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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Strap-On - Sinnlichkeit nur bei guten Rollenspielern

die rolle verinnerlichen - immer ein problem
Erfahrungsgemäß fühlen sich Frauen unwohl in der Rolle des Machos, aber genau der wird hier als Rolle erwartet. Macho-Gehabe, unverschämte, eindeutige Begriffe, und möglichst ein maskulines Outfit mit eingestreuten femininen Attributen – das zählt kolossal. Mögen die Damen in pornografischen Filmen auch mal nackt sein, wenn sie angeblich die Rolle tauschen: Eine echte Rollenspielerin kennt Varianten, beispielsweise eine Uniform oder ein strenges Kostüm. Es wird oft behauptet, dass die Penetration des Mannes den finalen Sieg über seine Männlichkeit bedeutet, aber das ist nicht wahr – es ist lediglich der Höhepunkt in einem Spiel, in dem der Mann beschämt wird und die Frau sich einmal richtig an ihm „austoben“ kann.

Auch Männer haben ihre Schwierigkeiten mit der Rolle, selbst dann noch, wenn sie davon träumen. Dominas sind als Partnerinnen deswegen so beliebt, weil sie die „Überleitungen“ professionell ausspielen, was gewöhnlichen „Freundinnen“ in der Regel peinlich ist. Bei Rollenspielen kommt es ja immer darauf an, wie glaubhaft die Rolle verkörpert wird – bei beiden Partnern, und auch der Mann ist zumeist kein geborener Rollenspieler, der sich blitzschnell mit der „Identität Frau“ anfreunden kann.

Unsere Welt ist mit kurzen, optisch wirksamen, aber insgesamt oberflächlichen pornografischen Darstellungen verkleistert. Das gilt auch für die Ausführung von Strap-on-Aktivitäten. De Vorbereitungen, seien sie technischer oder emotionaler Natur, sind länger, als in solchen Filmen geschildert wird. Dabei sind die Vorbereitungen teils unabhängig vom eigentlichen Rollenspiel – denken Sie nur an das Schminken und Einkleiden.

Im „großen Rollenspiel“ beginnt die Entwicklung des Prozesses mit einer „Verführung“ in voller Bekleidung – ohne Details zu verraten, kann man sich durchaus vorstellen, welche Möglichkeiten die Spieler dabei haben. Aber auch wenn das Rollenspiel „verkürzt“ und nicht so perfekt inszeniert wird, kann es durchaus lustvolle Varianten haben. Wer sich zuvor Filme angesehen hat, sollte bedenken, dass bei der Ausführung keine optischen Effekte entstehen – insoweit ist es für Frauen nicht nötig, möglicherweise sogar abträglich, den Prozess „nur mit einem Slip bekleidet“ zu vollziehen.

Letztendlich beruht der Erfolg des Spiels darauf, dass der Mann intensiv fühlt, sexuell unterworfen zu werden. In der Regel hängt dies nicht alleine von seiner „Lage“ ab, sondern auch davon, dass „Sie“ ihm ständig klar macht, dass sie ihn in jeder Hinsicht beherrschen kann – dazugehört in der Regel auch, verbal über das übliche Repertoire an „Dirty Talking“ hinauszugehen.

Strapon & co - das Bild der "Szene" von der Unterwerfung

bück dich, mein freund
Es gibt weitere Erklärungen, und sie kommen aus der Szene der SM-Bewegung. Demnach bedeutet der Prozess des Strap On Sex am Mann sozusagen die „finale Unterwerfung“ unter die Macht der Frau. Gelegentlich wird dies sogar psychologisch begründet als „Unterwerfung unter die symbolische Gewalt des Penis“.

Nicht immer, aber doch häufig genug, geht in der Szene mit der Unterwerfung auch eine Feminisierung einher. Das bedeutet für den Mann, sich „ganz in eine Frau“ zu wandeln, indem er seine Äußerlichkeit soweit möglich an eine Frau anpasst. Von „kleinen Korrekturen“ wie Lippenstift, Frauenstrümpfen und Strapsen bis hin zum vollständigen Ankleiden als Frau und einem perfekt umgeschminkten Gesicht.

Doch die „Szene“ ist nicht der einzige Ort, an dem Strap-On-Sex vollzogen wird. Schätzungsweise werden die meisten dieser Prozeduren in häuslichen Schlafzimmern vollzogen (1), sodann in sogenannten Domina-Studios und erst an dritter Stelle in sexuell motivierten Kreisen.

Die Ausführung, über die wie hier nur rudimentär beichten können, um das Schamgefühl der Leserinnen und Leser nicht zu verletzen, besteht in der Regel in einem Rollenspiel.

Ob dabei nun ein vollständiger Rollentausch vollzogen wird oder nicht, und wie weit ein Aufwand für die Illusion getrieben wird - wenn „er“ ganz Weibchen wird und sie kraftvoll den Mann darstellt, dann wird mit Sicherheit ein Rollenwechsel vollzogen.

Wenn Rollenspiele gut gehen sollen, müssen sie Spiele bleiben. In der täglichen Praxis ist zunächst nicht nötig, ein komplettes Szenario aufzubauen – die ist her eine Sache einschlägiger Fachfrauen. Aber ganz ohne Vorbereitung wird es auch nicht gehen, wenn der Mann im Spiel zur Frau werden soll und die Frau zum Mann. Sagen wir es deutlich: Herrn und Frau Mustermann fehlt die Geduld, das Spiel zum Erfolg zu führen - und das ansehen "einschlägiger" Filme schadet eher, als dass es nützt.

Lesen Sie morgen: Strap-On - Sinnlichkeit nur bei guten Rollenspielern

(1) Gemessen an der Menge der verkauften Geschirre, die professionell wegen geringer Haltbarkeit nicht nutzbar sind.

Strap On – was steht hinter dem frivolen Spiel?

Warten auf die neue Rolle
Strap On Sex, auch Pegging oder BOB genannt, ist eine besondere Form des passiven Analverkehrs mit Männern, die durch Frauen vollzogen wird. Zwar gibt es auch andere Formen und Definitionen, aber dies trifft den Kern: eine Frau, ein spezielles Instrument zum Vollzug, und ein Mann, dem mithilfe eines Instruments und unter Nutzung der weiblichen Körpermotorik Analverkehr gewährt wird. Was, das ist alles, Leute? Nicht ganz. Denn auf die simplen Tatsachen folgen stets Interpretationen, von denen das Internet nur so wimmelt.

Der Ausdruck „Pegging“ frei übersetzt („Pfählen“) sagt am deutlichsten aus, was geschieht: Der Analverkehr am Mann wird mit einem „Pfahl“ vollzogen, also einem Dildo. Bereits im Ausdruck liegt die Abwertung: Beim Spiel wird erwartet, dass der Mann in vielfacher Weise abgewertet wird, nicht nur körperlich, sondern zumeist auch verbal. „BOB“ sagt aus, dass der Liebhaber sich „bücken“ muss, um diese Sensation zu empfangen (was nicht immer zutrifft) und „Strap On“ bezeichnet das Gerät, das meist (aber nicht immer) verwendet wird.

Kommen wir zum Gerät: Dabei handelt es sich um ein Körpergeschirr, das zumeist recht fest und an mehreren Stellen von der Frau umgeschnallt wird. Es ermöglicht, die Beckenbewegungen der Frau auf einen vorne angebrachten, meist wechselbaren Dildo zu übertragen. Beim Vollzug werden die Beckenbewegungen genutzt, um den Analverkehr zu simulieren.

Soweit alle Tatsachen. Was fehlt, ist die Art und Weise, in der ein pragmatischer, nicht weiter sensationeller Prozess zu einem erregenden Rollenspiel wird. Doch zuvor lassen Sie uns überlegen, was Volk und Wissenschaft dazu einfällt.

Zunächst denkt das Volk zumeist an Homosexualität, wenn vom Analverkehr (aktiv oder passiv) beim Mann die Rede ist. Gerade der passive Analverkehr, der hier zum Tragen kommt, steht hochgradig unter dem Verdacht der Männerliebe. Wer etwas mehr nachdenkt, wird eher bisexuelle Motive vermuten: Die Frau bleibt Frau, simuliert aber auch einen virtuellen Mann. Die dritte Erklärung wäre rein biologischer Natur: Mit dieser Methode wird die Prostata so gereizt, dass neue sinnliche Erfahrungen möglich sind.

Lesen Sie morgen: Strap On und Co. - die "Szene" macht sich ein eigenes Bild

Erotik via Telefon - hat das noch Zukunft?

Senderinnen bei der Abeit
„Ich bin so geil – ruf mich an“, blitzt es am laufenden Band, wenn man bestimmte Fernsehsender nachts einschaltet – und siehe, die alte Profession lebt weiter. Die „Frau am anderen Ende“, muss weder gut aussehen noch besonders wortgewandt sein – sie kann notfalls von einem Script ablesen, was sie ihrem Fernliebhaber ins Ohr flüstern soll. Die Hauptsache, er glaubt es – und akzeptiert das süße Flüstern als reale Hilfe für das, was er neben dem Telefonieren tut.

Der Glaube mag Berge versetzen, aber der echte Connaisseur wünscht heute „etwas mehr“. Er will seine Dame sehen – und zwar nicht nur das Gesicht, sondern alles, was sie zu offenbaren bereit ist – und das ist meist alles, was sie hat. Denn die Uhr tickt, und jede Minute bringt Geld, da schadet Schamhaftigkeit nur.

Personalisierung udn Kundenbindung in der Erotikbranche

Doch das ist nicht genug – „Kundenbindung“ bringt auch in der Erotikbranche mehr ein als eine eher unverbindliche „Bedienung“. Man redet nicht mit einer „Senderin“ oder „Porno-Mieze“, sondern verlangt, dass Mandy, Chantal oder Wanda auf dem Bildschirm erscheint – und sogar, dass sie sich erinnern.

Angebote für jeden Geschmack

Inzwischen haben viele Damen ihr Gewerbe auf alles ausgeweitet, was keinen persönlichen Kontakt mit dem Klienten erforderlich macht: Neben dem persönlichen Gespräch via Webcam gibt es live Girl-Girl-Shows, Striptease und andere Vorführungen, wie beispielsweise die beliebten Vorstellungen für Fußliebhaber. Daneben steht das Geschäft mit Fotos in ganz bestimmen Stellungen, die vom Kunden bestellt werden, und Erotik-Videos, die speziell auf Kundenanforderung gedreht werden. Manche der Damen verkaufen einfach alles – vor allem Dinge, die sie am Körper getragen haben und die auch nach dem Versand noch den Duft des Körpers ausstrahlen.

Dazu sei allerdings, so unsere Gewährsfrauen, heute wesentlich mehr nötig als sich hinzusetzen und auf Anrufe zu warten. „Marketing ist das A und O“, sagte eine der Senderinnen, die davon leben können, und sie zählt auch gleich auf, was alles nötig ist: Accounts in Foren und sozialen Netzwerken, verdeckte PR, Twitter, Blogs, Webseiten, intensive Pflege von Kundenkontakten, einen Schriftsteller, der nicht ängstlich ist, über verfängliche Themen wie Dating zu schreiben und ein wenig HTML-Kenntnisse. (1)

Personalisierte Kontakte auch beim Sex-Dating

Die Pflege von Kundenkontakten, so die Inhaberin einer Agentur für Sexkontakte, werde immer wichtiger. „Wir personalisieren unsere Kontakte und sprechen genau das an, was der Kunde bei seinen Besuchen wollte“, sagte sie unserem Schwestermagazin „Liebepur“. Ist ein Kunde längere Zeit nicht mehr online gewesen, bekommt er eine E-Mail – und soweit bekannt, sogar eine SMS. „Der Kunde glaubt häufig wirklich, wir wären persönlich an ihm interessiert“, sagte die Webseitenbetreiberin im Interview, „ich habe mir das bei einem Modegeschäft abgeguckt: Da werde ich auch immer persönlich auf meinen Stil angesprochen.“

Wer glaubt, Marketing sei in der „heißen“ Branche der erotischen Illusionen nicht nötig, der irrt offenbar, denn die Konkurrenz ist groß, und wo dies der Fall ist, muss man sich als Betreiber einiges einfallen lassen, um die Kunden an sich zu binden.

(1) Einen Teil dieser Informationen entnahmen wir einem Artikel in "Jezebel".