Geliebte oder potenzielle Partnerin?
der zweifel: bin ich die einzige?
Zwei Meinungen zum Thema "Geliebte oder potenzielle Partnerin?" prallen voll frontal aufeinander, und beide wurden anlässlich des Urteilsspruchs zum Fall Kachelmann noch einmal offiziell:
Die eine wurde von Journalisten geäußert und laut „Hamburger Abendblatt“ vom Richter gerügt:
Wer seinen Liebhaber nur einmal im Monat sehe, könne doch nicht im Ernst an eine feste Partnerschaft glauben.
Die andere Meinung setzte der Richter dem entgegen:
Rationalität und Liebe gehen nicht zwingend Hand in Hand
Er verband damit eine Art Rüge an die Journalisten, die nur ein bisschen „Common Sense“ verbreitet haben, nämlich dies: „Wer einen Mann nur einmal im Monat sieht, ist eher eine Geliebte als eine potenzielle Partnerin.“
Rationalität, Illusion und Liebe
Rationalität und Liebe gehen wahrhaftig nicht zwingend Hand in Hand – das weiß jeder, der einmal rückhaltlos verliebt war und die Fakten nicht sehen wollte. Die Fälle, in denen Liebende irgendwelchen Illusionen verfallen, beginnen ja schon im Kleinen. Da glaubt einer, er könne unüberbrückbare kulturelle oder soziale Schranken überwinden, weil er im Fernsehen schon einmal ein Paar gesehen hat, dass dies geschafft hat. Na schön, versuchen kann er es, wenn er den Schiffbruch riskiert. Es gibt viele Fälle solcher Verblendungen, und zumeist beweist die Realität in kurzer Zeit: Die Illusion zerbricht, es bleiben Tränen und eine bittere Erfahrung.
Aus bitteren Erfahrungen kann man auch lernen
Sicher ist es gut, wenn einem solche Erfahrungen erspart bleiben – aber wir lernen ja an kleinen Irrtümern, große Fehler zu vermeiden. Insofern kann es auch eine sinnreiche Lehre sein, einmal völlig liebesblind gewesen zu sein.
Manche von uns Menschen sind geneigt, Illusionen nachzuhängen, woran die Märchenbücher möglicherweise nicht ganz unschuldig sind. Cinderella gewinnt gegen die bösen Stiefschwestern - aber nur im Märchen. In Wahrheit wird sie weiter Erbsen zählen und auf ihren Prinzen hoffen, weil sie nicht selbstbewusst genug ist, einen eigenen Weg zu gehen. Ach, Sie sehen das anders? Das können Sie meinetwegen – aber bitte, folgen Sie nicht Cinderellas Spuren - sie führen mit Sicherheit in den Abgrund.
Es gibt ein namhaftes Ex-Straßenmädchen, dass ein mal einen Millionär geheiratet hat, ja sicher – aber heißt das nun, dass jeder Millionär in Zukunft ein Straßenmädchen heiraten wird? Das ist ebenso albern wie die Möglichkeit, in einem Inselstaat einen potenziellen König zu heiraten, nur weil dies gerade eine „Bürgerliche“ geschafft hat.
In der Regel und ohne Beschönigungen ist es so: Eine Geliebte ist eine Geliebte ist eine Geliebte – und wenn sie Glück hat, ist sie die einzige Geliebte. Das ist die Wahrheit, und alles andere ist Illusion – und dagegen spricht auch nicht, dass es eine Chance von 1: 1.000 geben könnte, dass moderne Märchen wahr werden.
Titelbild ©, 2007 by wonderferret
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