Die Frage „wie weit willst du wirklich gehen“ klingt ein bisschen naiv. Denn wenn du einmal damit begonnen hast, sexuelle Lust zu empfinden und zu erproben, dann ergibt sich die Frage immer wieder aufs Neue.
Meist treten die Fragen in dieser Reihenfolge auf:
1. Gibt es einen Auslöser für die sexuelle Aktivität?
2. Kommt er von außen?
3. Ist es eine Person oder eine Gruppe, die den Druck aufbaut?
4. Wie reagiere ich persönlich auf den Druck von außen?
5. Falls es eine Gefälligkeit ist, gebe ich sie wirklich gerne?
6. Wenn der Wunsch von innen kommt, will ich ihm folgen?
7. Wann ist der richtige Zeitpunkt?
8. Wie soll es geschehen?
9. Mit wem will ich es wagen?
10. Welche Konsequenzen wird es für mich haben?
Wem das zu pubertär klingt: Diese Fragen ergeben sich ein ganzes Leben lang. Die ersten vier Fragen betreffen dich und deine soziale Umgebung. Sie spielen vor allem eine Rolle, wenn du jung und noch unerfahren bist. Während dieser Zeit orientierst du dich häufig an anderen, beispielsweise an der Gruppe, zu der der du gehörst. Ab Frage fünf entscheidest du alleine – solche Fragen stellen sich meist in der frühen Erwachsenenjahre, und sie hören nie auf. Das heißt, du suchst oder vermeidest aus freiem Willen sexuelle Begegnungen und bist dir dabei bewusst, dass sie auch andere Bereiche deines Lebens beeinflussen könnten.
Wenn sich die Lebensumstände ändern ...
Auch wenn du glaubst, alle Fragen endgültig beantwortet zu haben, können Lebensumstände, Ereignisse oder Begierden deine sexuellen Erfahrungen verändern. Und nicht nur dies, denn nun wird interessant, ob du in sexueller Freizügigkeit alleine leben willst, dich bewusst einschränkst oder eine feste Beziehung eingehen willst. Also möglicherweise, ob es ein „Mann für immer“ sein muss, und dann letztlich, wie du zu Ehe, Familie und Kindern stehst. Selbst, wenn du dich dein halbes Leben als „Hetero-Frau“ eingeschätzt hast, wirst du manchmal davon abweichen – gedanklich, bewusst real oder durch eine zufällige Begegnung.
Interessant: Zwischen 31 und 59 haben Frauen die größten Begierden.
Die Frage, in welchem Lebenszyklus Frauen die größte Lust am an sexuellen Abenteuern haben, wurde mehrfach von Forschern untersucht. Sie stellten relativ einheitlich fest, dass die „inneren Begierden“ zwischen etwa 30 und bis etwa 60 Jahren deutlich stiegen. Je nachdem, wie risikobereit diese Frauen waren, entluden sich diese Begierden in Fantasien, aber auch in realen Sexaffären und in ONS. Hinzu kam die Bereitschaft, etwas „Ungewöhnliches“ im sexuellen Bereich zu tun.
Wandel bei sexuellen Aktivitäten nach Dates
Noch vor etwa 30 Jahren wäre es in Deutschland für eine Frau über 40 schwer gewesen, sich für ein erstes Date mit Sex oder einen zufälligen ONS zu begeistern. Nicht, weil es für diese Frauen „undenkbar“ war, sondern weil sie fürchtete, in einen schlechten Ruf zu kommen. Inzwischen ist das „Sexleben a la carte“ aber üblicher geworden. Das mag daran liegen, dass es relativ zeitaufwendig für eine beruflich erfolgreiche Frau ist, eine Beziehung aufzubauen, aber sehr leicht, einen Lover zu finden.
Wünsche, Gelegenheiten und schnelle Entschlüsse.
Wer nicht sucht, sondern in irgendeiner Weise mit anderen sexaktiven Frauen bekannt war, kannte die Aktivitäten, die „hinter den Kulissen“ der offiziellen Gesellschaft stattfanden: Da wurden „dritte“ gesucht, und es gab frivole Partys – und selbst in der Provinz fanden in bürgerlichen Villen SM-Aktivitäten statt.
Bekannte Wege, neue Wege und Versuchungen
Das Prinzip der „kleinen frivolen Begegnungen“ war und ist im Übrigen überall gleich. Du benötigst dazu eine lang gehegte Begierde und die Möglichkeit, sie durch einen schnellen Entschluss zu verwirklichen. Das ist nicht nur beim Sex nach dem Date so. Auch gleichgeschlechtliche Naschereien oder die Teilnahme als „Dritte“ bei einem Paar und viele andere „Versuchungen“ führen oftmals zu völlig neuen Wegen. Lust zu genießen. Wer behauptet, „verführt worden zu sein“, tut sich selbst keinen Gefallen, denn wenn es tatsächlich zu einer „Verführung“ kam, dann schlummerte der Wunsch danach schon lange im Hirn.
Grenzen überschreiten –nur bei vollem Bewusstsein
Und aus dieser Sicht: sei dir sicher, dass du deine Grenzen kennst. Nur dann kannst du sie auch überschreiten und dir damit manches sinnliche Erlebnis verschaffen, das du zuvor nicht für möglich gehalten hast.
Ich lerne immer noch dazu. Zum Beispiel über den Männerverbrauch außerhalb der Ehe auf Lebenszeit in Exemplaren. Und so viel habe ich noch mitgenommen: Die Null steht fast nur bei Sektenangehörigen und sonstigen Verweigerinnen des außerehelichen Geschlechtsverkehrs sowie bei betont standhaften Ehefrauen.
Die große Masse, so erfahre ich, hat eine einstellige Bilanz und bewegt sich damit in einem gesellschaftlich weitgehend akzeptierten Normbereich. Zweistellig ist die Zahl bei etwas reiferen Damen so wie allen, die Serienbeziehungen hatten – und auch diese Zahl wird noch honoriert. Dreistellig hingegen ist grenzwertig – zumal der Bereich von „dreistellig“ immerhin von 100 bis 999 unterschiedlichen Liebhabern reicht.
Die Theorie der Beurteilung von „Body Count“
Lernt die Frau nun einen „neuen Mann“ kennen, so versucht dieser angeblich, sie an der Anzahl der Sexualpartner zu bewerten. Man nennt dies mit einem Modebegriff auch „Body Count“. Dabei zählen alle Ex-Partner außerhalb einer Ehe, mit der die Frau bisher vaginalen Geschlechtsverkehr hatte. Vermutet der Mann nun, du hättest entsprechend deiner Lebensjahre und deiner Einstellung zum Sex weniger als 10 entsprechende Partner gehabt, so giltst du als potenziell „gute Ehefrau“. Ist die Anzahl nach seiner Einschätzung höher oder gar im dreistelligen Bereich, so giltst du entweder als sehr erfahren oder als sehr leichtfertig.
Keine Klischees bedienen – und nicht die Wahrheit ausposaunen
Das ist selbstverständlich graue Theorie - und zudem ein Klischee. Wer in jungen Jahren auf Partys ging, sich gerne einladen ließ oder Serien-Dates in schneller Folge wahrnahm, hatte dabei zumindest einige sexuelle Erlebnisse, die schnell eine zweistellige Zahl ergeben. Diese „Jugendsünden“, Abenteuer und ONS zählen die meisten Menschen gar nicht – sie hatten schließlich auch kaum Bedeutung. Ebenso wenig zählen all die kleinen lustvollen Sünden, die im Graubereich zwischen vaginalem Sex und anderen Lüsten angesiedelt sind. Was in der Erinnerung wirklich hängen bleibt, sind die Highlights, in denen Ekstase, Orgasmen und Wohlbefinden als sensationelle Ereignisse hängen blieben.
Und wenn dich ein Mann wirklich fragt?
Weil das alles so ist – versuch gar nicht erst, deine Kalkulationssoftware aufzurufen, Kategorien anzulegen und Summen zu bilden. Und trag möglichst nichts davon in dein kleines rotes Notizbuch ein.
Und wo wir gerade von „Kategorien“ reden. Männer werden dich allerhöchstens fragen, mit wie vielen „Kerlen“ du schon Sex hattest. Nach deinen anderen sexuellen Beziehungen fragen sie nicht. Frauen? „Diverse“? Nein, hattest du nie.
Übrigens ist der einzige Punkt bei einem ersten Date, bei dem ich dir rate, das Blaue vom Himmel herunter zu lügen. Männer fragen ja sowieso nur, um dich einzuschätzen – die „echten Zahlen“ sind ihnen völlig egal. Und deswegen ist jede Antwort gut, die ungefähr so klingt:
„Da muss ich nachdenken – also, wenn ich weit zurückdenke, kann ich mich an (glaubwürdige Zahl zwischen drei und fünf nennen) Partner erinnern – und seit zwei Jahren war da niemand mehr.“
Sollten sich bei diesem Satz deine Wangen leicht erröten, so wird der Mann dies nicht als Lüge interpretieren, sondern als schamvolle Reaktion auf die indiskrete Frage.
Junge Männer wollen Sex. Aber das ist nicht leicht, und deswegen sind sie auf dem Weg dorthin nicht ganz ehrlich. Sie gehen also auf junge Frauen (zum Beispiel auf dich) zu und versprechen dir eine Art „Beziehung“. Das klingt nach Zukunft, ist aber oft Illusion, denn wenn der junge Mann ein paar Mal irgendwie erreicht hat, dass du ihm das kleine Glück einer Spermaentladung in deinem Körper zulässt, bedeutet das nicht mehr als das, was ich geschrieben habe: Ein kleines Glück. Es mag im Moment sehr erregend sein. Aber wenn er es bei dir „darf“, dann heißt das auf keinen Fall, dass er mit dir eine Beziehung will.
Das ist eigentlich klar – aber die meisten jungen Frauen erwarten von ihm trotzdem, dass der Mann etwas mehr will als nur Sex. „Ich will doch wertgeschätzt werden“, hörte ich neulich. Das Wort ist so falsch und unbrauchbar wie die Sache selbst: Wertschätzung entsteht nicht dadurch, dass du dich für ihn hinlegst.
Sex ist keine große Sache
Bleiben wir mal bei dem Wert, den er „an dir schätzen“ soll. Wenn ein halbwegs erwachsener Mann etwas von einer halbwegs erwachsenen Frau „will“, dann ist es nicht ausschließlich Sex. Ich erinnere mich noch an das Gespräch mit einer älteren Ärztin: „Frauen können immer Sex geben, wenn sie wollen - das ist nichts besonders.“
Einige ausgesprochen selbstbewusste Frauen, die ich sprach, sagten etwas Ähnliches: „Sex ist doch keine große Sache.“ Oftmals musste dieser Satz noch erläutert werden, etwa durch den Anhang: „Solange du selber nichts erwartest“.
Es lohnt sich, einen Moment darüber nachzudenken. Wer eine Frau Sex schenkt, ohne eine „große Sache“ daraus zu machen, erwartet sie keine Beziehung. Und wenn der Mann ebenso sinnlich wie höflich ist und am nächsten Tag vielleicht noch Rosen schickt – welch schöne Erinnerung.
Wenn es mehr werden soll als "das Eine"
Reden wir noch mal über Sinnlichkeit als Klebstoff. Das ist mehr als Sex, sondern eine Art süßer, klebriger Honig, der in seinem Hirn haften bleibt. Mit einer gehörigen Dosis davon wird der Mann sich nach dir „als Person“ ebenso sehen wie nach deinem Körper.
Dann brauchst du erstens Erfahrung, zweitens eine gewisse Kunstfertigkeit und drittens die Fähigkeit, alles mit einem Hauch des Besonderen zu umkränzen. Das ist so einfach, dass man es eigentlich nicht erklären muss. Ich versuche es trotzdem:
Jede Frau kann irgendwie Sex geben. Aber nur sehr wenige Frauen begeistern mit der Art wie sie es tun. Also lohnt es sich, die Fähigkeiten zu vervollkommnen, wenn du einen Mann völlig verrückt machen willst.
Das innige, sinnliche Gefühl für dich kommt nicht auf, wenn du ausschließlich Sex schenkst. Deine Umgangsformen, deine sozialen Fähigkeiten, deine sonstigen Fertigkeiten und alles, was du sonst in den Winkeln deiner Persönlichkeit versteckst, können wir einen Mann wichtig sein – du musst nur herausfinden, auf welche Kombinationen er „abfährt“. Dabei solltest du nicht „eine Person erfinden“, die du dann „erfolgreich spielst“, sondern die Teile deiner natürlichen Person verwenden, die dein Partner am meisten schätzt.
Das Geheimnis der „Wertschätzung“ ist immer das Gleiche: Wenn du deine Werte, Fertigkeiten und Fähigkeiten kennst, wirst du einen Mann finden, der sie schätzt. Und dann geht es nur noch darum, dich nach und nach in dein Leben hineinzuziehen.
Das Eine reicht nicht - ein bisschen mehr wollen Männer schon ...
Ziehen wir mal ein Fazit:
Männer wollen so gut wie immer „auch das eine“ – also einen einmaligen, aus ihrer Sicht möglichst erregenden Geschlechtsverkehr. Wenn du ihnen das gegeben hast, ist für sie häufig alles in Ordnung. Also ist wichtig, dass du noch mehr schöne Eigenschaften hast, die du mit dem Sex vermischen kannst. Im Grunde kann das alles sein: Deine Klugheit, deine Schönheit, dein Liebreiz, deine soziale Verantwortung und all die Gefühle, die sie mit dir teilen können.
Die Straßenbahn der Lust hält an vielen Kreuzungen. Zuerst zögerst du noch, ob du überhaupt einsteigen sollst. Du erinnerst dich vielleicht an eine alte Dame, die dir gesagt hat, dass du es immer wieder tun wirst, wenn du es einmal getan hast. Dann, so sagte sie vielleicht, würden die Männer dir von der Stirn ablesen, dass du diese Sünde begangen hast. Und sie würden dann immer wieder das Gleiche verlangen.
Von 18 bis 25 - Einsteigen in die Straßenbahn der Lust - und eine Strecke fahren
Wo steigst du ein? Wenn du zwischen 18 und 25 bist, wirst du es voraussichtlich ernsthaft probieren. Mit einem jungen Mann, der ähnlich naiv ist wie du: große Illusionen in der Ferne, Sex in der Nähe, Risiko allgegenwärtig. Die braven Menschen unter euch reden vielleicht von Kindern, die Naiven von einem schönen Eigenheim im Grünen und die Romantiker(innen) und dem großen Glück zu zweit. Die Zukunft ist noch viel zu fern, um real zu sein. Du machst gerade irgendeine Ausbildung, wohnst noch bei deinen Eltern – alles, was eine erwachsene Person ausmacht, ist dir noch irgendwie fremd. Du weißt nicht, welchen Weg du einschlagen willst, welche Erfahrungen du unbedingt noch machen willst, bevor du heiratest. Erfahrungen sind wichtig – im Beruf, im sozialen Leben, beim Sex. Diese drei Faktoren werden dein Leben bestimmen, und je mehr Erfahrungen du damit sammelst, was du willst und was du nicht willst, was du kannst und was du nicht kannst, umso mehr entwickelt sich deine Persönlichkeit.
Von 26 bis 30 - die Erfahrungen nutzen
Die benötigst du, um das Leben zu gestalten, wie du es willst. Früher oder später wirst du gefragt, als was du dich siehst. Andere wollen wissen, wie dein Sozialstatus aussieht, ob und wann du dir Kinder wünscht, wie du diene Karriere planst und (sehr verhalten) welche Lüste du beherrscht.
Die Lüste werden oft ignoriert, weil „man“ nicht darüber redet. Selbst, wenn du weißt, welche Lüste dich antreiben oder welche deiner Liebeskünste anderen Freude machen, wirst du nur dann einen Gewinn davon haben, wenn du sie einsetzt. Solange du mehr oder weniger „erträgst“, wie andere dich behandeln, werden weder deine Wünsche erfüllt, noch kannst du deine Fähigkeiten einsetzen, um jemanden an dich zu binden.
Von 31 bis 40 - weiterfahren oder noch mal umsteigen?
Diese Phasen sind meist irgendwann gegen 30 abgeschlossen. Im folgenden Lebensjahrzehnt, also etwa zwischen 31 und 40, kannst du die Weichen noch mal nachstellen: Die drei Faktoren Soziales, Karriere und sexuelles Verlangen können sich wandeln. Ein neuer Partner? Sich vom alten Partner befreien? Ein Kinderwunsch? Eine radikale berufliche Veränderung? Eine völlig neue Ausrichtung des gesamten Lebens? Dafür ist es noch nicht zu spät. Wenn du weißt, was du willst und die Kraft hast, es auch durchzuziehen“ – warum dann eigentlich nicht? Auch die Sexualität ändert sich, wandelt sich mehr und mehr von einem Bedürfnis zum lustvollen Erleben. Manchmal wirst du eine sinnliche Abweichung denken – und vielleicht auch daran, dich darin zu versuchen.
Ab 40 - dein Freifahrschein auf allen Strecken
In welche Straßenbahn du ab 40 einsteigst? Wenn du bis dahin nicht sozial gebunden bist, hast du dir freie Wahl. Die Möglichkeit, zu wählen, gibt dir eine größere Freiheit, deinen eigenen Weg zu gehen – mit einem Mann oder ohne und ein bisschen Nascherei an den schrecklich süßen Verlockungen, die du bisher gemieden hast. Du wirst dich wundern, wie viele Männer es gibt, die eine reife, erfahrene Frau suchen – und durchaus eine Weile an ihr hängen bleiben. Solange du dein gesundes Selbstbewusstsein behältst, kannst du ausgehen, mit wem du willst, schlafen, mit wem du willst und - falls du dich traust – Abenteuer erleben, mit wem du willst. Noch vor 50 Jahren hieß es, ab 40 würden Frauen zum „unsichtbaren Geschlecht“. Heute hingegen kannst bis weit über 50 „sichtbar“ bleiben und eine attraktive Partnerin sein.
Darüber hinaus … solange es deine Gesundheit zulässt, kannst du dein Leben lang sein, was du willst und lieben, wie du willst.
Und ich denke, diese Perspektive ist wichtiger als die momentane Entscheidung für eine Beziehung. Der nächste Mensch, den du triffst, hat andere Vorteile, andere Bedürfnisse und er schenkt dir seine Liebe auf andere Weise.
Für die meisten Männer sind Frauen eine sichere Quelle für sexuelle Befriedigung. Die Freundin oder Ehefrau beanspruchen sie exklusiv – und weder jemand noch etwas darf ihnen dabei in die Quere kommen:
1. Wenn sie einen Vibrator benutzt, dann nimmt er an, dass sie in Gedanken mit irgendjemandem fremdgeht.
2. Wenn sie zärtlich mit einer Frau wird, dann ist diese Frau eine Konkurrenz, weil sie möglicherweise erfülltere Orgasmen schenkt.
3. Wenn sie einen Lover hat, dann ist dieser keine Ergänzung zu dir, sondern ein Rivale.
Das heißt letztlich, dass fast jeder Mann verstört reagiert, sobald die „eigene“ Frau irgendeine andere Form der Lust bevorzugt, als seinem Penis und seiner Prostata ein kurzes, erregendes Gefühl der Befriedigung zu geben.
Männer sind Neugierig, wie ihre Frauen wären, wenn ...
Dennoch sind Männer neugierig, Sie stellen sich die Frage „was wäre, wenn …“ halb verängstigt, halb herausfordernd. Die Frage ist stets: „Wie verhält sie sich (oder wie würde sie sich verhalten), wenn sie masturbieren würde, mit einer Frau Sex haben würde oder sich mit einem männlichen Lustgenie ins Bett fallen lassen würde?“
Das Spiel mit der virtuellen Sex-Realität
Was wird der Ehemann empfinden, wenn er weiß, welche Fantasie „seine“ Frau dabei auslebt? Wenn Eifersucht, Abscheu, Begierde und viele andere Emotionen in ihm hochkochen?
Das Spiel mit dem „virtuellen Anderen“ kann überall stattfinden – während er sich von seiner Frau konventionell befriedigen lässt, kann er eine andere, heftigere Fantasie haben. Und zweifelsfrei kann es „ihr“ genauso gehen. Er weiß es, denn er masturbiert selbstverständlich, wie nahezu jeder Mann. Und manchmal wird er überlegen, ob sie masturbiert (was sie wahrscheinlich tut) und welche Fantasien sie dabei hat. Fast sicher ist, dass er oder sie dabei auch an Dreier, Orgien, Voyeurismus oder SM-Aktivitäten denkt.
Wenn es so erregend ist - warum wird es dann nicht real?
Was ist nun, wenn dieses Spiel beiden bewusst wird? Wenn sie darüber zu reden beginnen? Oder gar, wenn sie versuchen, die Fantasien ein wenig mit Realitäten zu füllen?
Manche von euch haben es schon getan, andere wünschen sich diese Offenheit – und wieder andere befürchten sie. Fast alle denken: Wenn wir es wirklich tun, was macht das mit unserer Beziehung? Geht sie in die Brüche, wird sie intensiver oder ändert sich vielleicht gar nichts daran?
Paradoxe Verhältnisse - was der Partner nicht weiß, macht ihn nicht heiß
Ja nach Sichtweise ergeben sich zwei Schlüsse. Der erste wäre, dass die große Mehrheit der festen Paare befürchtet, eine Ausweitung ihrer gemeinsamen sexuellen Beziehung auf weitere Personen könnte schlimme Folgen haben.
Der andere Schluss wäre allerdings, dass die Mehrheit der verheirateten Menschen bevorzugt, weiterhin „Fremdzugehen“, also der Partnerin oder dem Partner die „Seitensprünge“ zu verheimlichen oder stillschweigend hinzunehmen.
Am Ende wir es für die meisten so sein, dass Offenheit und Ehrlichkeit eine größere Gefahr darstellen als geschickt getarnte Parallelbeziehungen. In den letzten Jahren kam die Suche nach einem „Casual“-Partner dazu. Nüchtern betrachtet ist dies eine Person, die sich wirklich nur für die Lustbefriedigung außer Haus eignet – und für nichts sonst.