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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die Woche: Begierden, Preise der Liebe, Lüste durch Zehen und Finger und etwas Interna

Eigentlich wollte ich mich diese Woche mit „braven“ Frauen/Männern beschäftigen. Und dazu den Kontrast mit jenen herausarbeiten, die eher am Genuss des Moments interessiert sind. Das kostet Zeit und noch etwas mehr Mut, als ich diese Woche hatte. Zusammen mit meiner Serie über Gefühle liegt nun beides auf Eis.

Der Preis der Liebe steigt inflationär

Stattdessen wurde ein Artikel über den „Preis der Liebe“ daraus, der gegenwärtig inflationär steigt. Übrigens hat dieser Artikel weder seinen Ursprung noch eine Beziehung zu diesem neuen Buch, das jedes bessere Feuilleton bespricht: „Was ist sexuelles Kapital?“ Von Dana Kaplan und Eva Illouz. Das sollen die Soziologen meinetwegen zerkauen, bis es in Vergessenheit gerät.

Wer mach den ersten Schritt zur Liebe?

Für euch ist sicher wichtiger, wer den „ersten Schritt“ macht, und in der öffentlichen Meinung wird selbstverständlich diskutiert, ob es für Frauen angemessen ist, dies zu tun. Wieder so eine typische Diskussion über das Lieblingsthema der Presse: „Frauen sind ganz anders als Männer“. In Wirklichkeit ist es aber etwas anders: Wer jemanden anspricht, nimmt die beiden möglichen Konsequenzen in Kauf, abgewiesen oder angenommen zu werden. Und da frage ich mich: Gut, wenn ein „Nein“ ein „Nein“ ist, was bedeutet dann ein „Ja“?

Nichts als Dummheiten über Dating

Am sogenannten „Dating“ komme ich nie ganz vorbei. Was ihr dieser Tage lest, stammt entweder aus den Anfangszeiten des „Dating“ im Übergang zum „Online-Dating“ oder aus der Tinderella-Fraktion. Dabei wird allerdings klar: Es wird ringend Zeit, wirklich innovative Arten des Kennenlernens zu finden, weil der Frust inzwischen tief sitzt – bei Frauen wie bei Männern. Die Gründe sind eigentlich bekannt: Partnersuchende bewerten sich selbst zu hoch, wählen ihre Partner nach unsinnigen Kriterien aus und sind weder offen noch tolerant genug, es „einfach mal mit jemandem zu versuchen“. Besonders merkwürdige Informationen über „Spontanhochzeiten“ und angeblich revolutionäre neue Möglichkeiten wollte ich euch nicht vorenthalten.


Sei frei und offen – mach, was du willst

Inzwischen gibt es einzelne Stimmen (überwiegend von Frauen, um Gerüchten vorzubeugen), die anderen sagen: „Mach doch einfach, was du willst, und achte nicht darauf, was andere von dir denken.“ Diese Einstellung steht im Kontrast zum „Geburtsfehler“ des Datings, der auch ins Online-Dating hinübergewandert ist: „Spiele jemanden, den Männer mögen.“ In Abwandlung heißt das auch: Stelle diese oder jene Fragen oder stell sie nicht, benimm dich in dieser oder jener Art … und im Endeffekt heißt das: Spiel mit ihm /ihr ein Spiel, das mit der Realität nichts zu tun hat.

Die Lust an Füßen und Zehen sowie Händen und Fingern

Kommen wir zu einem verpönten Thema: die Liebe zu Hand und Fuß. Klar: Wer nur Hand und Fuß liebt, und nicht das, was dazwischen liegt, der ist ein Fetischist. Doch meist werden die äußersten Punkte des Körpers wenig beachtet: Hände und Füße, Finger und Zehen. Sehr sensible und wahrhaftig erogene Zonen, wie manche meinen.

Demnächst: der Körper weckt Lüste

Warum ich nicht über die Lüste an Brüsten und Gesäßen geschrieben habe? Weil darüber mal etwas wirklich Neues fällig wäre. Und weil es – bis auf wenige Ausnahmen, eben die Gelüste der Männer betrifft, die ohnehin immer wieder im Vordergrund stehen. Themen gäbe es ohnehin genug, und ich las dieser Tage wieder mehrfach, was provokative Kleidung an Frauen bewirkt, nicht bewirkt oder nicht bewirken darf, obwohl sie es bewirkt. Klarer Fall von Konfliktthema.

Flirts und Verführungen, Dates und die „Friendzone“

Na, ein bisschen davon könnt ihr im Artikel über die Friendzone lesen. Wir versuchen dabei, herauszufinden, warum bei manchen Begegnungen Spannung und Feuchtigkeit in Jeans und Slip entstehen und bei anderen nicht und was Flirts damit zu tun haben. Und wir machen den Versuch, den „Schmetterlinge im Bauch“ durch das zu ersetzen, was er ist: „Aufkommende Geilheit.“

Abgesang für heute

An diesem Freitag türmen sich die Ideen auf meinem Schreibtisch, über die gründlich recherchiert werden müssen und die viel Sorgfalt verlangen. Und klar wird wohl auch dies sein: Die Liebeszeitung wird nicht zu einem sanften Miezekätzchen werden, das vor dem Ofen schnurrt. Und in diesem Sinne: ein aufregendes Wochenende für euch.

Die Woche – Pubertät, Liebesordnung und Demütigung

Der Begriff „Heiratsmaterial“ lief mir neulich wieder über den Weg. Häufig sind es Männer, die bestimmte Frauen als „Heiratsmaterial“ ausschließen. Der Begriff an sich ist schon ziemlich anrüchig - aber was dahintersteht, ist ebenso fragwürdig. Es bedeutet ja, die Frau oder den Mann nicht als Person zu sehen, sondern ausschließlich danach, ob sie/er sich nach dem eigenen Dafürhalten „zum Heiraten eignet“. Ich kann in diesem Zusammenhang nur noch einmal betonen: Begegnungen sind nichts als Begegnungen – sie müssen nicht zwangsläufig „zu etwas“ führen. Nicht vors Standesamt und nicht ins Lotterbett.

Niemand ist ein „Datingexperte“

Übrigens: Für das sogenannte „Dating“ gibt es keine „echten“ Experten – jeder, der sich so nennt, kann behaupten, was er will, mag es sinnlos oder sinnvoll sein. Ich habe mir erlaubt, dies für euch zu vertiefen.

Warum wir nicht zu einer „Liebesordnung“ finden

Die Probleme, die zwischen Frauen und Männern ohnehin auftreten, werden von zahllosen Medien weiterhin geschürt. Die Frage, wie „wir“ sein sollen, scheint unheimlich interessant zu sein. Allerdings ist wesentlich wichtiger, zu wissen, wie „wir“ sind. Und wie „wir“ leben wollen. Dazu fehlt auch noch eine Art „Ordnung“ im Gewirr der Auffassungen. Wer glaubt, die „neue Liebesordnung“ sei bereits realistisch, der irrt. Sie gleicht eher einer Wundertüte: Wer weiß schon, was als Nächstes herausgezogen wird? Und dazu kommt noch die Einstellung, immer mehr zu fordern und immer weniger einzubringen.

Die Pubertät ist nicht „an allem Schuld“

Kommen wir mal zu schwierigeren Themen. Wir sind so geworden, wie wir sind, weil … ja, warum eigentlich? Viele Autorinnen und Autoren glauben, dass Ereignisse in der Kindheit, die Vorpubertät oder gar die Pubertät dafür verantwortlich wären, dass…. Bei einer Minderheit mag das zutreffen, und sie sind wirklich und ehrlich zu bedauern. Aber die meisten von uns haben sich so „durchgewurstelt“ in der Pubertät. Was wir da taten, dachten und empfanden, sieht aufgeschrieben wirklich nicht toll aus, oder? Und dies sollte jeder akzeptieren können: Unser gesamtes Liebes- oder Sexualverhalten aus der Pubertät heraus erklären zu wollen, ist aussichtslos.

Heiße Kartoffel - erotische Demütigungen

Die heiße Kartoffel der Woche ist zweifellos unsere Einlassung über Demütigung. Ursprünglich planten wir eine detailliertere Version – aber die hätte möglicherweise einzelne Leser(innen) abgeschreckt. Wir hoffen, mit der neuen Version viele von euch „mitgenommen“ zu haben. Wenn ihr mehr wissen wollt, können wir gerne auf Details eingehen.

Die tolldreiste Forderung, andere müssten sich verändern

Dieser Tage wurde ich außerdem damit konfrontiert, dass sich „die Männer“ zugunsten der Frauen ändern müssen. Und zum Ende der Woche hieß es, die Mehrheiten sollten sich gefälligst zugunsten der Minderheiten ändern.

Es ist doch höchst merkwürdig, dass sich stets „die anderen“ ändern müssen, damit das eigene Leben komfortabler wird. Und ich will klar ansagen: Das fördert den inneren Zusammenhalt unserer Gesellschaft nicht, sondern vergiftet sie.

Und ein wundervolles Wochenende ...

Bei alldem – ich bleibe optimistisch, und das würde ich euch jedem von euch raten. Und insoweit erst einmal ein schönes Wochenende für euch alle. Falls ihr mal Zeit habt: Kritik ist willkommen, solange sie sachlich formuliert wird.

Die Woche: Wir sind nicht, was Forscher von uns behaupten

Lassen wie die Woche mal am 9. Oktober beginnen, denn zuvor hatte ich mich im Spreewald verkrochen, in dem ich einen Geburtstag feierte, dessen Jahreszahl ich euch besser nicht verrate.

Immerhin hat mein Alter einen Vorteil: Ich kann das Bekannte infrage stellen. Es soll gefährlicher sein, als das Unbekannte zu erforschen. Und eine dieser Fragen ist: Wie „sind“ Frauen eigentlich? Und wie „sind“ Männer denn nun?

Säugetiere, von Kultur überhaucht oder Kunstwesen der Wissenschaft?

Die Antwort „sie sind männlich und weibliche Exemplare von Säugetieren, die von Kultur behaucht ein etwas abweichendes Verhalten entwickelt haben“ reicht vielleicht einem Biologen, aber weder einem Psychologen noch einem Soziologen.

Bei ihnen beginnt das, was falsch läuft: Diese Leute erfassen Daten von Frauen und Männern, die drauf getrimmt sind, ganz bestimmte Gefühle und Empfindungen an den Tag zu legen. Und dann veröffentlichen sie ihre Ergebnisse so, als habe die Natur das genauso vorgesehen.

Wissenschaftler haben kein Mandat, in unserem Namen zu sprechen

Was noch nicht heißt, dass Psychologie und Soziologie von vornherein unter dem Verdacht stehen, Unwahrheit zu verbreiten. Doch wenn sie jemanden klassifiziert haben, seien es „Frauen“ und „Männer“ oder „Heterosexuelle“ und „Homosexuelle“, Queer-Leute und Cis-Leute, dann üben sie sich darin, ihnen Eigenschaften „zuzuweisen“. Und um mal politisch Tacheles zu reden: Sie haben kein Mandat dafür - sie nehmen es sich einfach heraus.

Das Individuum zählt - nicht das Etikett, das jemand trägt

Nachdem dies alles recht heftig klang ein Satz, der mir immer wieder am Herzen liegt. In der „Liebeszeitung“ geht es darum, den Menschen als Individuum zu sehen – nicht als Gender-Produkt – und wenn es geht (was nicht immer möglich ist) ohne jedes Etikett. Denn wir alle verdienen nicht, etikettiert zu werden.

Frauen folgen oft bereitwillig den Zuweisungen

Wenn wir von Frauen über 40 schreiben, dann nicht, weil sie Frauen sind. Sondern weil sie oftmals nicht wagen, zu sich selbst und ihren Bedürfnissen zu stehen. Und wenngleich es einen Gegensatz zu Männern gibt: Die meisten kennen ihre Bedürfnisse, aber kanalisieren sie ungeschickt. Werfen wie einen Blick auf das „konservative Dating“, das heute als „nachhaltig“ vermarktet wird: Was dabei oftmals herauskommt, ist beiderseitiges Nebelkerzenwerfen. Sicher ist es ungeschickt, die sinnlichen Bedürfnisse auf den Lippen zu führen – aber sie aus der Mimik und Gestik erkennbar zu machen, ist immer und überall erlaubt.

Das "Gewöhnliche" neu definieren

Wobei sich auch die Frage ergibt: Welches Verhalten ist eigentlich „gewöhnlich“? Und wann wird es „ungewöhnlich“? Wir untersuchen das – mit kühlem Kopf und durchaus auch im Hinblick auf Dates.

Wenn wir das „Gewöhnliche“ verlassen, dann zumeist aus Neugierde. Wenn Lust und Scham Katz-und-Maus miteinander spielen, dann ergibt sich möglicherweise ein ganz neuer Horizont – falls die Lust siegt. Anhand einer Komödie versuchen wir, der Kern einer solchen Überwindung zu zeigen. Und: Keine Angst, es handelt sich um eine Komödie. Übrigens kann man den Vorgang als „Verführung“ bezeichnen. Das „schmutzige Wort“ steht auch heute noch für Unsittlichkeit.

Warum Verführungen nicht eindeutig sind

Eine der Kernfragen der Verführung besteht darin, wer die Energie bereitstellt und wer die Steuerung übernimmt. Traditionell gilt „der Verführer“ als Bösewicht, während „die Verführerin“ als tolerabel erscheint. Wenn wir mal das „Mann/Frau-Klischee“ weglassen, ergibt sich eine ganz andere Frage: Durch wessen Verhalten wird die Verführung ausgelöst? Ich weiß, schon: Wer diese Frage auch nur stellt, kann einen Shitstorm ernten. Ich empfehle, sich vorher zu informieren – und zwar anhand friedfertiger einvernehmlicher Rollenspiele.

Marginalien und Ausblick

Rollenspiele funktionieren bekanntlich am bestem mit einer minimalen Verkleidung. Und wir haben mal in unser Archiv gegriffen, um etwas Unterbekleidung zu zeigen. Für die Rolle der Dienstmagd, die eher zögerliche Geliebte der 1950er-Jahre und für die Dame, die Herren in diskreten Räumen empfing.

Ich verspreche, dass der Humor auch noch zurückkommt. Denn eigentlich schreckt die „akademisch geführte öffentliche Diskussion“ über sexuelle Verhaltensnormen eher ab. Sie verunsichert dabei sogar gestandene „Erwachsene“, die nicht ihrer Lust, sondern den Normen einer. „Gesellschaftsordnung“ folgen, die es so gar nicht mehr gibt.

Na also - alles gesagt. Ein schönes Wochenende für euch - und schriebt mir, wenn ihr Diskussionsbedarf habt.

Ich war da mal weg ...

Ganz entspannt in der Natur
Ja, ich habe euch ein bisschen vernachlässigt und mich stattdessen feiern lassen - übrigen am Vorabend des 3. Oktober, der für mich ebenfalls ein wichtiger Tag ist. Denn ich bin aus dem „Westen“, lebe aber im „Osten“ in einer echten Ost-West-Beziehung. Also habe ich den Tag der Einheit auch noch einmal genossen - übrigens bei sonnigem spätsommerlichen Wetter - und natürlich im Osten. Dort, wo die Straßenschilder zweisprachig sind.

Alles ist einfacher, wenn man Dinge nicht so verbissen sieht.

Morgen geht es wieder los - die Feder wird gerade gespitzt, das Material gesichtet und ich hoffe, euch dann mehr über die Lust und die Liebe veröffentlichen zu können.