Die Woche: Schluss mit dem Zeitgeist – zurück zu den Wurzeln
Wer die Wahrheit über Liebe, Sex und Lust lesen will, versucht meist vergeblich, in Tiefen der geisteswissenschaftlichen Literatur Wahrheiten zu finden. Das liegt weitgehend daran, dass viele der Geisteswissenschaftler mit der Natur hadern – sie wollen ein Menschenbild aus den Bausteinen des Geistes zusammensetzen – und dabei sind sie sehr kreativ.
Wer such eigentlich was, wenn er nach Liebe sucht?
Ein Beispiel ist die Suche nach Liebe schlechthin. Ich las bereits einige duzend Male, dass Menschen nach Liebe suchen – doch was suchen sie wirklich? Wenn jeder etwas anderes unter „Liebe“ versteht – vom Sozialkitt bis zum Geschlechtsakt – dann kann es nicht sein, dass alle nach der gleichen „Liebe“ suchen. Doch wonach suchen sie dann? Eines der Argumente, mit denen ein zweites Treffen immer wieder verweigert wird, lautet, „dass der Funke nicht übergesprungen“ ist oder jemand „keine Schmetterlinge im Bauch“ vorgefunden hat. Beides sind mehr oder weniger Ausdrücke dafür, „nichts gefühlt zu haben“. Wer das sagt, wundert sich, dass der Körper den Chemo-Turbo nicht sogleich zugeschaltet hat.
Räusper … Menschen suchen Menschen, mit denen sie gerne zusammen sind. Punkt. Andere suchen Menschen, die sie geil machen. Noch mal Punkt. Mal schlägt die animalische Begierde gleich zu – mal braucht es etwas Zeit, bis sie sich entwickelt.
Jede Kleidung kann einen Fetisch ansprechen
Die Eule des einen ist die Nachtigall des anderen … an diesen Satz wurde ich erinnert, als die Redaktion darüber nachdachte, was eigentlich eine „Fetischkleidung“ ist. Mal locker betrachtet: Das Oberteil, mit dem eine junge Frau in Budapest in langen Sommernächten öffentlich zeigt, kann dem sehr ähnlich sein, dass eine Dame auf St. Pauli in ihrer Strip-Show an- beziehungsweise auszieht.
Jede Kleidung kann eine erotische Wirkung haben - nicht nur Dessous
Nachdem wir längere Zeit recherchiert haben, stellten wir fest: Jede Bekleidung kann wie ein „Fetisch“ wirken. Die schlichte Bekleidung einer Turnerin aus den 1960 Jahren ebenso wie das Lederoutfit einer Domina. Und was ein kurzes Blümchennachthemd für den einen ist, das kann ein aufwendiges Spitzennegligé für den anderen sein. Und ja, es gibt Zuweisungen (Etiketten) für Frauen, die ihre Haut sinnlich verhüllen, um begehrenswerter zu wirken. Aber das geht nur die Frau an, die sie trägt, und nicht die intellektuellen Schwätzer(innen), die sich darüber die Mäuler zerreißen. Was sonst über Dessous zu sagen wäre? Eigentlich nur dies: Vergesst mal alles, was derzeit in den gängigen Frauenzeitschriften steht. Die sind so etepetete geworden, dass sogenannte „Reizwäsche“ gar keine Option mehr ist. Das wieder fällt unter die Kategorie „Zeitgeist.“ Schöne Wäsche gefällt nahezu jedem Mann, unabhängig von der Debatte darüber, was Frauen sind oder nicht sind.
Die Geschlechter- und Rollenbilder sind mehrdeutig
Das wieder liegt daran, dass das „neue“ Geschlechterbild seit Jahren mit der Natur einerseits und mit der Kultur andererseits kollidiert. Das heißt, dass Männer „richtige Männer“ zu sein haben, die „mir mal zeigen, wo es lang geht“, die aber zugleich Gentleman der alten Schule und verständnisvolle Familienväter sein sollen.
Dating - wo laufen sie denn ...?
Nachdem all dies gesagt ist, kommen wir zur Humorfraktion. Die Presse versucht derzeit alles, um „uns“ (wen eigentlich?) Über „alternative Methoden“ der Partnersuche zu informieren. Letztlich bliebt es immer dabei: „Gehe dahin wo Menschen sind“ oder „Schaffe neue Balzplätze“. Oder man schreibt einfach mal: „Junge laufen weg…“. Gemeint ist die Gründung von Laufgruppen zum Kennenlernen. Wie kreativ … auch von Gruppentreffen der Witwer und Witwen war schon die Rede. Früher nannte man so etwas noch Selbsthilfegruppen.
Nur Bio-Frauen - frisch gescannt
Heterosexuelle Männer sind bekanntlich nicht ausgesprochen wild darauf, Transfrauen zu treffen. Und homosexuelle Frauen haben, wie es scheint, das gleiche Problem in „anders“. Sie wollen nur Bio-Frauen in ihrer Umgebung dulden und versuchen, Transfrauen von Kennenlern-Veranstaltungen (Speeds-Dating) auszuschließen. Was wieder viel Licht auf die Akzeptanz des abweichenden „sozialen Geschlechts“ wirft, das in der Theorie in der Queer-Szene seinen festen Platz hat.
Wird die Liebeszeitung nun konservativ?
Alles etwas konservativ? Versorgungsehen, Mehrgenerationsfamilien, „ganz gewöhnliche Ehepaare“? Also – mich verwirrt dabei das eine oder andere, zum Beispiel die vielen Nesthocker, die sich „Familienmenschen“ nennen – ganz zu schweigen von all jenen, die „seit 10 Jahren single sind oder „mit 35 noch keine Beziehung hatten“.
Wenn ich all diese Gedanken summiere, bin ich wirklich froh, dann und wann ein bisschen konservativ zu denken.
Und euch wünsche ich viel Freude an diesem Wochenende.
Wer such eigentlich was, wenn er nach Liebe sucht?
Ein Beispiel ist die Suche nach Liebe schlechthin. Ich las bereits einige duzend Male, dass Menschen nach Liebe suchen – doch was suchen sie wirklich? Wenn jeder etwas anderes unter „Liebe“ versteht – vom Sozialkitt bis zum Geschlechtsakt – dann kann es nicht sein, dass alle nach der gleichen „Liebe“ suchen. Doch wonach suchen sie dann? Eines der Argumente, mit denen ein zweites Treffen immer wieder verweigert wird, lautet, „dass der Funke nicht übergesprungen“ ist oder jemand „keine Schmetterlinge im Bauch“ vorgefunden hat. Beides sind mehr oder weniger Ausdrücke dafür, „nichts gefühlt zu haben“. Wer das sagt, wundert sich, dass der Körper den Chemo-Turbo nicht sogleich zugeschaltet hat.
Räusper … Menschen suchen Menschen, mit denen sie gerne zusammen sind. Punkt. Andere suchen Menschen, die sie geil machen. Noch mal Punkt. Mal schlägt die animalische Begierde gleich zu – mal braucht es etwas Zeit, bis sie sich entwickelt.
Jede Kleidung kann einen Fetisch ansprechen
Die Eule des einen ist die Nachtigall des anderen … an diesen Satz wurde ich erinnert, als die Redaktion darüber nachdachte, was eigentlich eine „Fetischkleidung“ ist. Mal locker betrachtet: Das Oberteil, mit dem eine junge Frau in Budapest in langen Sommernächten öffentlich zeigt, kann dem sehr ähnlich sein, dass eine Dame auf St. Pauli in ihrer Strip-Show an- beziehungsweise auszieht.
Jede Kleidung kann eine erotische Wirkung haben - nicht nur Dessous
Nachdem wir längere Zeit recherchiert haben, stellten wir fest: Jede Bekleidung kann wie ein „Fetisch“ wirken. Die schlichte Bekleidung einer Turnerin aus den 1960 Jahren ebenso wie das Lederoutfit einer Domina. Und was ein kurzes Blümchennachthemd für den einen ist, das kann ein aufwendiges Spitzennegligé für den anderen sein. Und ja, es gibt Zuweisungen (Etiketten) für Frauen, die ihre Haut sinnlich verhüllen, um begehrenswerter zu wirken. Aber das geht nur die Frau an, die sie trägt, und nicht die intellektuellen Schwätzer(innen), die sich darüber die Mäuler zerreißen. Was sonst über Dessous zu sagen wäre? Eigentlich nur dies: Vergesst mal alles, was derzeit in den gängigen Frauenzeitschriften steht. Die sind so etepetete geworden, dass sogenannte „Reizwäsche“ gar keine Option mehr ist. Das wieder fällt unter die Kategorie „Zeitgeist.“ Schöne Wäsche gefällt nahezu jedem Mann, unabhängig von der Debatte darüber, was Frauen sind oder nicht sind.
Die Geschlechter- und Rollenbilder sind mehrdeutig
Das wieder liegt daran, dass das „neue“ Geschlechterbild seit Jahren mit der Natur einerseits und mit der Kultur andererseits kollidiert. Das heißt, dass Männer „richtige Männer“ zu sein haben, die „mir mal zeigen, wo es lang geht“, die aber zugleich Gentleman der alten Schule und verständnisvolle Familienväter sein sollen.
Dating - wo laufen sie denn ...?
Nachdem all dies gesagt ist, kommen wir zur Humorfraktion. Die Presse versucht derzeit alles, um „uns“ (wen eigentlich?) Über „alternative Methoden“ der Partnersuche zu informieren. Letztlich bliebt es immer dabei: „Gehe dahin wo Menschen sind“ oder „Schaffe neue Balzplätze“. Oder man schreibt einfach mal: „Junge laufen weg…“. Gemeint ist die Gründung von Laufgruppen zum Kennenlernen. Wie kreativ … auch von Gruppentreffen der Witwer und Witwen war schon die Rede. Früher nannte man so etwas noch Selbsthilfegruppen.
Nur Bio-Frauen - frisch gescannt
Heterosexuelle Männer sind bekanntlich nicht ausgesprochen wild darauf, Transfrauen zu treffen. Und homosexuelle Frauen haben, wie es scheint, das gleiche Problem in „anders“. Sie wollen nur Bio-Frauen in ihrer Umgebung dulden und versuchen, Transfrauen von Kennenlern-Veranstaltungen (Speeds-Dating) auszuschließen. Was wieder viel Licht auf die Akzeptanz des abweichenden „sozialen Geschlechts“ wirft, das in der Theorie in der Queer-Szene seinen festen Platz hat.
Wird die Liebeszeitung nun konservativ?
Alles etwas konservativ? Versorgungsehen, Mehrgenerationsfamilien, „ganz gewöhnliche Ehepaare“? Also – mich verwirrt dabei das eine oder andere, zum Beispiel die vielen Nesthocker, die sich „Familienmenschen“ nennen – ganz zu schweigen von all jenen, die „seit 10 Jahren single sind oder „mit 35 noch keine Beziehung hatten“.
Wenn ich all diese Gedanken summiere, bin ich wirklich froh, dann und wann ein bisschen konservativ zu denken.
Und euch wünsche ich viel Freude an diesem Wochenende.