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 Liebeszeitung - Liebe, Beziehungen und viel mehr.

Erotische Machtspiele – Selbsterfahrung einmal ganz anders?

Dominanz und Unterwerfung als Selbsterfahrung?
Wenn du ein Mann bist und dich eine Frau mit deinem Einverständnis sexuell dominiert, ist das keine Schande – im Gegenteil. Es kann das Tor zu völlig neuen Erfahrungen sein und damit den Weg öffnen, Teile deiner eigenen Persönlichkeit zu erkennen. Sie schlummern meist im verborgenen Teil deines Gehirns. Wenn du sie wirklich erfahren willst, musst du an der Vorzimmerdame vorbeischleichen, die das Dezernat „geheime Lüste“ vor unbefugten Eindringlingen schützt. Manche Psychologen behaupten, dass nur ein selbstbewusster Mensch jemals Zutritt zum Raum der „frei flottierenden Lüste“ bekommt. Nur eine solche Person, so heißt es, könne etwas mit der Freiheit anfangen, sich barrierefrei hinzugeben.

Oder mal ganz nüchtern:

In einer einvernehmlichen Beziehung besteht die Rolle des unterwürfigen Partners nicht darin, „geknackt“ zu werden, sondern das Gleichgewicht der Macht zu regulieren.

Das bedeutet: Wenn du die Freiheit nutzt, dich zu unterwerfen, tust du nicht nur etwas für deine „emotionale Möblierung“. Du sorgst damit auch dafür, dass sich die Macht innerhalb eurer Beziehung besser verteilt.

Das alles „funktioniert“ in den meisten Fällen nur, wenn du in deiner Beziehung die machtvolle Position ausübst. Du musst dazu kein „Machtmensch“ sein, sondern es kann sich durchaus „so ergeben“ haben. Manchmal wurde dir die Macht einfach „zugewiesen“, obwohl du nie danach gestrebt hast. Das Verblüffendste zuletzt: Dies alles gilt nicht nur für Männer und nicht nur für traditionelle heterosexuelle Beziehungen. In Beziehungen aller Art, also sowohl in heterosexuellen wie auch in homosexuellen Beziehungen dominieren durchaus die Frauen.

Das mehrseitige Machtspiel beim Sex

Ist der oder die „Unterwürfige“ wirklich die schwächere Person? „Auf keinen Fall“, sagen namhafte Autoren aus der psychologischen Szene. Dieses Beispiel (Zusammenfassung mehrerer Aussagen) verdeutlicht es:

Diejenige Person, die als machtvoll in einer Beziehung gilt, wird im Spiel die Rolle des „unterwürfigen“ Partners annehmen. Damit wird zugleich die Rolle des anderen Partners geklärt, von dem verlangt wird, nunmehr machtvoll zu agieren.

Plötzlich in der dominanten Rolle mit merkwürdigen Gefühlen

Die Partner oder Partnerinnen, denen nun die dominante Rolle zugewiesen wird, sind häufig von ihren eigenen Gefühlen überrascht. Teils müssen sie sich überwinden, die Rolle überhaupt anzunehmen, zum anderen Teil werden sie von ihren eigenen Emotionen überrascht. Dieses Phänomen ist bei Rollenspielen aller Art durchaus bekannt – aber es ist zunächst verwirrend, wie stark die emotionalen Energien sind, die dabei frei werden.

Der devote Mann trifft überall auf Vorurteile

Nehmen wir einmal an, die Person mit der größeren Machtfülle oder der stärkeren emotionalen Persönlichkeit wäre ein Mann, und er würde mit einer Frau eine traditionelle Ehe führen. In diesem Fall müsst er sich einerseits der Frau unterwerfen und zugleich der Frau die Rolle zuweisen, ihn zu dominieren. Auch wenn es sich um einen selbstbewussten Mann handelt, wird er weder in der konservativen Gesellschaft anerkannt noch in der modernen Gesellschaftsordnung.

Die devote Frau – mal gelobt, dann wieder verachtet

Drehen wir nun den Spieß um: Die Person mit der größeren Machtfülle wäre nun die Frau, aber beide würden dennoch in einer traditionellen Ehe leben. Wenn diese Frau den Wunsch hat, sich zu unterwerfen, dann entsteht der Anschein, sie sei nicht selbstbewusst, obwohl sie den Mann nun dazu bringen muss, sie zu dominieren. Ist die Gesellschaftsordnung konservativ, so wird diese Situation in Unkenntnis der Lage anerkannt. Die moderne, partnerschaftliche orientierte Gesellschaftsordnung wird die Frau hingegen verachten, weil sie sich unterwirft.

Was sollen denn die Leute von dir denken?

Die unterwürfige Rolle eignet sich nicht für Menschen, die sich ständig fragen, was andere wohl von ihnen denken mögen. Je schwächer ein Mensch ist, und je kleiner der Ort ist, in dem er lebt, und je konservativer die Menschen dort reagieren, umso mehr wird dieser Verdacht eine Rolle spielen.

Das bedeutet letztlich: Wenn eine Person stark genug ist, sich den Beurteilungen der Gesellschaft zu entziehen, dann kann diese Person ohne Weiteres die unterwürfige Rolle oder die dominante Rolle übernehmen. Allerdings wird die soziale Umgebung kaum die Stärke würdigen, die sich in einer bewusste spielerisch-sexuellen Unterwerfung ausdrückt. Ja, sie wird nicht einmal erkennen, dass der vorgeblich „unterworfene“ Partner dem anderen erst die Möglichkeit verschafft, neue emotionale Erfahrungen zu sammeln.

Du bis du - und du bist beim Spiel auf deiner Bühne

Oder ganz anders ausgedrückt: Wer sich in einem erotischen Machtspiel willentlich unterwirft, schreibt zumeist auch den Rahmen des Theaterstücks, das auf die gemeinsame Bühne gebracht werden soll. Die Dialoge, Handlungen und Gefühle sind von den beiden Spielern abhängig, sodass deren Handlungen durchaus unterschiedlich empfunden werden können.

Bei alledem ist empfehlenswert, gemeinsam den Mantel des Schweigens über solche lustvollen Spiele zu legen. Sie könnten missverstanden werden. Und deshalb gilt auch: keine Fotos, keine Veröffentlichungen in sozialen Netzwerken. Nur du selbst und dein Partner oder deine Partnerin kann beurteilen, worin der emotionale Gewinn eines lustvollen Liebesspiels liegt.

Hinweis: Der Autor ist sich durchaus bewusst, dass es auch "toxische" Beziehungen gibt, in denen Männer und/oder Frauen den jeweiligen Partner psychisch unter Druck setzen. Oder ganz kurz: Wenn dies jemand tut, verletzt er oder sie die Menschenrechte.

In diesem Artikel wurden Gedanken der Wissenschaftlerin und Autorin Bene Brown aufgegriffen. (Die Macht der Verletzlichkeit)

Bei jeder Frau lernt ein Mann etwas Neues

Das Erfolgsrezept ... auf Knien zu lesen
Fast alle Männer glauben, sie wüssten, was eine Frau von ihnen erwartet. Nein, nicht im Restaurant – die Etikette dort wird bei Weitem überschätzt.

Hier ist die Rede davon, was passiert, wenn die Frage „zu mir oder zu dir“ geklärt ist. „Klare Ansage: Wenn du den Mund verschließt, wirst du nicht gefüttert.“ Das heißt, dass du ihm sagen (und zeigen) musst, was du gerne hättest. Sonst macht er, was ihm eine andere Frau beigebracht hat – oder irgendetwas, was er mal in Pornovideos gesehen hat.

Eine junge Single-Frau hat es so deutlich gesagt, wie ich es noch nie zuvor gehört habe (entschärft und neutralisiert):

„Ich bewege seine Hände dahin. Wo ich sie haben möchte, und sage ihm, wo er mich küssen soll, damit ich das bekomme, worauf ich wirklich scharf bin. Viele Frauen haben Angst, die Gefühle der Männer zu verletzen, wenn sie dominant sind. Aber Und im Schlafzimmer lieben sie Dominanz“ .

Mach ihm klar, was du willst

Noch deutlicher wurde eine Frau um 25, die ihrem neuen Freund sofort klar machte, welche Art von Sex sie wollte – und sie war bereit, dazu klare Anweisungen zu geben. Ihr Liebhaber akzeptierte das, solange alles im Gleichgewicht blieb: Mal überwand er sich, mal musste sie sich überwinden, um die gegenseitigen Wünsche zu erfüllen.

Im Grunde sagten alle Befragten etwas sehr Ähnliches, nur in unterschiedlicher Art.

Die Botschaft ist allerdings eindeutig: „Sag deinem Mann, wie du es am liebsten hast, und überzeuge ihn davon, es euch zu tun.“

Wird dir jetzt ein bisschen mulmig? Wolltest du einen Mann, der „höchstens“ eine oder zwei sexuelle Beziehungen mit einer Frau hatte, bevor er bei dir landete? Und hast du wirklich erwartet, dass er schon alles weiß, „was Frauen wollen“? Oder wenn er es angeblich schon weiß: „Ist es dasselbe, was du willst?“

Hinweis: Pate standen drei Zitate (von 15) aus der modernen Frauenzeitschrift „xoNECOLE“, die vereinfacht wurden.

Fließende Geschlechterrollen und erotische Literatur

Die „fließende Geschlechterrolle“ oft auch als „Heteroflexibilität“ bezeichnet, ist keine Entdeckung der Neuzeit. Gut verborgen hinter der Fassade der „Wohlanständigkeit“ wurde sie in den Nischen der Gesellschaft ausgelebt – und vor allem in der Literatur.

Dabei will ich klarstellen, dass die fließende Geschlechterrolle nichts mit der aktuellen Genderdiskussion zu tun hat. Eine Rolle bleibt eine Rolle, völlig unabhängig davon, was der Zeitgeist uns einflüstern will.

Die Fassaden der guten Gesellschaft brachen gegen Ende des „erweiterten 19. Jahrhunderts“ ein, also, spätestens bis 1919. Das hatte viele Gründe, aber einen finden wir zweifellos im viktorianischen England. Die Umstände, die dazu führten, können im Standardwerk „The Origins of Sex“ von „Faramerz Dabhoiwala“ nachgelesen werden.

Lustvolle Schläge - im Bordell

Die Gentlemen jener Zeit suchten allerlei erotische Vergnügungen und wichen deutlich vom Bild einer strengen Sittsamkeit ab. Ob es um Prostituierte oder Mätressen ging – der sexuelle Hunger der Herren war offensichtlich. Viele der Herren aus den „besseren Ständen“ vergnügten sich damit, sich ihre Gesäße von bezahlten Damen verbläuen zu lassen. Zur Mitte des 19. Jahrhunderts gab es in London zahlreiche Flagellationsbordelle, die bei Bürgern und Adel ausgesprochen beliebt waren.

Blühende Fantasien in der erotischen Literatur

Die Fantasie trieb weitere Blüten. Die Autoren der damaligen Zeit dachten sich „Erziehungsrituale“ aus, die vor allem auf Körperstrafen beruhten und veröffentlichten sie in Büchern und Zeitschriften. Genannt wird oft das Magazin „The Pearls“ (1879 bis 1980) und nicht zuletzt die „Blaupause“ für Romane um Geschlechterverwirrungen (1893, Anm. 1): „Gynecocracy“, auf Deutsch „Weiberherrschaft“ (Leipzig 1909 Anm.2).

Kaum wahrgenommen - der Ursprung vieler ähnlicher Romane

Im Gegensatz zu vielen anderen erotischen Romanen wurde das Buch (oder die Trilogie) um den jungen „Julian Robinson“ öffentlich nie vollständig wahrgenommen. Das mag daran liegen, dass der eigentliche Autor des ersten Bandes Rechtsanwalt war - also kein etablierter Schriftsteller. Es könnte auch daran liegen, dass diese Buchszenen beinhaltet, die als moralisch extrem verwerflich gelten – übrigens bis heute. Zum Dritten könnte es sein, dass die typisch „britischen“ Erotik-Elemente für Deutsche extrem verwirrend sind. Ich nenne die Einstellung der „privilegierten“ Gesellschaftsschicht zu schnödem Personal, aber auch die vermeintlich „inzestuösen“ Szenen wie auch das Anklingen von Homosexualität. Hinzu kommen noch die pikanten Flagellation-Szenen, die später als „das englische Laster“ bezeichnet oder die „englische Erziehung“ in den Sprachgebrauch eingingen.

Bis heute sind die Plots allerdings ähnlich.

Schüchterner Mann gerät in Abhängigkeit von Frauen

Das Grundthema: Ein eher schüchterner, sexuelle noch unerfahrener junger Mann gerät in die Abhängigkeit einer reifen Dame. Es kann auch eine Gruppe von jüngeren, dominanten Frauen sein. Der Mann hat den latenten Wunsch, sexuell aktiv zu werden, die Frauen sehen in ihm eine Art Spielball, der mit Schlägen, Drohungen und psychischer Gewalt „gefügig“ gemacht werden soll.

Die älteren „Erzieherinnen“ entstammen immer noch dem „gehobenen Milieu“. Das Alter der jungen Männer wird meist nach oben korrigiert und das Recht zur Züchtigung wird aus angeblichen Verfehlungen konstruiert. In manchen Fällen ist schon eine gewisse „innere Abhängigkeit“ vorhanden, die dann mit psychologischen Mitteln ausgebaut wird. In fast allen neuen Plots wird das Alter des jungen Mannes angehoben, und um dem Inzestvorwurf entgegenzutreten, wird das Verwandtschaftsverhältnis bereinigt.

Geblieben sind vor allem besondere Situationen, etwa vor Zuschauerinnen gezüchtigt zu werden, Frauenkleider zu tragen oder vom Dienstpersonal geschlagen zu werden.

Heteroflexibilität in Beziehungen

Nicht nur die Erotik-Literatur, auch anerkannte Sachbuchautoren (Anm. 3) weisen darauf hin, dass es kaum noch in Stein gemeißelte Vorstellungen von „Heterosexualität“ gibt. Ein großer Teil der Schöpfer solcher Werke sind Frauen, denen ohnehin eher eine „fluide“ Sexualität unterstellt wird.

Solange Menschen sich öffentlich präsentieren, vermeiden sie zumeist, als „heteroflexibel“ angesehen zu werden. Im privaten Rollenspiel ist das anders – da wissen die Akteure, dass sie spielen und welche Rolle sie dabei einnehmen. Die Fantasie bietet eine weitere Dimension – die völlige Hingabe an entsprechende Gedanken. Das ist der Grund, warum relativ viele Männer und eine hohe Anzahl von Frauen sich in solche Fantasien hineinträumen wollen.

Darüber hinaus enthalten auch Freundschaften aller Art enthalten häufig sinnliche Komponenten, ohne dass daraus jemals entsprechende Berührungen entstehen. Und sinnliche Berührungen führen nicht zwangsläufig zu intensiven sexuellen Handlungen. Schließlich – auch das sollte noch gesagt werden – sind vereinzelte sexuelle Handlungen keine Indizien für die sexuelle Ausrichtung.

Bei allen Unterschieden zwischen 1893 und 2025 – die Gefühlswelten folgen nicht dem jeweils herrschenden Zeitgeschmack, sondern sie entstehen in unseren Köpfen. Was dann dabei herauskommt, ist weitgehend davon abhängig, ob wir es in der Fantasie verkapseln oder es als Herausforderung für unser Liebesleben verstehen.

Nüchterne Betrachtungen ergeben eine klare Sicht

Was hat also die viktorianische erotischer Literatur mit den heutigen „fließenden Geschlechterrollen“ zu tun? Vor allem, dass Fantasien dieser Art nicht neu sind, sondern ganz offensichtlich ein Teil der verborgenen sexuellen Persönlichkeit sind.

Wer das akzeptieren kann, wird dieses Thema wesentlich nüchterner betrachten.

Anmerkung 1: Original des Buches: Gynecocracy - A narrartive Of THE ADVENURES AND PSYCHOLOGICAL EXPERIENCES Of JULIAN ROBINSON (afterwards Viscount Ladywood) UNDER PETTICOAT-RULE written by himself.
Anmerkung 2: Deutsche Übersetzung: Weiberherrschaft DIE GESCHICHTE DER KÖRPERLICHEN UND DER SEELISCHEN ERLEBNISSE DES JULIAN ROBINSON NACHMALIGEM VISCOUNT LADYWOOD VON IHM AUFGEZEICHNET ZU EINER ZEIT WO ER UNTER DEM PANTOFFEL STAND. (Übersetzer Erich von Berini-Bell)
Anmerkung 3: (2) Hanne Blank, "Straight" , Boston 2012.

Die schöne Lust am Soft-SM sowie Chancen und Risiken - Ende der Serie

Improvisation - die erregende Spannung

Zumeist weiß der Sub als wichtigster Spieler, was ihn erwartet – schließlich ist er der Nutznießer der Prozedur. Sobald einer der Beteiligten vom Skript abweicht und zu improvisieren beginnt, erhöht sich die Spannung. Dabei wird die ursprüngliche Vereinbarung nicht verlassen, aber aus dem Stegreif ergänzt. Ein Beispiel ist die Fantasie, dass während der Sitzung jemand an der Tür klingelt. Diese Person existiert natürlich nicht – aber sie kann einen Sub allein durch den Gedanken sehr erregen. Ähnlich verhält es sich, wenn die dominante Person den Raum angeblich verlässt und der Sub nun auf sein Gehör angewiesen ist, bis er endlich die Behandlung bekommt, die er erwartet.

Keine Filmszenen nachspielen

Heute wird leider oft versucht, Szenen aus pornografischen Videos nachzuspielen. Sie werden nahezu ausschließlich wegen der optischen Wirkung gedreht. Die real empfundenen Gefühle und ihre Entwicklung spielen für die Branche kaum eine Rolle, weil sie nicht sichtbar werden.

Populäre SM-Romane - kein Vorbild für dich

In den üblichen, von Kitsch und Klischees geprägten SM-Romanen werden Bedingungen und Situationen geschildert, die zwar sexuell anregend sind, aber dennoch eher „Märchen für Erwachsene“ sind. Es ist völlig sinnlos, sie als Vorbild zu nehmen, auch wenn sie deine Fantasien angeregt haben.

Gesundheit geht vor – psychische wie physische

Ein Grundsatz, der für alle Spiele mit „Schmerz und Lust“ gilt: Die Entscheidung, in dieser Weise zu spielen, muss aus freien Stücken erfolgen und darf auch widerrufen werden. Darüber hinaus sollte nur dann gespielt werden, wenn dir beim Start völlig klar ist, in welche Lage du dich begibst – das ist unter Alkoholeinfluss oft nicht gegeben. Und außerdem sollte alles so sicher sein wie bei einer belastenden Sportart.

Schwerwiegende Probleme - selten, aber sie kommen vor

Bei Spielen, an denen körpereigene Drogen beteiligt sind, können suchtartige Phänomene auftreten. Wie du das feststellst und wer dir dabei helfen kann, sie zu überwinden, sagen die Ärzte und Beratungsstellen.

Je mehr du dich von anderen abhängig machst, kannst du von ihnen „benutzt“ werden. Tatsächlich versuchen manche Menschen im Bereich der SM-Lüste, andere so fest an sich zu binden, dass Abhängigkeiten entstehen. Sobald du das bemerkst, ist mindestens ein Gespräch darüber nötig – und manchmal sogar eine Trennung.

Dies ist der letzte Teil der Artikel zum Thema „Dating und Soft-SM“. Ich hoffe, ihr konntet die Inhalte für eure eigenen Entscheidungen gebrauchen. Wenn ja, dann gebt sie bitte weiter - wenn nein, dann sagt mir, was euch gefehlt hat.

Im Anhang könnt ihr noch nachlesen, wie wahrscheinlich es ist, mit Dominanz, Soft-SM, Schmerzlust oder Fesselungen im Berührung zu kommen. Einige erläuternde Sätze stehen auch im Magazin "sehpferd". "Die schöne Lust am Soft-SM sowie Chancen und Risiken - Ende der Serie" vollständig lesen

Vorhang auf: die Rollenspieler auf der Bühne der Schmerzlüste

Die Kleidung, die Dekoration und das „Werkzeug“, mit der die Züchtigung durchgeführt wird, richtet sich nach der dem Thema des Rollenspiels. Je überzeugender der dominante Partner in diesem Spiel ist, umso weniger Ausstattung wird benötigt.

Rollenspiele gehören zum Alltag - ein Seitenblick auf die Psychologie

Rollenspiele sind unter Menschen ziemlich alltäglich. Der Psychiater Eric Berne schrieb sogar ein ganzes Buch darüber – und seine Beispiele hatten nichts mit Soft-SM zu tun. Herr Berne beobachtete einfach die Gespräche der Menschen und stellte fest, dass sie dabei drei mögliche Rollen einnahmen. Zu seinem „System“ gehörten drei Spielertypen, die Miteinander in „Transaktionen“ traten. Und damit sind wir mitten im Thema. Denn eine der Varianten schildert eine „parallele Schräglage“, bei der die Partner ein verbales Abhängigkeitsverhältnis nachspielen. (P zu CH).

Das besondere am Rollenspiel mit Soft-SM

Einer der beiden Partner nimmt dabei die Rolle der führenden, machtbewussten Person an, die über andere bestimmen kann. Der andere Partner fügt sich in die Rolle einer Person, über die „bestimmt“ werden kann, die „belehrt“ werden darf und überhaupt in Verdacht steht, „Mängel“ zu haben. Worte in SM-Spielen hinterlassen oft tiefere Eindrücke als Hiebe – und in der Kombination gehören sie zu den wichtigsten Elementen des Rollenspiels.

Bei SM-Spielen ist üblich, die dominante Person mit machtvollen Attributen auszustatten. Dazu gehört eine feste Ansprache, die einschüchtern kann, strenge Kleidung, deutlich mehr Bewegungsfreiheit und ein Instrument, das der Züchtigung dient.

Wie die Partner ihre Rollen spielen und erleben

Bleiben wir einen Moment bei der Rolle. Wenn du einen Schauspieler fragst, dann wird er dir erklären, dass seine Persönlichkeit während seines Auftritts mit der Rolle verschmilzt. Das heißt, sein Auftritt, seine Gestik, seine Mimik und alles, was du von ihm wahrnimmst, wirkt „echt“, obwohl dieser Mensch im „wirklichen Leben“ ganz anders wirkt.

Das Spiel In einzelne "Akte" aufteilen

Die meisten Spiele dieser Art werden in drei Akten gespielt. Im ersten Akt spielt die Unterwerfung die größte Rolle, und sie kann ziemlich lange ausgespielt werden. Im zweiten Akt geht es zur Sache – der „Sub“ wird gezüchtigt, bis er sein Spiel als „erfüllt“ ansieht. Der dritte Akt ist nötig, um das Spiel zu beenden, und wieder in den Alltag einzutauchen. Für alle drei Phasen gibt es Vorschläge, aber sie sind bestenfalls „Meilensteine“. Kein Spiel ist exakt wie das andere, und bei einigen Szenen werdet ihr improvisieren müssen.

Alles gesagt? Nein. noch nicht ganz. Was fehlt, sind noch ein paar wichtige Details - und vor allem die Frage der Sicherheit.

Unsere Definition von Soft-SM: "Soft-SM ist eine Variante aus dem Katalog der vielen BDSM-Aktivitäten, bei dem eine dominante Person und eine unterwürfige versuchen, einen Gewinn aus einem Machtspiel zu ziehen. Was der Gewinn ist und wie er entsteht, wissen nur die Partner, die miteinander spielen."