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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Man redet wieder über "Bisexualität"

Wer "Bi" ist, sieht in beiden Richtungen - udn vielleicht noch woanders hin ..
Derzeit ist „Bi“ mal wieder in aller Munde. Interessanter als das ganze Gerede ist aber, wie „Bi“ überhaupt in die Diskussion kam. Es begann, als Forscher und andere interessierte Personen versuchten, „Ordnung“ in die sinnlichen Lüste zu bringen – hauptsächlich in die der Männer. So entstand die Gruppe der „Dioninge“, die später in allen Ausprägungen als „heterosexuell“ bezeichnet wurden parallel und gleichberechtigt zur Gruppe der „Urninge“, die man heute als „homosexuell“ bezeichnet. Die Liebe, die sie zueinander empfanden, wurde demnach als „Urningsliebe“ bekannt.

Wie der "Bisexuelle Mann" in das Schema kam

Allerdings war da ein Problem – manche Männer, insbesondere solche aus Künstlerkreisen, fühlten sich weder zu einer Seite hingezogen noch zur anderen. Sie hatten sexuelle Kontakte, Affären und zeitweilig auch längere Liebesbeziehungen zu Männern und zu Frauen. Manchmal parallel, manchmal gemeinschaftlich und mal alternierend. Es war nötig, einen weiteren Begriff einzuführen, der diese Personen „bezeichnete“, denn wenn das Ganze wissenschaftlich begründet sein sollte, benötigte man feste Begriffe. So entstand der Urano-Dioning, den man heute als „Bisexuell“ bezeichnet. Weil damals alles ausschließlich um Männer und die „mannmännliche Liebe“ ging, wurden Frauen gar nicht erwähnt.

Interessant ist, dass der Fokus so sehr auf den Urning (den „homosexuellen“ Mann ausgerichtet war, dass den anderen Gruppen kaum Beachtung beigemessen wurde. Als Beispiel mag gelten, dass sofort mehrere Ausprägungen des „Urnings“ gefunden wurden:

In der homosexuellen Beziehung als Rolle (1):

1. Der Mannling. (Spielt die männliche Rolle)
2. Der Weibling. (Spielt die weibliche Rolle)
3. Der Zwischen. (Kann beide Rollen spielen ohne Entscheidung)
4. Der Virilisierte. (Spielt einen Heterosexuellen).


Das liegt daran, dass die entsprechenden Forscher und Laien den sogenannten „Hetero“ ausblendeten – und auch alle andersartigen mehr oder weniger, die nicht in ihr Schema passten.

Die Eliten der Szene - überzeugte männliche Homosexuelle

Nach und nach entstand nun ein Bild, dass die Menschen, die sich als „homosexuell“ fühlten, aussonderte – was zeitweilig dazu führte, dass sich Männer mit explizit homosexueller Ausrichtung als Eliten ausgaben. Ob die heutige Bezeichnung nun „LGBTQ“ oder sonst wie heißt – nach wie vor ist „Eindeutigkeit“ bei Männern eine Art Privileg in den entsprechenden Gruppierungen.

Bisexuell - irrige Definitionen und Etikettenschwindel

Und „Bi“? Die Definition überlasse ich nicht den „Gruppen“, sondern verwende die der American Psychological Association). (2) Demnach bedeutet Bisexualität …

Die emotionale, romantische und/oder sexuelle Anziehungen zu mehr als einem Geschlecht oder Gender erlebt oder sich auf romantische oder sexuelle Beziehungen mit mehr als einem Geschlecht einlässt.


Diese Definition korrigiert die einseitige Sichtweise vieler Menschen, sei es innerhalb der LGBTQ-Bewegung oder außerhalb. Das Stichwort „oder“ sagt aus, dass sogenannte „Bisexuelle“ einen ziemlich uneingeschränkten Spielraum haben können.

Die Gesellschaft, so wurde in einem neuen Buch behauptet, würde inzwischen folgende abweichende Idee zu Vorurteilen und Etikettierungen haben (Zitat, Interview mit Dr. Julia Shaw, 3):

(In Bezug auf Frauen …) setzt sich immer mehr die Annahme durch, dass fließende Sexualität und sexuelle Experimente erlaubt sind. Für Männer gibt es eher Probleme … (denn es gibt) das Klischee über sie, dass jemand … eigentlich schwul ist, wenn er sich als bisexuell identifiziert.


Zweifel an der "Wissenschaft" und dem Etikett "Bisexuell"

Wer neuere Bücher gelesen hat, die sich nicht an Ideologien, Stereotypen oder Etiketten orientieren, wird feststellen, dass es „Bi-Sexualität“ im alten Sinne nur noch dann gibt, wenn ein Mensch emotional oder sozial an seiner Unentschiedenheit leidet. Das ist der Part, den Psychologen, Psychotherapeuten und Sozialpädagogen betrachten. Wohin sich jemand „gezogen“ fühlt, welche Schönheit ihn/sie anregt und wessen Körper er/sie sich genüsslich zuwendet, ist eben auch eine Frage der „Lust an sich“, nicht nur der „gedeckelten“ sexuellen Orientierung.

Und nun? Die Tatsachen sind gesetzt – die Wissenschaft hinkt hinterher, die Ideologen maulen, weil ihre Weltbilder Risse bekommen haben.

Was von "Bi" übrigbleibt - das entscheidest Du

Es ist OK, ausschließlich Frauen oder Männer zu lieben. Es ist ebenfalls nicht ungewöhnlich, „Lüste als solche“ zu genießen, ohne das Geschlecht zu definieren, das sie spendet. Ob es jemand wagt oder nicht, ist eine Entscheidung der Person, und auch, wer nie etwas dergleichen dachte oder wagte, ist völlig in Ordnung.

Was falsch ist, sind die Zuweisungen anderer.

Bücher:

“Bi: The Hidden Culture, History and Science of Bisexuality” von Julia Shaw, Deutsch: “Bi: Vielfältige Liebe entdecken“ (Hanser 2022)
Ähnliche Sichtweise:
„Straight“ von Hanne Blank, Boston 2012.


(1) lgbt-data
(2) apa
(3) Edgemedia
Website Dr. Julia Shaw

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