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 Liebeszeitung - Liebe, Beziehungen und viel mehr.

Die Angst der Männer vor ihren geheimen Lüsten

Eine der Hauptängste vor jeder Art von Sex oder körperlicher Aktivitäten, die wir als „Sex“ ansehen, bestehen in Gefühlsschranken, vor denen wir scheuen wie die Pferde.

Berührungen können schmerzen

„Beim ersten Mal“, so sang einst Hans Albers, „da tuts noch weh.“ Ob der Schmerz nun unbedingt zu jedem „ersten Mal“ dazugehört, ist nicht sicher. Doch etwas haben wir „irgendwie“ erfahren: Wenn und jemand berührt, dann bedeutet dies für uns eine Herausforderung, weil wir ja irgendwie darauf reagierten müssen.

Beginnen wir mal beim typisch deutschen „Händeschütteln“ – kaum jemand sagt, „Quetsch meine Pfote nicht so, du Idiot“. Nein, wir bleiben höflich und ertragen den Zangengriff mit einem gequälten Lächeln.

In den Tiefen des Intimbereichs - der fremde Zugriff

Im „Intimbereich“ kann es durchaus ähnlich sein – erdulden und ertragen ist noch häufig die „erlernte Methode“. Sobald die Berührungen die Grenze der üblichen Toleranzen oder Zufälle überschreiten, bauen wir Sperren ein. Wir rücken von der anderen Person ab, sagen deutlich „Du, ich will das nicht“ oder wehren die Person körperlich ab.

Frauen und körperliche Kontakte

Frauen wissen zumeist, wann es an der Zeit ist, Zeichen zu setzen und sich für oder gegen die Berührungen zu entscheiden. Solange es dabei um die „gewöhnlichen“ sinnlichen Kontakte geht, haben sie Routinen entwickelt, welche Angebote sie wann und wo von wem annehmen wollen. Und nach wie vor wird die Bereitschaft „mündlich oder in anderer Weise“ mitgeteilt.

Doch wann wird jemand „verletzt“? Bei sogenannten „ersten Malen“ treffen oft körperlicher Schmerz, emotionales Unwohlsein und weitere „unbestimmte Gefühle“ auf sinnliche Sensationen - und niemand wird verletzt.

Männer und das Ungewöhnliche

Solange Männer das „Übliche“ von Frauen bekommen, denken sie überwiegend an sich und ihre Befriedigung. Schmerz, Scham, Gewissensbisse, emotionale Verwirrung und ethischer Regelbruch kommen ihnen dabei kaum in den Sinn.

Die Schwächen der Männer werden erst deutlich, wenn eine Frau ihnen anbietet, etwas „ganz anderes“ mit ihr zu versuchen. Psychologen sagen, dass sie Angst oder jedenfalls Unbehagen erleben, wenn sie dazu aufgefordert werden, etwas „Unmännliches zu tun“.

Als „unmännlich“ kann schon gelten, sich von Frauen sexuell dominieren zu lassen. Doch die Furcht der Männer wird größer, wenn es um passiven Sex oder andere passive Praktiken geht: Erniedrigungen, Fesselungen, manuelle oder instrumentelle Reizungen intimer Bereiche oder passiver Analverkehr.

Über ihn heißt es dazu (1) :

Diese Angst ist besonders bei Männern verbreitet, die noch nie zuvor anale Penetration erlebt haben. Um diese Angst zu überwinden, sind Geduld, Kommunikation und die Bereitschaft erforderlich, langsam anzufangen und Komfort und Lust vor Leistung zu priorisieren.

Konkret glauben diese Männer, dass Analverkehr sie als „homosexuell“ ausweisen könnte. Sie fürchten, dass sie tatsächlich von anderen heterosexuellen Männern als „schwul“ bezeichnet werden, wenn sie "Pegging" (2) betreiben. Einige fürchten auch, dass sie „wirklich“ heimliche Homosexuelle sein könnten, und dass die Lust daran durch anale Penetration geweckt werden könnte.

Ähnliche gilt für viele andere passive wie auch aktive Praktiken. Wenn Männer von Oralverkehr reden, so denken sie in der Regel daran, Fellatio zu bekommen – und nicht Cunnilingus zu geben.

Sex - keine Leistung, sondern Genuss

Männer, so scheint es, sind vor allem besorgt, dass ihr Rollenverständnis zusammenbricht, wenn sie sich dominieren lassen oder wenn etwas Sinnliches geschieht, was sie nicht völlig beherrschen können.

Eine der möglichen Lösungen wäre, Sex nicht als körperliche Leistung zu sehen, sondern als einen sinnlichen Genuss, in den der Mann sich „einfach fallen lassen kann“.

Reden ist oft schwer - doch dabei werden Bedürfnisse deutlich

Anders als bei den bekannten Methoden, „Sex zu haben“, ist allerdings notwendig, die vielen „abweichenden“ sexuellen Zeremonien mit der Partnerin ausführlich zu besprechen. Möglicherweise ist dies allerdings die größte Hürde für Männer.

Psychologen raten dennoch zu aufgeschlossenen Gesprächen, in beide Partner ihre geheimen sexuellen Wünsche offenlegen. Sie empfehlen, ehrliche, ungeschminkte Dialoge über die sinnlichen Bedürfnisse zu erkennen. Die sei für beide Partner wertvoll, auch wenn sich eine der Personen außerstande erklären würde, Vergnügen dabei zu empfinden.

(1) Neurolaunsch
Im Link wird nur eine einzige Praxis besprochen. Die Liebeszeitung empfiehlt, den Artikel im Link nur dann zu lesen, wenn ihr offen mit heiklen Themen umgehen könnt.
(2) Pegging = Die Praxis, einen Dildo beim passiven Analverkehr zu nutzen.

Weihnachten ist öfter – Cuffing auch

Fesselnde Erlebnisse von Oktober bis Februar
Hast du schon jemanden virtuelle Handschellen angelegt? Wer die Frage für extrem dusselig hält, hat zwar Recht – aber der Ursprung des Wortes „Cuffing“ besteht wirklich darin, sich an jemanden zu binden. Der Begriff wurde 2011 offiziell „erfunden“ – er beruht aber auf dem Hintergrund, mit einer Person in Liebe, Leidenschaft oder Sex zu „überwintern“.

Böse Zungen behaupten, das Ganze sei mehr oder weniger ein Trick, um in der Herbst- und Wintersaison miteinander zu vögeln oder wenigstens zu kuscheln. Dabei würde mindestens ein Partner die Beziehung „erheblich unter seinen üblichen Erwartungen“ eingehen. Mit anderen Worten: Er oder sie fungiert als Lückenbüßer, mit dem sich jemand über den Winter tröstet.

Das angeblich bewusstere Dating - der Netzwerk-Zeitgeist wird eingemischt

Andere wollen wissen, dass „Singles jetzt bewusster denn je“, und es ginge nunmehr darum, „auf gemeinsamen Werten“ aufzubauen.

Der Spruch mit den gemeinsamen Werten wird derzeit gerne verwendet – und erweist sich zumeist als bloßes Wunschdenken.

Zusammenrücken im Herbst und Winter

Die meisten verlässlichen Quellen stellen lediglich fest, dass es eine Zeit des „Zusammenrückens“ neuer Paare im Herbst gibt. Der Zeitraum wird dabei mit Mitte Oktober bis Mitte Februar (Valentinstag) angegeben.

Mindewertige oder hochwertige Beziehung?

Im Allgemeinen kann keine Rede davon sein, dass während dieser Zeit „minderwertige Beziehungen“ entstehen. Im Gegenteil: Wenn beide ihr beginnendes Verhältnis halbwegs ernst nehmen, können sie sich in den langen Winternächten genauer kennenlernen als während der „lockeren“ Frühlings- oder Sommerzeit.

Also – es kommt alleine auf euch an, was ihr aus einer Beziehung „macht“, die im Oktober oder November, Dezember oder Januar beginnt. Hört nicht auf die Presse, die beliebige Meinungen einsammelt und veröffentlicht. Hört auf euch und findet heraus, ob ihr die andere Person wirklich mögt.

Das ist alles – wirklich.

Quellen:

Über den Zeitgeist und eine "Studie"

Im Merriam-Webster (englisch, Fakten)

Sind Frauen noch „Goldgräberinnen“?

Aufschmücken - körperlich und emotional
Die Überschrift wurde bewusst nicht geschlechtsneutral formuliert. Betrachten wir die beiden letzten Jahrhunderte, so spielte das Geld oder Vermögen der Männer eine große Rolle. Dabei waren die Vorzeichen in den vielen vergangenen Epochen durchaus unterschiedlich, denn der Zeitgeist wandelte sich immer schneller. Wenn Frauen auf der sozialen Leiter „nach oben“ steigen wollten, nannte man dies Hypergamie. Später sprach man von „Goldgräberinnen“ und meinte damit Frauen, die alles daransetzten, in eine höhere soziale Stufe einzusteigen und damit an Geld und Ruhm des Ehemanns teilzuhaben.

Hinaufheiraten im vergangenen Jahrhundert

Wollte eine Frau im 20. Jahrhundert „hinaufheiraten“, so musste sie einerseits gezielt und oft trickreich nach einem solchen Mann fahnden. Andererseits musste sie allerdings auch Eigenschaften aufbieten, die nicht alltäglich waren. Dafür gab es zwei Möglichkeiten: Entweder eine Kombination aus Charme und Schönheit oder aber eine Kombination aus natürlicher Sinnlichkeit und sexuellen Praktiken, die Männer begeistern. Die emotionalen Investitionen waren hoch - und der Ertrag oft enttäuschend.

Realität und Illusion des schnellen Reichtums durch Heirat

Solche Beziehungen waren möglich, aber äußerst selten. Allerdings wurden Verbindungen dieser Art zum Traum für viele naive junge Frauen. Sowohl aus psychologischer Sicht wie auch anhand der Logik hätte eigentlich jeder Frau klar sein müssen, dass sie nur eine Chance von unter einem Prozent hatte. Vermutlich lag sie in der Vergangenheit noch deutlich darunter.

Karriere oder Heirat als Mittel zum Reichtum?

Wie viele Frauen und Männer heute noch der Illusion anhängen, die Treppe zum Reichtum durch Heirat zu erreichen, ist nicht sicher. Wenn man unterstellt, dass Reichtum das Hauptziel ist, ist es möglicherweise leichter, einen wohlhabenden Partner zu finden als selber durch Können oder Leistung in diesen Kreisen zu landen.

Dazu las ich einen Satz, den ich hier wiedergebe (1):

Den meisten geht es nicht um den … (absoluten Luxus) … sondern um die Fähigkeit des Partners, aus eigener Kraft für einen sorgenfreien Lebensunterhalt zu sorgen."


Tatsächlich ist die Bereitschaft, selbst einen namhaften Beitrag zum Lebensunterhalt beizutragen, ein entscheidendes Kriterium dafür, sich dauerhaft an einen Menschen zu binden. Damit dürfte das weiblich wie auch das männliche "Goldgräbertum" der Vergangenheit angehören.

Eure Meinung dazu ist willkommen.

(1) Zitat aus: Watson

(Der Begriff Infinitypool“ wurde ersetzt, um den Satz besser verständlich zu machen.)
Foto: Liebesverlag.de

Gemeinsame Wünsche und Grenzen - wie weit gehen Paare bei ungewöhnlichem Sex?

Zwischen Paaren, die sich gerade gefunden haben, ist vieles möglich - nicht nur gemeinsames Kuscheln und auch nicht nur der intensive Sex bei einem dieser wunderbaren Wochenenden, die aus nichts als Lust bestehen.

Das Schweigen der Männer

Männer schweigen gerne über das, was sie wirklich wollen. Jedenfalls zu Anfang und solange sie irgendetwas bekommen, was sie fasziniert – und sei nur ein „ganz gewöhnlicher Geschlechtsverkehr“. Für manche ist das auch wirklich genug – aber meistens tickt da noch ein hartnäckiger Wunsch, den noch keine Frau innerhalb einer Beziehung erfüllt hat. Ob es nun ein Porno-Märchen oder eine wirklich „heiße Begegnung“ war, die diesen Wunsch auslöste – alles muss auf den Tisch, wenn er erfüllt werden soll.

Gute Kekse erfordern einen guten Teig

Kürzlich las ich: „Sag mir, was du willst und warum du es willst.“ Darauf folgt noch die Frage nach dem „Wie“: „Wie willst du es?“ Und die Dame, die es schrieb, fügte noch hinzu: „Wenn du gute Kekse essen willst, dann musst du auch bei der Herstellung des Teigs mitwirken.“

Dazu ein Beispiel:

Wenn ein Mann sagt: „Du, ich möchte von dir dominiert werden“, dann kann das heißen: „Ich möchte, dass Du mich reitest, während ich bewegungslos auf dem Rücken liege.“ Es kann natürlich genauso sein, dass er auf Bondage (1) oder Spanking (2) steht. Und vielleicht … ja vielleicht möchte der Mann in diesem Fall die Zehen der Frau ablutschen oder auf andere Weise erniedrigt werden. Die Untiefen menschlicher Wünsche finden sich in jeder Frau und jedem Mann.

Reden oder nicht reden – doch was kommt dabei heraus?

Klar – manche Paare finden so etwas durch Zufall heraus. Andere allerdings niemals. Manchmal wünscht sich die Frau mehr „Aufmerksamkeit“ für ihren Körper – und mal entdeckt der Mann „erogene" Zonen an sich, über die er selbst erstaunt ist. Dann gilt es, dies „irgendwie“ zu vermitteln, also „darüber zu kommunizieren“. Im Grunde gibt es am Ende nur zwei Antworten: „Probieren wir mal“ oder „probieren wir nicht, weil ich es nicht mag.“ Allerdings gib es noch eine Dritte: „Ich hätte nie gedacht, dass du so ein Schwein (es gibt noch härtere Worte) bist. In den meisten Fällen – auch dies muss gesagt werden – sind es keine wirklich „schrecklich schmutzigen“ Wünsche. Die meisten betreffen körperliche, emotionale oder soziale Situationen, in der sich der Partner oder die Partnerin gerne befinden möchte. Solange es dann bei „Spielen“ bleibt und beide glücklich damit sind, ist die Win-win-Situation leicht zu erzielen.

Was passiert, wenn sich die Beziehung durch andere Sexpraktiken verändert?

Soweit die Theorie – in der Praxis befürchten Paar des gleiche, was ein IT-Organisator beim Systemwechsel fürchtet: Die bisherige Beziehung lahmte zwar, aber sie lief halbwegs. Die neue Version hingegen bietet viel mehr Möglichkeiten, hakt aber zunächst an allen Ecken und Enden.

Ein kleiner Trost: Nach einer Weile läuft das neue System auch gut – solange man es versteht und die Vorteile überwiegen.

(1) Bondage - Fesselungen
(2) Spanking - Schläge mit der Hand auf das Gesäß,

Was macht ihr eigentlich in den dunklen Herbstnächten?

Die Frucht der Kastanie - untrügliches Anzeichen für den Herbst
Der Herbst, der sich nicht nur kalendarisch, sondern auch optisch vor meinem Fenster angekündigt hat, zeigte mir, dass es nun gilt, die Themen zu wechseln.

Was machst du im Herbst mit deinem Partner /deine Partnerin?

Viele Paare erleben jetzt eine Zeit, in der sie zwangsläufig häufiger zu Haus bleiben. Die Tage werden kürzer, die Nächte länger. Wechselhaftes Herbstwetter mit Regen, Sturm und Nebel sorgt dafür, dass sich bestehende Paare einigeln, einkuscheln oder sich an neue Lüste miteinander wagen.

Was sich Singles erträumen - und was träumst du?

Wer Single ist, erträumt sich häufig das Wohlgefühl, einen Menschen an seiner Seite zu haben: warm, kuschelig, freundlich, halbwegs passend, ausbaufähige Beziehung. Wenn ich mich so umhöre, liegen die hochgesteckten Beziehungsziele weit über den Möglichkeiten der meisten Singles. Dagegen … ach ja, das sage ich zu oft … dagegen jedenfalls lässt sich etwas tun.

Mehr Mut tut gut

Was? Mehr Varianten aus dem reichen Repertoire von Persönlichkeitsmerkmalen, zeigen, mehr Versuche unternehmen, mehr Mut zu Veränderungen haben. Der Herbst eignet sich prächtig dazu.

Sich öffnen statt sich auszuschließen

Diejenigen von euch, die sich ein bisschen mit der „etwas anderen Art zu lieben“ beschäftigen, also etwa mit SM-Spielereien, Rollentausch oder „FLR“, kennen wahrscheinlich das Wort „Locktober“. Das ist eine Art Ritual, in denen sexuellen Abstinenz vom Partner verlangt wird – zumeist von Männern.

Um es mal gleich zu sagen: Abschließen oder einschließen (lock) ist ein Spiel, das nichts einbringt. Entschließen, aufgeschlossen sein und zulassen (unlock) ist wesentlich erfolgreicher – auch für sinnliche Wünsche. Und sich ohne Not von jemandem wirklich abhängig zu machen, hat kaum einen Wert. Sagt da jemand: „Aber es ist doch nur ein Spiel …“, dann entgegne ich: Spiele haben einen Anfang und ein Ende – sie dauern also nur kurze Zeit – dann ist wieder Alltag.

Das gilt im Übrigen für alle Rollenspiele und die übrigen „Spiele der Erwachsenen“ - von offenkundigen Partyflirt in Anwesenheit der Partnerin bis hin zu Triolen.

Wie auch immer – ab Herbst beginnt auch wieder die Saison des Verkleidens – durchaus inklusive der Freude, den Partner oder die Partnerin in einem besonders interessanten Outfit zu verführen. Es müssen ja nicht immer die „Fummel“ der Erotik-Versandhäuser sein. Eine rote Lederjacke mit nichts als Spitzenunterwäsche drunter tut es auch.

Das nur mal so nebenbei.

Was plant ihr für den Rest des Jahres?

Na, und ihr? Welchen Vorstellungen habt ihr noch für den Rest des Jahres 2025? Ihr könntet zum Beispiel noch den tristen November nutzen, um eine Beziehung anzufangen. Oder im Dezember eine Party planen, lange, bevor die „Resterampe“ sich zusammenkuschelt, um Weihnachten zu feiern. Und falls ihr in der Nähe von Fasching, Fasnet oder Karneval zu Hause seid: einfach mal hingehen und die Gunst der Stunde nutzen.

Die Liebeszeitung nimmt sich noch ein paar Tage „Auszeit“, um Themen vorzubereiten – wie wäre es mit Licht, Nähe und Wärme? Nach der Theorie müsste dies eigentlich ausreichen, um nicht der Herbstdepression zu verfallen.