Vikela und die österreichisch-katholische Moral
Junge Frauen wollen einfach nicht schwanger werden – so einfach ist das. Doch weil es nun trotz dieses Wunsches manchmal passiert, dass sie einen kräftigen Strahl Sperma in stiller Verzückung und nicht selten sturztrunken in sich aufnehmen, gibt man ihnen in Österreich nun endlich die „Pille danach“, die „Vikela“ heißt und die richtig angewendet mit ziemlicher Sicherheit verhindert, dass die Mädchen schwanger werden.
Sehr einfach, nicht wahr? Kein Gang mehr zum Hausarzt nötig, keine geheimen Abtreibungen mehr, keine Babyklappen, sondern einfach etwas sehr Sinnvolles.
Nur – das sehen die Salonmoralisten in Österreich natürlich ganz anders – und die katholische Kirche selbstverständlich auch. Sie wies darauf hin, dass es (man denke!) auch von jungen Frauen angewendet werden könnte, die nicht schwanger werden wollen, wörtlich: „Sollte das Präparat wirklich für alle Frauen ohne Altersbeschränkung freigegeben werden, könnten es auch junge Mädchen erhalten“ – ja, liebe katholische Kirche in Österreich, genau für die ist es gedacht, denn sie haben die größeren Probleme mit ungewollten Schwängerungen als erwachsene Frauen.
Die katholische Kirche „befürchtet“ mal wieder – alles Mögliche. Von der „Fremdabtreibung“ über „medizinische Bedenken“ bis hin zur Substitution anderer Verhütungsmethoden durch diese "Pille danach". Nur eines befürchtet sie offenbar nicht: dass junge Mädchen an der Schwangerschaft verzweifeln. Offenbar nimmt man dies inzwischen seitens der katholischen Kirche billigend in Kauf.
Mehr Informationen über Notfallverhütung: Hexal.
Handelsnamen des Präparats: NorLevo® Vikela®, Unofem®, Vika®.
Foto © 2008 by polina sergeeva
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