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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
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Die protzige Hochzeit, die Party und die Kronprinzessin

Damit hier nun wenigstens einmal von dem pompösen Medienereignis die Rede ist, das gestern als „royale Traumhochzeit“, in aller Munde war: Ja, ich habe davon gehört – auf einer Party, wo sonst.

Nur: Was war denn daran eine Traumhochzeit? Die Braut ist in vieler Hinsicht durschnittlich, der Bräutigam war nie etwas anderes, das Paar kennt sich schon viel zu lange (seit 2001), und überhaupt: Was rechtfertigt eigentlich das unendliche Brimborium, das um dieses Paar veranstaltet wurde? Vermutlich die Kosten: Es war eine unendlich protzige Medien-Hochzeit.

Derartige Kritik brachte natürlich eine anwesende Schwedin auf die Palme. Und die sagte dann das, was das schwedische Volk meint: Natürlich ist das Brimborium erlaubt, und dass dieses Paar erst so spät heiraten durfte, sei allein auf die Eltern zurückzuführen – auf ihre Eltern selbstverständlich, also auf Sylvia, Königin von Schweden, und Carl XVI. Gustaf. Denn Victoria Ingrid Alice Désirée Kronprinzessin von Schweden und Herzogin von Västergötland heiratete bekanntlich einen relativ schnuckligen Fitnesstrainer, und wer wollte schon einen solchen Mann an der Seite der zukünftigen Königin sehen? Nun, das Volk wollt es wohl, und es erinnerte sich da wohl an Victorias Vater Carl XVI. Gustaf, der nun ja schließlich auch eine deutsche Messe-Hostess geheiratet hatte.

Ich weiß ja nicht, wie viele Schweden Sie kennen, aber da musst natürlich gleich das „Schwedische Reinheitsgebot“ auf den Tisch: „Es ist eine Schande, dass man heute sagt, sie sei ja nur eine Hostess gewesen – eine Hostess war damals doch etwas ganz anderes als das, was heute eine Hostess ist“ – ja, haben wir wirklich begriffen.

Begriffen haben wir auch, dass der Herr König von Schweden damals besser hatte – der musste nämlich niemanden fragen, wen er heiraten durfte oder nicht. Zwar sah das damalige schwedische Gesetz vor, dass der Kronprinz nur eine Adlige heiraten durfte, aber da der König eben schon König war und kein Kronprinz mehr, konnte er die Frau heiraten, die er wirklich wollte – nun, und so ist Schweden dann zu einer bürgerlichen Königin gekommen.

Übrigens verbat sich meine schwedische Gesprächspartnerin jede Parallele zum norwegischen Kronprinzen, dessen Heirat mit einer erstens bürgerlichen Frau und zweitens bereits real existierenden Mutter damals in Norwegen ebenfalls des Volkes Seele in Aufruhr brachte.
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