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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Frauen beherrschen die Liebe

Unser Induna ist heute mal wieder sehr provokativ: Einmal will er einen Missstand anprangern, andererseits aber erwartet er auch, dass sich Damen bereitfinden, hier mal dagegenzuhalten. Schreibrechte werden großzügig eingeräumt. Die Redaktion.
frauen beherrschen die liebe - eine karrikatur aus alter zeit oder die wirklichkeit?


Seit ich denken kann, beherrschen Frauen die Liebe – und keinesfalls Männer. In den 1960er Jahren war es noch üblich, dass die Bürgertöchter die Beine schön brav zusammenhielten – wenigstens, bevor sie verlobt waren. Wer, wann, wo, ind welcher Weise und mit wie viel Liebesbezeugungen aller Art bedacht wurde, bestimmten die Frauen. Viele Lust hatten sie übrigens damals nicht – als „Mädchen“ hatte man keine Lust zu haben, sondern schön brav die Hände zu falten. Hatte eine Frau dennoch Lust, so galt sie als nymphoman, und den Jungs wurde eingeimpft, solche Frauen nach Möglichkeit zu meiden.

Frust schieben, Hafen, Puff oder "besser Damen"?

Ja, und was blieb? Die Arbeitertöchter nahmen „die Sache“ nicht so genau, aber da musste man erst einmal die Exi-Rocker-Schranke überwinden, und wer eine wirklich sinnliche Frau wollte, musste den einsamen Dreißigerinnen in ihre begehrlichen Augen blicken, was für einen Jüngling von 18 damals kaum infrage gekommen wäre. Bevor ich vergesse, dies zu erwähnen: Ja, da waren noch die Huren, fein aufgeteilt in Kategorien: Hafen, Puff und „Damen“. Letztere warteten auf Neureiche, Diplomaten, Reisende und Leute mit Dollars und englischen Pfunden – die waren damals noch etwas wert. Bei einem Einkommen von unter 400 DEM war da nichts zu machen. Zum Vergleich: Der Preis für Frauen in Hafenkneipen war damals gegen 20 DEM, die besseren Damen hatten andere Bandbreiten.

Zurückhaltende Frauen: Moral oder Angst?

Reden wir von Anstand? Solange ich denken kann, regulierten Frauen den Markt der Liebe. Als die Pille aufkam, waren plötzlich viele der Bürgertöchter bereit, sich nicht mehr ganz so eng zu machen – vor allem diejenigen, die unsere Bürgermoral schon immer zum Kotzen fanden. Denn so moralisch waren die Bürgermädchen gar nicht, sondern eher ängstlich. Schon um 1900 schreiben einige, sie würden es ja tun, wenn der „Lendemain“ nicht wäre, und um 1950 galt das geflügelte Wort: „Man soll die Nacht nicht vor vier Wochen loben“. Darum ging’s also – nicht um die Moral.

Angebot und Nachfrage regulierten sodann den Markt – und die Wellen schwappten mal ab und mal auf. Des Bürgers Töchterchen taten zwar alle etwas anderes mit der neu gewonnenen Freiheit, aber es ist völlig blödsinnig, dass man sie „auf Matratzenpartys trieb“, wie eine Frau schrieb, der offensichtlich die Fantasie durchgegangen war. In Wahrheit wollte man nur nicht mehr das tun, was Papi und Mami gepredigt hatten: Kind, bleib immer keusch, bis du heiratest.

In der Blüte der Emanzipation frohlockten die Huren

Ach ja, die Wellen: Mal predigten die Gurus (auch weibliche) die freie Liebe, und alles war offen, dann mussten sie sich die Frauen wieder abgrenzen und erstmals emanzipieren, wozu dann auch gehörte, sich öfter mal zu verweigern. Damals frohlockten die Huren, die zuvor einiges an Geschäft eingebüßt hatten: Ja mehr ihr euch emanzipiert, umso mehr treibt ihr eure Männer in unsere Arme“, schreib damals eine Hure sinngemäß.

Als es ruhiger um die Emanzipation wurde, weil sich die Frauen wieder auf sich selbst besannen, statt auf das Geschrei aus den Elfenbeintürmen, kam erst einmal eine neue Welle der Gefahr auf uns zu: Erst Mitte der 1980er Jahre nahmen die meisten Frauen wahr, dass auch Heteros HIV haben können – und prompt gab es wieder Schwierigkeiten mit der Lust an der Lust. Inzwischen hatte sich freilich noch viel mehr verändert: Durch die Scheidungswelle strömten nun massenhaft sexuell begierige Frauen an den Männermarkt, was den Single-Männern damals nicht ungelegen kam. Denn wer die Wahl hatte zwischen einer Frust-Jungfer mit Etepetete-Touch und einer lustvollen Ex-Ehefrau, der wählte mit Sicherheit das sinnlichere Angebot.

Der Liebes- und Heiratsmarkt heute

Kommen wir zum Heute – was ist los auf dem Liebesmarkt? Im Grunde wurde alles auf den Kopf gestellt seit den 1960ern: Konnte man früher beinahe jede Frau zum Heiraten überreden, aber nicht zum Sex, so kann man heute von vielen Sex haben, aber keine Beziehungen mehr. Es gibt zahllose Indizes dafür, aber eines der zuverlässigsten ist das vielfältige Angebot an Frauen, die sich im Internet in „Casual Dating Agenturen“ eingeschrieben haben. Ob Single oder Ehefrau wird dabei nie ganz deutlich, sicher ist nur, dass dahinter zumeist eine Frau steckt, die mit ein paar Liebesnächten zufrieden ist und dann wieder verduftet. Der Markt wird eben von Frauen beherrscht, nicht von Männern.

Wenn ihr mich fragt, warum ich nur über „das Eine“ schrieb, dann antworte ich euch: weil eine Frau, die eine Beziehung sucht, diese auch verwirklichen kann – jederzeit und unter allen Bedingungen. Gäbe es genügend Frauen, die früh heiraten wollen und diese Bindung auch wahrhaftig ernst nehmen würden, dann wäre uns manches Leid erspart geblieben. Doch heute beklagen sich die jungen Männer, dass die Frauen inzwischen noch egozentrisch geworden sind, als die Männer in den schlimmsten Zeiten. Lösungen sind nicht in Sicht, da kann die Familienministerin noch so viele Affentänzchen aufführen. Altkanzler Schmidt hat einmal gesagt, man kann die Pferde wohl an die Tränke führen, aber saufen müssten sie dann schon selber. Wer als Mann heute heiraten will, schaut besser einmal gen Osten als auf die heimische Frauenwelt – oder er wartet, bis er alt und grau ist.

Was meint ihr?

Anmerkung: Die geschilderten Zustände beziehen sich überwiegend auf die „alte“ Bundesrepublik.

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