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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Warum Liebe und Schmerz manchmal zusammengehen

Bei der Liebe ist die Sache eigentlich ganz einfach: Da braut sich im im Hirn nach und nach die Lust auf, die schließlich im Rausch endet und ganz am Schluss ziemlich schnell zu „komischen“ Gefühlen führt. Dafür ist im Wesentlichen der Botenstoff Dopamin zuständig, der aber nicht bei allen Menschen in gleicher Weise wirkt. Bei der Liebe wird dieser Botenstoff besonders beansprucht, da er nun ja nicht nur Glücksgefühle vermitteln soll, sondern auch das Bewusstsein lähmen. Wir der Stoff wieder abgebaut, reagiert die Gefühlsebene zumeist mit Unlust. Das Ziel der meisten Liebenden ist deshalb, den rauschhaften, aber durchaus noch bewussten Zustand lange aufrechtzuerhalten. Kurz und knapp: Je länger es gelingt, die Lust vor dem Orgasmus aufrechtzuerhalten, umso länger kann man das sinnliche Gefühl des Liebesrausches genießen. Relativ unbekannt ist, wie wenig die Organe beim Geschlechtsverkehr „eigenständig“ wirken – alle Prozesse werden vom Gehirn gesteuert, und wenn die „Leitung“ zwischen Gehirn und Genitalen gestört ist, funktionieren sie nicht gut, oder gar nicht mehr.

Schmerz wirkt anders als Lust - doch was ist, wenn beide zusammenkommen?

Beim Schmerz ist es etwas anderes. Betrachten wir nur den Schmerz, der uns von anderen wissentlich zugefügt wird, also beispielsweise ein Schlag mit der flachen Hand, so wird dieser erst als Geräusch, dann als stechender Schmerz und schließlich erst als „dumpfer Schmerz“ wahrgenommen. Man „hört“ den Schmerz also zuerst, dann empfindet man ihn scharf und oberflächlich, und schließlich als dumpf und entwürdigend. In diesem Moment setzt bei den meisten Menschen eine Strategie zur Schmerzvermeidung ein. Gelingt diese nicht oder wird sie durch Dritte verhindert, so versucht der Körper, durch Ausschüttung anderer Botenstoffe den Schmerz zu lindern. Dies geschieht durch die Monamide, zu denen wiederum auch das Dopamin gehört. Bekannter zur Reduzierung des Schmerzes ist aber das Serotonin.

Das Gefühlsleben gerät durcheinander - darf es das oder nicht?

Allein aus dieser Sicht ist erkennbar, dass Lust und Schläge, alternierend oder zur gleichen Zeit empfunden, das Gefühlsleben recht heftig durcheinanderbringen können. Deshalb ist es fast unsinnig, nach einer „psychologischen“ Erklärung für die Lust-Schmerz-Liebe zu suchen. Betrachtet man nun aber die Unterwerfung, so sieht die Sache etwas anders aus. Allerdings ist auch sie nicht ausschließlich „psychologisch-kulturell“ motiviert, sondern ein Teil der Natur. Ein Lebewesen der gleichen Art, das sich einem anderen unterwirft, tut dies, um den Kampf um die Macht zu beenden. Glücklicherweise werden diese Zeichen zumeist verstanden, und der Unterlegene überlebt. Das Rollenspiel zwischen sogenannten „submissiven“ und sogenannten „dominaten“ Charakteren ist also sozusagen eine Nachahmung der Natur. In der Tat kann man bei submissiven Spielern immer wieder feststellen, dass sie in den Zustand von Kindheit und Verantwortungslosigkeit zurückfallen wollen.

Man muss der Wissenschaft eine schallende Ohrfeige erteilen: Sie ist ständig damit beschäftigt, Annahmen zu produzieren, beweist aber niemals, was die Ursachen dafür sind, dass Menschen dieses intensive Begehren nach einer Mischung aus Unterwerfung, Schmerz und erotischer Lust empfinden.

Die Annahmen wandeln sich ständig:

- Masturbation und Promiskuität seien dafür verantwortlich.
- Schläge in der Kindheit seien der Grund für den Lustschmerz.
- Erste sexuelle Erlebnisse, die mit Lustschmerz verbunden waren, wirkten sich prägend auf die weitere Entwicklung aus.

Dabei wird nicht berücksichtigt, wie sehr das Spiel mit dem Schmerz zu den vielleicht nicht alltäglichen, aber doch intensiven und prägenden Erfahrungen des kindlichen Lebens gehören.

- Schüler „schlagen sich“ auf dem Schulhof.
- Mädchen kitzeln einander durch. (Kitzelfrei-Spiel)
- Schmerz und schmerzhafte Anstrengungen beim Sport, bei Jungen wie bei Mädchen, wird belohnt. (Kein Schüler fragt jemals „warum“)
- Einzelne Kinder werden von anderen „gefangen genommen“ (Indianerspiel).
- Schmerzspiele (Wachs auf die Haut tropfen lassen) gehören Weihnachten zu den heimlichen Mutproben.

Ist es nun wirklich bedauerlich, wenn Menschen Lust, Schmerz und Unterwerfung in einer Kombination miteinander erleben wollen? Noch immer spukt in den Köpfen der „guten Bürger“ das Märchen von der Perversion herum, werden grausame Bücher wie die des Marquis de Sade herangezogen, um die „Perversen“ Absichten zu beweisen. Doch was ist wirklich dran an diesem merkwürdigen Gefühl, das manchmal als Lustschmerz, dann wieder als Schmerlust bezeichnet wird, ist dem Bürger kaum zu erklären. Er denkt in abendländischen Gegensatzpaaren, nach denen etwas entweder süß oder sauer, entweder zart oder hart, oder eben lustvoll oder schmerzvoll ist.

Die nächste Folge beschäftigt sich damit, welche Gefühle der Lust und des Schmerzes harmonieren, und dass es neben vielen Formen der Lust auch unterschiedliche Formen des sinnlichen Schmerzes gibt.

Der Abstieg in die "beziehungslose Generation"

Alles redet davon, wie positiv doch die neue Generation eingestellt ist – die Generation „Y“, auch „Millennials“ genannt. Wir sehen sie als Gewinner des Arbeitsmarktes, als junge, überaus erfolgreiche Frauen und Männer, die alles haben können, was sie wollen – und alles bekommen.

Natürlich ist dies ein Trugschluss. Die Menschen, die solche Begriffe erfinden und häufig verwenden, haben ein krankhaftes Menschenbild, denn sie sehen immer nur die (meist selbst ernannten) „Eliten“. Besser gesagt: Jene, die sich zur Schau stellen oder die zur Schau gestellt werden. Dabei wird selten auf die „große Masse“ der „Mittelprächtigen“ geschaut. Insbesondere die arroganten Massenmedien haben an der „Normalität“ ja kein Interesse. Ihnen geht es entweder „um die da oben“, die sie „Generation Y“ nennen, oder „die da unten“, die als „Generation Chips“ diffamiert werden.

Vorzüge der "Generation Y" weltoffen, strebsam und ganz im Jetzt

Die neue Generation hat einige Vorzüge: ihre Offenheit gegenüber dem Neuen, ihre Welt- und Kulturoffenheit, ihr Leben in der Gegenwart und nicht zuletzt ihr Streben nach Wahrheit.

Beziehungen: die beginnende Unfähigkeit der Generation "Y"

Auf dem hohen Ross sitzen? Keine gute Lösung für junge Menschen
Doch problematisch wird es, wenn es um Beziehungen geht. Es ist kein Zufall, dass alle sozialen Interaktionen (ich kauf ein Buch, ich bestelle eine Pizza, ich suche jemanden, der sich mit Software auskennt, ich suche eine(n) Partner(in)) über technische Medien abgewickelt werden. Dabei geht es nicht mehr darum, im Dialog auszuwählen, oder sich beraten zu lassen, sondern darum, alles „sofort“ zu bekommen.

Was bei der Pizza noch leidlich funktionieren mag, geht in der Liebe auf gar keinen Fall. Die sogenannten FACEBOOK-Apps zum Dating kommen nicht so recht auf die Füße, Mobile Dating wird eher hochgeredet als dass es tatsächlich stattfindet. Auch bei den eher „traditionellen“ Einrichtungen, der Partnersuche, wie Singlebörsen oder Online-Partneragenturen, werden immer weniger Zugänge aus der Generation „Y“ gesichtet.

Stattdessen erreichen mich aus Großstädten Berichte, dass man etwas verschämt, aber wagemutig, das Online-Feld verlässt, sobald eine Beziehungssuche ansteht. („Das wahre Leben tobt auf Single-Partys“).

Schlechte Eigenschaften für die Liebe - zu hohe Erwartungen, zu wenig Kommunikation

Fragen wir uns, was die Online-Generation daran hindert, online Betziehungen einzugehen, dann sind Antworten gar nicht leicht zu finden. Tatsache ist allerdings, dass die „Generation „Y“ mit zahllosen Negativ-Eigenschaften zu kämpfen hat. Dabei wäre zu erwähnen, dass ein Teil dieser Eigenschaften durchaus „generationsübergreifend“ besteht – denn nicht erst bei den nach 1980 Geborenen werden diese negativen Eigenschaften verstärkt beobachtet:

- Sofortige Wunscherfüllung wird erwartet – in der Liebe wird sie außerhalb von Bordellen selten geboten.
- Partnersuchende finden kaum noch einen Weg, sinnig miteinander zu kommunizieren. Ihnen kam die Fähigkeit zum persönlichen Dialog weitgehend abhanden.
- Die Generation „Y“ hat viel zu hohe Erwartungen, dich auch als „Ansprüche“ bezeichnet werden.
- Ein ungeheures Problem ist die Selbstüberschätzung – dazu gehört auch, die eigene Attraktivität zu überschätzen.
- Kritik am Verhalten, aber auch Vorschläge zur Veränderung werden von vornherein abgeblockt – und Konflikte werden nicht mehr ausgetragen, sondern verdrängt.

Der Abstieg als Fluch der frühen Karriere

Der Abstieg in die beziehungslose, selbstherrliche und am Ende unzufriedene Generation kann bereits heute an den Eliten der Genration „X“ beobachtet werden. Immer mehr der heute 35 -45-Jährigen, vor allem unter den Frauen, entdecken in diesem Alter, dass sie die Weichen in eine Richtung gestellt haben, aus der es kein Entkommen mehr gibt: Einmal Karriere-Scheuklappen angelegt – immer beibehalten. Frühzeitig auf Partnerschaft verzichtet – lange Zeit partnerlos. Keine Zeit für Beziehungen in der Jugend – schwierige Partnersuche ab 40.

Ausgebrannt und emotional abgefackelt - lohnt sich das Leben mit Scheuklappen?

Die Frage, die sich jeder ernsthaft stellen sollte, der heute zur „Generation Y“ gehört: „Lohnt ich das Überfliegen der Welt ohne Erdung?“ Oder. Anders ausgedrückt: „Lohnt es sich, nur für das eigene Ego zu leben?“

Ganz klar: Es lohnt sich für die meisten nicht. Die lächerliche Behauptung „Frauen“ seine ab 40 ausgebrannt, weil sie keine berufliche Perspektive mehr sehen, muss berichtigt werden: Sie sind deswegen ausgebrannt, weil sie ihr Lebensglück vernachlässigt haben. Das gilt auch für Männer: Wer sich schon mit 35 auf dem Gipfel seiner Karriere fühlt, weil er alles daran gesetzt hat, dort hinzukommen, geht das Risiko ein, mit 50 unter den Münchner Brücken zu schlafen, wenn es ganz schlimm kommt. Insofern leben die jungen Menschen gar nicht so sehr im „Hier und Jetzt“, wie sie glauben, sondern im „Dort und Jetzt“.

Gibt es Abhilfe für die beziehungslose Generation Y?

Es ist möglich, die Mängel zu beseitigen – insbesondere die inzwischen bekanntesten Mängel, die im Verhalten liegen:


- Schlechte Kommunikation.
- Schlechte Konfliktbewältigung.
- Furcht vor Kritik.


Schwerer wird es schon, wenn man auf die psychischen Mängel kommt, die durch die „Bezogenheit auf sich selbst“ entstehen.

Selbstüberschätzung, schlecht passende Selbstbilder und vor allem die überzogene Anspruchshaltung sind Mängel, die eigentlich von einem Therapeuten behandelt werden müssten. Der einzige Trost, der mir dazu einfällt: Die Weisheit soll ja mit dem 40.Lebensjahr einsetzen, wie die Schwaben behaupten. Nur: Für die meisten Frauen ist es dann zu spät, die Scheuklappen abzulegen und zu einfachen Bedürfnissen zurückzukehren.

Singles – Leben im Vakuum des Selbst als Lebensziel?

Single im Vakuum - selbst der Apfel verführt nicht mehr

Singles – Leben im Vakuum des Selbst - ein Artikel in zwei Teilen - Sie lesen hier den zweiten Teil. Erster Teil: "Wie sich Singles Illusionen über ihr Dasein machen"

Single sein - Leben und Verkommen im Vakuum des Selbst

Singles unterscheiden sich von „gebundenen Menschen“ vor allem dadurch, dass sie die dauerhafte Nähe zu einer anderen Person – und damit die Verantwortung des Zusammenlebens – nicht ertragen wollen. Insofern ist der Status eines Singles problematisch. Wenn ers sich nicht ständig durch Aktivismus ablenkt, wird er an seinen „halbherzigen“ Status erinnert. Sofern er über sich nachdenkt, denkt er zu viel über sein „Inneres Selbst als Single“ und über die „Vor-und Nachteile der Beziehung“ nach. Sobald „in einer Beziehung zu leben“ nicht mehr als etwas Selbstverständliches angesehen wird, beginnt der Single, sein Leben zu zerpflücken, zerteil es, versucht Ordnung in ein System zu bringen, das sich der Ordnung entzieht: wahre Gefühle. Nach und nach versinkt der Single im „Vakuum des Selbst“ – da ist nichts, was sich wirklich zu betrachten lohnt, aber was da nicht ist, wird aus allen Blickwinkeln beleuchtet.

Singles bewältigen ihr Dasein – doch wie steht es mit dem Glück?

Niemand kann wirklich Glück empfinden, der ständig mit sich hadert, und es gibt kaum einen Single, der nicht ständig an sich herumnagt. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die Meistgebrauchten sind:

1. Andere sind schuld – nicht ich.
2. Die Partner(innen) taugen alle nichts.
3. Ich habe Freundinnen (Freude), die sind mehr wert.
4. Man braucht viel zu viel Zeit für eine(n) Partner(in).
5. Ich bin beziehungsunfähig.

Ich setze dem einmal Dies entgegen:

1. Du bist allein verantwortlich für dich.
2. Grob 20 Prozent der Partner kämen infrage. Zeige guten Willen.
3. Freundinnen und Freunde haben heute nur noch einen geringen Stellenwert. (Siehe Anmerkung).
4. Keine Zeit zu haben ist eine saudumme Ausrede. Wofür hast du denn Zeit?
5. Beziehungsunfähigkeit liegt nahe bei „menschenfeindlich“. Man könnte sagen: Du bist beziehungsunwillig. Noch wahrscheinlicher ist: Du setzt die Hürden viel zu noch an.

Klar, jeder muss selber wissen, was er tut – Du, Sie und alle anderen sind ihres Glückes Schmiedinnen und Schmiede.

Freilich ist zu bedenken: Die Propheten ewigen Singledaseins verkennen, dass „Single sein“ mit einer hohen Wahrscheinlichkeit bedeutete, sexuell risikoreich oder abstinent zu leben, und emotional zu verarmen oder zu verkrusten.

Zum Schluss noch die versprochene Anmerkung zu Freundinnen und Freunden: Wohl dem, der sie hat – zusätzlich zum Liebes- oder Ehepartner. Doch zu bedenken wäre: Der schillersche Freund, der selbstlos sein Leben für einen anderen Freund einsetzt, ist heute selten geworden. Und Frauenfreundschaften sind fragil: Sie enden oft schon dann, wenn die Freundin nicht mehr auf der gleichen „Mitleidswelle“ schwimmt oder plötzlich „ganz andere Ansichten“ äußert. Letzteres ist nicht von mir, sondern aus der Frauentagsaugabe der „Süddeutschen Zeitung“.

Maike Winnemuth:

Frauenfreundschaften beruhen so sehr auf dem Diktat der Harmonie, dass jedes Abweichen als Verrat interpretiert wird (und sie) funktionieren nur so lange, wie das «geht mir auch so»-Mantra gebetet wird.


Wer meint, alles müsse ganz anders sein als hier beschreiben, den verweise ich gerne auf das „Isitloveblog“. Single sein Schritt für Schritt? Ich sage nur: der Weg hinaus ist durch die Tür.

Zitat zum Frauentag: "Süddeutsche Zeitung Magazin", Nummer 10, 8. März 2013.
Nochmals der Hinweis zum historischen Zitat: "Sein selbst wohl ..."
Bild (hier) "Im Garten der Lüste" (Ausschnitt, unten rechts im Hauptteil)

Der Tod, das Spiel und die "Fifty Shades of Grey"

Ein sogenanntes Sadomaso-Spiel endete mit dem Tod - aber das leichtfertige Spiel artet auch sonst immer öfter aus.
Ein Spiel -oder die Begegnung mit dem Tod?



Wer ist verantwortlich für die unfassbaren Taten bei SM-Spielen, die gegenwärtig immer wieder in die Presse kommen? Und ist der Tod der Partnerin oder des Partners nur die Spitze eines Eisbergs, an dem Hoffnungen zerschellen, der Schiffbruch der Seele erlitten wird und Körper dauerhaft beschädigt werden?

Kein Verständnis, wenn der Tod billigend in Kauf genommen wird

Es ist schwer, Verständnis für Menschen aufzubringen, die den eigenen Tod wie auch den Tod anderer billigend in Kauf nehmen. Es sind oft Menschen aus Kreisen, die sich zuvor in Wort und Schrift damit gebrüstet haben, dass sie keine „strafrechtlich relevante Gewalt“ anwenden. Die Rede ist von einem Teil der BDSM-Szene – jenem Teil, der das Licht der Öffentlichkeit nicht sucht, sondern scheut. Jenen, die sich von dem Werteprinzip SSC (englisch Safe, Sane and Consensual) abgewendet haben, weil es ihnen zu lammfromm ist. Die drei Wörter sind die Grundlagen des Spiels mit der „heiklen Lust, und zu deutsch heißen sie etwa „sicher, drogenfrei und einvernehmlich.“ Das Konzept ist schlüssig: Über Sicherheit, Verlauf und Abbruch muss Einvernehmlichkeit bestehen, von außen zugeführte Drogen dürfen nicht zum Einsatz kommen, sodass vor allem das emotionale „Einvernehmen“ transparent bleibt.

Das Risiko - verniedlicht und für die Gesellschaft verfälscht

Was diejenigen anders machen, die ihre Schiffe auf Eisberge zusteuern und mit dem Tod Theater spielen? Sie denken anders. Sie führen gerne den Begriff „einvernehmliche, risikobewusste Handlungen“ (RACK) in den Mund. Es klingt harmloser, als es ist. Zwei Journalisten, die in Krisengebieten tätig sind, können sich „einvernehmlich und risikobewusst“ den Gefahren aussetzen. Es ist aber völlig unmöglich, dass sich zwei Menschen „einvernehmlich risikobewusst“ auf Spiele einlassen, in denen nicht klar wird, von wem das Risiko eigentlich ausgeht. Mit anderen Worten: Wenn der andere Mensch das Risiko darstellt, sind nicht beide risikobewusst, sondern nur einer.

Noch schlimmer wird die Sache, wenn das Risiko unter anderem darin liegt, dass Drogen oder andere das Gehirn beeinflussende Stoffe im Spiel sind.

Echte Sadisten - echte Masochisten: Immer ein Problem

Etwas kommt noch hinzu: Die Anzahl der Menschen, die man als „echte Sadisten“ bezeichnet, also solche, die gegen den Willen ihrer Mitspieler sadistisch handeln, hat offenbar zugenommen. Ein echter Sadist ist immer ein Problem, und wenn er die Kontrolle verliert, wird er zur Gefahr für seine soziale Umgebung. Es ist kein Wunder, dass es so wenige elegante sadistische Rollenspieler gibt: Die Rolle ist nicht besonders gentlemanlike, und sie ist ebenso wenig ladylike. Selbst „harte Jungs“ haben da im Hinterkopf: „Frauen schlägt man doch eigentlich nicht, oder?“ So kommt es, dass es inzwischen Damen und Herren gibt, die eigentlich wenig Lust haben, Menschen zu dominieren, es aber dennoch tun.

Ebensolche Probleme haben „echte Masochisten“, doch schaden sie nicht der Gesellschaft, sondern sich selbst – was wieder schamlos ausgenutzt werden kann. Der Unterschied zwischen einem „echten Masochisten“ und einem schmerzfreudigen Spieler ist ungefähr so wie zwischen einem Mann, der gerne ein gutes Glas Wein trinkt und einem Alkoholiker.

Verurteilung eines Schweden - wegen Körperverletzung


In Schweden ist gerade ein Mann verurteilt worden, der eine Frau unter der Droge Methylphenidat in Verbindung mit Alkohol mit „mindestens 123 Schlägen“ traktiert habe. Das Gericht befand jedoch nur auf Körperverletzung, da „nicht nachzuweisen“ war, dass der Tod tatsächlich als Folge der Schläge eingetreten sei. Tatsächlich gab es zuvor Pressemeldungen, dass die verstorbene Frau, 28-jährige deutsche Austauschstudentin, „nicht an den Stockschlägen, sondern aufgrund einer Sauerstoffunterversorgung“, die durch eine Knebelung verursacht wurde.

Soweit der Teil, den die Justiz zu behandeln hatte. Was Online-Dazing angeht, so ist ein deutlicher Hinweis auf die Gefahren nötig, die von SM-Spielen mit Fremden (und dazu gehören auch Internet-Bekanntschaften und sogenannte „Freunde“ im Internet) ausgehen. Insofern ist es seitens der „Süddeutschen Zeitung“ etwas leichtfertig, hier zu titeln: „Tod nach "Fifty Shades of Grey"-Sexspielen.“ Immerhin war Mr. Grey sehr besorgt um das Wohlergehen „seiner“ Anastasia, und bei allen Begegnungen war der spielerische Charakter unverkennbar.

Man muss klar sagen: Die Gefahren lauern immer dort, wo Spinner und Extremisten (gleich welchen Bildungsgrads) am Werk sind. Hinzu kommt: Jeder Dom und jede Domina hat eine Fürsorgepflicht für seine(n) „Sub“ – denn diese(r) kann während bestimmter Phasen des „Flugs“ durch das Spiel bereits durch körpereigene Drogen nicht mehr Herr(in) der Sinne sein. Wird diese Fürsorgepflicht durch Drogeneinnahme oder emotionale Überhitzung (Kontrollverlust) verhindert, dann ist ganz klar, dass körperliche Schäden billigend in Kauf genommen werden. Und das überschreitet die Grenzen dessen, was in SM-Kreisen intern angehandelt werden kann.

Persönlichkeitsinventur – wie fange ich an?

Ich gebe Ihnen hier eine Kurzanleitung für eine „Persönlichkeitsinventur“:

1. Sagen Sie bitte, wo sie herkommen und wo Sie hinwollen.
Formulieren Sie mindesten insgesamt 10 Antworten dazu. Definieren Sie sich beispielsweise nach Ihrem Beruf, Ihrer sozialen Stellung, Ihrer Familienherkunft, ihrer Heimat oder was Ihnen sonst einfällt. Wo Sie hinwollen, können Sie ähnlich definieren.

2. Erkennen Sie, welche Bestandteile zu Ihrer Persönlichkeit gehören.
Zur Persönlichkeit gehört ein bunter Strauß von Eigenschaften, die sich letztendlich alle im Verhalten auswirken sollten. Eigenschaften, die nicht zu einem Verhalten führen, sind in der Regel unbedeutend.
- Geist und Gefühl.
Stärken und Schwächen können Sie im intellektuellen Bereich haben (Geist, Klugheit, Schulbildung). Doch vergessen Sie nicht den emotionalen Bereich - (was fühlen Sie, was macht Ihnen Freude, wie reagieren Sie auf Lob und Kritik).
- Soziale Fähigkeiten und soziale Kompetenz.
Der soziale Bereich (Individualist oder Familienmensch, Wohlfühlen in Gruppen, Verantwortung für Andere) ist gerade in Beziehungen enorm wichtig. Hinzu kommen Grundeinstellungen zum Leben, aber auch Humor, Problemlösungskompetenz, Kompromissbereitschaft, der verantwortungsbewusste Umgang mit Geld und andere „Techniken“, die das Leben angenehmer mache.
- Körper, erotische Kompetenz und Sexualität.
Die „äußere Hülle“ wird oft überschätzt, aber Sie sollten dennoch Ihr Aussehen kennen – und vor alle, wie Sie sich anderen über ihren Körper mitteilen. Dabei ist nicht allein die Körpersprache gemeint, sondern das gesamte Verhaltensrepertoire und selbstverständlich auch die Kleidung.

In Beziehungen spielen erotische und sexuelle Kompetenzen eine Rolle – und zwar die erotischen vor den sexuellen. Versuchen Sie, Ihre erotische Persönlichkeit zu erkennen und ihre sexuellen Präferenzen zu definieren – zusätzliche sexuelle Neigungen kann man auch noch später gemeinsam entwickeln.

3. Schreiben Sie alle Bestandteile Ihrer Persönlichkeit auf
Diese Methode wurde von Gebhard Roese etwickelt
Auch, wenn es Mühe macht: Sie sollten ihre besten Eigenschaften kennenlernen. Das können Sie tun, indem Sie zunächst einmal alles zu Papier bringen – ohne „Aufschreiben“ geht es leider nicht. Wenn Sie wissen wollen, warum, schreiben Sie mir bitte eine Email – ich kann es hier nicht in der Gänze erläutern. Sie können diese Eigenschaften später noch bewerten, je nachdem, ob Sie diese für eine Bewerbung, für die Partnersuche oder für einen Besuch bei Ihrer Bank benötigen.

Versuchen sie nach und nach und mit etwas Vorsicht, ob sie andere genau so sehen, wie Sie sich selbst sehen. Wenn es große Unterschiede zwischen den sogenannten Fremdbildern (1) und Ihrem Selbstbild (2) gibt, haben Sie Klärungsbedarf. Psychotherapeuten und selbst „Küchenpsychologen“ werden immer sagen, dass „Fremdbilder“ zuverlässiger sind als das Selbstbild. Sie haben aber das gute Recht, an Ihrem Selbstbild festzuhalten, wenn Sie damit leben können. Konflikte entstehen oft, weil sie die falschen Leute fragen. Bitten Sie bei anstehenden Gesprächen Freunde, Familienmitglieder, Arbeits- und Berufskollegen, und soweit möglich auch Vorgesetzte, Kunden, Klienten oder Patienten, wie diese Sie sehen. Auf diese Weise wird Ihr Selbstbild wahrscheinlicher, und Sie können abschätzen, wann und wie Sie Ihr Verhalten ändern sollten.

4. Versuchen Sie, Ihre Eigenschaften zu formulieren.
Versuchen sie, Ihre Eigenschaften in ganzen Sätzen zu formulieren, und zwar unterschiedlich in der Aussage. Geben Sie jedem Satz ein wenig Humor bei, und sorgen sie dafür, dass Ihre Aussagen nicht „knochentrocken“ oder gar „verbissen“ daherkommen. Ein gutes Beispiel als Vorbild finden Sie in dem Buch „Dr. Ankowitschs Kleiner Seelenklempner“ , (Originalausgabe Seite 209). Hier werden fast ausschließlich „kleine Schwächen“ in brauchbare Eigenschaften umgewandelt. („Früh übte ich den Umgang mit der Mistgabel, später kam die Bohrmaschine hinzu, gegenwärtig ist’s der Kochlöffel, alles mit bescheidenden Erfolgen.“)

5. Das Fazit für Sie …
Tun Sie, was ich Ihnen rate. Es ist eine der besten Investitionen Ihres Lebens. Ich kann Ihnen aus erster Hand und hundertprozentig versichern, dass Sie bei der Partnersuche gewinnen, wenn Sie ihre Eigenschaften kennen und sie, abgestimmt auf die Person, auch formulieren können. Selbstverständlich beantworte ich Ihnen sehr gerne Fragen dazu.

(1) Fremdbild - Bild, wie sie andere sehen. Fremdbilder - Bilder, wie andere die Eigenschaften sehen, die sie Ihnen offenbare (als Kunde, als Chef, als Vater).
(2) Selbstbild - das Persönlichkeitsbild, das Sie selber von sich haben.