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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
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Autorenforum: Scharfe Gewürze und Musik für deine Geschichte

Besonders schwierig ist es in erotischen Geschichten, die besondere „Würze“ hineinzubringen, die sie so prickelnd macht. Dabei wird versucht, immer „schärfere“ Gewürze zu verwenden, also beispielsweise die erotische Bestrafung.

Das führt aber leider oft schnell dazu, dass deine Leserinnen oder Leser ermüden. Wenn deine Protagonistin unter dem ersten Schlag zusammenzuckt, wie willst du dann die nächsten 23 Hiebe erklären? Du kannst es aber verhindern, indem du den Leser genau in ihre Lage bringst, ihn fühlen lässt, wie deine Heldin gedemütigt wird, wie sie sich anfänglich dagegen auflehnt, gar Widerstand leistet, sich dann aber doch hineinfügt in ihr Schicksal, dessen Konsequenzen sie noch nicht begreift. Es empfiehlt sich sehr, die Geschichten spielerisch, mit einem geheimen Einverständnis aller beteiligten dazulegen, das sonst sehr schnell der Vorwurf der Gewalttätigkeit erhoben wird. Denk bitte auch daran, dass deine Leserschaft nicht nur aus Männern besteht – du schreibst also nicht nur für die Voyeure der Szene, sondern auch für diejenigen, die sich in die Lage der Gedemütigten hineinträumen.

Wie du eine solche Geschichte literarisch wertvoller gestalten kannst, mag folgender Auszug zeigen. Er wurde bewusst ins 19. Jahrhundert verlegt und verwendet dessen Sprache.

Ich bin Ihnen dankbar, Maestro, dass Sie mir die Zeit schenken, sich meiner Solistin anzunehmen“. Der Mann, der als Maestro angesprochen wurde, zögerte nicht mit der Antwort: „Oh, ich kenne die Schwierigkeiten dieser verzogenen jungen Frauen sehr gut“, sagte er ungefragt, „sie wissen nicht um das Leid, und so fühlen sie nicht die Leidenschaft, deren die Stimme bedarf.“

Ich saß zitternd auf meiner Bank und wagte nicht, den Maestro anzusehen, denn man hatte mir angekündigt, ich würde eine sonderbare Lektion in der Stimmbildung erhalten. Doch ich erstarrte, als der Maestro sagte: „Sie haben die Sängerin doch vorbereitet, Madame? Wie ich sehe, trägt sie noch ihre Röcke – befehlen sie ihr doch bitte, diese zu entfernen und sich dann über die Lehne des Chaiselongues zu legen, so dass ihre Stimme nun a posteriori gebildet werden kann
.


Erst jetzt wird es Zeit, auf die Gefühle der Heldin einzugehen. Die Vorrede gibt aber bereits eine Richtung vor, die dir als erfahrene Autorin oder als erfahrener Autor schon jetzt sagt, dass du nun die Stimme in all ihren Variationen in einem Dialog mit dem „Schlagzeug“ behandeln kannst. Das ergibt Literatur vom Feinsten und keinen pornografischen Schund.

Wenn Sie die Geschichte in die moderne Zeit verlegen, empfiehlt sich, eine Jazzsängerin als Heldin zu verwenden. Besonders interessant, lustvoll und literarisch wertvoll würde sich ausmachen, wenn zusätzlich ein musikalischer Dialog zwischen einer Saxofonistin und der Sängerin während der Prozedur entstehen würde.

Ich verlasse euch nun, damit ihr eure Geschichte entwerfen könnt. Die Idee der Ausbildung „a posteriori“ und die Verbindung zwischen erotischer Literatur und Musik wird übrigens dem Dichtermusiker Ernst Theodor Amadeus Hofmann zugeschrieben.

Copyrightvorbehalt: Das hier verwendete Fragment erscheint unter © 2010 by Liebeszeitung.de. Es darf nur unter der Voraussetzung in eigene Publikationen verwendet werden, dass mindestens vier Fünftel des späteren Textes ein Eigenprodukt der Autorin oder des Autors ist und dass auf die Liebeszeitung als ursprüngliche Quelle der Idee verwiesen wird. Ein Beleg dafür wird erbeten.

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