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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Um Himmel willen – jetzt noch „Bravehearting“

„Brave“ steht im Englischen nicht etwa für „lammfromm“ sondern für „mutig“ oder „tapfer“.

Bravehearting - auffälliger Begriff für das Selbstverständliche

Und nun sollen wir alle „Bravehearting“ praktizieren – und einem Wortentwurf folgen, der alles andere als glücklich gewählt ist. Denn anders als die werbewirksamen Erklärungen im Internet steht der Begriff für etwas, das eigentlich selbstverständlich ist. Es bedeutet, den Mut zu haben, zu seinen Eigenschaften zu stehen und sich beim Gespräch mit einem Interessenten oder einer Interessentin nicht zu verstellen.

Sich nicht mehr verstellen

Die Masche, sich zu verstellen, liegt in der US-amerikanischen Dating-Tradition. Sie stammt aus den Zeiten, als Frauen sich noch als „Kunstprodukte“ darstellten. Dazu gehörte, sich mit begehrten femininen Eigenschaften zu schmücken, um dem Mann eine Illusion zu vermitteln.

„Echte“ Eigenschaften waren kaum gefragt – es ging darum, möglichst konfliktfrei zu kommunizieren – so, wie es heute auch nach gelegentlich empfohlen wird. Der Mann suchte damals keine „eigenständige Persönlichkeit“, sondern die „Frau an seiner Seite“.

Das alles ist zwar lange her, bleibt aber in Gehirnen und Büchern oft fest verankert. Und nun? Nun also soll ein neuer Begriff die Wende bringen?

Reden wir mal Tacheles: Wenn eine junge Frau heute noch in „Liebchen“ macht, dann landet sie bestenfalls im Lotterbett, aber nicht vor dem Traualtar.

Ohne Dating-Rat lebst du besser

Was also soll jemand (Frau oder Mann) tun?

Ganz einfach: das Gleiche, was ein guter Bewerber für einen qualifizierten Job tut. Das heißt, du solltest die besten Eigenschaften kennen, die du anderen bieten kannst und diese im Gespräch in den Vordergrund stellen. Und wie bei einer Bewerbung sollten Unklarheiten über den Platz, den du bei Erfolg später einnehmen wirst, deutlich genannt werden.
Das ist wirklich alles. Wenn der neue Begriff überhaupt einen Sinn hat, dann den: Vergiss alles, was du in Selbsthilfebüchern, in der Frauenpresse oder als „berufenen“ Expertenmünder gehört hast.

Überrascht? Ich nicht. „Dating-Trends“ waren noch nie „Trends“, sondern nur Namen für ein paar unschöne Verhaltensweisen.