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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Liebe, Liebesfreuden und Liebesleid

liebesfreud zieht manchmal liebesleid nach sich


Wenn man über die Liebe schreibt, muss man sich immer wieder gefallen lassen, wegen des Wortgebrauchs kritisiert zu werden.

- Die eine Fraktion meint, Liebe sei klar durch das Gutsein im Menschen definiert: Lediglich der Sozialkitt der Gesellschaft verdiene den Namen „Liebe“. Das wäre die Gutmenschenfraktion.
- Die andere Fraktion meint, Liebe sei ein Gefühl, das uns darin beseelt, im anderen Geschlecht (und bisweilen auch im Eignen) einen Partner fürs Leben zu finden. Diese könnte man die „Romantikerfraktion“ nennen.

- Die letzte Fraktion will die Liebe geschlechtlich verstanden wissen, und leitet alles, was sie betrifft, aus der Geschlechtlichkeit ab. Das wäre dann die Fraktion der Sinnlichen.
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Im Grunde haben sie alle nicht recht, aber wer will es ihnen verdenken, dass jeder für die eigenen Argumente spricht? Denn Liebe ist seit Jahrhunderten ein wahrhaftig unordentlicher Sammelbegriff für alles geworden, was Menschen zusammenführt – von der Verfolgung brüderlicher Ziele (mit Herz und Hand) bis zum Quickie unter der Eisenbahnbrücke.

Das wäre alles nicht so schlimm, denn unsere Vorväter wussten dies und nannten das eine die „geschlechtliche Liebe“ oder das „Liebesfeuer“, die andere beispielweise die „Bruderliebe“. Nur ein paar Scharfmacher der Kirchen und anderer extrem ideologisierter Kreise versuchen ständig, „Sex versus Liebe“ zu vermarkten. In Wahrheit ist die Liebe beides: Sozialkitt und erotisches Feuer, Zärtlichkeit und gewaltige Eruptionen der Leidenschaft.

Wir alle neigen dazu, nur das für „wahr“ zu erachten, was wir selber erfahren haben, sei es in Schule oder Elternhaus – und das war in der Regel ziemlich wenig, gleich, ob man mit der Hauptschule oder dem Abitur abschloss. Selbst wenn man gehört hat, was „Liebe“ einmal war oder vielleicht sein könnte, kann man mit 18 noch nicht alle ihre Aspekte einordnen – und möglicherweise kann man es auch mit 60 noch nicht.

Was für die Liebe gilt, gilt auch für das Liebesleid oder für den Trennungsschmerz. Wie es scheint, übertreiben wir unendlich in unserer vorgeblichen Trauer, die ja oft eigentlich Selbstmitleid ist. Der Schmerz der Trennung, das damit verbundene Leid – ja sicher gibt es das, und es trifft uns immer dann am tiefsten, wenn wir es nicht erwartet hatten. Nur bedenken wir eines nicht: so gut wie jede Trennung, die einen Menschen unglücklicher macht, sodass er angeblich 20 Monate leiden muss, macht einen anderen glücklich. Da fragt sich doch, warum nicht beide leiden, wenn die Sache doch psychologisch so sonnenklar ist, dass man vergangene Beziehungen erst einmal abtrauern muss.

Da spricht man schnell von einer „gescheiterten Ehe“ und sieht nicht, dass jede Trennung auch eine Chance ist, neu zu beginnen, ja, dass sie unendliche Möglichkeiten beinhaltet, wenn man sich das Leben nicht vermiesen und verleiden lässt.

Liebesfreud? Liebesleid? Lassen Sie uns doch die Liebe als etwas auffassen, was wir unterschiedlich erleben, was wir genießen, zärtlich oder wollüstig, gelegentlich oder dauerhaft. Doch machen wir uns vor allem klar, dass wir in der Liebe auch scheitern dürfen. Mal ganz klar ausgesprochen: Warum sollten wir eigentlich ausrechnet in der Liebe nicht scheitern dürfen?

Wisst ihr eine Antwort auf diese Frage?

Titelbild © 2010 by danis abella

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