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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Aufregende Nacktheit – gibt es das noch?

Provoziert Nacktheit eigentlich noch?
Dieser Artikel befasst sich mit aufregende Nacktheit – und mit dir. Träumst du etwa davon, nackt auf der Bühne zu stehen? Bist du gar eine Exhibitionistin?

Als Aktfotos noch als obszön galten

Ich erinnere mich noch an Zeiten, als Aktfotos gewöhnlicher Frauen als obszön galten, ob sie nun „ästhetisch“ oder provokativ waren. In manchen Ländern ist das noch heute so - mal muss die „Schamgegend“ bedeckt sein, dann wieder wird beargwöhnt, wenn der Körper behaart abgelichtet wird. Ein Dauerthema im Internet sind auch „Nippel“, gemeinhin als Brustwarzen bekannt, die oftmals zu Diskussionen über Zensur im Internet führen.

Nackt sein und sich nackt zeigen

Nackt aufzutreten ist nicht immer „sexuell anregend“. Weder in der Freikörperkultur noch in der Sauna. Der Grund liegt vor allem darin, dass Nacktheit „an sich“ nicht erotisierend wirkt, sondern nur innerhalb einer Situation, in der die Begierde eine Rolle spielt. „Wenn du mich reizen willst, dann zieh dir bloß was an“, heißt es in den bekannten „Enthüllungen einer Striptease-Tänzerin.“ Und damit sind wir beim Punkt: In der „gewöhnlichen Erotik“ wirkt deine Nacktheit nur, wenn du dich bewegst – namentlich, wenn du dich „auf schön“ ausziehst. Ein bisschen anders ist es, wenn du dich durch deine Nacktheit bewusst erniedrigen willst.

Sind Frauen überhaupt jemals "Exhibitionistinnen?

Nur wenige Frauen sind echte Exhibitionistinnen – aber mit der Entkleidung zu spielen, ist eine wirkliche Kunst, die etwas mit Verfrühung zu tun hat. Tatsächlich haben einige Frauen und Männer die Fantasie, sich nackt „zur Schau zu stellen“. Etwa 32 Prozent der Frauen und 44 Prozent der Männer haben schon einmal darüber fantasiert, nackt fotografiert oder gefilmt zu werden.

Allerdings sagen diese Zahlen nicht viel aus, weil die Umgebung nicht berücksichtigt wird: Ist jemand nackt in der Öffentlichkeit, so ist dies nicht gleichzusetzen mit Nacktheit bei einem Swinger-Treffen. In der Fantasie spielen Sklavenauktionen eine Rolle, in der Realität gibt es sie nicht. SM-Aktivitäten sind real wie in der Fantasie sehr beliebt, und oftmals ist Nacktheit dabei Voraussetzung – aber danach wird selten gefragt.

Bist du eine Exhibitionistin?

Exhibitionismus gilt als „psychische Abweichung“. Allerdings nur dann, wenn sie von Männern an Plätzen zelebriert wird, die im Halbdunkel liegen. Die meisten anderen Menschen haben durchaus exhibitionistische Tendenzen, die sie dann und wann ausspielen. Ja, es gibt sogar Wissenschaftler, die festgestellt haben wollen, wie viel Prozent des Körpers bedeckt sein muss, um noch als „angezogen“ zu gelten. Aber das ist ein weites Feld – denn wo erotische Provokation anfängt, ist von den Trägerinnen wie auch von den Zuschauerinnen und Zuschauern abhängig.

Ob du eine Exhibitionistin bist, kannst du einfach feststellen:

1. Du träumst oft davon, in der Öffentlichkeit oder auf Partys ganz oder teilweise nackt zu sein. Wenn du dabei sexuelle Erregung empfindest, könntest du eine Exhibitionistin sein.

2. Du hast dann und wann die Idee, zu strippen oder dich auf ungewöhnliche Art auszuziehen - und du wünscht dir Reaktionen darauf. Es geht e dabei vorm allem darum, den Reiz deines Körpers in der Bewegung festzustellen.

3. Du liebst das Schauspiel der Verführung und spielst dabei gerne etwas Theater, wie etwa den Morgenmantel zu öffnen oder dich ohne Slip auf einen Barhocker zu setzen.

4. Du kleidest dich gerne „sexy“, ohne eine besondere Absicht damit zu verbinden, Du wartest aber auf Reaktionen von Frauen und Männern, die dich dafür loben oder tadeln.

5. Du möchtest dich jemandem unterwerfen, weißt aber nicht, wie du es ihm/ihr sagen sollst. Also entkleidest du dich nach und nach und beobachtest die Reaktionen der anderen Person.

Bei der Verführung sind bewusste Exhibitionistinnen eindeutig im Vorteil

Es ist nie sicher, wie andere darauf reagieren. Nach einem bekannten Spruch zur sexuellen Lust kommt es nicht darauf an, was du tust. Vielmehr ist wichtig, wann du es tust, wo du es tust und mit wem du es tust. Bei der Nacktheit spielt immer eine große Rolle, ob angesichts der Situation zu erwarten ist, dass sich jemand auszieht oder ob es sehr ungewöhnlich ist, dass es passiert.

Falls du feststellst, dass du in Gedanken oder real gerne mit deiner Nacktheit spielst – dann bist du nicht allein. Dein Vertrauen in dich selbst, deine Wirksamkeit und dein entspannter Umgang damit sind positive Aspekte deiner Persönlichkeit.

Und denk daran: Keine Schauspielerin ist die Person, die sie verkörpert. Aber sie glaubhaft zu spielen, ist eine enorme Fähigkeit.

Anmerkung: Weibliche Exhibitionisten werden deutlich positiver beurteilt als männliche. Aus diesem Grund habe wir männliche Exhibitionisten weitgehend ausgeklammert, außer im SM-Bereich.

Nackt oder leicht enthüllt fotografieren lassen?

„Ich habe ihn gebeten, ein Aktfoto von mir zu machen … als ich auf der Suche nach mir selbst war…“

Akt im Stil der 1950er Jahre

Der Satz bewegte mich. Früher haben viele Frauen ihre fotografierenden Freunde gebeten, sie nackt, raffiniert ausgezogen oder gar in erotisch provozierenden Posen zu fotografieren. Warum Männer? Ganz einfach – weil sie die entsprechende Ausrüstung besaßen – und die Dunkelkammern. Es gab zwar schon in früheren Jahren vereinzelt Amateurfotografinnen, aber kaum solche mit einem Atelier oder – was noch wichtiger war - mit eigenem Labor.

Entspannung ist schwer zu erreichen

Das Verhältnis zwischen dem Fotografen (Mann) und dem Modell (Frau) war keinesfalls so angespannt oder „erotikschwanger“, wie viele glauben. Eine nackte Frau zu fotografieren ist wesentlich schwerer als eine bekleidete Frau. Und wenngleich auch manche Frauen recht exhibitionistisch sein können, so war (und ist) Nacktheit vor der Kamera keine gewöhnliche Situation – egal, wie viel auf den Fotos „davon zu sehen“ ist.

Fotografen und nackte Haut

Ach die Fotografen waren nicht zu beneiden. Sie bekamen zwar mehr nackte Haut zu sehen als mancher Ehemann, aber die Haut ist das eigentliche Problem. Schwarz-weiß-Aktfotos bestehen im Wesentlichen darin, dass Licht der Körper modelliert. Aber er soll ja eben auch noch ein wenig anregend sein – verführerische Blicke, ein sinnliches Lächeln, die entsprechenden Dessous, die als erotisierende Verstärker hinzukommen sollten – und natürlich noch mehr.

Frauen fotografieren Akt und Erotik

Im Lauf der Jahre (auch schon vor #metoo) haben sich mehr und mehr Frauen an die Fotografie gewagt und Akte als Motive entdeckt. Obwohl es für manche Frauen tatsächlich ebenso peinlich ist, für eine Frau zu posieren als für einen Mann, sollen die Ergebnisse bei weiblichen Fotografen entspannter wirken.

Es ist eine schöne Erinnerung

Natürlich musst du nicht auf „der Suche nach dir selbst“ sein (oder auf einigen deiner Suchen nach dir selbst), um dich „nackt“ ablichten zu lassen. Es sind einfach schöne Erinnerungen. Das „Selfie“ im Badezimmerspiegel mag schön und gut sein – aber ein entspanntes Foto im Negligé auf deinem Lieblingssessel in deiner ersten eigenen Wohnung sagt, bestimmt mehr über dich aus.

Wohin fällt dein Blick?

Na, wohin fällt dein Blick zuerst ...?
Not Safe for Work (NSFW) - nicht währen der Arbeit ansehen, heißt es bei vielen Aktfotos, Semi-Aktfotos oder Wäschefotos.

Manchmal fällt der Blick allerdings nicht auf die Strapse, deren Darstellung früher groß in Mode war, sondern auf andere „Objekte der männlichen Begierde“. In diesem Fall das teure historisch interessante Hi-Fi-Equipment zu Füßen der Dame. Sie posierte für dieses Foto einmal in Bluse und Rock, um dann zu demonstrieren, dass sie blütenweiße Unterwäsche trug. Das Originalfoto aus fremder Quelle kann ich hier wegen „NSFW“ nicht posten.

Quelle des Bildes im Original: VFA. Der Ursprung ist nicht völlig klar, vermutlich eine Veröffentlichung von ca.1970. Das Foto ist möglicherweise auch ein Amateur-Foto, weil die Schatten durch den Einsatz eines Blitzgeräts sehr hart sind.

Nackt und in den Dünen – ein Teil der Aktfotografie

Die Darstellung basiert auf der Idee, Nacktheit zu idealisieren - möglicherweise 1930er Jahre
Der Artikel beschreibt die historische (analoge) Aktfotografie und die Probleme, mit denen man dabei konfrontiert wurde.

Wer sich irgendwann einmal in seinem Leben mit Aktfotografie beschäftigt hat, der begab sich auf dünnes Eis. Denn für die einen war es ein „Perversion“, für andere eine Lust, und für die Dritten ein ganz normaler Teil ihres Berufsalltags.

Die Herausforderung, nackt vor der Linse zu stehen

An sich ist der Mensch ja nackt – aber so abgelichtet zu werden, ist fast immer eine Herausforderung. Wenn eine Frau jung und schön war, so war sie auch als Modell ausgesprochen begehrt – und doch waren nur wenige Frauen bereit, ihre Hüllen für private Aktbilder fallen zu lassen. Selbstbewusste, emanzipierte Frauen, die sich der Schönheit ihres Körpers und dessen Wirkung bewusst waren, ließen sich allerdings lieber in professionellen Studios ablichten. Und schon vor 40 Jahren gab es Fotografinnen, die sich auf Aktfotos spezialisiert hatten. Dabei stellte sich oft heraus, dass sich ihre Kundinnen deutlich freier und unbefangener vor der Kamera bewegten als bei einem Fotografen. Einige Frauen gaben damals an, die eigene Schönheit dokumentieren zu wollen, während andere ihrem Ehepartner ein intimes Geschenk bereiten wollten.

Der Amateur und seine Aktfotografie

Vorbild aus der DDR 1960-er Jahre
Was den Foto-Amateur anging (es gab noch kaum entsprechende Amateurinnen), so waren nicht nur die Modelle, sondern vor allem die Lichtquellen ein Thema. Billige Farbfilme deutscher Herkunft und falsches Licht führten zu unerträglichen Hauttönen. Und die Ausleuchtung war ohnehin stets Thema – nur in Studios stand genügend „weiches“ Licht zur Verfügung, mit dem man sich an die Farbe wagen konnte. Der kluge Amateur nutzte die grafische Wirkung von Schwarz-Weiß-Filmen – mit ihnen war es angeblich leichter, den Aufnahmen eine künstlerische Note zu geben. Und er konnte sie auch selbst problemlos entwickeln und vergrößern.

Aktfotos von Männern waren einige Jahrzehnte lang völlig verpönt – ebenso wie solche von Frauen über 50. Die Gründe waren unterschiedlich. Frauen über 50 galten als unästhetisch, die Darstellung von nackten Männern galten vielen als „unethisch“, weil sie angeblich wahlweise Ekel oder falsche Gelüste erregten.

Ein Bereich war für Amateure und die Anhänger „ästhetischer Aktfotografie“ (1) schon immer spannend: Aktfotos am Stand zu schießen. Natürlich mit Einwilligung der Damen. Diese anonymen Fotos am Strand und in den Dünen wurden alle nachträglich geglättet und koloriert. Die Original-Aufnahmen sollen zwischen 1920 und 1960 entstanden sein. Ob sie von Amateuren oder aus Magazinen stammen, konnte nicht eindeutig geklärt werden.

(1) Im Gegensatz zum professionellen Bereich wurden als "ästhetisch" im Amateurbereich nur solche Aktfotos angesehen, die zwar die Form des Körpers zeigten, aber keine erotisierende Wirkung hatten
Das unter Bild wurde stark verkleinert. Es ist zwar ein typisches Zeitdokument , doch könnten konservative Menschen vom Original befremdet sein.

Brüste posten, Brüste begucken und Brüste kommentieren

Nein, er interessiert sich nicht dafür, was sie ist, wer sie ist und wie sie ist
Ich höre immer mal wieder, dass Frauen sich über ihre „Objektifizierung“ beschweren – oder genau genommen: über ihre „sexuelle Objektivierung“.

Und das ist ganz böse, sagen die Autorinnen und einzelne Autoren dann, denn (1):

Sexuelle Objektifizierung ist die Sicht auf Menschen als Objekt der Begierde.

Reden wir mal über "gepostete" Bikini-Fotos

Nachdem dies gesagt ist, müssen wir mal über Öffentlichkeit reden. Denn gerade hat eine Dame sich beschwert, sie habe ein Foto „im Bikini“ von sich im Internet veröffentlicht. Ja, es zeigte ihre Brüste offenbar etwas zu groß, was sie sie sich kaum erklären konnte. Falls es ein Selfie war: Ein paar Kenntnisse über Optik reichen eigentlich aus, um zu wissen, warum Brüste bei Nahaufnahmen größer wirken, als sie sind.

Doch nun passierte etwas, mit dem sie so gar nicht gerechnet hatte: Es gab Kommentare von Männern, die sie mit den üblichen blöden Sprüchen bedachten – oder mit einem Emoj für „Feuer“ – was so ungefähr bedeutet: „Du siehst heiß aus“.

Sie beschwerte sich, dass die Männer sie nicht als „ganzen Menschen“ wahrnahmen, und sagt (2):

Sie interessieren sich nicht dafür, wer ich bin oder was ich bin oder wie ich bin. Ich wurde … auf einen einzigen Teil meines Körpers reduziert, der nur für die Betrachtung und den Genuss des männlichen Blicks existiert.

Brüste und der "ganze Mensch"

Oh, bitte: Warum sollten sich diese Männer denn dafür interessieren, wer du bist, was du bist oder wie du bist? Es gibt dafür nicht den geringsten Grund. Genauso, wie es keinen Grund dafür gibt, im Internet Aktfotos, Wäschebilder, Bikinibilder, Selfies im Badezimmer oder Bilder in „anregende Posen“ zu veröffentlichen. Wer im Internet auf die Bühne geht, erzeugt automatisch Aufmerksamkeit, ob sie/er will oder nicht. Und Bilder sagen bekanntlich mehr als Worte. Also wirst du – ja auch du und du und sogar Männer – auf das reduziert, was auf dem Foto zu sehen ist.

Prominente, Möchtegern-Prominente und DU

Werfen wir einen Blick zurück: In früheren Zeiten wurden nur Menschen öffentlich beobachtet, die ohnehin prominent waren. Vor einigen Jahren kamen Personen hinzu, die sich bewusst in den Vordergrund drängten, zum Beispiel die It-Girls. Heute kann sich jeder Mensch in sozialen Netzwerken präsentieren – und viele forcieren diese Popularität beispielsweise mit Bildern, die ihre Schönheit zeigen sollen.

Also, mal herhören: Wenn du deine Brüste in die Kamera hältst, musst du dir gefallen lassen, dass sie beglotzt werden. Als Brüste – nicht als Teil deiner Persönlichkeit. Musste das mal gesagt werden? Ich glaube schon.

Zitate: (1) So beschreiben es feministische Kreise üblicherweise. Das Wort "Objektifizierung" gehört nicht zum deutschen Sprachschatz und sollte deshalb eigentlich nicht verwendet werden.
(2) von Kathy Parker