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 Liebeszeitung - Liebe, Beziehungen und viel mehr.

Das sinnliche Interesse an lustvollen Strafen - vom 19. bis ins 21. Jahrhundert

Im neunzehnten Jahrhundert tauchte ein merkwürdiges Phänomen auf: Die Wahrnehmung der Menschen für alles „Körperliche“ wandelte sich. Die geschah vor allem in jenen vornehmen Kreisen, die sich bisher durch die Fassade der Bürgerlichkeit und Wohlanständigkeit vor Enthüllungen schützen konnten.

Die Rolle der Züchtigung

Dabei wurde auch deutlich, dass körperliche Züchtigungen durchaus in einem sinnlichen Licht gesehen werden konnten, sobald man sie in die Literatur verlegte. Die Autoren mussten nur die erotische Seite betonen, und die disziplinarisch in den Hintergrund rücken. Oder anders ausgedrückt: Die sinnliche Erregung der Leserinnen und Leser musste größer sein als das Mitleid mit den weiblichen und männlichen Figuren.

Etwas distanzierter schrieb man über diese Literatur:

Schriftsteller beschäftigten sich mit Themen wie Dominanz und Unterwerfung und nutzten Prügelstrafen als narratives Mittel, um Machtverhältnisse in Beziehungen zu veranschaulichen. Diese Dualität unterstrich eine komplexe kulturelle Faszination für diese Handlung.

Wie der wahre Schmerz ausgeblendet wurde

Oftmals wurde die Begierde aus der Sicht der Zuschauer dargestellt, die dabei in Erregung gerieten. Auf diese Weise konnten die Autorinnen und Autoren den realen Schmerz der gezüchtigten Personen ausblenden.

Damals wie heute trug diese Literatur aber auch dazu bei, die Vorstellungen von Intimität zu wandeln. Hinzu kam noch, dass viele Leserinnen sich vorstellten, wie es wohl wäre, in der Situation der gezüchtigten Geliebten zu sein. In der Fantasie wurden die Begierden wahr, sprangen auf die eigene Person über und wurden mindestens zu einem Teil zu „geführten Tagträumen“.

Das 21. Jahrhundert - neue lustvolle Züchtigungen für reifere Damen

Wurden? Solange ist es noch nicht her, seit die „Shades of Grey“ das Thema der lustvollen Züchtigung modernisierten. Obgkeich die Heldin des Buches sehr jung ist, interessierte das Thema vor allem Damen im "mittleren Lebensalter".

Zitat aus: 19. Jahrhundert

Nicht mit dem/der Erstbesten ins Bett gehen?

"Ich kann doch nicht mit dem Erstbesten ins Bett gehen!"

Wer kennt sie nicht, diese Aussage? Meist kommt sie von Frauen über 40, deren Ziel zunächst eine lebenslange Ehe war. Dann aber änderten sich die Bedürfnisse – mal seine, mal ihre. Das führte zur Trennung, dann zur Scheidung. Und heute sucht diese Frau erneut.

Fall sie dazu Rat benötigt, mit wem sie Sex haben sollte und wann, dann wirst du zwei Meinungen finden. Die eine liest sich ungefähr so:

Deine Auffassung ist richtig. Du suchst nicht nach Sex, sondern nach einer tiefen Verbindung zu einem Mann, wobei du hohe Ansprüche hast und nach Langzeit-Qualitäten des Partners suchst. Zudem machst du dabei klar, dass du nicht eine Frau für eine Nacht ist, sondern nach Wertschätzung strebst.

Die andere würde sich so lesen.

Niemand erwartet, dass du mit jedem Mann, den du triffst, Sex hast. Aber frag dich doch bitte auch, was du im Moment entbehrst. Möglicherweise lässt sich ein Teil davon mit einem Mann erfüllen, den du bei einem Date triffst. Nicht mit dem erstbesten, sondern mit dem, der seine eigenen Lüste kennt und deine Lüste gerne kennenlernen will.

Wenn du dem zweiten Rat folgst, dann plane Sex von vornherein ein. Wenn du ihn wirklich magst, dann gibst ihm alles, was du geben kannst und - und nimm alles, was er dir geben kann.

Wenn es euch beiden gefallen hat, dann bitte um eine Wiederholung. Du kannst versuchen, ihn dabei auf andere Weise an dich zu binden.

Falls es dir nicht gefallen hat und „er“ sich nicht mehr meldet, ist die Sache vorbei – und du hast eine Erfahrung gesammelt. Versuche einfach, damit umzugehen.

Ach, du wolltest noch wissen, was passiert, wenn du dem ersten Rat folgst? Dann hast du deine Wertbegriffe gerettet - mehr nicht. Vielleicht sagt dir ein Psychologe etwas anderes, vielleicht aber auch das Gleiche.

Und wenn du ein Mann bist?

Im Grunde ist es sehr ähnlich: Frag dich, was du willst, wie du es willst und von wem du es willst. Dann geh hinaus und sammle Erfahrungen. Fall du das ablehnst, ist alles recht ähnlich: Du bleibst deinen Werten treu, aber du machst keine neuen Erfahrungen.

Hinweis: Das Zitat ist eine modifizierte Version aus einer "AI" (künstlichen Intelligenz) und spiegelt vermutlich eine psychologisch oder ethisch motivierte Lehrmeinung wider. Das zweite Zitat stammt aus Schriften des sehpferd-teams.

Gibt es eigentlich eine „christliche Sexualethik“?

Unsere Kultur, so hieß es früher einmal, entstand aus dem Griechentum, dem Germanentum und dem Christentum.

Der Glaube mag Berge versetzen, aber irgendwie passte der Mix nicht – denn die Kultur stammte eben auch aus Arabien – und ganz besonders aus Rom.

Soweit die Ethik betroffen war, galt später das Christentum als Richtschnur. Politiker begannen, von der christlichen Leitkultur zu reden. Und obwohl das Christentum keine Leitsätze für die Sexualität schuf, wurde es lange Zeit als gültiger Maßstab für die Ethik im Sexualbereich benutzt.

Die Frage ist: Wenn die Sexualethik tief im Christentum verwurzelt ist, halten sich dann wenigstens Christen daran?

Die Antwort verblüfft sicher manche Theologen, aber kaum Menschen, die sich am Alltag der Menschen orientieren:

Besonders überraschend fand ich, dass Glaube und Sexualität in wesentlichen Aspekten fast zwei getrennte Welten sind, die nebeneinander existieren, aber wenig miteinander zu tun haben. Das gilt nicht, wenn man sich die sexualethischen Einstellungen anschaut: Die hängen durchaus damit zusammen, wie intensiv die Befragten glauben und welche theologische Grundhaltung sie haben. Aber Erleben und Handeln in Bezug auf Sexualität, etwa sexuelle Zufriedenheit oder sexuelle Handlungsfähigkeit, die Stärke des sexuellen Begehrens, hängen kaum messbar mit Glaubensaspekten zusammen.

Sagt der Forscher Prof. Dr. Tobias Künkler dem Magazin PRO.(1)

Die Frage, ob es „christliche Ethik“ in der Sexualität gibt, ist damit zwar nicht beantwortet. Sicher ist aber, dass Christen durchaus zwischen der realen Welt und ihren Gegebenheiten und den Ideologien, die sozusagen als „Beipack“ des Glaubens geliefert werden, unterscheiden können.

(1) Das Zitat fällt sehr lang aus. Ich konnte es jedoch nicht kürzen, weil ich dann den Sinn verfälscht hätte.

Meganice und nicht so easy … was ist Re-Loving?

Das Dumm-Denglisch feiert weiterhin Triumphe. Klar will man die „junge Generation“ (mit welchem Buchstaben auch immer) ansprechen. Und klar kriegen die Teenies spitze Ohren, wenn von „einem neuen Dating-Trend“ für 2026 gesprochen wird, der „meganice“ ist. Angeblich heißt er Re-Loving.

Inzwischen habe ich mich schlaugemacht. Re-Loving bedeutet „bewusstes Dating“ Nehmen wir mal an, es bedeutet „Partnersuche mit Verstand“ – das kling nicht ganz so flach wie „bewusstes Dating“.

Ist es mehr? Ist es neu? Wird es ein Trend?

Nein – es ist die Partnersuche an sich:

- Kenne deine Bedürfnisse.
- Versuche, sie zu verwirklichen.
- Rede mit den Kandidaten oder Kandidatinnen darüber.
- Werde dir über die Gefühle klar, die du nach dem Date hast.

Was daran neu ist? Für selbstbewusste Frauen und Männer, die Lebenspartner suchen, gar nichts. Für Menschen aller Gruppen, denen es um das Verlieben geht, auch nicht – sie haben anderen Ziele.

Ach – und was wird nun mit 2026?

Alles bleibt, wie es immer war. Wer eine Beziehung sucht, sucht mit Gefühl und Verstand, wer sinnliche Erfahrungen sucht, will die Lüste genießen.

Und – nein, es schadet keinesfalls, wenn beides zusammenkommt.

Quelle der Begriffe und eines Original-Artikels zum Thema: Desired.

Bald ist es soweit ... nein, nicht Weihnachten

Wo war ich in den letzten 14 Tagen? Nur die Vögel haben zugesehen, wie ich in wenigen Wochen meine neue Idee „Nehmen oder Geben“ verwirklicht habe.

Das gesamte Werk dreht sich um die Frage, ob es sinnvoller und befriedigender ist, etwas zu geben, als ständig etwas nehmen zu wollen. Dabei ist nicht der Arbeitsplatz gefragt und nicht der Karriereerfolg. Denn das neue Projekt beschäftig sich mit dem „ganz gewöhnlichen“ Alltag. Dazu gehören alle Beziehungsformen, vom Kennenlernen über Freundschaften, Liebesverhältnisse und Ehen.

Das Konzept beruht auf völlig neuen Überlegungen – auch zur Partnersuche. Besonders einfach ist es für alle, die einen reichen Vorrat an Gefühlen haben, die sie schenken können – ich nenne sie „Geber“. Aber auch für die „Nehmer“ wird es leichter, denn sie behindern sich auf dem Markt der Beziehungen oft selbst. Das muss wirklich nicht sein.

Das Projekt verträgt noch ein bisschen „Schliff“, damit es wirklich glänzt – und wer daran mitwirken will, ist herzlich eingeladen.

Demnächst mehr … hier in der Liebeszeitung.

Und hier kommt das, was schon veröffentlicht wurde.