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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Ewige Jungfrau: Muss man (frau) eigentlich „Sex haben“?

Der symbolische Anblick erregt Sie? Dann sind sie auch irgendwie "sexuell"
Die Antwort, die Sie hier lesen, ist weder religiös, noch psychologisch oder sexualwissenschaftlich geprägt. Sie orientiert sich schlicht an einem vernünftigen, logischen und pragmatischen Ansatz, der jedem Menschen zugänglich sein dürfte.

In einer freien Welt muss niemand etwas müssen. Aber der sexuelle Drang ist von der Natur vorgegeben, also bedeutet „keinen Sex zu haben“ auch eine Schwierigkeit, mit der menschlichen Natur zu leben. Und weil das alles so ist, kann ich Ihnen verbindlich sagen: Es ist absolut normal, recht früh „Sex zu haben“ oder zu masturbieren oder wenigstens jemanden erotisch zu begehren.

Der Druck, sich sexuell irgendwie auszudrücken (was nicht identisch ist mit „Sex haben“) ist also im Menschen angelegt. Die nächste Stufe wäre dann, die eigene Sexualität auch umzusetzen. Hier liegen die Hürden, zumal, wenn die Umsetzung mit äußeren oder inneren Blockaden verbunden ist. Und die gilt es zu überwinden, denn so will es die menschliche Natur. Selbstverständlich müssen dabei die rechtlichen und auch sonstigen allgemein anerkannten Regeln der jeweiligen Kultur befolgt werden.

Ich finde, dass es nicht reicht, zu sagen „ich hatte noch keinen Sex“, denn wie ich schon sagte, geht es nicht darum „Sex zu haben“, sondern ein sexuelles Wesen zu sein. Wer es ist, der wird früher oder später einen Partner (eine Partnerin) finden. „Noch nicht“ ist immer eine Ausrede. Die anschließende Frage wäre ja: «Wenn „noch nicht“, wann denn dann? ». Und ich kann Ihnen versichern – darauf bekommen sie keine Antwort, weil es bei Menschen, die „noch nicht“ sagen, zumeist Blockaden gibt, möglicherweise sogar tief sitzende Ängste.

Zwei Argumente gegen jede sexuelle Lust

Es gibt zwei Argumente, die oft gebraucht werden, wenn es um Rechtfertigungen geht: die Freiheit und die Befindlichkeit.

Es gibt eine Befindlichkeit, die sich Asexualität nennt. Asexuell soll demnach sein, wer gegenüber niemandem sexuelle Anziehung verspürt. Wer sich so definiert, mag es tun, sollet sich aber klar sein, dass sein gesamter Lebensweg dann auch von diesem Fehlen geprägt sein wird – egal, ob er/sie das will oder nicht.

Ein anderes Argument ist die Freiheit. Selbstverständlich kann sich ein Mensch frei entscheiden, keine sexuellen Kontakte zu irgendjemandem zu pflegen. Das bedeutet allerdings nicht, dass er frei von sexuellem Verlangen ist. Ob sich diese Konstellation bewährt, ist mindestens zweifelhaft.

Jungfrau sein ist kein genau definierter Zustand

Was ist nun mit der „Jungfrau“, sie sei männlich oder weiblich? Einfach gesagt: Sie überschätzt ihre Jungfräulichkeit. Sowohl ein weitgehend abstinentes Leben wie auch ein lustvolles Sexualleben besteht nicht nur aus der Frage, ob jemand seinen Penis in eine Vagina zwängt und wie sich das anfühlt. Die Grundfrage bleibt: Solange sich ein Mensch als „sexuell“ definiert, weil er Lust empfinden kann, ist er nicht asexuell. Und wenn er nicht asexuell ist, dann kann er zahllose sexuelle Lüste genießen, die nichts mit „anderen“, nichts mit dem „anderen Geschlecht“ und nichts mit dem Eindringen des Penis in die Vagina zu tu haben.

Psychologen fragen häufig: „Was kann den schlimmstenfalls passieren, wenn ...“, die Frage an eine Jungfrau wäre: „Was kann den schlimmstenfalls passieren, wenn du dich einem vertrauenswürdigen Menschen einfach hingibst und dabei die Lust erfährst, die er dir schenkt?“

Ich vermute, das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass es der/dem Begünstigten nicht gefällt und er deshalb den Versuch abbricht.

Lesen Sie zum Thema andere Argumente auf ZEIT online.

Das erotische Knistern und die langjährige Beziehung

Das sexuelle Verlangen, die knistere Erotik und sicher auch die Wollust haben Schriftsteller, Künstler und Therapeuten inspiriert, sich mit dem Aufkeimen und vergehen dieser Lüste zu beschäftigen. Eine Besonderheit liegt dabei – durchaus kulturbedingt – darin, dabei langjährige Beziehungen zu betrachten, also beispielsweise Ehepartner. Sinkt bei diesen mit den Jahren die Begierde, so muss etwas falsch sein mit er Beziehung – so jedenfalls eine häufig vertretene Meinung.

Sind Sex und Erotik wirklich beherrschend für die Ehe?

Das führt zu der Überzeugung, Sex oder Erotik seien das beherrschende System in Ehen, und falls sich dieses System nicht bewährt, sei etwas schief gelaufen mit den Partnern. An diesem Punkt setzen Psychotherapeuten, Paarberater und Sachbuchautoren ebenso an wie Journalisten.

Es ist eine sehr moderne Frage, die sich unsere Vorfahren vor 100 Jahren noch nicht gestellt haben. Erst die moderne Zeit, in der beide Partner vielfältige sexuelle Bedürfnisse offen zeigen, führt überhaupt zu der Frage, wie beide Partner ihre Lust aufeinander über viele, viele Jahre erhalten können.

Doch ist dies wirklich die Frage? Wird eine Langzeitbeziehung wirklich nur von der Lust geprägt, einander „schönen Sex“ zu schenken? Und ist diese Form des Verlangens und Erfüllens wirklich die einzige Form, die den Zusammenhalt der Paare gewährleistet?

Wie der Hase läuft? Ach, da hoppelt doch das bekannte Kaninchen ...

Angeblich wollen Forscher jetzt wissen, wie der Hase läuft. Dazu haben Sie ein Verfahren angewendet, das in den letzten Jahren sehr populär geworden ist: Sie haben 64 wissenschaftliche Artikel über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren ausgewertet und ihr Fazit – dies seivorweggenommen lautet etwa.

Das sexuelle Verlangen muss nicht zwangsläufig abnehmen, aber es schadet möglicherweise auch nicht, wenn dies der Fall ist.


Auffällig daran ist, dass die Zeitspanne wirklich kurz ist: Die meisten der verwendeten Artikel stammen aus dem 21. Jahrhundert – damit ist meine ursprüngliche Annahme gerechtfertigt. Denn erst seit das sexuelle Verlangen beider Geschlechter mit Vehemenz als wesentlicher Faktor für das Gelingen von Beziehungen angenommen wird, wird auch in dieser Art und Weise geforscht.

Die Ergebnisse sind wenig beeindruckend

Die Ergebnisse sind – gemessen am Aufwand – extrem dürftig. Was bindet, ist die Verantwortung füreinander, die „Augenhöhe“, die Möglichkeit, sich Freiräume zu schaffen, das Selbstbewusstsein, eine Person zu sein und nicht sein/ihr Haustier. Ein bisschen Widerspruch bleibt auch: Zu viel Harmonie ist ein Sex-Killer, aber Harmonie ist sonst nicht schlecht. Sich häufig zu streiten, ist sexfeindlich, aber sich nicht zu streiten, bringt auch nichts. Und allgegenwärtig ist das Schwierigste: Miteiannder reden - über die eigenen Lüste.

Am Ende? Ja, am Ende, wenn sonst nichts mehr hilft. Da kann frau/man den Sex aufpeppen, indem er „schärfer“ wird aber auch, indem er intimer oder genüsslicher wird.

Na schön. Und wie war es mit dem Satz „ich bin einfach gerne mit dir zusammen?“ Ich bin der festen Überzeugung, es kommt in der Wissenschaft gar nicht vor. Liebe auch so gut wie nie.

Und noch etwas: Eine langjährige Beziehung dauert idealerweise 40 oder gar 50 Jahre – und sie kann noch wesentlich länger dauern. Und nun stellen Sie sich bitte vor, welche Herausforderung es für Sie wäre, etwa 18.000 Mal das „erotische Knistern“ zu erzeugen, wenn es denn täglich knattern soll.

Sie können ein wenig zur Studie hier in Deutsch lesen (leider protected). In Englisch dann ganz gut hier: BUSTLE, und die original-Studie dann hier.