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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Was ist eigentlich weibliche Dominanz, und wie ist das mit der Domina?

Trugbild, Selbstbild, Fremdbild - was ist eigentliche eine Domina?
Das Wort „Domina“ bezeichnet eigentlich die „Hausherrin“, und in diesem Sinne wurde das Wort auch einige Jahrhunderte lang verwendet. Umgangssprachlich werden heute Frauen als Domina bezeichnet, die entweder von ihrem Erscheinungsbild, ihrem Verhalten oder ihrem Beruf her als „herrisch“ empfunden werden.

Profession Domina?

Wer den Beruf einer „Domina“ (auch Dominatrix oder Dominatrice) ausübt), lässt sich dafür bezahlen, eine andere Person zu dominieren. Ähnlich wie bei anderen Berufen werden die Termine oder Verabredungen als „Sitzungen“ bezeichnet. Was dabei geschehen soll, ist abhängig von den Arrangements, die getroffen werden. Sie zeichnen sich hauptsächlich durch dreierlei aus:

1. Durch die Ausstattung der „Bühne“ auf der die Begegnung stattfindet.
2. Durch die Kleidung oder Rolle beider Partner.
3. Durch die Ausführung (Absicht, Härte, Länge, Methoden).


Die Hauptelemente sind Entwürdigungen, emotionale Abwertungen, zeitweiliger Entzug der Bewegungsfreiheit, körperliche Extremhaltungen und Schläge. Je nachdem, was erwartet wird, sind Spezialausrüstungen oder besondere Ausstattungen nötig.

Wie entsteht die lustvolle Spannung bei der Dominanz?

Zum Teil entsteht die sinnliche Spannung daraus, dass eine große, attraktive und entsprechend herrische Frau einen Mann „unterwirft“. In den letzten Jahrzehnten besuchen allerdings immer mehr Frauen Domina-Studios, um sich ganz dem Schmerz oder der Unterwerfung hinzugeben.

Der Beruf der Domina ist umstritten und gilt in manchen Ländern als Teil der Prostitution. Entsprechend gibt es Graubereiche, in denen „gewöhnliche“ Prostituierte ein „Domina-Arrangement“ bereithalten. Hinzu kommt, dass es auch vereinzelt Frauen gibt, die ihre Dominanz zum eigenen Vergnügen auskosten.

Allerdings wird die Anzahl solcher Frauen überschätzt. Sie nennen sich „Lifestyle-Dominas“ oder werden jedenfalls so genannt.

Selbstbewusstsein sowie emotionale und körperliche Kraft

Zum Auftreten der Domina gehört in jedem Falle eine imposante Erscheinung, verbunden mit einer „klaren Ansage“ und meist auch körperlicher Kraft. Hingegen ist umstritten, ob sie eine bestimmte „typische“, stark sexualisierte Kleidung tragen muss, wie etwa Lederkorsetts. Ähnliches gilt auch für die Vorstellung, die Dominanz würde durch Rohrstöcke oder Peitschen vermittelt. Die Rollenerwartung der Männer ist hier durchaus unterschiedlich: Formalkleidung, Uniformen oder berufstypisch Kleidung können den Wunsch ebenso auslösen wie die angeblich „typische“ Lederbekleidung.

Psychische Ursachen für die Dominanz?

Ob der Wunsch der Frauen, Männer zu dominieren, psychische Ursachen hat, wird oft von Psychologen vertreten, aber kaum von Nicht-Psychologen. Wahrscheinlicher ist, dass die junge Frau eines Tages entdeckt, dass sie dominante Eigenschaften hat und sie diese einsetzen kann, um ihre Ziele zu erreichen. Das ist völlig unabhängig vom Entschluss, „eine Domina“ zu werden. Es bedeutet einfach, die natürliche Eigenschaft der Dominanz nicht länger zu unterdrücken, die sich im Alltag wie auch im Sexualleben durchaus erfolgreich einsetzen lassen.

Fazit - die Dominanz, die Frau und die Domina

Also: Im Grunde war eine Domina die „Hausherrin“. Das bedeutet, dass sie in Abwesenheit des Ehemanns das „ganze Haus“ führte.

In der Jetztzeit werden Frauen als „Domina“ bezeichnet, deren Verhalten ausgesprochen selbstbewusst eingestellt ist und die dadurch „herrisch“ wirken.

Der Beruf der Domina ist umstritten, weil sie etwas tut, das für Frauen angeblich untypisch ist. Zudem führt die Fähigkeiten, einen Menschen zu entwerten oder ihn zu züchtigen, zu Empörungen.

Die Motive, andere zu dominieren, sind nicht restlos erklärbar. Tatsache ist aber, dass mithilfe von Dominanz zahlreiche Vorteile erworben werden können. Das gilt im Alltag wie auch in der Sexualität. Dabei verwundert kaum, dass mit dem weiblichen Selbstbewusstsein auch die Dominanz wächst.

Andere schrieben über das Thema zum Beispiel in "Psychology Today".

Die Woche – Gut, Böse, Advent und die Verantwortlichen der Dating-Krise

Online-Dating in der Krise? Inzwischen reden alle darüber, auch diejenigen, die gar nicht wissen, wovon sie reden.

Mal ganz schnell: Wenn etwas in der Krise ist, dann ist nie „etwas“ krisenhaft, sondern entweder sind es die Anbieter oder es sind die „Benutzer“, wie man die Kunden in der Online-Branche abwertend nennt. Es könnte durchaus sein, dass sich das Prinzip „Online-Dating“ und all seine Varianten überlebt haben. Doch dann müsste es „ein neues großes Ding“ geben, das wesentlich attraktiver ist.

Der Wandel der Kunden bei Online-Dating-Anbietern

Ich habe die Woche bei den Kunden begonnen. Sie sind zwar nicht „Schuld“ daran, dass Online-Dating in der Krise steckt, aber dennoch weitgehend verantwortlich dafür. Und wie ihr (auch du) dies besser machen könntet, ist längst bekannt – die Lösungen stammen übrigens alle aus der Ökonomie – nicht aus der Psychologie oder Soziologie. Und wen es wirklich interessiert: Es gibt so etwas wie eine „Selbstverantwortung“. Ich schrieb einst über den „Wartesaal zum großen Glück“, den Walter Andreas Schwarz besungen hat. Inzwischen ist er zum Wartesaal der großen Illusionen verkommen. Und das liegt nicht am Wartesaal …

Konservatives Kennenlernen kommt nicht zurück

Ein Beitrag aus den USA mag zeigen, wie konservative Menschen sich das Kennenlernen (immer noch) vorstellen – aber das kommt nicht zurück, so wenig wie das schwarze Telefon mit Wählscheibe.

Mann, Manosphäre, Pseudowissenschaft und Küchenpsychologie

Ist die Manosphäre schuld am Elend von Frau und Mann? Pustekuchen – sie hat so gut wie keinen Einfluss darauf. Aber gerade an ihrem Beispiel zeigt sich, wie falsch verstandene Wissenschaften und Küchenpsychologie Hand-in-Hand gehen.

Rollen beschreiben - warum es bei "Dominanz" so schwer fällt

Da ich „auch“ Autor bin, beschäftige ich mich bisweilen mit Rollen: Die Sicht jener, die sie spielen, weicht dabei erheblich ab von der Sicht derjenigen, die sie beschreiben. Und weil das so ist, gibt es dann die „schiefen“ Bilder der Realitäten wie auch der Fantasien. Freunde des dominanten Rollenspiels habe den Artikel offensichtlich gern gelesen.

Gut und Böse im Advent - Zeit der Fantasien

In der Adventszeit bietet die Fantasie mehr zwischen Himmel und Erde als die Realität, denn der Alltag besteht aus ähnlichen Hochs und Tiefs wie immer. Jedenfalls für Singles. Und für Paare, die nicht so recht wissen, wie lange sie den Kids noch die Illusion der „intakten Ehe“ vorspielen sollen. Die kommenden Raunächte und Ihre Gestalten zeigen die dunklen Seiten, Krippe und Jesuskind, die hellen? Nein, die hellen Zeiten kommen für fast alle wieder.

Abgesang

Wie ihr seht und lest, bleiben ich dran an den Themen der Zeit – auch wenn andere glauben, dass ich aus dem vorausgegangenen Jahrhundert stamme. Und dazu sage ich einen Satz: Von dem, was ich sehe und höre, stammt mindestens die Hälfte aus dem vorvergangenen Jahrhundert. Und also bin ich höchst aktuell.

Ein schickes Wochenende, die erste dicke rote Kerze für die Sehnsüchtigen, und ansonsten viel Zuversicht für alle, die guten Willens sind.

Warum es einfacher ist, Unterwürfigkeit zu beschreiben

Fantasien wie aus dem Bilderbuch - doch wo bleiben die Gefühle?
"Warum es einfacher ist, Unterwürfigkeit zu beschreiben" wendet sich an Autorinnen und Autoren. Der Artikel basiert auf Beobachtungen und Aussagen von Personen, die ihr eigenes erotisches Erleben "zu Papier" gebracht haben.

Etwas aus der Perspektive der Dominanz zu beschreiben, fällt den meisten Autorinnen und Autoren schwer. Denkt mal darüber nach: Wer wirklich dominant ist und vielleicht ein bisschen „echt Sado“ in seine Handlungen einmischt, hat nicht viel zu erzählen. Er oder sie „tut etwas“, überprüfte die Wirkung und arbeitet dann das Skript ab, das er (oder sie) vereinbart hat.

Ich denke, es liegt daran, dass die dominanten Frauen gar nicht schreiben wollen, was in ihnen vorgeht. Sie denken einfach, dass jemand etwas will, was ihn oder sie begeistert, und sie spielen die Rolle, die dazugehört. Mir fällt nicht so recht ein, was ein „guter Dominus“ machen würde. Aber fast jede dominante Frau behauptet, dass sie ihre Rolle für jemanden spielt - es ist also das Spiel des oder der Unterwürfigen, das sie spielt.

Der / die Unterwürfige ist deutlich sensibler für das Geschehen

Wer unterwürfig ist, kennt zwar das Drehbuch, nach dem gespielt wird - es ist schließlich von ihm oder ihr selbst geschrieben. Aber die Gefühle einstehen erst, wenn Worte und Hiebe durch die Luft sausen, ihr Ziel nicht verfehlen und dabei einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.

Das mag daran liegen, dass der dominante Teil weiß, wann er schlägt, wann es knallt und was das Zucken bedeutet, das etwas darauf folgt. Dieser Vorgang ist nicht auf „das Schlagen" beschränkt. Es kann eine Beschimpfung, eine Entwürdigung oder eine Besudelung sein. Etwas, das möglichst genau auf den / die Unterwürfige(n) einwirken soll - mitten in seine (ihre) Psyche.

Die Empfindungen des „Subs“ sind deutlich anders. Auch wenn er oder sie niemals aufschreiben könnte, wie „die Gefühle“ wirklich sind. Aber schon rein biologisch braucht jede Entwürdigung, jede Beschimpfung oder Besudelung einen gewissen Weg, bis sie als Schmerz, Kränkung oder auch Sinneslust empfunden wird. Oder mal ganz einfach: Was in der Psyche oder im Gehirn ankommt, ist nicht das Gleiche, was als Strafe, Beschimpfung oder Entwürdigung verabreicht wurde.

In den Kopf hineinsehen lassen - die Ereignisse "unter der Haut" beschreiben

Jüngst schreib eine Autorin, dass sie sich gerne in ihre „schlampigen kleinen Kopf“ hineinsehen lässt. Dies sei eine „narzisstische Eigenschaft“, denn bevor du jemals über deine Gefühle schreibst, musst du überzeugt sein, dass es irgendjemanden da draußen interessiert. Und deswegen gehst du am besten gleich in die Tiefe - unter die Haut, mit zusammengebissenen Zähnen, dorthin, wo die Nervenstränge verlaufen und wo Schmerz deinen Körper erbeben lässt. Dort, wo die Lust sich mit Hautrötungen paart, und wo Schreie und Tränen sich mit Wonne vermischen.

Vor der Tastatur und ohne die Möglichkeit, Szenen zu spielen

Das geht fast gar nicht, wenn du einen Charakter überstreifst - jedenfalls nicht als Autor oder Autorin. Warum das so ist? Wenn du auf der Bühne stehst, wächst du in die Rolle hinein, auch wenn du niemals eine Gestalt voller Niedertracht und Bösartigkeit gespielt hast. Wenn du aber vor einer Tastatur sitzt, ist es schwieriger. Denn eine Rolle zu beschreiben heißt nicht, wie eine Person zu empfinden.

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Pornografie – devote Frauen, herrschsüchtige Männer?

Viktorianische Hingabe - mit Hut
Dies ist ein Essay. Es behandelt an wenigen Beispielen aus frivolen historischen Romanen, wie sich der Zeitgeist mit der Fantasie paart. Zudem zeigt er, wie die Wissenschaft Vorurteile nährt.

Die devote Frau in der Realität und der Erotik des 19. Jahrhunderts

Am Ende des 19. Jahrhunderts erblickte eine neue Romangattung das Licht der Welt, die man als „schlüpfrig“ bezeichnete. Sicher, man konnte vorher schon ähnliches lesen, wenn man beispielsweise Bücher des Marquis de Sade besaß. Aber erst zum Ende dieses Jahrhunderts entstanden Werke, die zwischen „großer Literatur“ und „schludrig geschrieben Machwerken“ standen. Eine große Anzahl von ihnen drehte sich um Frauen, die auf alle erdenklichen Arten sexuell „behandelt“ wurden … was durchaus dem Zeitgeist entsprach. „Die Wissenschaft“ hatte gerade verbindlich festgestellt: Das „gesunde Weib“ hätte weder erotische Bedürfnisse noch war es daran interessiert, eine eigene Sichtweise der Welt zu erwerben. Verhielt sich jenes Weib nicht so, dann wurde es als „krankhaft“ eingestuft. Die Romane der damaligen Zeit handelten deshalb hauptsächlich von der „Unterwerfung“ der Frau unter den Willen des Mannes – emotional und sexuell. Das ist der Grund, warum wir einen Teil der viktorianischen erotischen Literatur als so „entsetzlich“ empfinden: Der Mann nahm sich, was er wollte, weil er glaubte, dass dies sein gutes Recht sei. Zwar gab es gesellschaftliche Einschränkungen – wir dürfen aber nicht vergessen, dass sich derartige Vorgänge weitgehend „hinter den Fassaden der Wohlanständigkeit“ abspielten.

Fragwürdige Wissenschaft, überspitze Realität und der Freiheitsdrang

Im Grunde waren Gedanken an aktive wie passive Unterwerfung nicht einmal Pornografie – sondern eine überspitze Schilderung tatsächlicher Verhältnisse. Ungefähr zu der Zeit, als der Briefroman und viele andere ähnliche Werke erschienen, begann im Vereinigten Königreich der Protest gegen die Männerherrschaft. Obgleich der Vorgang an sich viele Männer empörte, hatten die protestierenden Frauen am Ende mehr Freiheiten - außer sexuellen Freiheiten. Darüber waren sich Frauen und Männer durchaus einig.

Was bis heute zurückblieb, ist eine gesellschaftliche Vorstellung vom „Wesen der Frau“ . Solange sie ihr sexuelles Verlangen „gedeckelt“ hielt und „man ihr nichts nachsagen“ konnte, behielt sie ihren guten Ruf. Doch sobald etwas von ihrer sinnlichen Begierde an die Öffentlichkeit drang , wurde sie zur „Schlampe“ , die es „offenbar mit jedem trieb“.

Davon zeugen auch einige Textstellen im Briefroman „Beauty and the Birch“, der allgemein auf 1905 datiert wird und als besonders ehrenrührig gilt. Darin wird eine junge Frau über alle erdenklichen Maße gedemütigt, und zwar hauptsächlich, weil sie sich in England sexuelle Freiheiten „herausgenommen“ hatte.

Die devote Frau - ein Teil der viktorianischen Erotik

Ein Mediziner hält einen „Einführungsvortrag“, in dem er betont, dass alle Unsäglichkeiten, die er nun vorführen werde, allein die Schuld der Frau seien:

Sie brauchen sich keine Sorgen darüber zu machen, was ihr hier angetan wird. Sie ist sowohl in der Ehe als auch außerhalb der Ehe gut an sexuelle Handlungen gewöhnt, und verhielt sich dabei in ihren Gelüsten eigensinnig und egoistisch … sehen Sie, sie ist eine gebildete Frau, emanzipiert und selbstbewusst.

Offenbar wartete die Gesellschaft jener Zeit nur drauf, dass eine solche Person „betraft“ werden müsse. Die Beleg dazu stammen keinesfalls aus fragwürdigen Quellen, sondern von leibhaftigen Wissenschaftlern jener Zeit, die einen untadeligen Ruf genossen. Aus dem gleichen Grund gibt im Roman auch ein Arzt die fadenscheinige Begründung.

Unterwürfige Männer - dominante Frauen

Unter strenger Hand ...

Ob in großen Romanen oder schlüpfrigen Erzählungen – nicht immer waren die Herren dominant und die Frauen über allen Maßen unterwürfig. Als Leopold Ritter von Sacher-Masoch seinen berühmten Roman „Venus im Pelz“ (1870) schrieb, hatte er viele Nachfolger in der Trivialliteratur, die den Frauen Dominanz zuwiesen, den Männern aber eher Unterwerfung.

Auch dabei wurden die Figuren überzeichnet, beispielsweise im wohl bekanntesten dieser Werke, „Die Weiberherrschaft“, das in drei Bänden veröffentlicht wurde (zuerst 1893). In diesem Fall wird ein junger Mann einer privaten Gouvernante zugeführt, die ihn disziplinieren soll.

Verwirrspiele auf der erotischen Bühne

Was dabei herauskommt, ist ein Verwirrspiel, um die Geschlechterrolle des Jünglings und seine völlig „Unterwerfung unter den Rock“. Hier geht es nicht allein um die recht brutale Erziehung durch die Hand von Frauen, sondern um eine Mixtur aus geschlechtlicher Verwirrung, sexueller Begierde und exklusiven Strafen.

In vielen weiteren, meist britischen Geschichten unterschiedlicher Qualität geht es später immer wieder um die „Lust an der Rute“, die bei verschiedenen Gelegenheiten und unter manchem Vorwand auf dem Gesäß lustvoller Damen und Herren landet. Die Rollen wechseln dabei, wie auch die Motive der Beteiligten. Es geht um Strafen und Lüste, Korrekturen und Hingabe, emotionale Kälte und feurige Begeisterung. Kurz gesagt: Der Leser oder die Leserin bekommt das beliebte Lesefutter - ein Wechselbad der sinnlichen Empfindungen.

Diese Sehnsüchte sind immer noch vorhanden – entsprechende Versuche finden wir in zahllosen Kurzgeschichten. Doch sehr selten finden wir eine Schilderung, die unsere Gedanken wie eine Welle mitreißt, sodass wir glauben, selbst beteiligt gewesen zu sein.

Was die Wissenschaft betrifft - wir blicken in einen Abgrund von Unfähigkeit, sich in die Psyche hineinzuversetzen und den Wandel zu begreifen. Und wir schauen auf eine Festung, die von Arroganz geschützt wurde. Die Bespiele am Schluss mögen es belegen.

Nachweise, Quellen, Ergänzungen

(Oben, Mitte) Standbilder aus einem erotischen Film, der nach einer Erzählung aus viktorianischer Zeit gedreht wurde. Nach dem Roman "The Way of a Man with a Maid" (1908 geschrieben).
(Unten) Buchtitel Leipziger Verlag, historisch, ohne Datum.
Die Zitate wurden etwas "entschärft". Der entsprechende Briefroman erschien unter zahlreichen anderen Titeln.
Literatur: The Origins of Sex" zum Wandel der britischen Gesellschaft in der "ersten sexuellen Revolution" , London 2012.
"The Plasure is all mine", London 2013.
Neue Sichtweise auf die Jetztzeit: "Porno - ein unverschämte Analyse",ab Seite 57, Hamburg 2023.


Angebliche "Wissenschaftliche" Beweise:

Wie allgemein bekannt, hat die Frau in ihrem ursprünglichen Wesen, also unverdorben, unberührt und gesund, nur selten - wenn überhaupt - ein sexuelles Verlangen. Sie unternimmt auch keine Schritte, die auf ihr sexuelles Verlangen hindeuten - aus dem ganz einfachen Grund, dass sie ein solches Verlangen nicht spürt.

Der Arzt William Andrus Allcorr, 1856.

Ist (das Weib) geistig normale entwickelt und wohlerzogen, so ist sein sinnliches Verlangen ein geringes. Jedenfalls … ist das Weib, welches dem Geschlechtsgenuss nachgeht (eine) abnorme Erscheinung (...). Das Weib verhält sich passiv. Es liegt dies in seiner sexuellen Organisation und nicht bloß in den auf dieser fußenden Geboten der guten Sitten begründet“

Der forensische Psychiater Richard von Krafft-Ebing, Stuttgart 1886.

Lustvolle Erniedrigungen

Seit Jahrzehnten Gegegstand der Fantasien - sinnliche Erniedrigungen
Was bedeutet es, lustvoll erniedrigt zu werden?

In der Frauenpresse (1) erschien neulich ein Artikel zum Thema – nicht zum ersten Mal. Die Erniedrigung muss also jemanden interessieren. Und so, wie es scheint, interessieren sich immer mehr Frauen für lustvolle Spiele mit heftigen Emotionen. Es ist also also an der Zeit, ein wenig mehr darüber zu erfahren.

Was ist eigentlich los bei der Erniedrigung?

Worum geht es beim Spiel mit der Abwertung, der Erniedrigung, der Unterwerfung?

Zunächst einmal: Die Möglichkeit, zu dominieren und/oder erniedrigt zu werden, gehört bei Menschen dazu, um die Rangordnung zu erproben. Das ist sowohl Spiel wie auch ernst – und wir tun es ja nicht den ganzen Tag, sondern nur dann und wann.

Spiele mit der Macht - starke Rollen und die Lust am Spiel

Wenn jemand diese Neigungen in ein Spiel mit der Macht umwandelt, dann sprechen wir von einem „Rollenspiel“. Das heißt: Wir spielen entweder die dominante Person oder die unterwürfige Person. Beide Rollen verlangen etwas Schauspielkunst und Einfühlungsvermögen. Dennoch hat die unterwürfige Rolle den Vorteil, „die Verantwortung beim Betreten des Spielzimmers abzulegen.“ Der oder die Unterwürfige kann also behaupten, für nichts, was nun geschieht, verantwortlich zu sein. Da ist Teil des Spiels und keinesfalls die Realität – denn die Handlungen des Spiels (der „Plot“) ist – zumindest im Groben – zuvor besprochen worden.

Bei diesen Spielen geht es also darum, die Rangordnung spielerisch zu durchbrechen. Am leichtesten ist dies für den Unterwürfigen, weil er/sie nach dieser Rolle lechzt, sie also nicht nur „annimmt“. Beim anderen Spieler ist es oft so, dass er/sie die Rolle zunächst nur „annimmt“, dann aber oft in sie „hineinwächst“. Sogenannte „Switcher“ beherrschen beide Rollen.

Halten wir fest: Erniedrigungen sind ein Spiel mit der Macht.

Worte, Taten, Körperkontakte und Illusionen

Worte und Taten sind die Hauptwerkzeuge der dominanten Person. Als Spieler(in) nimmt sie sich heraus, die andere Person abzuwerten, zu entehren und zu beleidigen. Neben der Möglichkeit, dem anderen „psychisch zu nahe zu kommen“ hat sie weitere Trümpfe, denn sie kommt dem Unterwürfigen auch körperlich nahe. Dabei wird die gesamte Bandbreite des Spiels offengelegt: Es geht um bewusste Grenzüberschreitungen, am Beispiel:

- Es geht nicht darum, dass sich die andere Person auszieht. Vielmehr geht es darum, dass sie sich schämt, sich zu entkleiden oder entkleidet zu werden.
- Unerheblich ist, welche Mängel die andere Person wirklich hat. Es geht darum, sie wegen einiger Mängel zu beschämen.
- Das Ziel ist nicht, den anderen zu berühren, sondern dies ohne jede Hürde tun zu können.


Wie die Macht spielerisch demonstriert wird

Spiele dieser Art existieren in unendlichen Variationen. Üblicherweise demonstriert die dominante Person ihre Macht durch:

- Beleidigungen verbaler Art, die keinen Widerspruch dulden.
- Erzeugen von Angst, Furcht oder Einsamkeit, auch durch extreme Dunkelheit oder Heiligkeit.
- Den Beweis, dass der Partner/die Partnerin ihr völlig ausgeliefert ist.
- Eine beliebige körperliche Annäherung.
- Die Möglichkeit, Strafen zu verhängen, zu vollziehen oder auszudehnen.
- Hemmung eines oder mehrere Sinne, üblicherweise Hören oder Sehen.
- Manipulationen durch „Mehrfachbindung“ (Doublebinds) oder solche mit dem Zeitgefühl.

Bekannte und beliebte Rollenspiele

Es gibt ohne jeden Zweifel sehr extreme Spielsituationen, die hier nicht beschrieben werden können. Normalerweise sind die Szenarien aber einfach: Auf der einen Seite spielen Personen, denen Macht zugewiesen wird. Dazu gehören Lehrer(innen), Erzieher(innen), Gouvernanten, älteren Verwandte, namentlich Nenntanten oder jede andere Art von Respektsperson.

Die andere Seite wird von jungen bis mittelalten Erwachsenen verkörpert. Das wären dann Schüler(innen), Zöglinge, Neffen oder Nichten oder aber jede andere Art von Personen, die sich darin gefallen, unterwürfig zu sein.

Oft sind lustvolle Erniedrigungen nur Abenteuer der Sinne

Manchmal besteht das Spiel ausschließlich aus der Machtfrage, der Disziplin oder der Vergeltung durch Strafen. Dann ist es ein Abenteuer der Sinne, das zwischen Furcht und Hoffnung wie in einer Traumsequenz. Und schließlich ist es der Klassiker: Im Hintergrund lauert ein erotisches Begehren, das während des Spiels ständig herausgefordert wird.

Es gibt ganz sicher andere Spielformen, die hier nicht zur Debatte stehen können, weil sie tatsächlich unter dem Motto „Schuld und Sühne“ ausgeführt werden.

Doch um sich ein Bild zu machen, was in solchen sinnlichen, zwiespältigen und abenteuerlichen Rollenspielen passiert, eignet sich das, was du gerade gelesen hast, recht gut.

Manchmal besteht das Spiel ausschließlich aus der Machtfrage. Vor allem Aufsteiger der Gesellschaft haben ein dumpfes Gefühl, eigentlich für ihren unverschämten Egoismus bestraft zu werden. Früher waren es oft Manager oder Politiker (alle männlich), die sich durch Schläge reinwaschen wollten. Heute haben auch erfolgreiche Frauen das Gefühl, mit der Karriere eine Schuld auf sich geladen zu haben. Sie sehen in den Züchtigungen offenbar eine Art „innere Beichte“, die von Schuld befreit. Und schließlich gibt es den Klassiker: Im Hintergrund lauert ein ein erotisches Begehren, das während des Spiels ständig herausgefordert wird.

Es gibt ganz sicher so viele Spielformen, wie es Menschen gibt, die sich auf Rollenspiele einlassen. Doch um sich ein Bild zu machen, was in solchen sinnlichen, zwiespältigen und abenteuerlichen Rollenspielen passiert, eignet sich das, was du gerade gelesen hast, recht gut.

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(1) Beispielsweise in der Jolie.
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Bild: Vermutlich japanischer anonymer Künstler