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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Lust und Brust

Brüste liebkosen - keine Nachfrage oder kein Angebot?
Die weibliche Brust ist dazu da, Blicke anzuziehen – das sagt die Philosophin Camille Froidevaux-Metterie. In der Tat ist die weibliche Brust das beste Mittel für eine Frau, um einen Mann sinnlich zu betören und dabei zu verführen.

Doch zugleich beklagt die Autorin, dass Männer offenbar nicht mehr an den Brüsten interessiert sind, wenn der Köder angenommen wurde.

Wie kommt das? Und stimmt es überhaupt?

Frauenbrüste liebkosen - nicht mehr in Mode?

Mit großer Wahrscheinlichkeit ja, aber eben nicht ganz. Denn man hat den Frauen lange Zeit gepredigt, dass Brüste weder Lockmittel noch sexuelle Lustbringer sind, sondern dass damit Babys ernährt werden. Die Männer – so lesen wir jedenfalls anderwärts – würden schon gerne die weiblichen Brüste mitsamt ihren Aureolen und Brustwarzen küssen. Aber auch sie haben in den letzten Jahren eine nahezu unerklärliche Zurückhaltung entwickelt. Wollen sie nicht als „infantil“ gelten? Oder wurden sie von Frauen immer wieder zurückgewiesen, wenn des darum ging, an Brustwarzen zu saugen?

Frauen beklagen sich - Männer auch

Möglicherweise liegt da das übliche Missverständnis vor – aus feministischer Sicht liest es sich so:

Wir haben nicht gelernt, unsere Brüste zu unserem Vergnügen zu nutzen. Und weil Frauen nicht dazu aufgefordert werden, ihre Lust auszudrücken, tendieren sie dazu, nur zu sagen, was sie nicht wollen, statt zu sagen, was sie wollen.

Männer sind inzwischen konfliktscheu. Bei einer bezahlten Geliebten können sie nahezu sicher sein, dass ihr Wunsch erfüllt wird, an den Brustwarzen zu saugen. Doch eine „solide“ Frau? Vielleicht gar eine Frau, die sehr selbstbewusst ist? Haben Männer nicht gehört, dass sie für alles vorab ein „Einverständnis“ benötigen?

Eine Hure hat vor Jahren einmal verraten, was Männer „wirklich“ wollen:

1. Hübsche, also sehr begehrenswerte Frauen.
2. Brustwarzen zu küssen – das „dürfen“ sie zu Hause nicht.
3. Fellatio bekommen – das wird möglichst verweigert.


Bleiben wir mal bei den Brustwarzen. Es ist immerhin möglich, dass ein Mann darauf verzichtet, die Brustwarzen einer Frau zu stimulieren, wenn er zuvor eine Diskussion darüber beginnen muss, wie dieser Vorgang durchgeführt werden soll. Ist er sicher, dass es ohnehin „Sex gibt“, und dass dieser relativ barrierefrei zu haben ist, wird er kaum eine „Busendiskussion“ anzetteln. Tut er es dennoch, läuft er Gefahr, dass diese Diskussion dazu führt, dass es gar keinen Sex gibt. Welcher Mann würde sich einem solchen Risiko aussetzen, wenn häuslicher Sex tatsächlich eine Rarität wäre?

Wie so oft, werfe ich mehr Fragen auf, als ich Antworten geben kann. Allerdings fürchte ich, dass die von den „sozialen Medien“ und Radikalfeministinnen begonnene Diskussion um „männliches Wohlverhalten“ mehr zur Verwirrung beigetragen hat als zur Aufklärung.

Quellen: DIE ZEIT (2020)
Details aus: "Ich bin eine Hure", Berlin 1993. Seite 188/189

Reizwäsche – wann, für wen und was?

Keine Modenschau ohne Dessous ..,
Die Älteren unter euch werden sich noch erinnern, dass hübsche Dessous früher „Reizwäsche“ hießen. „Wäsche“ deshalb, weil die Unterbekleidung normalerweise aus waschbaren Fasern bestand. Und „Reiz“ wegen der Wirkung, die damit ausgeübt werden sollte.

Im Lexikon (1) findest du den Begriff – wenn überhaupt – wie folgt erklärt:

Wäsche, die die erotischen Reize einer Frau besonders zur Geltung bringt.

Merkwürdigerweise wurde das Wort 1949 und 1990 am meisten in der Presse erwähnt – was immer in diesen Jahren geschah.

Warum ich das Wort erwähne? Nun, weil gerade jemand wieder nach dem etwas „abgetragenen“ Wort fragte. Es gilt so gut wie „out“, ebenso wie das Wort „Mieder“, das einstmals auch als Begriff für erotisierende Kleidung gebraucht wurde, wenngleich in anderem Sinne.

Der Reiz der gleichnamigen „Wäsche“ besteht darin, dass der Blick der Herren auf Körperteile gerichtet wird, die als „sexy“ gelten. Die Mehrheit betrachtet sie mit Wohlwollen und gelegentlichem Schmunzeln. Eines allerdings sehen darin deine Art Verpackung, die das Verhüllen, wonach sie gieren.

Welche Dessous sind denn nun besonders sexy?

Ist die Rede von Damen und ihren Lovern, von Liebespaaren oder Ehepaaren, dann werden die besonderen Dessous zum Teil der lustvollen Verführung. Interessanterweise sind die einschlägigen Magazine für Damen sich merkwürdig einig. Sie greifen offenbar in die Kla-Mottenkiste (2) und sprechen von Pantys, Tangas und Strings für „unten herum“ und Spitzen-BHs oder Push-up-BH für oben. Offenbar haben sie alle in den gleichen Quellen gewildert.

In Wahrheit geht es sehr selten um die Form des "Höschens"

Selbst kommerzielle Anbieter sind da genauer: Es kommt auf die Körperform an, also den „Body-Type, die Hautfarbe, die Dessins und letztlich auf die Art, in der verführt werden soll. Demnach zeichnen sich wirklich erotisierende Dessous dadurch aus, dass sie bereits auf die Entfernung anregend wirken, währen die sinnliche Erregung mit jedem Schritt und jeder Bewegung größer wird, wenn die Dame in die Nähe des Herrn kommt.

In der Werbung klingt das so (3):

Wenn du einen Body mit absolutem Luxus suchst … findest du ihn bei diesem Hingucker … Er ist ganz in halbdurchsichtigem Satin gehalten und bekommt durch die herrlichen Spitze seinen erotischen Charakter. Der tiefe Ausschnitt und der hoch angesetzt Ausschnitt an den Oberschenkeln streckt deinen Körper optisch … und du kannst dieses Juwel unter den Bodys in der richtigen Umgebung auch als Oberteil tragen.


Wie ist es bei Dates und anderen Verabredungen?

Alle Dessous wirken erst in der Bewegung, und je mehr davon durch die Formgebung und das Material betont wird, umso mehr Reiz üben sie aus.

Für gewöhnlich reichen gewöhnliche, stilvolle Dessous

Bei „ganz normalen Dates“ in gehobener Alltagskleidung empfiehlt sich, bequeme und zugleich stilvolle Dessous zu tragen. Die Faustregel lautet: Wenn du in einem Speiselokal, einem Café oder einer Weinstube imponieren willst, zieh Dessous an, die zugleich edel und bequem sind. Besonders, wenn du gewohnt bist, Kleider oder Bluse und Rock zu tragen. Selbst wenn sich der Abend „in Richtung Intimitäten“ entwickeln sollte, bist du damit gut aufgestellt.

Falls du einen Mann verführen willst oder dich verführen lassen willst, kannst du etwas tiefer in deine Wäscheschublade greifen und auch die Teile hervorholen, die sofort Reaktionen auslösen. Ob du 25 Jahre als bist oder 52 ist dabei durchaus von Bedeutung. Je reifer du bist, umso wirksamer sind frivole Outfits, die es nicht unbedingt in der Wäscheabteilung des nächsten Warenhauses gibt. Wenn du jung bist und auch so aussiehst, kann weiße, gewöhnliche Unterwäsche hingegen sehr erregend sein.

Verführen mit schlichten Dessous

Auch bei den einfachen Dessous verspricht die Werbung eine erotische Komponente (3):

Mit diesem formenden Tanga-Body wirkst du schlank und begehrenswert. Er besteht aus einem besonders hochwertigen Stretch-Baumwollstoff ohne Nähte, der sich auf der Haut glättet und deinem Körper Kontur verleiht.

Worauf kommt es also an?

Falls es sich um ein Date handelt: Vor allem darauf, was du dir von dieser Verabredung versprichst.
Bei der Frage nach der Wirkung auf dein Alter und das Alter deines Partners.
Immer, wenn du glaubhaft sein willst - darauf, wie du dich in den „schicken Dessous“ fühlst.
Und ganz besonders, ob es dir Freude macht, dich in deinen Dessous sinnlich zu bewegen.
Wenn du mit ihm bereits verheiratet bist, zählt die erotische Überraschung. Bei bestehenden Paaren können die Dessous auch Teile eines Rollenspiels sein. Das erzeugt zusätzliche Erregung.

Die Redaktion wünscht dir viel Freude und Erfolg beim Versuch …

(1) dwds
(2) Es gibt einige dutzend Varianten von diesem Behauptungen im Internet.
(3) Diese Zitate wurden bei der Übersetzung angepasst und damit zugleich anonymisiert.
Bild: Modenschau, Budapest

Lob des unterwürfigen Mannes – nur des Mannes?

Wenn er sich unterwirft ...
In der Zweisamkeit wird die Macht gerecht geteilt. Schöne Worte, aber reine Theorie. Würde es ein Paar „aufrichtig“ versuchen, müssten beide etwas von ihren starken Persönlichkeitsmerkmalen unterdrücken und dafür schwächere einbringen. Tatsächlich funktioniert das ausgesprochen schlecht. Genau deshalb beginnt nun das Spiel, die Macht im Alltag neu oder anders zu verteilen als vorgesehen. Beide Möglichkeiten schaffen Fakten – die Partner geben in Alltagssituationen entweder nach oder sie versuchen, sich zu bemächtigen.

Historisch sind Männer mal dies, mal das

Ein historischer Rückblick zeigt: Männlichkeit war in vielen Epochen der Menschheitsgeschichte mit dem Begriff der „innigen, aufrechten Zuneigung“ verbunden. Insbesondere Künstler, vor allem die Musiker, Dichter und Denker erwiesen sich als ebenso sinnlich wie bedürftig.

Es gab Bewegungen und Gegenbewegungen. Der „He-Man“ oder auch Alpha-Mann, dessen Testosteron-Ausstoß die Fantasie weiblicher Träume beflügelte, war eine Zeiterscheinung. Der sanfte, milde und emotional zugängliche Mann eine andere. Solange eine Epoche sich dem jeweiligen Zeitgeist unterordnete, gab es Ideale und Kontra-Ideale. Doch fast immer galt: Am besten wäre All-in-One: Alles in einer Person.

Die Lust des Mannes, sich emotional völlig hinzugeben

Der Historiker Dr. Gerald Thompson bringt es auf den Punkt (Zitat)

Der unterwürfige Mann war, wie alle Ausdrucksformen der Menschheit, eine fließende Einheit, geformt und umgestaltet durch den Sand der Zeit. Das Verständnis seines historischen Kontextes ist entscheidend, um die Schichten und die Tiefe seines Lebens zu würdigen.

Was aber ist der Vorteil, unterwürfig zu sein?

Um es vorwegzunehmen: Gemeint ist nicht die totale Unterordnung. Es ist vielmehr der Vorteil, nicht direkt und unmittelbar für alles verantwortlich zu sein. Das ist im „gewöhnlichen“ Alltag kaum anders als in der lustvollen Unterwerfung. Du überlässt einem weiblichen Wesen die Entscheidung darüber, welche Lüste sie sich selbst und dir gönnen will. Oder sagen wir mal: Sie hat das Verfügungsrecht, du das Vorschlagsrecht – aber sie behält den Startknopf in der Hand und hat damit das Recht, dich zum Sex zu verführen.

Liebe als Quelle lustvoller Unterwerfung

Emotional greift die „innere Verbindung“ zwischen Unterwerfung, körperlicher Empfindung und den Gedanken an Liebe sofort. Um nochmals die Quelle zu zitieren:

Indem ein unterwürfiger Mann die Kontrolle aufgibt, drückt er sein Vertrauen in die Entscheidungen und das Urteil seiner Partnerin aus. Dieser Akt des Nachgebens kann Bindungen stärken und tiefes Vertrauen in Beziehungen fördern.
Für manche ist Unterwerfung ein Akt der Hingabe. So wie große Gesten oder bestätigende Worte für manche eine Liebessprache sind, kann Unterwerfung für andere eine aufrichtige Art sein, Liebe und Engagement auszudrücken.

Die Angst des Mannes und die Einwände der Frauen

Gewiss – manchem Mann aber auch vielen Frauen werden diese Sätze befremdlich vorkommen. Es gibt das Horrorszenario, sich zu unterwerfen und dann zwischen Angst und Hoffnung zu darben, sich selbst zu verlieren und letztlich emotional zerstört zu werden. Das allerdings setzt erhebliche kriminelle Energien oder ideologische Verwirrung bei der Partnerin voraus. Indessen sind solche Veranlagungen selten. Hier ist die Rede von Beziehungen, in denen der Mann einen Teil der „männlichen Privilegien“ freiwillig aufgegeben hat, um dem Druck zu entfliehen, ständig initiativ zu werden. Immerhin vermeidet der Mann damit die üblichen Konflikte: Will er zu viel oder zu einseitigen Sex, ist es „ihr“ nicht recht. Vermeidet er aber, initiativ zu werden, so beklagt sie sich, weil er sie nicht oft genug befriedigen will.

Was Frauen wollen – Unterwerfen? Herrschen? Verhandeln?

Die offizielle Kunde lautet: Frauen wollen sich nicht unterwerfen. Sie wollten es niemals. Entsprechende „wissenschaftliche“ Meinungen sind falsch, mit männlichem Gift infiziert. Doch das ist ebenso verlogen wie das Gegenteil. Sex setzt immer eine gewisse Bereitschaft voraus, für eine kurze Zeit Idealvorstellungen zu streichen und sich dem eigenen Körper unterzuordnen. Sex ist, was er ist – ein Vorgang, der besonderen Regeln folgt, die uns die Natur mitgegeben hat. Menschen haben die Chance, in der Unterwerfung eine unendliche Lust zu empfinden – und diese Empfindung steht allen Menschen offen, sie sich bewusst sind, was sie in diesem Moment tun.

Was Menschen aus Lust tun, kann spontan entschieden werden, verhandelt werden oder (leider auch) von menschenverachtenden Ideologien diktiert werden. Sich als Herrscher/Herrscherin über den jeweils anderen aufzuspielen, ist immer problematisch - egal, ob beim Sex oder anderwärts.

Zitate aus: enotalone

Frauen, soziale Korrektheit und Diktatoren des Geistes

Menschen mit heftig abweichenden Gefühlen von dem, was als „Standard“ gilt, sind angeblich männlich. So jedenfalls steht es in vielen psychologischen Publikationen.

Hetero, Bi udn andere Etiketten

Frauen, die sich als heterosexuell bezeichnen, aber dennoch Bi-Wünsche haben und sie auch dann und wann ausleben, gelten immer noch als Exoten. Würden sie sich zu „ihrer Bisexualität bekennen“, dann wären sie wenigsten in der Szene geduldet – aber wenn sie einfach machen, was sie wollen und wie sie es wollen, dann eher nicht.

Wie fühlen Feministinnen wirklich?

In den letzten Jahren fielen mir viele Frauen auf, die mit starken feministischen Argumenten für „die Sache der Frauen“ kämpften, ohne jemals darüber zu sprechen, wie sie ihren eigenen Gefühlshaushalt im Gleichgewicht halten. Mit anderen Worten: Abseits von der Frage, wie sie die Gesellschaft umbauen wollen – haben sie jemals daran gedacht, sich selbst auch „umzubauen“?

Welche Rolle spielen "Kinks" bei Frauen?

Und was, wenn Themen wie „Kinks“, also meist gewollte Abweichungen von sexueller Normalität, in Frauen aufflackern? Würden sie zugeben, andere zu verführen? Wurden sie jemals verführt? Oder wenn nicht: Was begeistert sie daran, selber sinnlich leiden zu wollen oder anderen lustvolle Leiden zuzufügen?

Wer wird gezwungen, etwas zu fühlen?

Was ist mit den Emotionen passiert? Wer weist wem zu, etwas sein oder fühlen zu müssen, was er/sie selber gar nicht sein oder gar nicht fühltl? Sich als etwas zu bezeichnen, was er/sie als Etikett ansieht? Warum sollte sich jemand zu etwas „bekennen“, wenn es nichts zu bekennen gibt? Die Möglichkeit des Andersseins oder des Andersdenkens muss jedem offenstehen – sie darf nicht durch ideologische Barrikaden verbaut werden.

Eine neue Diktatur des Geistes im Gewand des "Guten"?

Manchmal habe ich den Eindruck, dass sich ein Teil der Menschen abgesondert hat, um die Diktatur der „sozialen Korrektheit“ einzuführen, während andere inzwischen das Maul halten, um nicht ihre Opfer zu werden. Und nein – das betrifft nicht ausschließlich Frauen. Es ist eine sonderbare Haltung, die mit Edelmut, Wertschätzung und Gerechtigkeit wirbt, aber im Hintergrund eine neue anti-demokratische und vor allem anti-liberale Geisteshaltung durchzusetzen versucht.

Was meint ihr? Ist die Meinung unseres Autors zu extrem? Feedback jederzeit hier oder per E-Mail.

Das Weinen und die Lust – wie kommt das zusammen?

Tränen - warum? Wann? Für was?
Finden wir Menschen attraktiv, wenn sie weinen? In jedem Fall werden wir auf sie aufmerksam. Ob jemand weint oder nicht: Ein Gefühl der Hilflosigkeit, das du deutlich zur Schau trägst, kann sinnliche Gefühle in einem anderen Menschen auslösen. Jedenfalls, wenn du eine Frau bist - bei Männern wirkt es nicht so gut.

Viele Fragen - wenig Antworten in den Medien

Ist es ein Trick? Kann ein Mensch einen anderen „passiv Verführen“? Was ist, wenn die Tränen gespielt sind? Wenn der Wunsch nach Trost sehr schnell in sinnliche Berührungen übergeht?

Erstaunlich, wie wenig Antworten es darauf gibt. Meist landet man irgendwie bei „Trost-Sex“, der eher als unfein gilt, weil sich jemand „mit Sex über eine verlorene Beziehung hinwegtröstet“. Dabei werden meist gängige Klischees bedient: „Mann sucht sich Frau nach Beziehungsverlust, aber für nichts als Sex“.

Na schön – Klischees zu bedienen, ist billig und bringt den Redakteurinnen viel Zuspruch. Die berechnende junge Frau, die vorgeblich Trost sucht, um von einem Mann (oder auch von einer anderen Frau) verführt zu werden, ist nicht halb so populär.

Verflucht noch mal – sollte es möglich sein, Gefühle mit vermeintlich passiven Haltungen in die gewünschte Richtung zu bringen? Mit gespielter Schamhaftigkeit, jugendlicher Naivität oder mit feuchten Augen und Tränen, die über die Wangen rollen?

Ja? Nein?

Versuche, eine Antwort zu finden - nimm mein Weinen wahr, Fremder

Ich bleibe bei den Tränen und zitiere:

Sichtbare Tränen haben Auswirkungen darauf, wie andere Weinende wahrnehmen. Einerseits schreibt man weinenden Menschen zu, warmherziger und freundlicher, aufrichtiger und ehrlicher zu sein, andererseits werden sie oft auch als wahrscheinlich emotional instabiler, inkompetenter und manipulativer eingeschätzt.

Wenn jemand mit Tränen „passiv“ manipuliert, dann hat sie/er vermutlich einen Grund. Die sonst übliche Vorsicht und Zurückhaltung bei Körperkontakten soll schnell überwunden werden. Wer bereits durch eine Umarmung („würdest du mich mal drücken?“) aufgefordert wurde, kann sehr schnell verführt werden. Und das zu Anfang normale Gefühl der selbstlosen Helfer(innen) lässt sich durchaus in Begierde verwandeln. Ganz abgesehen davon, ist die Suche nach Trost oder die Bereitschaft, Trost zu spenden, nicht selten das Tor zur Lust. Die Literatur ist voll davon.

Gefühle sind nicht so eindeutig, wie viele denken

Der Irrtum der meisten Menschen: Das Gefühl, mit dem alle anfängt, ist ehrlich, aufrichtig und edel. Selbst wenn das so ist, dann spielt immer „auch etwas anderes“ mit. Und oft wandeln sich Gefühle sehr schnell – auch während einer einzigen Zusammenkunft. Ganz zu schweigen von den Absichten, die oft mehrschichtig im Kopf vorhanden sind.

Nun, das war ein bisschen mehr als nur ein Artikel über „Lust und Tränen“, nicht wahr? Und so viel sei noch verraten: Es gibt auch ehrliche Freudentränen, wenn die Begierden erfüllt wurden oder die Hoffnung besteht, dass die „wahre Liebe“ gefunden wurde. Ich wünsche euch Freudentränen - und falls ihr an etwas anderes gedacht habt - da habe ich auch noch ein Zettelkästchen.
Zitaten-Quelle: QUARKS
Bild: Anonymer Autor. Symbolische Darstellung