Geständniszwang und Bestrafungswunsch in der Erotik
Manchmal geht die Psychoanalyse recht gewundene Wege: Wer für die Zeit absolut wundersame erotische Wünsche hatte und sie gestand, galt in der alten Psychotherapie noch als ein Mensch mit Genesungswunsch: Das „verbotene Erlebnis“ sollte durch den Geständniszwang in ein „Erlebnis zu zweit“ umgewandelt werden. Das sei ähnlich wie in der Beichte, sagte damals eine Psychotherapeutin – doch sie hätte ebenso gut sagen können: „ähnlich wie in der Psychoanalyse“.
Nun wird in der Psychoanalyse niemand bestraft, wenn er „gesteht“ und nach der Beichte ist die Sünde zumeist mit ein paar „Vaterunser“ getilgt, die in aufrichtiger Bereitschaft zur Buße gemurmelt werden. Doch die Menschen, die unter erotischem Geständniszwang stehen, wollen oft mehr: „Die gerechte Strafe“, zumeist eine heftige und in vollem Ernst vollzogene Körperstrafe, soll die Schuld tilgen.
An dieser Manie verdienen manche Dominas: Sie haben eigene Verhör- und Kerkerräume – und einen guten Prügelbock hat ohnehin jede dieser Damen zur Verfügung. Neulich schrieb ein Leser: „Veröffentlichen sie doch mal die Adressen der Damen, die Dunkelhaft anbieten“. Nun, das tun wir natürlich nicht, aber wir geben gerne an, wo Sie Hintergrundbegriff der Erotik finden.
Kommentare
Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt