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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Das „Nein“ ohne Interpretationsmöglichkeiten?

was sagt man, wenn man nein sagen will? man sagt deutlich nein!


In der allgemeinen Lehre von der Kommunikation lautet einer der Kernaussagen, dass mit jeder Satz neben der Information, die gegeben wird, auch eine Beziehungskomponente versandt wird. Ferner haben alle, die das Thema auch nur auf der Schule berochen haben, davon gehört, wie die analoge Kommunikation (die beispielsweise über die Mimik transportiert wird) von den digitalen Inhalten (der Sprache) abweichen kann.

Mit anderen Worten: Wenn jemand etwas sagt, heißt dies nicht verbindlich, dass es genau das bedeutet, was er meint. Kaum eine Frau wird beispielsweise sagen:

- Ich wünsche mir eine Beziehung mir dir – und wenn es sein kann, bald.
- Ich wünsche mir ein Kind, und dazu brauche ich eine feste Beziehung zu dir.

In vielen Fällen wird der Wunsch des Mannes, eine Beziehung, Liebschaft oder auch nur einen ONS einzugehen, erst einmal abgewehrt:

- Bei mir beißt du bei solchen Themen auf Granit.
- Hältst du mich für eine Frau, die gleich mit jedem Mann ins Bett geht?
- Schlag es dir aus dem Kopf – mit dir? Das meinst du nicht ernst?
- Ich habe gerade andere Sorgen, als mich mit Männern abzugeben.
- Für eine Beziehung habe ich doch gar keine Zeit.

Bei all diesen Sätzen könnte man ergänzen: " ... es sei denn, du wärst der Richtige - da musst du dich aber erst einmal ernsthafter um mich bemühen".

Das Spiel mit den erotischen Wünschen

Da alles gilt verstärkt beim Flirt, der ja kaum mehr ist als eine Möglichkeit, die Liebesbereitschaft des Partners abzuklopfen. Da spielen Frauen sehr bewusst mit dem „Wollen und Nichtwollen“ herum – so lange, bis sie wissen, ob sie den Flirtpartner in die Wüste schicken oder ins Bett locken wollen. Dazwischen gibt es sie, die vielen Abstufungen zwischen „Ja, auf jeden Fall“ und „Nein, auf keinen Fall“.

"Ja" ist keine vollständige Zustimmung - und "Nein" keine völlige Ablehnung

Damit hier Tacheles geredet wird: „Ja“ ist nicht immer eine vollständige Zustimmung und „Nein“ ist nicht immer eine völlige Ablehnung – das ist im Geschäftsleben so wie in der Liebe. Hinter vielen zunächst vorschnell gegebenen oder gehörten „ja“ verbirgt sich ein „Ja, aber nur, wenn …“ und hinter vielen „Nein“ ein: „So nicht – aber du könntest dich ja noch einmal anstrengen“.

Im Moment scheinen die lächerlichen Vereinfacher einmal mehr die Oberhand zu gewinnen – gleich, ob uns der Macho- oder Feministinnenszene.

Eine Zeitung schreibt:

Irgendwo zwischen Alice Schwarzer, die findet, dass Geschlechtsverkehr nur mittels der Unterwerfung der Frau überhaupt möglich sei, und dem slowenischen Pop-Philosophen Slavoj Zizek, der die Überzeugung vertritt, dass „das Spiel der Verführung innerhalb politisch korrekter Strukturen nicht lebbar ist“, wird sich der intellektuelle Diskurs einpendeln.


Das ist insofern völlig falsch, als die Auffassungen von Slavoj Zizek nicht ein Extrem ist, sondern eine Tatsache, die sehr einfach zu erläutern ist: Es gibt in der Liebe keine gemeinsamen, verbindlichen Zeichensätze für Verführung und Hingabe – und das ist das Hauptproblem bei den vielen Missverständnissen, die mit „Vergewaltigungen“ gar nichts zu tun haben, sondern auf der Basis beruhen: „Ich dachte, sie habe gemeint“ – nur eine genaue Analyse des Verhaltens könnte hier korrekten Aufschluss darüber geben, was wer wann und wie signalisiert hat. Ein sehr bestimmtes "Nein" in aufrechter Haltung dürfte fast alle Männer überzeugen - und das wäre "politisch korrekt".

Deutlicher "Nein" sagen, wenn man wirklich "Nein" meint

Mit diesem Wissen im Hintergrund wird sich auch der angebliche Diskurs nicht mehr „einpendeln“, denn diese Diskussion wird immer dann falsch geführt, wenn sie akademisch ausgerichtet ist. Die wahren Dinge des Liebeslebens finden nur im wirklichen Leben statt, und dort zumeist nur zwischen zwei Personen. Der Person, die etwas verhindern will, kann man nur sagen: „Sag deutlicher Nein, und dann beginnen den Rückzug“ – alles andere ist dümmlich und an den Haaren herbeigezogen.

Falsche Botschaften an kleine Jungen

Insofern muss man auch der US-amerikanischen Sexualtherapeutin Ruth Westheimer widersprechen, die an der falschen Stelle ansetzen will: Bei den „kleinen Jungen“ – korrekter wäre gewesen, bei den „kleinen Mädchen“ anzufangen und ihnen zu sagen, wann sie welche Botschaften aussenden sollten – und wie man so „Nein“ sagt, dass es ultimativ „Nein“ ist.

Statt dessen will Frau Westheimer die „kleinen Jungen“ erziehen lassen und würde gerne sehen …

dass man schon kleinen Jungen zu Hause und in der Schule beibringt, dass das Wort Nein keinerlei Interpretationsspielraum zulässt.


Solche Worte können nur von schrecklichen Vereinfachern stammen, denn natürlich muss jeder Mensch (und nicht nur der keine Junge) lernen, wann und wie ein Wort „Interpretationsspielräume“ zulässt – ansonsten geben wir der Jugend einen Freifahrschein für das Versagen in allen Lebensbereichen.

Zitate aus: Profil.at
Titelbild © 2008 by matt

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Kommentare

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Cassy am :

Dem stimme ich 100%ig zu. Ein Mann ist durchaus in der Lage, das "Nein!" einer selbstbewussten Frau zu erkennen. Wir sollten also nicht unseren Jungs beibringen, weibliche Subtexte zu lernen, sondern den Mädchen, Grenzen zu setzen.

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