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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Erwartungen – der frühe Tod der Liebessuche

Heiße Erwartungen sind so falsch wie alle anderen Erwartungen an ein Date

Ich erwarte von Ihnen … sehen sie? Da haben wir es schon … ich kann gar nichts von Ihnen erwarten, liebe Leserin, lieber Leser. Aber … bei Ihrem nächsten Date (intimen Treffen, Rendezvous, Blind Date) oder wie auch immer sie so etwas nennen, da haben sie Erwartungen, oder etwa nicht?

Das Paradoxe an der Erwartung: Je mehr wir davon haben, umso weniger kommen wir ans Ziel. „Erwarten“ (oder gar „fordern“) dürfen wir höchstens, dass unser Zug, der 8.54 Uhr nach Leipzig fährt, auch um 8.54 Uhr abfährt, und dass er nicht nach Erfurt fährt, sondern nach Leipzig. Darauf haben wir auch einen Anspruch.

Erwartungen an ein Date erzeugen eine Über-Kreuz-Situation, die das Date schon im Ansatz gefährdet. Lassen Sie mich dazu zwei Beispiele sagen:

Sie wollen sich eine Handtasche kaufen, die zu Ihnen passt. Darauf haben Sie keinen Anspruch, sondern sie müssen einen Teil ihres Vermögens dafür opfern. Sie könnten aber Erwartungen haben, wie die Tasche aussehen soll, und wenn sie nun auf den richtigen Markt (Feintäschner, Fachgeschäft, Warenhaus, Trödelmarkt) gehen, dann könnte es sein, dass Sie auf eine Tasche treffen, die Ihnen gefällt. Die Tasche hat keine Seele, keinen Geist und keinen Willen – sobald sie sie vereinnahmt haben, ist sie Ihre.

Sie wollen einen Mann treffen, der zu Ihnen passt. Sie haben keinen Anspruch auf einen Mann, sondern müssen mit einem Gegenwert dafür „bezahlen“, den man „persönliche Ausstrahlung“ nenne könnte. Es ist Ihnen unbenommen, gewisse Erwartungen zu haben, allerdings sollten sich diese in engen Grenzen halten. „ich will mich nicht langweilen, sondern einen schönen Abend mit ihm verleben“ wäre eine Erwartung, die realistisch sein könnte. Ales, was „mehr“ ist, ist bereits „zu viel“. Doch ob der Mann Ihnen nun gefällt oder nicht – sie können ihn nicht kaufen und wegtragen. Er hat eine Seele, einen Geist und einen Willen. Möglicherweise sagt ihm dieser Wille: „Ich will diese Frau nicht.“
Jedes Date, das sie eingehen, sollte unter dem Motto stehen: „Mal sehen, was geht.“ Oder „Ich bin neugierig auf die Person.“

Aber – wenn Sie Erwartungen haben, dann werden sie schnell enttäuscht. Wenn Sie oft enttäuscht werden, werden Sie verbittert. Und wenn Sie erst verbittert sind, dann … ist die Liebessuche für sie mausetot.

Wollen Sie das? Ich jedenfalls wünsche es Ihnen nicht.

Sind Sie des Englischen mächtig? Dann lesen Sie bitte , was eine Kollegin darüber schrieb ...

Kalter Kaffe: Psycho-Tests für das Dating

Obgleich die von von Partneragenturen und Online-Dating-Agenturen bezahlten Psychologen die Partnerübereinstimmungstests immer tapfer verteidigen, kämpfen sie letztlich gegen Windmühlenflügel. Da stellet sich nun auch auf einem Kongress der „Gesellschaft für Persönlichkeit und Soziale Psychologie“ heraus, die kürzlich ihren jährlichen Kongress in New Orleans (Louisiana, USA) abhielt.

Diskussionsgegenstand war ein Vortrag von Dr. Gian C. Gonzaga, der für eHarmony arbeitet. Nach seiner Meinung (und nach angeblich bisher unveröffentlichten Forschungsergebnissen) sie es möglich, die „Passung“ (Matching) eines Paares allein durch Fragebogen vorauszusagen.

Die Teilnehmer des Kongresses waren allerdings von diesem Vortrag wenig beeindruckt, zumal Dr. Gonzaga keine wirklichen Neuigkeiten mitbrachte und auch kein konkretes Zahlenmaterial vorlegte. Vor allem die Algorithmen für das Matching blieben, wie immer in solchen Fällen, „streng geheim“, was den Vortrag letztendlich wertlos machte.

Die Tests sind also nach wie – aus streng wissenschaftlicher Sicht - vor allem „Kalter Kaffee“. Doch die Forscher erweisen sich als Pragmatiker und setzten auf Logik statt auf Psycho-Voodoo. Sie empfahlen Online-Dating, weil man auf diesem Markt eine Fülle von Partnern finden könne. Das sei letztlich ein sinnvoller Effekt.

Der nach längerem Auslandaufenthalt wieder in in Deutschland lebende Dating-Experte Gebhard Roese sieht seine These bestätigt: Er verkündet seit Jahren, Online-Dating nicht wegen, sondern trotz der Psychotests zu benutzen. In vielen Artikel sagt er deutlich, dass es drei Dinge wären, die für Partneragenturen mit Psychotests sprächen:

1. Die Mühe, sich durch den Fragebogen durchzuquälen.
2. Die Summe Geldes, die man für die Online-Partnervermittlung aufwendet.
3. Der „Vorstellungseffekt“, also die Vorschläge, die durch das „Matching“ eingehen.

Roese schreibt in der „Liebepur“, sinngemäß, dass sich seine Meinung inzwischen als als "wissenschaftlich korrekt" erwiesen hat. Und zitiert die Majorität der wissenschaftlichen Meinungen zum Thema nach der New York Times:

Ob Algorithmen funktionieren oder nicht, bieten die Dating-Seiten jede Menge potenzielle Partner, und die Suche kann über eine einfache Eigenselektion erfolgen.


Über die „Wissenschaftlichkeit“ von Partnerübereinstimmungstests hatte es in der Vergangenheit erhebliche Kontroversen gegeben. Es waren dabei nicht so sehr die Tests selbst, die für Unmut sorgten, sondern das Fehlen verlässlicher Kriterien für die Übereinstimmung.

Details auf Deutsch:Liebepur.