiterten Fokus unserer Augen.
Wie sehen wir eigentlich Menschen?
Einen Menschen zu sehen (sowohl Mann wie auch Frau) beginnt immer damit, ihn anhand seiner Erscheinung einzuschätzen. Das funktioniert ganz gut, wenn wir uns nur entscheiden müssen, ob wir besser weglaufen, stehen bleiben oder auf ihn zu gehen.
Ist dieser Mensch nah genug, merken wir, ob er uns interessiert. Nehmen wir an, er/sie sieht toll aus, wirkt ganz ausgezeichnet aus der Nähe – und wir lesen seine Augen aus, dann seine Wangen. Das alles addieren wir zur Erscheinung und vielleicht finden wir: Aha, der würde sich auch als Liebespartner(in) eignen. Oder als irgendjemand anders, der auf der Skale zwischen „Freundschaft“ und „Sex“ irgendwie ins Schema passt.
Die nächste Stufe besteht darin, dass wir andere Körperteile abscannen. Den Körperbau erfahren wir zunächst durch den Brustkorb. Denn der liegt immer noch in einem Bereich, den wir unauffällig beobachten können. Das gilt für Männer und Frauen, doch Frauen haben nun mal Brüste, die sich abheben. Und also kommen wir zum Knackpunkt: Es ist unmöglich, an einer Frau keine Brüste zu sehen. Frauen sehen sie bei anderen Frauen durchaus – aber sie beobachten still und schweigen darüber. Männer hingegen beobachten die Brüste der Frauen lebhaft, und sie werden dann und wann durchaus davon sexuell erregt. Wenn das Licht den Busen umspielt
Das alles ist wirklich ganz normal. Wenn du deine Brüste weder optisch noch mechanisch hervorhebst und dafür sorgst, dass deine Brustwarzen nicht allzu sehr hervortreten, ist alles in bester Butter. In einem „ganz normalen“ Outfit sind Brüste die Körperteile, die zu dir gehören, ob sie nun klein oder groß sind oder ob sie straff oder schlapp wirken.
Wenn die Brust zum Busen wird, dann wirkt sie anregender auf Männer. Gemeint ist dabei das kleine Tal zwischen den Brüsten, das üblicherweise in Ausschnitten präsentiert wird. Wenn Licht und Schatten dort sinnliche Erhebungen zeigen oder die Brüste anderweitig in drei Dimensionen betont werden, sehen Männer genau hin. Das tun sie eben.
Wie du den Blick der Männer lenken kannst
Der beste Rat, den ich geben kann: Benutze deine intimste erotische Waffe, um das zu verhindern: deine Sprache. Solange du sprichst, folgen die meisten Männer (und Frauen auch) deinen Augen und Gesichtszügen. Aus ihnen lesen sie, wofür sie dich als „geeignet“ ansehen. Männer wollen wirklich fasziniert werden und sie wollen sich vorstelle, wie ein Leben mit dir aussehen könnte.
Eigentlich ganz einfach: Du triffst jemanden, den du noch nie vorher gesehen hast. Oder jemanden, den du zwar schon mal „irgendwie gesehen oder gehört hast“, aber den du eben noch nie getroffen hast. Der Grund des Treffens ist jedenfalls klar: abchecken, ob er oder sie sich eine Beziehung mit dir vorstellen kann. Und natürlich, ob du eine Beziehung mit ihm (ihr) willst. (Ich habe die beiden Sätze absichtlich in dieser Reihenfolge gewählt).
In früheren Zeiten waren alle Dates „Blind Dates“, die von anderen Menschen vorgeschlagen und/oder arrangiert wurden. Nicht vergessen sollten wir dabei die Treffen, die allein durch private Zeitungsanzeigen zustande kamen.
Das Blind Date des Urgroßvaters
Nehmen wir an, du hättest im 19. Jahrhundert gelebt. Dann gab es fast nur diese beiden Wege, wenn du über 30 und ledig warst. Oder wenn du als Mann deine zweite oder dritte Frau gesucht hast. Oder wenn du mit 30 Witwe geworden wärest.
Damals nannte man dies erstens nicht „Blind Date“ und zweitens verlobte man sich oft schon nach dem zweiten Treffen. Das bedeutete: Es gab ziemlich viel Klärungsbedarf, und man nutzte die Zeit der Treffen intensiv.
Beim Blind Date sind existenzielle Fragen wichtig
Ernsthafte Blind Dates sind heute nicht anders. Wie lebst du? Wovon lebst du? Was interessiert dich im Leben? Was kannst du ändern, was nicht?
Sobald du die 30 überschritten hast, sollten Fragen nach Hobbys, dem Musik- oder Literaturgeschmack und dergleichen nicht mehr überbewertet werden. „Überbewerten“ würde bedeuten, sich minutenlang über Themen zu unterhalten, die im Grunde kaum Zukunftspotenzial haben.
Kinder und weitreichende Zukunftspläne
Wenn jemand bereits Kinder hat, die noch im Haus wohnen, ist dies oftmals ein entscheidendes Kriterium, ob für ihn oder sie überhaupt eine Beziehung infrage kommt. Ansonsten sollte beim Blind Date noch nicht über den Kinderwunsch gesprochen werden. Er gehört nicht zum „Kennenlernen“ sondern zur Entwicklung der Beziehung. Und die hat beim ersten Date noch keinen Platz. Das gleich gilt für Zukunftspläne, die noch zu unkonkret sind, um für den anderen interessant zu sein.
Zeitplanung für Blind Dates
Weil das erste Date immer problematisch ist, empfiehlt sich, eine Kurzversion und mehrere Langversionen zu planen. Die Kurzversion muss in Erwägung gezogen werden, weil der Partner (die Partnerin) sich sofort als ungeeignet erweisen könnte. Eine der Langversionen wäre, einen ausführlichen Spaziergang zu unternehmen und dabei oder danach einen kleinen Imbiss zu verspeisen. Bei auswärtigen Dates kann erwogen werden, sich auf eine Übernachtung vorzubereiten- es könnte spät werden und tatsächlich ist Sex nicht ganz ausgeschlossen.
Zweites Date
Je nach Entfernung und deinen Möglichkeiten ist es gut, das zwei Date noch am Ende des ersten Dates zu vereinbaren. Da zweite Date entscheidet oft über die gemeinsame Zukunft, oder es stellt zumindest die Weichen dorthin. Der „Austausch von Telefonnummern“ ist hingegen völlig unverbindlich.
Und – würdest du zu einem Blind Date gehen?
Würdest du zu einem Blind Date gehen oder gar reisen? Es kann durchaus ein großes Abenteuer sein – wenn du dies nicht scheust – dann versuch es. Einen „Sicherheitsgurt“ und die Möglichkeit des Rückzugs solltest du ebenso einplanen wie Kondome und Wäsche für den nächsten Tag.
Wenn du dich unter deinen Freundinnen umhörst, ist bestimmt eine dabei, die „zu viel Gefühle investiert“ hat. Sagt sie jedenfalls. Von Männern wirst du das sehr selten hören. Wie ist das nun? Investieren Männer nicht in Gefühle? Oder ist es gar nicht wahr, dass Frauen „in Gefühle investieren?“
Das Gefühlskonto und das Bankkonto
Im Grunde ist es bei Gefühlen so wie beim Konto: Du kannst nicht mehr Geld abheben, als du darauf hast. Wenn du deinen „Überziehungskredit“ bis zum Rand ausnutzt, hast du es schwer, jemals wieder „ins Plus“ zu kommen. Bis jetzt hast du aber noch nichts „investiert“. Normalerweise „investieren“ Menschen, um einen Gewinn zu erzielen. Dazu brauchst du aber auch die „Mittel“ – und wieder kommst du zum gleichen Schluss: Es ist gefährlich, mehr zu „investieren“, als du dir leisten kannst.
Männer investieren nicht in Gefühle - sie gehen ökonomisch damit um
So, und nun sind wir beim Thema: Männer investieren nicht in Gefühle. Jedenfalls die meisten nicht. Das heißt, sie versuchen, eine Gefühlsökonomie zu entwickeln. Das funktioniert wie beim Bankkonto: Sie geben nur weg, was sie sich leisten können. An dieser Stelle sollten wir sagen: Gefühlsökonomie hat nicht mit „Sparsamkeit“ zu tun. Und auch nicht damit, sich nicht leidenschaftlich jemandem hinzugeben oder in romantische Verzückungen zu verfallen. Diese Art von Impulsen entspringen biochemischen Reaktionen und sind einem Rausch ähnlich. Und die kann man gar nicht „investieren“.
Also Männer haben Gefühle, und du kannst sie wecken oder auch nicht und sie können auf Dauer anhalten oder auch nicht. Das ist dann allerdings bei Frauen und Männern ähnlich. Die Gefühle, die im Gehirn eine Heimat gefunden haben, bleiben meistens lange erhalten. Vor allem, wenn sie immer wieder „geweckt werden“.
Verluste und Gewinne - rechne immer mit beiden Seiten
Da war noch etwas: die Sache mit den Verlusten. Die gelten als bitter, aber sobald die Psyche betroffen ist und damit die Emotionen, werden sie überhöht. Das ist alles verständlich, klar. Verluste schmerzen, und du bist vielleicht einige Wochen oder Monate betrübt. Aber sie gehören zum Leben wie Gewinne.
Und nun mal Klarheit: Gefühle „falsch“ zu investieren, ist bitter- aber es liegt ganz in deiner Verantwortung. Und wenn du eventuell sogar mit Gefühlen „gepokert“ hast, dann kann der Verlust auch riesig sein. Und genau dann könntest du dich an die Sache mit dem Konto erinnern.
Der Blick der VerführerinWie arbeiten Verführerinnen? Wir hätten auch fragen können: "Wie arbeiten Verführer?" Aber darüber ist schon genug geschnattert worden. Wir wenden uns also mal an Männer. Solche, die verführt werden wollen (gibt es) und solche, die es um jeden Preis vermeiden wollen. Allerdings sind nicht nur Männer verführbar. Auch Frauen werden von Frauen verführt - aus ganz ähnlichen Gründen.
Was?
Verführerinnen wollen eine Person zu etwas bringen, was diese ohne ihr Zutun nicht getan hätte. Zumeist handelt es sich um einen Wunsch, eine Hoffnung oder ein Gefühl, das im Verborgenen blüht.
Wie?
In den meisten Fällen erkennen Verführerinnen den Schwachpunkt, bei dem sie ansetzen müssen, oder ein Bedürfnis, das unterdrückt wird. Sie versuchen nun, der Person, die sie verführen wollen, ein Gefühl von freundschaftlicher Intimität zu geben und zugleich die mentalen und körperlichen Schranken zu überwinden, die ihre Zielperson aufgebaut hat. Sofern sinnliche Gelüste, Fetische, Neigungen oder Sex allgemein betroffen sind, bieten sie sich selbst an, für die Erfüllung zu sorgen. Konkret: Sie verführen ihre Zielperson zu sexuellen Handlungen, die ihnen ansonsten peinlich wären.
Nutzen/Folgen und Moral
Verführerinnen können aus eigenem Antrieb handeln – dann besteht der Erfolg darin, den anderen /die andere „herumgekriegt“ zu haben. Manche versuchen, einen Vorteil daraus zu ziehen – dann befinden wir uns in der Grauzone zur Kriminalität. Manche handeln auch in fremdem Auftrag – zum Beispiel als Treue-Testerinnen. Sofern sie ausschließlich aus eigenem Antrieb handeln, wächst ihnen Macht zu – real und emotional. Das heißt, sie lernen dabei, wie sie andere Menschen mithilfe ihrer Bedürfnisse manipulieren können.
Man könnte es auch so ausdrücken (Zitat, 1):
Bei der Verführung geht es nicht um die Erfüllung oder Befriedigung des Verlangens, sondern um den Nervenkitzel des Verlangens selbst. Es ist das Spiel, das gespielt wird, wenn das Verlangen immer näher rückt und man in der Lage ist, die daraus entstehende Spannung für eine lange Zeit aufrechtzuerhalten.
Der Verführerin ist dabei größtenteils völlig gleichgültig, ob ihre Zielpersonen darunter leiden, einen Gewinn daraus ziehen können oder ob gar nichts dergleichen passiert. Ihre einzige Befürchtung ist, dass sich ihre „Opfer“ in sie verlieben oder ihnen nachstellen.
Nachdem es viel Jahre hieß, dass „gewöhnliche“ Frauen niemals verführen, hat sich das Blatt in den letzten Jahren gewendet.
Ich lese dazu beispielsweise (2):
(Dieses Buch …) zeichnet die Annäherung zwischen Mann und Frau Schritt für Schritt nach. Die Leserinnen lernen, schon beim ersten Blickkontakt die richtigen Weichen zu stellen, wie man die kleinen Fallstricke der Liebe souverän umgehen kann und wie man bei einem Mann ganz behutsam einen Schalter nach dem anderen umlegt, bis er schließlich ins Netz geht.
Spiele der Verführung
Außer der eigennützigen Verführung ohne Wissen des Gegenübers gibt es Spielarten. Bei einigen dieser Spiele kennen beide die Regeln, bei anderen spielt eine Person zu ihren Bedingungen, und die andere folgt ihnen blind. Eine äußerst pikante Variante besteht darin, den Mann glauben zu lassen, er sei der Verführer, während die Frau die Verführung bereits in die gewünschte Richtung lenkt.