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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Bist du in jeder Hinsicht normal?

Sag - was ist für dich normal ...
Wenn du dich das niemals gefragt hast – dann beantworte diese Frage: „Woran merkst du, dass du normal ist?“

Nehmen wir an, du sagst: „Weil ich so bin, wie viele andere auch, das ist doch normal nicht wahr?“

Du bist also das, was viele andere auch sind? Ich bezweifle es. Andere sind Verkäuferinnen, Friseurinnen, Vertreterinnen oder Ärztinnen. Wahrscheinlich sind sie nicht wie du, oder? Andere haben zwei Mütter, sind Einzelkinder oder innerhalb von Patchwork-Familien aufgewachsen. Du auch?

Wahrscheinlich wirst du nun sagen: „Nein, nein, ich meine, ich bin psychisch, sozial, emotional oder körperlich völlig normal.“

Das bist du zwar auch nicht, weil es dafür keine verbindlichen Normen gibt. Aber es lohnt sich, darüber zu reden. Dein „normal“ besteht also aus deinen grundlegenden Eigenschaften. Rechnen wir deine Persönlichkeit und dein Verhalten noch dazu, dann sind es ziemlich viele Merkmale, die in dieser Kombination nur DU hast. Das heißt aber auch: Andere sind nicht so normal wie du, sondern anders normal.

Sexuelle Identität als Beispiel – normal und anders normal

Du hast, wie so viele, eine sexuelle Identität, und die meisten von euch würden sich als „heterosexuell“ bezeichnen. Da sich die Mehrheit der Menschen dazu zählt, gilt das als „normal“. Nun ist es so: Wenn du dich als „normal“ bezeichnest, dann müssen die anderen ja „unnormal“ sein. So etwas mögen „die anderen“ aber nicht, und sie sagen: „Du bist heteronormativ.“

Das Wort bedeutet, du hältst Heterosexualität für eine Norm. Und tatsächlich ist es DEINE Norm, und für dich kannst du so viel Normen definieren wie du willst. Du darfst selbstverständlich auch „unnormal“ sein, denn kann wird dich daran hindern, dann und wann eine deiner Normen aufzugeben.

Normal sein - das Gleichgewicht der Überzeugung wahren?

Das, was du eigentlich tust, ist dein Gleichgewicht aus Überzeugungen, Eigenschaften und noch viel mehr aufrecht zu erhalten. Du willst also einen „stabilen Zustand“, weil du dich darin auskennst und wiederfindest.

Das ist nicht falsch, aber die Frage ist, ob du auf Dauer damit leben kannst – und diese Frage hat wieder gar nichts mit sexueller Ausrichtung zu tun. Vielmehr ist es die Freude, mehr zu versuchen als das, was dein „Ruherepertoire“ der Normalität hergibt.

Normalität ist nicht alles

Diese Idee durchzieht das ganze Erwachsenenleben. Wenn es dir noch nicht aufgefallen ist: Da ist etwas mehr als die „Normalität“ in dir – und auch in vielen, vielen anderen. Und diese Schätze zu entdecken, steht dir offen, und fast allen anderen Menschen auch.

Erkenne dich selbst, heile dich selbst?

Woran sich der Mensch klammert ... und was er dabei fühlt
Mit fiel in den letzten Wochen auf, wie viele selbstgefällige Autorinnen und Autoren sich in der Sparte eines populären Autorenkollektivs zum Thema „Erkenne sich selbst - heile dich selbst“ äußerten. Die meisten standen irgendwelchen selbst ernannten Gurus nahe oder glaubten selber, welche zu sein. Übrigens fiel es den Betreibern durchaus ebenfalls auf.

Das Wissen über sich selbst - eine natürliche Entwicklung

Klar – es ist sinnvoll, mehr über sich zu wissen. Die meisten von uns haben irgendwann festgestellt, was sie sind, was sie gerne wären und tatsächlich auch noch werden können. Und natürlich auch, ihre Grenzen zu kennen. Das nimmt der Mensch normalerweise auf, bis er gegen 30 Jahre alt ist. Ein Teil der Menschheit muss später noch Korrekturen anfügen. Auch das ist ganz normal.

Wenn die Gurus die Feder führen

Doch seit es das Internet gibt, und jeder mit Weisheiten um sich werfen kann, ist „Know Yourself, Heal Yourself“ zu einer Art Mantra geworden, das von früh bis spät heruntergebetet wird. (Die Version mit „Yourself“ wird kaum noch genutzt, der „aufgeklärte“ Internetbenutzer nutzt Neusprech: „Thyself“).

Egal, ob „You“ oder Thy“ – es geht immer darum, Methoden zu beschreiben oder zu vermarkten, mit denen man sich (oder sein „Selbst“) besser kennenlernen kann. Da dies den meisten Gurus kaum ausreicht, versprechen sie noch, dass sich das eigene Leben in positiver Weise verändern wird – und sie fühlen sich dadurch als „Heiler“ oder „Heilsbringer“.

Das Leben modifizieren?

Ist es überhaupt möglich, das eigene Leben zu „modifizieren“?

Dazu gibt es drei Thesen:

Die eine geht davon aus, dass sich ein „ruhendes Potenzial“ im Gehirn befindet, das du nicht ausschöpfst. Sobald du eine der vielen angebotenen Methoden konsequent einsetzt, wirst du „persönliches Wachstum“ erleben.

Die zweite These, die hauptsächlich von quasi-religiösen oder esoterisch orientierten Frauen und Männern verbreitet wird: Es gibt unsichtbare Kräfte, die dir noch verschlossen sind. Sie werden sich aber für dich öffnen, sobald du dich spirituell auf eine neue Lehre einlässt.

Die dritte These ist ebenfalls spektakulär, aber eher nüchtern: Solltest du wirklich etwas nicht erreichen, was normalerweise kein Problem darstellen sollte, beruht dies zumeist darauf, dass du dir „selbst im Weg stehst“. Manchmal ist es sehr einfach, dieses Problem zu beseitigen (zum Beispiel bei einem „Flaschenhals“). Manchmal sind aber auch erhebliche Bemühungen nötig, um „umzulernen“. Das nennt man dann auch „Verhaltenstherapie“.

Meist lösen sich Probleme von selbst ... und wenn nicht, ist Mühe nötig

Ein Trost für die Allgemeinheit: Die meisten Probleme „heilen“ sich selbst, ohne euer Zutun. Körper und Geist sind normalerweise darauf vorbereitet. Taucht ein Problem auf, so ist das der Beweis, dass euer „Alarmsystem“ gut funktioniert: Sobald wie keine „automatischen“ Lösungen mehr haben, meldet das Gehirn: „Hallo, mein Mensch, du hast ein Problem – jetzt musst du mal ran und etwas korrigieren“.

Gefahren, Risiken und Erfolge

Was auch heißt: Normalerweise ist weder Esoterik noch das Leben nach einer bestimmten Methode nötig, um etwas zum Besseren zu verändern. Und ein Nachsatz muss auch noch gesagt werden: Jeder Eingriff in dein bisheriges Leben kann etwas Positives, etwas Negatives oder nahezu gar nichts bewirken.

Bild: Afrikanischer Künstler, Bild © 2022 by Liebesverlag.de