Skip to content
 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Magst du lieber dies oder das?

Sex-Fragebögen sind nervig, vor allem, wenn du gefragt wirst, ob du „lieber“ dies oder das machst.

Du kannst nicht sagen „nichts von beiden“ oder „beides“. Der Fragesteller zwingt dich, für das eine oder andere zu stimmen.

Gut, mal magst du das eine lieber als das andere, aber vielleicht auch von beidem etwas. Die meisten der Fragen laufen auf „geben oder bekommen“ hinaus. Wie ist es mit oraler Lust? Dominant oder unterwürfig? Eher geben oder eher bekommen? Eher gefingert werden oder einen Handjobgeben? Stehst du auf Pegging für ihn oder Analverkehr für dich?

Was würdest DU antworten, wenn du nach einem Dreier gefragt würdest? MMF oder FFM? Eine andere Bloggerin meinte, ihre Antwort darauf wäre „Ja“. Vielleicht sagte eine andere „Nein“ zu beiden. Oder sie redet über das, was sie wirklich davon mitnehmen will: MMF falls (folgt eine Bedingung), ansonsten eher FFM.

Bar jeder Moral: Menschen unterscheiden sich auch darin, ob sie eher Lust schenken oder erwarten, dass ihnen andere Vergnügungen bereiten. Wer wollte sich nun hinstellen und sagen, wer von beiden Gruppen die wertvollere ist?

Was konkret ist denn nun eigentlich ein „Kink“?

Gestern habe ich über den Begriff "Kink" und seine Übersetzung ins Deutsche geschrieben. Falls du dich nun gefragt hast: "Ja, und was bezeichnen die Leute denn eigentlich als Kink oder kinky?", dann findest du hier die Antwort - verblüffend einfach und recht unspektakulär.

Vor einigen Jahren wurde ein Journalist gefragt, was denn eigentlich ein Kink ist. Statt 21 oder 26 „Kinks“ zusammenzustellen, um Leserinnen anzulocken, schrieb er (oder sie) sinngemäß:

Wenn eine sexuelle Handlung nicht als sexuelle Norm angesehen wird, dann ist es ein „Kink“. Dabei kommt es darauf an, in welcher Zeit oder in welchem Kulturkreis wir uns befinden. Doch für uns selbst ist es etwas, das wir wirklich genießen, aber nicht unbedingt brauchen.


Woraus wir lernen können: Der Kink ist das Pünktchen auf dem „i“ oder das Sahnehäubchen auf der Kirschtorte. Und wir erfahren auch, dass ein Spruch für die Lust heute so gültig ist wie vor ungefähr 80 Jahren, als das Jimmy Lunceford Orchester den Song „It Ain’t what you do“ aufnahm, in dem diese drei Zeilen vorkommen:

Oh 't ain't what you do it's the way that you do it
'T ain't what you do it's the time that you do it
'T ain't what you do it's the place that you do it

(Sinngemäß: Geht nicht drum, was du tust, sondern um die Art, wie du’s tust, wann du’s tust und wo du’s tust.)

Wer von seinem „Kink“ so fasziniert ist, dass er danach süchtig wird, hat deutlich schlechtere Karten, denn eine suchtähnliche Abhängigkeit ist immer gefährlich, weil sie zur Selbstaufgabe führen kann.

Mir ist bewusst, dass viele Menschen mit solchen Definitionen nicht zufrieden sind, weil sie entweder zu den „Edelmenschen“ gehören, denen jede Abweichung verdächtig vorkommt. Oder weil sie andererseits Angehörige einer Szene sind, die genau das Gegenteil tut: den „Kink“ zu verherrlichen. Doch geht es wirklich um sie?

Ich denke, dass Extremisten niemals objektiv sein können. Und deshalb geht nicht um sie, sondern um die Freiheit, so leben zu können, wie man wirklich will.