Skip to content
 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Dating - das Dilemma mit oder ohne Facebook

Wieder rauscht der Blätterwald: Jetzt macht Facebook offenbar ernst mit seiner Dating-App oder Dating-Integration oder was sonst noch Schlimmes auf uns zukommen mag.

Ich sag mal: Der Zug mit den Dating-Apps fährt längst in Richtung Prellbock. Das Prinzip dieser Apps ist innen hohl, und alle wissen es. Nun versuchen viele (nicht nur Facebook) noch die letzten Fruchtfasern auszuquetschen, die Saft geben könnten – sollen sie ruhig. Die Welt der Erwachsenen sehnt sich nach einer Dating-Lösung, die langsamer, sinnreicher und verlässlicher ist und trotzdem keinen halben Tausender kostet.

Innovationen sind allerdings derzeit – mal wieder – die reine Utopie. Die Dinosaurier (ja, die Namen, die man so kennt) werden immer trauriger … und niemand liebt sie wirklich, auch wenn ihr Umsatz steigt. Die „persönlichen Partnervermittler“ konnten ihren Ruf auch nicht verbessern, und die Apps waren immer eine Spielerei, bei der es hin und wieder mal einen Glückstreffer gab. Ungefähr so wie bei der Lostrommel auf dem Jahrmarkt. Irgendjemand gewinnt den großen, gelben Teddybären.

Ja, und wie lernen wir dann unseren zweiten oder dritten Lebenspartner kennen? Wahrscheinlich wieder bei den Dinosauriern – da ist es nicht billig, aber die Chancen liegen immerhin (geschätzt) zwischen 1:7 und 1:3. Keine schlechte Quote für eine Lotterie.

Nur 80 Prozent verlieben – und dann?

In der Zeitschrift EMOTION, so wird mir gerade berichtet, würde demnächst die Psychotherapeutin Alexandra Widmer über das Verlieben schreiben. Und der einzige Kernsatz, den man in die Welt hinausgepustet (1) hat, lautet:

Lieber 80 Prozent verliebt sein und mal schauen, wie es bei den nächsten Dates so läuft.
Nun frage ich mich, wie das gehen soll. Also, ich geh heute zum Date, bin 80 Prozent verliebt (schon eine „Verliebtometer-App auf deinem Handy?) und gehe nächste Woche zum nächsten Date, um zu gucken, ob der neue Typ mich nun zu 85 Prozent mauschig macht oder nur zu 69 Prozent? Und muss ich da jedes Mal hinterher zur Magnetresonanztomografie oder reicht ein Dopamin-Bluttest?

Ach so, ja … also die Frau Widmer meint wohl, „das Verliebtsein auf den zweiten Blick" wäre besser als auf den ersten Blick … und das heißt, ich soll den Typen lieber noch mal treffen, damit der Tank dann auf 100 Prozent aufgefüllt wird – oder der Liebestreibstoff schon aufgebraucht ist.

Wobei mir immer noch nicht klar ist, wie das so laufen kann. Ich meine, Verliebtheit in Prozent zu messen. Vielleicht erfahre ich das ja noch in der EMOTION – am Kiosk.

(1) Zu lesen in mehreren Artikeln des RND.